Kindersportwagen Die Erfindung bezieht sich auf einen Kindersport wagen mit einem Schiebebügel, mit einem Sitzeinsatz, einer Rückenlehne und einem Verdeck.
Es sind Kindersportwagen der eingangs erläuterten Art bekannt, bei welchen der Schiebebügel schwenkbar und feststellbar und ein Verdeck in derjenigen Stellung des Schiebebügels auf denselben aufsteckbar oder auf klemmbar ist, in der eine den Sportwagen schiebende Person auf das Gesicht eines im Sportwagen sitzenden oder liegenden Kindes blickt und das Kind mit dem Rücken zur Schieberichtung sitzt.
Vor dem Umschwen ken des Schiebebügels in diejenige Stellung, in der sowohl die den Sportwagen schiebende Person als auch das im Wagen befindliche Kind in Schieberichtung blicken, muss das Verdeck von dem Schiebebügel abge nommen wemden und kann in der zweiten Stellung des Schiebebügels nicht verwendet werden. Bei den be kannten Sportwagen ist das Verdeck deshalb sehr un praktisch angeordnet und ist nur auf umständliche und zeitraubende Weise anzubringen. Ausserdem sind die bekannten Sportwagen mit Verdeck nicht zusammen legbar. Sie nehmen deshalb bei einem Transport einen grossen Platz ein.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen leicht zu transportierenden und trotzdem univer sell brauchbaren Kindersportwagen mit Verdeck zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einem Kindersportwagen der eingangs erläuterten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Verdeck an der Rückenlehne abnehm bar angebracht ist. Durch die Anordnung des Verdecks an der Rückenlehne ist ein ungehindertes Umschwen ken des Schiebebügels am Kinderwagen aus einer End- stellung in die andere Endstellung möglich, ohne dass dabei das Verdeck abgenommen werden muss. Das Verdeck kann in jeder Stellung des Schiebebügels ver wendet werden. Der Kinderwagen kann auch zusam menlegbar ausgebildet werden. Dabei ist die Abnehm- barkeit des Verdecks von grossem Vorteil.
Eine sehr vorteilhafte Ausbildung des Kinderwa- gens ist dadurch gegeben, dass das Verdeck aus einem Tragrahmen mit mindestens einer an der Rückenlehne anbringbaren Tragstütze und einem auf den Tragrah men aufziehbaren und abnehmbaren Überzug bestehen kann. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache und stabile Konstruktion des Verdecks. Der Tragrahmen mit der Tragstütze nimmt in angenommenem Zustand, beispielsweise beim Transport eines zusammengelegten Kinderwagens einen sehr geringen Raum ein. Mit einem Tragrahmen können mehrere, auswechselbare Überzüge verwendet werden, von denen beispielsweise einer aus wasserundurchlässigem Material besteht und als Schutzdach gegen Regen vorgesehen und ein ande rer als Sonnendach ausgeführt sein kann.
Ein als Sonnendach vorgesehener Überzug kann mit Vorteil als nur den Tragrahmen überspannendes Tuch ausgeführt sein, das nach Anbringen des Trag rahmens an der Rückenlehne den Sitzeinsatz des Kin derwagens von oben her beschattet. Ein derartiges, aus dem mit einem Tuch überspannten Tragrahmen beste hendes flaches Sonnendach behindert den Einblick in den Kinderwagen von den Seiten her nicht. Ein im Wagen befindliches Kind kann deshalb auch in der Stellung des Schiebebügels, in der die Rückenlehne sich zwischen einer den Wagen schiebenden Person und dem Kind befindet, von den Seiten her gut beob achtet und überwacht werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung des Über zugs wird dadurch erreicht, dass der Überzug aus einem durchsichtigen Material, beispielsweise einer Kunststoffolie, bestehen. kann. Bei einem durchsichti- gen Überzug kann eine den Kinderwagen schiebende Person stets von oben her ein im Kinderwagen unter dem Verdeck befindliches Kind beobachten, und zwar unabhängig davon, ob der Kinderwagen in Blickrich tung des Kindes oder in entgegengesetzter Richtung geschoben wird. Diese Möglichkeit zur ständigen Über wachung eines im Kinderwagen befindlichen Kindes erhöht die Sicherheit beim Transport des Kindes sehr.
Bei Verwendung eines durchsichtigen Überzugs wird das Verdeck mit grossem Vorteil so weitergebil det, dass es Seitenteile aufweist und dass die Seitenteile Bestandteile des Überzugs sind und an dem Kinderwa gen anknöpfbar sind. Die Seitenteile können aus dem gleichen durchsichtigen Material bestehen wie das Schutzdach des Verdecks und schützen ein im Kinder wagen befindliches Kind gegen unerwünschte seitliche Eingriffe von aussen und decken es gegen die Einwir kungen der Witterung nach beiden Seiten hin ab. Der freie Einblick von aussen wird durch die durchsichti gen Seitenteile nicht behindert.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des ist anschliessend anhand der beiliegenden Zeich nung erläutert. Es zeigen Fig.1 eine Teil-Seitenansicht eines zusammenleg baren Kinderwagens mit einem an der Rückenlehne angebrachten Verdeck, Fig.2 eine Teilansicht der Aussenwand der Rük- kenlehne des Kinderwagens nach Fig. 1, Fig.3 einen Schnitt durch die Rückenlehne ent sprechend der Schnittlinie III-111 in Fig. 2,
Fig.4 eine räumliche Ansicht mit Blickrichtung nach schräg oben eines aus Tragrahmen mit Tragstütze und durchsichtigem Überzug mit Seitenteilen bestehen den Verdecks des Kinderwagens, wobei das ganze Ver deck vom Kinderwagen abgenommen ist, Fig.5 eine räumliche Ansicht mit Blickrichtung nach schräg oben eines aus demselben Tragrahmen mit Tragstütze wie in Fig.4 und einem als Sonnendach vorgesehenen Überzug bestehenden Verdecks.
In Fig. 1 sind am Kinderwagen dessen Unterbau und Räder weggelassen. Der Kinderwagen ist mit Hilfe eines Scherenrahmens 1 zusammenklappbar ausge führt. Um den Kinderwagen zusammenklappen zu kön nen, weist auf jeder Seite des Wagens je ein Scheren arm ein zusätzliches Gelenk 2 auf, das mittels eines Schieberings 3 in auseinandergeklapptem, fahrfertigem Zustand des Kinderwagens feststellbar ist. Ein Schiebe bügel 4 ist mit je einem Ende auf jeder Seite des Kin derwagens an dem Scherenrahmen 1 schwenkbar an gebracht.
Der Schwenkbügel 4 ist in einer über das Fussende des Kinderwagens hinausragenden Endstel- lung auf Anschläge 5 auflegbar und in einer weiteren über das Kopfende des Kinderwagens hinausragenden Stellung auf Anschläge 6 auflegbar. Mittels längs des Schiebebügels 4 verschieblicher Haken 7 kann der Schiebebügel 4 in beiden Endstellungen an den An schlägen 5 bzw. den Anschlägen 6 festgelegt werden. In den Scherenrahmen 1 ist ein Sitzeinsatz 8 einge hängt, welcher mittels Schlaufen 9 auf beiden Seiten des Kinderwagens an Stangen des Scherenrahmens angeknöpft ist. Der Kinderwagen weist eine Rücken lehne 10 auf, an welcher ein Verdeck abnehmbar an gebracht ist.
Der Aufbau des Verdecks geht aus den Fig. 1 bis 5 hervor. Es besteht aus einem aus dünnen Rundstahl stangen zusammengeschweissten Tragrahmen 11 mit einer starr damit verbundenen Tragstütze 12 und einem auf den Tragrahmen 11 aufziehbaren und ab nehmbaren Überzug. Die Tragstütze 12 weist an ihrem vom Tragrahmen 11 abgewandten Ende 12' einen rechteckigen Querschnitt auf.
Die Halterung der Tragstütze 12 an der Rücken- lehne 10 des Kinderwagens ist aus den Fig. 1 bis 3 er sichtlich. Die Rückenlehne 10 weist eine aus Kunst stoff gebildete Aussenwand 13 auf (siehe Fig. 2 und 3), in welche Halterungen 14 eingearbeitet sind. Die Hal- terungen 14 bilden einen Kanal zum Einstecken des Endes 12' der Tragstütze 12 und weisen einen dem Rechteckquerschnitt des Tragstützenendes 12' entspre chenden Aufnahmequerschnitt auf.
Ein Einstecken des freien Endes 12' in die Halterungen 14 von oben her ist nur so weit möglich, bis die Tragstütze 12 an der Stelle, an der das rechteckige Tragstützenende 12' in einen runden Querschnitt übergeht, zur Anlage an der oberen Halterung 14 kommt.
Nach dem Einstecken des Tragstützenendes 12' in die Halterungen 14 ist das Verdeck zuverlässig an der Rückenlehne 10 befestigt und wegen des Rechteekquerschnittes des Tragstützen- endes 12' auch gegen. Verdrehen. gesichert. Fig.3 zeigt einen Querschnitt durch eine Halterung für das Verdeck, wobei auch dass eingesteckte Tragstützenende 12' im Schnitt zu sehen ist.
In Fig. 4 ist ein vom Kinderwagen abgenommenes Ver deck in räumlicher Ansicht mit Blickrichtung von schräg unten (siehe Blickrichtungspfeil B) dargestellt. Über den Tragrahmen 11 ist ein Überzug gezogen, der aus einer durchsichtigen Kunststoffolie gefertigt ist. Dieser Überzug bildet nicht nur ein Regendach, son dern weist auch Seitenwände 15 und eine Rückwand 16 auf. Sowohl der auf dem Tragrahmen 11 auflie gende Dachteil des Überzugs als auch die Seitenwände 15 und die Rückwand 16 sind durchsichtig.
Die Seiten wände 15 weisen Ausnehmungen 17 auf, welche nach Anbringung des Tragrahmens 11 an der Rückenlehne 10 des Kinderwagens über die Anschläge 5 schiebbar sind. (Vergleiche hierzu auch Fig. 1.). Die Seitenwände 15 sind dann am Kinderwagen festgeknöpft. Jede Sei tenwand befindet sich dann zwischen dem ihr benach barten Teil des Schiebebügels 4 und dem Scherenrah men 1. Die Rückwand 16 des durchsichtigen Überzugs weist Lappen mit Ausnehmungen 18 auf, welche nach Anbringung des Verdecks an der Rückenlehne des Kinderwagens über Rohrenden 19 des Scherenrahmens geschoben werden können (siehe Fig. 1).
Anstelle des vorstehend beschriebenen durchsichti gen Überzuges kann auch ein anderer, Schutz gegen Sonneneinstrahlung bietender Überzug über den Trag rahmen 11 gezogen werden. In Fig. 5 ist ein von dem Kinderwagen abgenommener Tragrahmen 11 in räum licher Darstellung mit Blickrichtung nach schräg oben (siehe Blickrichtungspfeil B) dargestellt, an dem ein als Sonnendach ausgebildeter Überzug 20 angebracht ist. Der Überzug 20 besteht aus dichtem Leinen oder Baumwollstoff. Die Stofffläche entspricht der Fläche des Tragrahmens 11. An den Ecken des Überzuges 20 sind Gummibänder 21 aufgenäht, welche zur Befesti gung des Überzugs 20 über die Ecken des Tragrah mens 11 gestülpt werden.
Seitenwände sind bei diesem Überzug nicht vorgesehen, um den Einblick in den Kinderwagen von den Seiten her nicht zu behindern. Es ist jedoch ohne weiteres möglich, über das aus Tragrahmen 11 und Überzug 20 gebildete Sonnendach noch zusätzlich den in Fig. 4 dargestellten Überzug aus durchsichtiger Kunststoffolie zu ziehen. Auf diese Weise entsteht dann ein Verdeck mit lichtundurchlässi gem Sonnendach und durchsichtigen Seitenwänden.
Aus den Fig. 1 und 2 ist eine Tasche 22 ersicht lich, welche an der Aussenwand der Rückenlehne 10 angebracht ist. Diese Tasche ist aus Kunststoffolie ge fertigt. An den seitlichen Rändern 22' der Tasche sind dünne Metallstangen in dieselbe eingeschweisst. In Ausnehmungen 23 liegen die Metallstangen 24 frei. Die Kunststoffaussenwand 13 der Rückenlehne 10 weist hakenartige Ansätze 25 auf, an denen die Metall stangen 24 eingehängt werden können. Auf diese Weise ist die Tasche 22 lösbar an der Aussenwand der Rückenlehne 10 angebracht.
Die Tasche 22 dient zur Aufnahme der zusammengelegten Überzüge für das Verdeck, beispielsweise des Überzugs 20 oder des durchsichtigen, aus Kunststoffolie gebildeten Überzugs mit Seitenwänden. Die Überzüge sind bei Nichtverwen- dung in der Tasche 22 raumsparend und, jederzeit er reichbar untergebracht.
Der beschriebene Kinderwagen lässt sich auf klein sten Raum zusammenlegen. Vor dem Zusammenlegen wird der Tragrahmen 11 von der Rückenlehne 10 ab genommen. Er lässt sich ohne weiteres in dem zusam mengelegten Kinderwagen unterbringen und bean sprucht bei einem Transport des zusammengelegten Wagens keinen zusätzlichen Raum.
Die Erfindung ist nicht auf das ausgeführte Beispiel beschränkt. Beispielsweise kann auch ein nicht zusam menlegbarer Kinderwagen mit einem an der Rücken lehne anbringbaren Verdeck ausgebildet sein. Es ist auch möglich, ein Verdeck anstelle von nur einer Tragstütze 12 mit mehreren Tragstützen zu versehen und an der Rückenlehne anzubringen. Das Verdeck selbst muss nicht unbedingt aus einem Tragrahmen und mindestens einem Überzug bestehen, sondern kann beispielsweise auch aus einer halbtransparenten Kunst stoffplatte mit mindestens einer daran befestigten Tragstütze gebildet werden.
Sämtliche aus der Beschreibung und der Zeich nung, einschliesslich der konstruktiven Einzelheiten, hervorgehenden Merkmale können auch in beliebigen Kombinationen verwendet werden.