Umschalteinrichtung mit zwei gegeneinander gestellten, miteinander mechanisch gekoppelten Bimetallstreifen Für Regel- und Steuergeräte werden Einrichtungen benötigt, mittels denen ein von einem Geber geliefertes sehr schwaches Signal, beispielsweise eine sehr kleine Gleichspannung einer Messbrücke, so weit verstärkt wird, dass ein Stellglied, z. B. ein an die Netzspannung angeschlossener Motor, gesteuert werden kann.
Es ist bekannt, für solche Zwecke Drehspulrelais zu verwenden, mittels denen eine Umschaltkontaktein- richtung betätigbar ist. Es sind für diesen Zweck auch bereits Bimetallrelais bekanntgeworden, bei denen ein Messorgan, z. B. eine Tauchspule, eine verstellbare Heiz- fahne oder z. B. eine Drehspule ein bewegbar gelagertes, durch eine stationäre Heizvorrichtung aufgeheiztes Klötzchen gegenüber einer Bimetallkontakteinrichtung steuert.
Bimetallrelais mit Tauchspulen oder Drehspulen ha ben den Nachteil, dass sie für viele Zwecke zu wenig robust, nicht erschütterungsfest und empfindlich gegen Überlastungen sind.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Bimetall kontakteinrichtung zu schaffen, bei der sich die Ver wendung der oben angeführten beweglichen und gegen Erschütterungen sowie elektrischen Überlastungen emp findlichen Teile vermeiden lässt.
Gemäss der Erfindung ist eine Umschalteinrichtung vorgesehen, mit zwei gegeneinander gestellten, mitein ander mechanisch gekoppelten Bimetallstreifen, die da durch gekennzeichnet ist, dass mit jedem der beiden Bimetallstreifen ein Transistor wärmeleitend verbun den ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Es zei gen: Fig. 1 eine Umschalteinrichtung in Verbindung mit einer Reglerschaltung und die Fig. 2 bis 4 je einen mit einem Bimetallstreifen wärmeleitend verbundenen Transistor.
In der Fig. 1 bedeuten 1 und 2 je einen Bimetall streifen, deren untere Enden in einem Isolierstück 3 festgehalten und deren obere Enden mittels einer Stange 4 miteinander mechanisch gekoppelt sind. Die beiden Bimetallstreifen 1, 2 sind gegeneinander gestellt, d. h. ihre Seiten mit dem grösseren Ausdehnungskoeffi zienten liegen z. B. einander gegenüber. Durch die me chanische Kopplung mittels der Stange 4 wird somit erreicht, dass Änderungen der Umgebungstemperatur keinen Einfluss auf die Lage der Bimetalls'trefen 1, 2 haben.
Jeder Bimetallstreifen 1 bzw. 2 trägt einen Kontakt 5 bzw. 6, der gegenüber den Bimetallstreifen, z. B. durch je ein Isolierplättchen 7, elektrisch isoliert und über je eine flexible Leitung 8 mit Anschlüssen 9 bzw. 10 verbunden ist.
Die Kontakte 5, 6 wirken mit Kontakten 11, 12 zusammen, die an üblichen Kontaktfedern 13 ange ordnet sind und zu Anschlüssen 14 bzw. 15 führen. Werden die beiden Anschlüsse 9, 10 miteinander und mit dem einen Pol einer Wechselspannungsquelle 16 verbunden und die beiden Anschlüsse 14, 15 mit den Wicklungsenden eines Umkehrmotors 17, dessen Mittel klemme an den anderen Pol der Wechselspannungs- quelle 16 angeschlossen ist, so arbeitet die beschriebene Bimetall-Kontakteinrichtung als Umschaltkontakt mit neutraler Mittelstellung, d. h.
sind die Kontakte 5, 11 geschlossen, dreht sich der Umkehrmotor 17 in der einen Drehrichtung, sind hingegen die Kontakte 6, 12 geschlossen, dreht er sich in der entgegengesetzten Dreh richtung und sind beide Kontaktpaare 5, 11 und 6, 12 geöffnet, steht er still.
Mit jedem Bimetallstreifen 1, 2 ist nun ein Transis tor TI, bzw. T2 beispielsweise vom npn-Typ, mittels eines Lotes, Klebers oder einer Kittmasse gut wärme leitend verbunden, wobei die Verbindungsstelle etwa in mittlerer Höhe der Bimetallstreifen angeordnet ist. Als Klebemittel eignen sich besonders die für die An wendung von Dehnungsstreifen bekannten Stoffe.
Basis, Emitter und Kollektor eines jeden Transis tors T1 bzw. T2 sind über flexible Leitungen zu An- schlüssen 18 bis 23 geführt. Gemäss der in der Fig. 1 dargestellten beispielsweisen Reglerschaltung sind die beiden Kollektoranschlüsse 20, 21 untereinander und mit dem positiven Pol einer Gleichspannungsquelle 24 verbunden, während die beiden Emitteranschlüsse 19,
22 über je einen Emitterwiderstand 25 bzw. 26 mit einem Verbindungspunkt 27 verbunden sind, welcher einerseits an den negativen Pol der Gleichspannungs- quelle 24 und anderseits an eine Ausgangsklemme eines transistorisierten Differenzverstärkers 28 angeschlossen sind. Mit zwei weiteren Ausgangsklemmen dieses Ver stärkers sind die Basisanschlüsse 18, 19 direkt ver bunden.
Am Eingang des Differenzverstärkers 28 ist bei spielsweise die Messdiagonale einer Wheatstonschen Messbrücke 29 angeschlossen, welche ein die Messgrösse erfassendes Messglied 30, z. B. einen temperaturemp- findlichen Widerstand, enthält.
Ist die Messbrücke 29 abgeglichen, liegt an der Messdiagonale keine Spannungsdifferenz, d. h. der Ein gangsstrom IE des Differenzverstärkers ist gleich Null und die beiden Ausgangsströme 1i, 12 sind, bei glei chen Kennwerten der verwendeten Transistoren, gleich gross. Dies hat zur Folge, dass in den beiden belasteten Transistoren eine gleichgrosse Kollektorverlustleistung erzeugt wird.
Die im belasteten Transistorsystem ent stehende Verlustwärme wird über den Wärmewider stand zwischen der Kollektorsperrschicht und dem Tran sistorgehäuse an dieses weitergeleitet. Da die Gehäuse der Transistoren TI, T2 mit den Bimetallstreifen 1, 2 gut wärmeleitend verbunden sind, findet ein direkter Wärmeübergang zwischen den Transistoren und den Bimetallstreifen statt,
so dass beide Bauelemente in jedem Betriebszustand eine annähernd gleiche Tempera tur aufweisen. Die beiden Bimetallstreifen 1, 2 haben somit die Tendenz, sich um den gleichen Betrag vonein ander wegzubiegen bzw. gegeneinander zu biegen, was aber durch die vorgesehene mechanische Kopplung mit tels der Stange 4 verhindert wird, d. h. die beiden Bi metallstreifen 1, 2 verbleiben im:
betrachteten Fall praktisch in der in Fig. 1 dargestellten Lage, da die Kraftwirkungen der Bimetallstreifen entgegengesetzt ge richtet sind und sich deshalb aufheben.
Sind die Ausgangsströme Il, 12 hingegen unter schiedlich, was bei einer Verstimmung der Messbrücke 29 eintritt, so ergeben sich auch unterschiedliche Kollek- torverlustleistungen, d. h. der Transistor mit der grösse ren Kollektorverlusitleistung wird den ihm zugeordneten Bimetallstreifen stärker erwärmen als der Transistor mit der kleineren Verlustleistung den diesem zugeordneten Bimetallstreifen zu erwärmen vermag.
Die Folge ist, dass die Kraftwirkung des stärker erwärm@ben Bimetall streifens überwiegt. Es ergibt sich somit eine resultie rende Differenz der Kraftwirkungen, die bewirkt, dass die beschriebene Bimetall-Umschalteinrichtung in Rich tung der resultierenden Kraftwirkung ausgelenkt wird und dass, je nachdem ob Il grösser oder kleiner als 12 ist, die entsprechenden Kontaktpaare 5, 11 oder 6, 12 geschlossen werden, wodurch der Umkehrmotor 17 in der gewünschten Richtung zu drehen beginnt.
Der vorgesehene mit Transistoren bestückte Diffe renzverstärker weist im Verhältnis zu anderen Ver- stärkerarten eine grosse Nullpunktsicherheit auf, was sich bei einer Reg@erschaltung günstig auswirkt. Der Umstand, dass bei abgeglichener Messbrücke durch die Transistoren T1, T2 gleichgrosse Ruheströme fliessen, ist deshalb von Vorteil, weil sich dadurch,
wegen der quadratischen Abhängigkeit zwischen Strom und er zeugter Wärme, eine grössere Empfindlichkeit ergibt als dies der Fall wäre, wenn die Steuerung der Transis- toren von einem Ausgangsstrom I = O ausgehen würde. Ausserdem ergibt sich natürlich ein verstärkter Effekt durch die Verwendung von Transistoren für die Erwärmung der Bimetallstreifen, da mit den Transisto- ren eine Stromverstärkung erzielt wird.
An Stelle von einem Transistor je Bimetallstreifen können auch meh rere, die parallel oder in Reihe geschaltet sind, Ver wendung finden.
Um die beschriebene Bimetall-Umschalteinrichtung unempfindlicher gegen äussere Einflüsse zu machen, um die Wärmeableitung klein zu halten und um die Kon takte gegen Abbrand, Oxydation und Verschmutzung zu schützen, ist es zweckmässig, diese Einrichtung in ein evakuiertes oder in ein mit einem Schutzgas ge- fülltes Gefäss unterzubringen, wie dies in Fig. 1 durch die Umrandungslinie 31 angedeutet ist.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie ein Transistor T1 mit einem Bimetallstreifen gut wärmeleitend verbunden ist. Die Löt-, Kleb- bzw. Kittverbindung ist mit 32 bezeich net. Es ist zweckmässig, zwischen Transistorgehäuse und Bimetallstxeifen eine möglichst grosse Berührungs fläche zu haben. Dies wird, wie in Fig. 3 dargestellt, beispielsweise dadurch erzielt, dass der Bimetallstreifen 1 an der Berührungsstelle eine entsprechend geformte Verbreiterung 33 aufweist.
Weist der Transistor keine geeigneten Flächen für eine direkte wärmeleitende Ver bindung mit dem Bimetallstreifen auf, wird der Transis tor mit einem geeigneten Kühlkörper 34 versehen, der dann mit dem Bimetallstreifen wärmeleitend verbunden wird.