Verfahren zum Herstellen von Bobinen mit Fadenreserve Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Bobinen mit Fadenreserve am Garnkörperfuss auf Ringspinn- oder Ringzwirnmaschinen. Diese Bobinen werden an deT Garnkärp=spitzegewöhnlich auch mit einem Kränzchen versehen,
so dass sie durch auto matische Abziehvorrichtungen abgezogen und anschlies send in automatischen Spezialmaschinen weiter verar beitet werden können.
Für den :sicheren Ablauf oder .automatischen Be- triebsweise ist es erforderlich, dass die selbsttätig zusam menzuknotenden Fadenanfänge und Fadenenden eine bestimmte Länge aufweisen und jedenfalls nicht über einen günstigen Längenbereich hinausgehen. Es wird beispielsweise in bestimmten Fällen für den Fadenan fang eine Länge von 30 mm und für das Fadenende eine Länge von 500 mm gefordert.
Bisher wurde das Faden ende zumeist von Hand für die nachfolgende Weiter verarbeitung vorbereitet, was jedoch zeitraubend ist. Ausserdem hängt diese Vorbereitung von der Auf merksamkeit der Bedienungspersonen ab.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass das Fadenende beim Abzug der vollen Bobine automatisch auf eine bestimmte erforderliche Länge abreisst.
Wenn in der bekannten Weise an der Spitze der vollen Bobine ein Kränzchen für den Greifer des Auto- knoters gebildet worden ist, folgt das sogenannte Unter winden, wobei der Faden den Garnkörper der vollen Bobine von oben nach unten in wenigen Windungen umschlingt. Auf das untere freie Hülsenende werden dann während des Auslaufens der Spindel noch mehrere Garnwindungen gewickelt,
die beim Abziehen der vollen Bobine vom unteren Hülsenende aus durch den zum Läufer gehenden Faden auf den nackten Spindelschaft gezogen werden und hier eine ziemlich ungeordnete Wendel bilden, wonach dann der verbindende Faden zum Garnkörper hin mit einem mehr oder weniger langen Fadenende abreisst.
Diese Garnwindungen auf dem Spindelschaft werden später durch die neue aufge- steckte Hülse festgeklemmt und bilden für ;den neu zu wickelnden Garnkörper die Anfangsfadenreserve. Dieser längere, unter dem Garnkörper heraus ragende Fadenanfang riss von selbst ab oder wurde von Hand abgerissen.
Das Fadenende der vollen Bobine darf wegen der Raumverhältnisse bei Spulmaschinen nicht länger als ca. 500 mm sein. Sonst besteht die Gefahr, dass der Knobar -der Spuhnaschine sowohl den guten als, auch den lose herabhängenden Faden erfasst und mit dem an deren, von der Kreuzspule kommenden Garnende ver knotet. Die 500 mm-Grenze darf deshalb nicht über schritten werden.
Diese Kürze des Fadenendes kann aber durch das willkürliche Abreissen des Fadens beim bisherigen Abziehen nicht erreicht werden; es entstehen immer unterschiedliche Längen zwischen ca. 600 und 1500 mm. Diese Überlängen - insbesondere die sehr grossen Unterschiede - machen so grosse Schwierig keiten, dass jede Bobine nochmals in die Hand genom men werden muss, um das Fadenende auf den tragbaren Längenbereich zwischen 300 und 500 mm zu kürzen.
Zum Freihalten des Spulenfusses von unerwünschten Fadenansammlungen beim Unterwinden ist es bekannt, die Spindeln unten mit einem Kragen bzw. Becher zu versehen, der den Spulenfuss umgreift. Dieser Kragen hat praktisch keinen Einfluss auf das Abreissen des Fadens in dem Sinne, da die Länge des Fadenendes un terhalb eines bestimmten Wertes bleibt, wie er vor stehend mit 500 mm angegeben ist.
Ein solcher Kragen bzw. Unterwindbecher, wie dieser Teil in der weiteren Beschreibung bezeichnet wird, ist auch beim Verfahren der Erfindung angewendet.
Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekenn zeichnet, dass nach dem für das Unterwinden erforder- hcheu Heruavtergehen ,der Ringbank in der tiefsten Stel lung der Rmgbank Deinige Windungen um denn Unter- wmdbecher .gewiokel,t wemdem und dann die Ringbank wieder so weit angehoben wird,
dass der abwärts ge wundene Fadenteil mit einigen Windungen als Faden reserve überwickelt wird, wobei durch das Abziehen der Bobine der Fadenteil zwischen dieser Fadenreserve und dem Unterwindbecher reisst.
Anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbei spiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfin- dungsgemässen Verfahrens darstellen, wird dwses dm folgenden näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1-5 eine Spindel mit Bobine in verschiedenen Phasen des Verfahrens; Fig. 6 eine Steuerscheibe für die Ringbank.
Die Spindel 1 ist, wie Fig. 1 erkennen lässt, in dem feststehenden Spindelbalken 2 gelagert, der auch den Spindelantrieb, beispielsweise ein Schraubradgetriebe, aufnimmt (nicht dargestellt). Der Garnkörper 3 und das Kränzchen 4 auf der Hülse 5 sind durch die mittels der Steuerscheibe bewegte Ringbank 6 fertig gebildet, die den üblichen Spinnring 7 und Läufer 8 enthält und ihre obere Stellung ei<U>nnimm</U>t.
Die Spindel 1 trägt unten einen Unterwindbecher 9, der auf die Spindel kraftschlüssig aufgeschoben ist und oben einen Flansch 10 mit Fangnuten 11 aufweist. Dieser Unterwindbecher 9 übergreift das untere freie Hülsenende 12 bis feist zum Anfang des Garnkörpers 3, ohne dass jedoch die Hülse 5 festgeklemmt wird.
Das erwähnte Kränzchen 4 besteht in bekannter Weise aus mehreren Windungen (beispielsweise 15 bis 50, je nach Garnstärke), die durch dem. vom Faden führer 13 zugeführten Faden 14 gebildet werden, wenn sich die Ringbank in der oberen Lage nach Fig. 1 be findet.
Der Greifer des automatistchen Spulenwechslers kann das Kränzchen 4 besser erfassen als eine Einzel windung des Fadens, so dass es weniger auf die Win- dungszahl des Kränzchens als auf seinen Durchmesser ankommt. Von diesem Kränzchen 4 ab wird das Faden ende 14gemessen, das höchstens 500 mm lang sein, soll.
Geht die Spindelbank 6 aus der in Fig. 1 dargestell ten oberen Lage wieder nach unten, so findet der Unter- windungsvorgang statt, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Der Faden 1 schlingt sich in einigen, ziemlich weiten (bei spielsweise 3 bis 4) Windungen um den Garnkörper.
Bei der tiefsten Stellung der Ringbank 6, die in Fig. 2 dargestellt ist, ist der Faden durch eine Fangnut 11 am Unterwindbecher 9 gefangen worden, so dass er durch die sich weiterdrehende Spindel 1 nunmehr den Unter windbecher 9 unterhalb seines Flansches 10 umwindet. Diese tiefis,te Stellung der Ringbank 6 entspricht unge- fähr der Stellung, die bisher beim Aufwinden der Faden reserve auf das untere freie Hülsenende eingestellt wurde.
Hierdurch ist es möglich, den Unterwindbecher 9 bei vorhandenen Maschinen noch nachträglich einzu- bauen und damit das Verfahren der Erfindung einzu- führen. Es ist keine Maschinenänderung durch tieferes Bewegen der Ringbank erforderlich.
In der untersten Stellung (Fig. 2) verbleibt die Ring bank 6 nur so lange, dass ein bis zwei Windungen 15 um den Unterwindbecher 9 gewickelt werden. Hier nach wird die Ringbank 6 wieder auf Hochgehen bis zur Abzugsstellung (Fig. 3) geschaltet.
Bei dieser steigen den Bewegung der Ringbank 6 fängt sich der Faden wieder in einer bzw. in derselben Fangnut 11 (Fig. 13), und nunmehr wird die untere Fadenreserve 16,<B>be-</B> stehend aus 4 ,bis 5 Windungen, gebildet, die den im steilen Windungen nach unten gewickelten Faden 14 umschlingt und festhält. Die Maschine kommt jetzt zum Stehen und das Abziehen der vollen Bobine 17 kann be ginnen.
Die ausreichenden 4 bis 5 Windungen der Fadenreserve 16 werden durch entsprechendes Abbrem sen des Auslaufens der Maschine eingestellt.
Fig. 4 veranschaulicht, dass beim Abziehen der vol- len Bobine 17 der überwickelte bzw. festgelegte Faden 14 zwischen der Fadenreserve 16 und einer Fangnut 11 abreissen muss. Der vom Kränzchen 4 ausgehende Fa den 14 hat daher eine vorbestimmte Länge, die den Wert 500 mm nicht überschreitet. Das Fadenende 18 ist frei, und die 1 bis 2 Windungen 15 lösen sich vom Unter windbecher bzw. werden beim fortschreitenden Ab ziehen der Bobine auf den nackten Schaft 19 der Spindel 1 gezogen.
Der Unterwindbecher 9 wird also selbsttätig von Fadenresten frei, wie Fig. 5 zeigt. Hier hat die Bobine 17 beim Abziehen eine Höhe erreicht, wo die Faden reserve 16 durch den Zug des vom Läufer 8 festge- haltenen Fadens 20 auf den Spindelschaft 19 bzw. 21 gerutscht ist. Beim Aufstecken einer neuen, leeren Hülse wird die Fadenreserve 16 festgeklemmt und bildet den Fadenanfang für die neue Bobine.
Die Windungen der vorherigen Anfangs-Fadenre- serve werden von den Windungen der nun darüber ge rutschten und relativ hoch am Spindelschaft 21 befind lichen Fadenreserve 16 festgehalten bzw. zurren sich selbst fest, sodass der Faden -beim fortschreitenden Ab ziehen der Bobine kurz abreisst.
Der herausstehende Fadenanfang 38 reisst entweder direkt am Ansatz des Garnkörpers 3 oder über der unteren Hülsenkante wegen der Knickspannung bzw. an der obersten festge- zurrten Reservewindung ab, wodurch die Länge von 30 mm normalerweise nicht überschritten wird. Die auf dem dünneren mittleren Spindelschaft 21 verbleibenden Fadenreste müssen wie bisher hin und wieder nach mehreren Abzügen von Hand entfernt werden.
Die in Fig. 6 dargestellte Steuerscheibe 26 steuert, unabhängig von einer zweiten Scheibe für den Lagen hub, die Bewegung der Ringbank 6 und auch die in Fig. 1 bis 3 dargestellten Bewegungen .der Ringbank für den Unterwindungsvorgang.
Auf der eine Kurve bildenden, äusseren Umfangs fläche der sich drehenden Scheibe 22 läuft eine Rolle 23, die einen um den festen Punkt 24 schwenkenden Hebel amm 25 auf und ab bewegt. Die Bewegung wird, in be kannter Weise über Hebelgestänge, Räder und Ketten mehrfach übersetzt, vom Punkt 26 am Hebelarm 25 aus auf die Ringbank 6 übertragen. Es ist ,
also der radiale Kurvenabstand vom Mittelpunkt der Fomtscha1tscheiben- Antriebswelle 27 ein Mass für die Höhenlage der Ringbank 6 und die Drehgeschwindigkeit der Fort schaltscheibe 22 mit der Steillieit der Kurve und der Spindeldrelzahl zusammen ein Mass für die Entfernung der .einzelnen Garnwindungen <RTI
ID="0002.0176"> voneinander.
Der dargestellte Zustand der Rolle 23 über dem Punkt 29 in Fig. 6 gibt die Anspinnstellung wieder, wie sie der dargestellten Höhenlage der Ringbank 6 in Fig. 3 entspricht. Wenn die Maschine eingeschaltet wird, dreht sich die Scheibe 22 in Richtung des Pfeiles 28 zunächst mit einer dem erforderlichen Vorschub zur Bildung des Garnkörpers 3 entsprechenden langsamen Geschwindigkeit. Nach einer halben Umdrehung, wenn der Punkt 30 der spiralig ansteigenden Kurve die Rolle 23 erreicht hat, ist der Garnkörper 3 (Fig. 1) fertig gebildet,
und .es erfolgt leine selbsttätige Umschaltung für die nächste halbe Umdrehung der Scheibe 22 auf eine höhere Geschwindigkeit. Die Ringbank 6 ist bei Er reichung des Punktes 31 auf die in Fig. 1 dargestellte Höhe etwa 10 mm über den Garnkörper 3 gesprungen, wo sie infolge des gleichbleibenden Kurvenradius 32 bis zur Erreichung des Punktes 33 verharrt. In dieser Zelt wird :das Kränzchen 4 mit ca. 15-50RTI ID="0002.0196" WI="17" HE="4" LX="1817" LY="2711"> Windungen gebildet.
Nun erfolgt selbsttätig durch die Steilheit der Kurve 34 die schnelle Unterwindung bzw. die schnelle Absenkung der Ringbank 6 in die Tiefstellung der Fig. 2, wobei der Punkt 35 die Rolle 23 erreicht hat. Die Steil heit der Kurve 34 ist also mitbestimmend für die Länge des Fadenendes 14, welches nicht länger als 500 mm sein soll. Je nach Höhe oder Dicke des Garnkörpers, was feste Maschinendaten sind, muss die Kurve 34 entsprechend steil sein.
Der Abstand des Punktes 35 vom Mittelpunkt der Welle 27 ist mitbestimmend dafür, wieviel Windungen 15 unterhalb des Flansches 10 auf den Unterwindbecher 9 gewunden werden. Entspre chend dem umgekehrt steilen Kurvenabschnitt 36 bis Punkt 37 hebt sich die Ringbank 6 schnell in die Höhe der Anspinnstellung nach Fig. 3. Etwa bei Punkt 37 wird die Maschine elektrisch selbsttätig abgeschaltet, und der abgebremste Maschinenauslauf zwischen Punkt 37 und 29 führt zur Bildung der Fadenreserve 16 mit etwa 4 bis 5 Windungen.