DE4414042A1 - Verfahren beim Abspinnen eines Kopses auf einer Streckzwirnmaschine - Google Patents
Verfahren beim Abspinnen eines Kopses auf einer StreckzwirnmaschineInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
- D01H1/00—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
- D01H1/14—Details
- D01H1/38—Arrangements for winding reserve lengths of yarn on take-up packages or spindles, e.g. transfer tails
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren beim Abspinnen eines Kopses
auf einer Streckzwirnmaschine, bei dem der endlose, synthetische
Faden in zylindrischen Schichten von bei zunehmendem Durchmesser
abnehmender Länge auf gewunden wird, so daß an der Fadenwicklung
kegelige Böschungen entstehen.
Synthetische Fäden werden in Streckzwirnmaschinen mittels Ring
und Läufer auf Spulenhülsen aufgewunden, die auf angetriebenen
Spindeln aufgesteckt sind. Für die Art der Aufwindung des Fadens,
die durch die entsprechend gesteuerte Bewegung der die Ringe
tragenden Ringbank bestimmt wird, sind eine Vielzahl von Win
dungsarten bekannt. In der DE 15 35 051 C sind einige dieser
Windungsarten und die Art der Bewegung der Ringbank, die zu die
sen Windungen führt, dargestellt.
Insbesondere für feine und/oder empfindliche synthetische Fäden
hat sich die sog. Parallel- oder Flyerwindung bewährt, bei der -
wie beim Flyer - die Wicklung aus parallelen, zylindrischen Fa
denschichten aufgebaut wird. Bei dieser Windungsart kann die Fa
denspannung sehr gering und annährend konstant gehalten werden,
was zu einem qualitativ hochwertigen Produkt führt. Zu diesem
Zweck wird die Spindeldrehzahl allmählich mit zunehmendem Auf
windedurchmesser vermindert.
Nach Fertigstellen der Fadenwicklung einer Spule wird die Ring
bank häufig und vorzugsweise mit erhöhter Geschwindigkeit in eine
Oberwindestellung geführt, in der einige Fadenwindungen auf das
obere Ende der Hülse gewunden werden. Auf jeden Fall wird die
Ringbank nach Fertigstellen der Wicklung oder gegebenenfalls der
Oberwindung in eine Unterwindestellung abgesenkt, in der einige
Fadenwindungen auf die Spindel bzw. auf einen auf der Spindel
angeordneten Abfallring gewunden werden, von denen aus nach Aus
tausch der vollen Spule gegen eine leere Hülse das Bewickeln
dieser neuen Hülse fortgesetzt werden kann. Diese Vorgänge werden
allgemein als Abspinnen bezeichnet.
Bei diesem Ober- oder Unterwinden durchläuft der Aufwindepunkt
des Fadens auf die Spule rasch den Bereich vom größten Durchmes
ser beim Winden auf den zylindrischen Bereich der vollen Spule
zum kleinsten Durchmesser beim Winden auf die Hülse bzw. den Ab
fallring, der üblicherweise einen nur geringfügig größeren
Durchmesser aufweist wie die Hülse. Dabei erfolgt keine Steuerung
der Fadenzugkraft, sei es, weil dies für das Fadenstück, das bei
diesem Vorgang aufgewunden und im weiteren Verlauf der Verwendung
der Spule als Abfall ausgeschieden wird, nicht für erforderlich
gehalten wird, sei es, daß die Steuerung die Drehzahl der sehr
rasch laufenden Arbeitsorgane gar nicht so schnell nachführen
kann, um die Fadenzugkraft im vorgesehenen Bereich zu halten.
Dies führt jedoch dazu, daß die Fadenzugkraft rasch so weit ab
sinkt, daß der Fadenballon zusammenbrechen und ein Fadenbruch
entstehen kann.
Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, dieses Zusammenbrechen
der Fadenzugkraft und des Fadenballons zu verhindern. Sie löst
diese Aufgabe durch die Maßnahme des Anspruchs 1. Es gibt eine
Reihe von Möglichkeiten, die Fadenzugkraft in einer Ringzwirn
vorrichtung zu erhöhen. So kann bspw. der Umlauf des Läufers etwa
durch Einwirkung von Magnetkraft gebremst werden oder bei Einsatz
eines drehbaren Spinnringes kann dessen Drehzahl vermindert wer
den.
Erfindungsgemäß ist jedoch insbesondere vorgesehen, daß gemäß
Anspruch 2 die Geschwindigkeit der Fadenzulieferung vermindert
wird. Durch die geringere Fadenlieferung wird die Umdrehungszahl
des Läufers und damit die Fadenzugkraft erhöht.
Gemäß Anspruch 3 ist vorgesehen, daß die Spindeldrehzahl erhöht
wird. Auch dadurch wird die Umdrehungszahl des Läufers und damit
die Fadenzugkraft erhöht.
Bevorzugt ist vorgesehen, die beiden Maßnahmen gleichzeitig an
zuwenden, also sowohl Geschwindigkeit der Fadenzulieferung zu
vermindern, als auch die Spindeldrehzahl zu erhöhen und dadurch
eine besonders rasche und starke Erhöhung der Fadenzugkraft zu
erreichen.
Es ist vorteilhaft, die Veränderungen der Arbeitsgeschwindig
keiten in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, mit der vom
größten auf den kleinsten Aufwindedurchmesser übergegangen wird,
so rasch und in solchem Ausmaß vorzunehmen, daß die Fadenzugkraft
mindestens annähernd gleich bleibt. Falls dies infolge der Träg
heit der mit hohen Drehzahlen umlaufenden Arbeitsorgane Galetten
und Spindeln nicht möglich sein sollte, hat sich ein Erhöhen bzw.
Vermindern der Arbeitsgeschwindigkeiten um etwa 10% bis 20% aus
gehend vom Ausgangswert beim Winden der letzten Fadenlage als in
den meisten Fällen ausreichend erwiesen, die Fadenzugkraft so
weit zu erhöhen, daß die Fadenbruchzahlen beim Abspinnen
tolerierbare Werte nicht überschreiten.
Beim Anbringen einer Oberwindung wird das Erhöhen der Fadenzug
kraft vor Beginn des Oberwindens eingeleitet. Die erhöhte Faden
zugkraft bleibt aufrecht erhalten, während sich die Ringbank aus
der Oberwindungestellung über den zylindrischen Bereich des
Kopses mit dem größten Aufwindedurchmesser hinweg in die
Unterwindestellung bewegt. Es hat sich gezeigt, daß die erhöhte
Fadenzugkraft beim Überwinden des zylindrischen Bereiches des
Kopses nicht so hoch ansteigt, daß hierbei Fadenbrüche zu be
fürchten sind.
In den Figuren der Zeichnung ist das Wesen der Erfindung ver
deutlicht. Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine Ansicht einer Aufwindevorrichtung einer
Streckzwirnmaschine;
Fig. 2 ein Ringbankhub/Zeitdiagramm;
Fig. 3 ein Spindeldrehzahl/Zeit- bzw. Liefergeschwindigkeits/Zeit-
Diagramm.
Wie aus Fig. 1 erkennbar, ist eine aus einer Fadenwicklung 1 und
einer Spulenhülse 2 bestehende Spule 3 auf einer Spindel aufge
steckt, die mittels eines in einer Spindelbank 4 untergebrachten
Antriebs bspw. in Form eines hier nicht im einzelnen darge
stellten Einzelspindelmotors antreibbar ist. Zwischen dem unteren
Ende der Hülse 2 und der Spindelbank 4 ist ein Abfallring 5 an
geordnet.
Der von einem nicht dargestellten Streckwerk kommende, synthe
tische Faden 6 durchläuft einen Fadenführer 7 und wird durch ei
nen auf einem Zwirnring 8 geführten Läufer 9 gezwirnt und auf die
Spule 3 aufgewunden. Die den Ring 8 lagernde Ringbank 10 wird
durch bekannte und daher hier nicht dargestellte Vorrichtungen
auf und ab bewegt und bildet so die Windungsschichten der Faden
wicklung 1. Wie erwähnt, geht die Erfindung von einer Wicklungs
art aus, bei der zylindrische Fadenschichten auf gewunden werden.
Die Hubhöhe der Ringbank 10 wird demgemäß nach jedem Hub um einen
geringen Betrag vermindert, so daß die Höhe der Fadenschichten
immer geringer wird und eine obere kegelige Böschung 11 und eine
untere kegelige Böschung 12 aufgebaut wird.
In der Darstellung ist die Fadenwicklung 1 fertiggestellt und
eine Oberwindung 13 angebracht. Die Ringbank 10 bewegt sich ge
rade aus der Oberwindung nach unten in die Unterwindestellung, in
der einige Fadenwindungen auf den Abfallring 5 gewunden werden.
In Fig. 2 ist der Ablauf der Bewegung der Ringbank 10 als
Hub/Zeitdiagramm wiedergegeben, in dem die Abszisse die Zeit, die
Ordinate die Hubhöhe der Ringbank wiedergibt. Die Bewicklung be
ginnt bei t1 mit maximaler Hubhöhe h1. Diese vermindert sich im
Verlauf der Bewicklung allmählich sowohl von oben als auch von
unten her bis zur Fertigstellung der Wicklung im Zeitpunkt t3 auf
die Hubhöhe h2 und bildet so zylindrische Fadenlagen mit abneh
mender Höhe, so daß die kegeligen Böschungen 11 und 12 entstehen.
Mit 14 ist der Aufwärts-Hub der Ringbank 10 in die Stellung zum
Anbringen der Oberwindung 13, mit 15 die Absenkbewegung der
Ringbank in die Unterwindestellung 16 gekennzeichnet.
Fig. 3 zeigt den zeitlichen Ablauf der Spindeldrehzahl 17 und der
Liefergeschwindigkeit 18 insbesondere in der letzten Phase des
Bewicklungsvorganges, wobei diese letzte Phase der Deutlichkeit
halber in der in der Abszisse dargestellten Zeitachse stark ge
dehnt gezeichnet ist. Wie ersichtlich, wird die Spindeldrehzahl
17 im Verlauf des Abzuges abhängig vom zunehmenden Aufwinde
durchmesser anfangs schneller, später langsamer allmählich abge
senkt, während die Liefergeschwindigkeit 18 gleich bleibt.
Beginnend zu einem Zeitpunkt t2, der durch die Höhenstellung der
Ringbank in der letzten Windungsschicht, durch die gelieferte
Fadenlänge, durch die Anzahl der Windungsschichten oder sonst wie
festgelegt sein kann, jedenfalls aber spätestens während des
letzten Aufwärts-Hubes 14 der Ringbank 10, wird die Spindeldreh
zahl 17 auf den Wert 19 erhöht und die Liefergeschwindigkeit 18
auf den Wert 20 abgesenkt. Dadurch wird bereits in dieser Phase
die Fadenzugkraft erhöht. Sobald die Ringbank 10 in ihre
Absenkbewegung 15 übergeht, werden sowohl die Spindel
drehzahl 17 als auch die Liefergeschwindigkeit 18 so abgesenkt,
daß nach Anbringen der Unterwindungen auf dem Abfallring 5 zu
nächst das Lieferwerk und dann die Spindeln zum Stillstand kom
men. In Fig. 1 befindet sich die Ringbank 10 etwa in dem in Fig.
2 mit 21 gekennzeichneten Punkt ihres Bewegungsablaufes.
Während also beim Aufbau der zylindrischen Windungsschichten die
Drehzahl der Spindeln so gesteuert wird, daß die Fadenzugkraft
über den ganzen Abzug annähernd konstant bleibt, wird beim Ab
spinnen, bei dem der Aufwindedurchmesser sich sehr rasch sehr
stark ändert, auf diese qualitätsbezogene Beeinflussung der Fa
denzugkraft verzichtet. Der in dieser Phase auf gewundene Faden
abschnitt stellt ohnehin Abfall dar.
Die Fadenzugkraft wird also in dieser Phase nicht qualitätsbe
zogen, sondern nur insoweit beeinflußt, daß keine Fadenbrüche
auftreten. Die Beeinflussung erfolgt zwar im gleichen Sinne wie
bei einer qualitätsbezogenen Beeinflussung, also durch Erhöhen
mit abnehmendem Aufwindedurchmesser, jedoch nicht mit der Genau
igkeit und nicht in dem Ausmaß, als für ein Aufrechterhalten der
Qualität des Fadens erforderlich wäre. So hat sich ein Vermindern
der Liefergeschwindigkeit von bspw. 1200 m/min auf bspw.
1000 m/min und ein Erhöhen der Spindeldrehzahl von bspw.
10 000 U/min auf bspw. 11 000 U/min als ausreichend erwiesen.
Die Streckzwirnmaschine, an der die erfindungsgemäßen Spulen mit
Deckwindungen hergestellt und das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt werden kann, sind mit unabhängig voneinander dreh
zahlsteuerbaren Arbeitsorganen Lieferwerk, Spindeln und Ringbank
ausgestattet. Derartig ausgebildete Streckzwirnmaschinen sind
bekannt.
Claims (4)
1. Verfahren beim Abspinnen eines Kopses auf einer Streckzwirn
maschine, bei dem der endlose, synthetische Faden in zylin
drischen Schichten von bei zunehmendem Durchmesser abnehmender
Länge aufgewunden wird, so daß an der Fadenwicklung kegelige Bö
schungen entstehen, dadurch gekennzeichnet, daß nach Fertigstel
lung der zylindrischen Windungsschichten beim Absenken der Ring
bank in die Unterwindestellung Maßnahmen getroffen werden, um die
Fadenzugkraft zu erhöhen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit der Fadenzulieferung vermindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spindeldrehzahl erhöht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verändern der Arbeitsgeschwindigkeiten bereits im Verlaufe
des Windens der letzten Fadenlagen eingeleitet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944414042 DE4414042A1 (de) | 1994-04-22 | 1994-04-22 | Verfahren beim Abspinnen eines Kopses auf einer Streckzwirnmaschine |
JP9388195A JPH0835129A (ja) | 1994-04-22 | 1995-04-19 | 延撚機においてコップを形成するための方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944414042 DE4414042A1 (de) | 1994-04-22 | 1994-04-22 | Verfahren beim Abspinnen eines Kopses auf einer Streckzwirnmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4414042A1 true DE4414042A1 (de) | 1995-10-26 |
Family
ID=6516138
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944414042 Withdrawn DE4414042A1 (de) | 1994-04-22 | 1994-04-22 | Verfahren beim Abspinnen eines Kopses auf einer Streckzwirnmaschine |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH0835129A (de) |
DE (1) | DE4414042A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19842530A1 (de) * | 1998-09-17 | 2000-03-23 | Rieter Ag Maschf | Antrieb für fadenführende Teile einer Spinnmaschine |
US6101802A (en) * | 1998-08-13 | 2000-08-15 | Erdmann; Wolfgang | Take-up unit for take-up of a synthetic filament yarn onto a cop |
DE19719880C2 (de) * | 1996-05-13 | 2000-09-28 | Toyoda Automatic Loom Works | Verfahren zum Verhindern eines Fadenreissens bei einer Spinnmaschine und Steuergerät für eine Spinnmaschine |
-
1994
- 1994-04-22 DE DE19944414042 patent/DE4414042A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-04-19 JP JP9388195A patent/JPH0835129A/ja not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19719880C2 (de) * | 1996-05-13 | 2000-09-28 | Toyoda Automatic Loom Works | Verfahren zum Verhindern eines Fadenreissens bei einer Spinnmaschine und Steuergerät für eine Spinnmaschine |
US6101802A (en) * | 1998-08-13 | 2000-08-15 | Erdmann; Wolfgang | Take-up unit for take-up of a synthetic filament yarn onto a cop |
DE19842530A1 (de) * | 1998-09-17 | 2000-03-23 | Rieter Ag Maschf | Antrieb für fadenführende Teile einer Spinnmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH0835129A (ja) | 1996-02-06 |
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