Automatisches Silberspritzgerät zur chemischen Versilberung von Gegenständen Die Erfindung betrifft ein Silberspritzgerät, mit dem es möglich ist, das Silberspritzen automatisch durch zuführen. Silberbeläge; die auf chemischem Wege durch Reduktion einer Silbersalzlösung erzeugt werden, finden in der Technik sowohl bei der Herstellung von Siegeln als auch bei der Erzeugung von Leitschichten für die Galvanoplastik, von elektrostatischen Schutzschichten, von Schichten zur Widerstandsschweissung, von Wärme- ableitschichten,
bei der Metallisierung von Kunststoff teilen und dergleichen mehr Verwendung.
Um die Versilberungslösungen auf das Träger material (Glas, Kunststoff oder dergleichen) zu brin gen, benutzte man als Geräte bisher Spezial-Aufguss- gefässe, Mischgeräte und in neuester Zeit Silberspritz pistolen. In diesen Silberspritzpistolen werden die 3 Versilberungslösungen nach dem Auslauf aus einer Düse durch Pressluft unter Druck innig vermischt auf das Trägermaterial geschleudert. Auf dem Trägermate rial findet dann die Reduzierung und Bildung eines Silberbelages statt.
Diese Auftraggeräte haben den Nachteil, dass alle Arbeitsgänge zum grössten Teil manuell an verschiede nen Arbeitsplätzen durchgeführt werden müssen und bei der Spritzpistole nur jeweils eine so grosse Fläche versilbert werden kann, wie der Sprühnebel der Pistole erfasst. Durch nicht genau eingehaltene technologische Zeiten treten als weiterer Nachteil Qualitätsschwankun gen auf.
Es ist weiterhin bekannt, im Fliessband zu ver- silbern, indem die zu versilbernden Gegenstände nach einander den einzelnen Behandlungsmethoden unter worfen wurden. Diese Fliessbänder haben den Nachteil, dass nur Serienware versilbert werden kann und vor allem hinsichtlich der hohen Preisstellung und des grossen Platzbedarfes für Durchschnitts-Versüberungs- betriebe. Der Verbrauch an Rohstoffen ist bei diesen Fliessbandanlagen sehr hoch.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die oben erwähnten Mängel zu beheben. Dies ist mittels des erfindungsgemässen Silberspritzgerätes möglich, das mit mehreren Sechswegepistolen bestückt ist.
Das Gerät wird zweckmässig so ausgebildet, dass die einzelnen Bearbeitungslösungen, durch elektronische Zeitbausteine gesteuert, auf das Trägermaterial aufge sprüht werden, wobei sich eine beliebige Anzahl von Sechswegepistolen auf einem sich auf und ab bewegen den und elektronisch gesteuerten Wagen befinden kann und die Pistolen in dauernder seitlicher Schwenkbe wegung begriffen sind.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungs beispiels und einer Zeichnung näher erläutert: In einem schrankartigen Unterbau von etwa 80 cm Höhe, 200 cm Breite und 135 cm Tiefe befinden sich im vorderen Teil übersichtlich angeordnet 6 Nieder druckbehälter aus Plastwerkstoff 1. Diese Behälter be inhalten destilliertes Wasser, Benetzungslösung, Aktivierungslösung, Alkalilösung für das Silberspritzen, Silbersalzlösung für das Silberspritzen und Reduktionslösung für das Silberspritzen.
Durch einen Kompressor zugeführte Pressluft wird auf mehrere Magnetventile 2 verteilt. Durch elektro nische Zeitbausteine 3 wird ein Magnetventil für die vorgesehene Zeit geöffnet und die Bearbeitungslösung nach bekannter Art und Weise aufgetragen. Nach Schliessung des Magnetventils schliesst sich automatisch ein Absperrventil 4, so dass keine Lösung mehr zur Sprühpistole gefördert wird. Ein Rückschlagventil 5 (Vierwegeventil) verhindert eine Ineinandervermengung der einzelnen Lösungen.
Nach dem Schliessen des ersten Magnetventils öffnet sich elektronisch gesteuert ein zweites Magnetventil und bringt die zweite Lösung für die an einer Skala 6 eingestellte Zeit zum Versprühen auf den zu bearbeitenden Gegenstand.
Ausser diesen 6 Niederdruckbehältern aus Plast werkstoff, den Rohrleitungen, Schlauchleitungen, Ma gnetventilen und dergleichen befindet sich im hinteren Teil des schrankartigen Unterbaus 'ein Abscheidebehäl- ter 7 aus Plastwerkstoff, in dem die Sprühnebel nieder geschlagen werden. Dadurch wird Silber wiedergewon nen und die abgesaugte Luft gereinigt, so dass das Gerät an keine Absaugleitung angeschlossen werden braucht. Dieser Behälter ist leicht auszufahren.
Auf dem schrankartigen Unterteil befinden sich das Aufnahmegestell mit Absaugkabine, mit 2 leistungs starken Exhaustoren, den elektrischen Zusatzgeräten. Ausserdem sind am Vorderteil des Aufbaus die Skalen für die Bearbeitungszeiten übersichtlich angebracht. Der Arbeitsvorgang wird an Hand einer Beschreibung der Wirkungsweise näher erläutert.
Auf das Aufnahmegestell 9 wird beispielsweise eine Glasplatte von 160 Y, 90 cm gebracht. An der Skala 10 für die Auf- und Abbewegung des Silberspritz- wagens 11 wird die Höhe von 90 cm eingestellt. Die zur Bearbeitung von Gegenständen von 160 cm Breite notwendigen Pistolen 12 werden durch Öffnen von Ventilen 13 an das Leitungsnetz angeschlossen. An den Skalen 6 für die einzelnen Bearbeitungsvorgänge stellt man die für die Grösse eines derartigen Gegen standes notwendigen technologischen Zeiten ein. Hier nach werden Beleuchtung 14 und Absaugung 8 ein geschaltet.
Dann erfolgt durch Knopfdruck des Auto matikschalters 15 die Einschaltung des Arbeitsvorgan ges. In diesem Moment schwenken die Pistolen auf den Wagen nach rechts und links und der Wagen beginnt sich die vorgesehenen 90 cm nach oben zu bewegen, um dann unverzüglich zum Nullpunkt zurück zukehren. Die Auf- und Abbewegung des Wagens geht während des ganzen Vorganges laufend vonstatten, ebenso die Schwenkbewegung der Pistolen.
Im gleichen Moment des Einschaltens öffnet sich das erste Magnet ventil 2 für die vorgesehene Zeitdauer und die erste Bearbeitungslösung wird nach bekannter Art und Weise aufgetragen. Nach Beendigung der notwendigen Be- netzungsdauer schliesst sich automatisch das Magnet ventil, und es öffnet sich sofort ein zweites Magnet ventil zur Freigabe der zweiten Bearbeitungslösung. Nach Beendigung dieses Arbeitsganges öffnet sich auto matisch ein drittes Magnetventil und löst den dritten Arbeitsgang aus. Dies setzt sich fort bis zur Beendigung des gesamten Arbeitsprozesses.
Wenn der Arbeitsprozess beendet ist, wird der ver süberte Glasstreifen aus dem Aufnahmegestell ent nommen und zum Trocknen abgestellt. Ein zweiter Streifen wird eingelegt, und der Arbeitsprozess kann. nur durch Bedienung eines einzigen Schalters, des Automatikschalters 15, von neuem beginnen. Die ganze Aufgabe des Bedienungspersonals besteht darin, die zu versilbernden Gegenstände in das Gerät einzustellen, einen Schalter zu betätigen und nach Beendigung der Bearbeitungszeit den versilberten Gegenstand zu ent nehmen.
Das Gerät versprüht drei völlig voneinander ge trennte Versilberungslösungen. Hierdurch ist die Ge fahr der Knallsilberexplosion restlos ausgeschaltet. Die Vermischung der drei Versilberungslösungen findet erst unmittelbar vor dem Auftreffen auf dem zu versilbern den Gegenstand statt und es erfolgt sofort die Redu zierung zu metallischem Silber.
Der zu versilbernde Gegenstand braucht nicht von einem zum anderen Arbeitsplatz transportiert zu werden, um die verschie denen Vor- und Nachbehandlungen durchzuführen, sondern alle Arbeitsgänge finden an einem Ort auf dem Aufnahmegestell in der Absaugkabine statt. Die Absaugung ist so gross, dass keinerlei Dünste oder Feuchtigkeitsnebel in den Raum treten.
Die abgesaugten Nebel werden durch Filter niedergeschlagen, Silber reste und Silbersalzreste werden im Abscheidebehälter gesammelt, und der Silberschlamm kann regeneriert werden, so dass praktisch kein Verlust an Rohmaterialien auftritt.