Zielsteuer-Einrichtung für stetig fördernde Transportanlagen
Die Erfindung betnifft eine Zielsteuer-Einrich- tung für stetig fördernde Transportanlagen, bei welcher einem bewegten, z. B. bandförmigen Magnetspeicher an einer Aufgabestelle die Zielorte bezeich- nende Steuersignale aufgeprägt werden und bei welcher den Zielorten zugeordnete, jeweils auf eines der Steuersignale ansprechende und beim Eintreffen des zugeordneten Steuersignals die Betätigung einer Entnahmevorrdchtung auslösende Abtastorgane sowie eine Vorrichtung zum Löschen der aufgeprägten Steuersignale vorgesehen sind.
Bei bekannten Einrichtungen dieser Art wird z. B. ein bandförmiger Weichmagnstspeicher synchron mit der Transportanlaige bewegt, also der gesamte Transportweg sozusagen am Umfang eines Zylindermantels abgebildet, wobei die Aufgabestelle durch einen, einen kleinen Bereich der weichmagnetischen Schicht magnetisierenden Aufgabekopf und die Zielstellen durch auf diese magnetischen Bereiche ansprechende Abtastorgane dargestellt wer- den.
Als Abtastorgane werden üblicherweise Hallgeneratoren verwendet und'die Zuordnung eines Aufgabesignals zu einer bestimmten Zielstelle erfolgt entweder durch Variation der Magnetisierungsstärke des aufgesprochenen Signals oder indem jeder Zielstelle eine eigene Tonspur auf dem Signalträger zugeordnet wird.
Diese Einrichtungen haben sich für kleinere Anlagen bestens bewährt, umsomehr, da sie von der Transportgeschwindigkeit praktisch unab- hängig sind und die Signale auch bei ruhender Trans porbanlage aufgezeichnet bzw. abgelesen werden kön- nen. Ihre Verwendung ist jedoch bei sehr grossen Anlagen, wie z. B. bei Hängebahnen mit einem Transportweg von etlichen Hundert Metern Länge -und im Extremfall weit über Hundert Zielorten und im sehr rauhen Betrieb, wenn beispielsweise in ihrer Nähe leistungsstarke elektrische Maschinen geschal- tet werden, grossen Schwierigkeiten. ausgesetzt.
Auch sind Anderungen in der Tran, sportwegläree, in der Anzahl und insbesondere in der Anordnung der Zielorts nicht ohne weiteres durchführbar und, bedürfen eingehender Einstellarbeiten.
Zweck der Erfindung ist eine Zielsteuer-Ein- richtung, mit welcher sich stetig fördernde Trans porbanlagen verschiedenster Grösse und Art, wie z. B. Hängebahnen, Krane, Paternoster, Transportbänder, Power-und Free-Anlagen, Kreisförderer, Tischkreisförderer usw. teilweise oder ganz automatisieren lassen, welche aus im wesentlichen einheitlichen Bauelementen baukastenförmig zusammenstallbar und damit von der Anzahlund der Lage der Eingabestellen und der Zielorte unabhängig ist, so dass'die Einrichtung jederzeit ohne Schwierigkeiten sich ändernden Bedürfnissen durch Erweiterung oder Einschränkung angepasst werden kann, welche auch bei rauhen Betmabsbedingungen, wie z.
B. bei indukbiv eingestreuten Störfeldern einwandfrei arbeitet und welche im wesentlichen unabhangig von der Trans portgescbwindigkeit ist. Die erfindungsgemässe Ziel steuer-Einnichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass j, eder zu be-bzw. zu entladenden Ladeeinheit bzw.
dem Fördergut ein von der Transportanlage mitgeführter magnetisierbarer Informationsträger einheit- licher Länge zugeordnet ist, auf welchen von einem an jeder Aufgabestelle angeordneten Schreibkopf mit Wech, selspannung ein Zielortsignal in Form eines mehrspurigen binären Parallelcodes aufgezeichnet wnrd, dass-aa jedem Zielort für jede abzutastende Signalspur ein Magnetkopf mit je einem Signalumformer, einer gesteuerten Torschaltung und einer automatischen Rücksbellschaltung vorgeisehen ist, der , art, dass bei einem vom Magnetkopfempfangenen Steuersignal vom Umformer ein Zündimpuls an die gesteuerte Torschaltung abgegeben'und.
diese nach einer bestimmten Zeit, durch, die Rückstellschaltung wieder gelöscht wird, und an jedem Zielort an den Ausgängen der Torschaltungen oine Decodiervorr, ich- bung angeschlossen ist, welche beim Einlaufen des für sie richtigen Codesignals ein Steuersignal fur die Auslösung einer Betätigungsvonrichtung und Er regung einer das Zielortsignal vom Informationsträ- ger löschenden Löschvorrichtung abgibt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Han ! d von Zeichnungen beschrieben, in welchen
Fig. l schematisch eine Einrichtung mit einem jdreispurigen Binärcode, also eine Einrichtung für maximal sieben Zielorte zeigt,
Fig. 2 einen Informationsträger mit in Form von Wellenlinien eingezeichneten Magnetisierungszuständen, der Signalspuren darstellt,
Fig. 3 ein Blockschaltbild des jedem Magnetkopf des Lesekopfes'angeschlossenen ; Leseverstärkers wie- dergabt und
Fig. 4 schematisch die Halterung eines Magnet- kopfes zeigt.
Es sei angenommen, dass verschiedenes Fönder , gut auf einem Förderband von einer Aufgabestelle zu mehreren Abzweigungen gebracht und dort nach Betätigung einer Entladevorrichtung vom Bami weg- genommen wird. Das Förderband weist Halterungen für plattenförmige Informationsträger auf, und zwar an jeder zu beladenden Bandstelle, so dass jedem einzelnen Fördergut ein soloher Informationsträger zugeordnet ist, welcher also zusammen mit dem Gut bewegt wird.
In Fig. 1 ist die Aufgabestelle mit A bezeichnet, vom Band 2 werden die Informationsträger 1 zusammen mit dem Fördengut zu den Abzweigstellen B1, B2... gebracht und kehren dann wider : zur Aufgabestelle A zuriick. An der Ausgabestelle A passieren Idie Informationsträger l den Schreibkopf 3, welcher in diesem Beispiel drei MagneMköpfe 4 ublicher Bauart. aufweist, die nebeneinander angeordnet sind und die Informationsträger in drei Spuren 5 magaetisieren können. Jedem Zielort B1, B2... ist ein dreiteiliger Binärcode zugeordnet, dem Zielort B1 z.
B. der Binärcode L, 0,0 und dem Zielort B2 der Code 0, L, U usw. Soll das bei A aufgegebene Fördergut z. B. an der zweiten Abzweigstelle B2 entladen werden, so wird sein zugehöriger In- formationsträger über den mittleren Magnetkopf in der mittleren Spur majgnetisiert, während die beiden andern Spuren unmagnetisiert bleiben. Die Eingabe des Codes in den Schreibkopf 3 kann durch Tastendruck oder bei ganz automatisierten Anlagen mittels Lochband, Lochkarten oder auch direkt durch einen Computer oder ein übergeordnetes Steuersystem erfolgen.
Dabei der vorgesehenen Einrichtung der Abstand des Informationsträgers sich von den Magnetköpfen nicht beliebig klein machen lässt, wenden Magnetköpfe mit relabiv breiten Spalten verwendet. Das Signal selbst wird mit Wechselstrom von vorzugsweise 50 Hz aufgeschrieben. Die Magnetisierung einer Signalspur wird deshalb, wie in Fig. 2 dar gestellt, durch eine im wesentlichen sinusförmige Kurve 6 wiedergegeben, wobei die Anzahl der Wellen auf dem Signalträger l von der Bandgeschwindigkeit abhängt. Werden z.
B. mögliche Transportgeschwindigkeiten von 2 Ibis 40 m/min vorgesehen und wird die Länge des Signalträgers mit 13 cm -angenommen, so beträgt die Anzahl der aufgezeich- neten Wellen rund 200 bei 2 m/min Bandgeschwin ; digkeit und rund 10 bai 40 m/min. Dies ist bei der Ablasung der Signale zu beachten, wenn die Einrichtung von der Bandgeschwindigkeit unabhängig sein soll.
Der in Fig. 2 gezeigte Informationsträger besteht aus einem rechteckigen flachen Träger 7, z. B. aus Kunststoff, welcher einseitig mit einer Stahlfolie 8 als magnetisierbare Schicht beklebt ist. Diese Aus bildulrlig des Signalträgers hat nicht nur den Vorteil billiger Herstellung und leichter Handhabung, son idem gewährleistet darüber hinaus noch eine ausreichende Stabilität.
Die derart beschriebenen Informationsträger (Fig. l) gelangen, vom Band 2 befördert, zur ersten Abzweigstelle Bl. An dieser Stelle ist ein Lesekopf 9 angeordnet, welcher ebensoviel Magnetköpfe 10 aufweist, wie Signalspuren 5 vorhanden sind. Diese Magnetköpfe 10 sind wiederum von herkömmlicher Bauart und weisen gleichfalls. einen relativ breiten Spalt von z. B. 0, 5 mm auf, so dass auch hier ein durch einfache Mittel mit Sicherheit einzuhaltender Signalträgerabstand von beispielsweise 0,3 mm benutzt werden kann.
Bei Vorhandensem eines aufge zeiohneten Signals wind beim Vorbeilaufen des Signalträgers 1 am Lesemagnetikopf 10 in dessen Win dungen ein annähernd gleicher Wechselstrom indu- ziert und am Ausgang des Magnetkopfes erscheint ein Wechselspannungssignal in einer von der Bandgeschwindigkeit abhängigen Höhe. Diese Signalspan nurig wird, wie im Blockschaltbild der Fig. 3 gezeigt, weiterbehandelt.
Jedem Lesemagneten 10 ist ein transistorisierter Verstärker 11 mit logarithmiscber Gegenkopplung 12 nachgeschaltet. Das verstärkte Ausgangs-Wech- selspannungss'ignal wird in einem Diodengleichrich- , ter 13 gleichgerichtet und einem Impulsformer 14 mit eingebauter Schwellweptstufe zugeführt, in welchem die verschieden, hohen. Spannungsumpulse in praktisch gleichhohe Reohteckimpulse verschiedener Länge. umgeformt werden. Jedes Steuersignal wird demnach durch eine Folge solcher Rechteckimpulse 'wiedergegeben.
Diese Impulsfolge wird einem Inte gnator 15 zugeführt, welcher einen Kondensator 16 'enthält,'der durch die Impulsfolge. aufgeladen wird und beim Erreichen der Ladespannung einen Zündimpuls an eine angeschlossene Torschaltung, z. B. einem gesteuerten Gleichrichter 17 abgibt, so dass tdieser zündet und bis auf weiteres im gezündeben Zustand verbleibt.
Durch diese verschiedenen aufgezählten Massnahmen wird erreicht, dass jede am Signalträger 1 auf geschriebene Signalspur 5 unabhängig von der Bandgeschwindigkeit und unabhängig von eventuellen Störungen, die z. B. durch von benachbarten starken Motoren induzierte Störfelder herrühren können, zum Zünden des gesteuerten Gleichrichters 17 führt, d. h. dass jeder Magnetkopf 10 am Ausgang-seinen ihm angeschlossenen Schaltung nur dann ein Aus gangssignfal erzefugt, wenn er edn vom Schroibkopf 3 auf den Informationsträger l aufgeschriebenes. und ganz genau definiertes Einigangssignal empfangen hat.
Zum Löschen des gezündeten Gleichrichters 17 ist eine automatische Rückstellschaltung 18 vorgesehen, so dass jeder in den Lesekopf 10 einlaufende Sigaal- träger 1 den gesteuerten Gleichrichter 17 in Null stellung vorfi. ndet.
Im beschriebenen Beispiel mlit Idrei Si. gnalspuren weist demnach die Lesekopfsteuerung drei, von den gesteuerten Gleichrichtern 17 beaufschlagte Ausgänge auf, welche in Form eines Steckers ausigebildet sein können. Die Ausgänge führen zu einer Decodier- vorrichtung gleichfalls bekannter Bauart, z. B. zu einem Decodierstecker, welcher jeweils auf. den Code seiner ihm zugeordneten Abzweigstelle eingstellt ist und nur dann ein Steuersignal abgibt, wenn das binäre Eingangssignal mit diesem Code übereinstimmt. Mit diesem Ausgangs-Steuersignal werden dann einerseits die angeschlossenen Betätigungsvorrichtungen, z. B.
Auswerfer, Weichenstellungen usw. gesteuert und anderseits Löschköpfe beaufschlagt, welche nach erfolgter Steuerung das am Signalträger aufgezeichnete Signal löschen, so dass der Signalträger wiederum zur Aufzeichnung eines neuen Signals bereit ist.
Wie bereits erwähnt worden ist, liegen bei den' vorgesehenen Transportanlagen im allgemeinen rauhe Betriebsbedingungen vor, vor allem in-bezug. auf eine genaue Führung der Signalträger. Es müssen demnach Vorkehrungen getroffen werden, um die Ma gnetköpfe in einen ausreichend guten Kontakt mit den Signalträgern zu bringen. Zweckmässig werden des- halb die Magnetköpfe. auf einem doppelt ausgeführ- ten Federsystem montiert, wobei die eine Feder die Grob-und die andere Feder die Feinabfederung übernimmt.
In Fig. 4 ist. als Ausführungsbai'spiel eine geeignete Abfederung ider Magoetköpfe'darge- stellt.
Auf einer Grundplatte 19 ist einenends eine grosse Blattfeder 20 befestigt, welche. an. ihrem freien Ende ein Gleitstück 21 trägt. Im Gleitstück 21 ist der Magneltkopf 22 mit seinem Kopfbalter 23 gleitend gelagert, so dass seine Frontfläche etwas über das Gleitstück 21 hervorragt. Am hinteren Ende Ides Kopfhalbers 23 ist eine kleine Blattfeder 24. angebracht, deren anderes Ende am Gleitstück 21 be- festigt ist.
Das Gleitstück 21 wird demnach durch die grosse Blattfeder 20 gegen den Signalträger ge- drückt, wobei zur Begrenzung ein Anschlag 25 vorgesehen ist. Die Auflage Ides Magnetkopfes 22 auf den Siignalträger wind durch die kleine Blattfader 24 , erzielt, so dass zwar eine sichere Auflage erreicht ist, aber Beschädigungen des Magnetkopfes oder des Signalträgers durch allzustarken Andruck vermieden sind.
Die als Ausführungsbeispiel genauer beschriebene Einrichtung ermöglicht eine äusserst rationelle Bauweise, wobei Erweiterungen der Anlage joderzeit ohne Schwierigkeiten durohführbar sind.
Die Magnetköpfe sind mechanisch im wesent- lichen alle gleich aufgebaut und sie sind zwcokmässig so konstruiert, dass leicht mohrere Magnetköpfe zu einem Aggregat zusammengestellt werden konnen, so dass Binärcoden verschiedener Stellenzabl verw, en- det und damit nahezu beliebig viele Zielorte angesteuert werden können. So lassen sich mit einer Reihe von z. B. acht Magnetköpfen Ibereits 255 Zielorte verarbeiten.
Auch die Steuerungen für den Schreibkopf, dem Lesekopf und dem Löschkopf sind zweckmässig als Einzelbaueinihjeiten. ausgeführt, die stedbbar ausge- bildet sein können, so dass die gesamte Zielsteuer- einTichtung baukastenartig den jeweiligen Erforder- nissen angepasst zusammengestellt werden kann. Die Steuereinheiten sind zweckmässig volltransistonisiert, beispielsweise mit Silizium-Halbleitern, so dass eine grosse Sicherheit und eine lange Lebensdauer gewähr- leistet ist.
Bei kleineren Amagen kann es zweckmässig sein, anstelle einzelner Signalträger ein endloses Signal trägeraBand zu verwenden. Auch dies ist ohne Schwierigkeiten möglich, wenn Vorkehrungen getrof- fen werden, dass die jeweils aufgezeichnete magnetisierte Signalspur immer die gleiche Länge aufweist.
Mittel hierzu sind genügend bekannt. Bei grossen mit entsprechend nicht genau fiihrbaren Signalträgern ist es vorteilhaft, an jeder Zielstelle alle Signalspuren abzulesen. Bei kleineren Anlagen ist dies nicht er forderlich. Hier kann die Ablesung auf nur die Spuren beschränkt werden, die dem Code des j, e weiligen Zielortes entsprechen. Damit gewinnt man 'eineEinsparung an Baubeilen, jedoch ist eine ge nauere Justierung der Magnetköpfe notwendig.
Zur örtlichen Festlegung oines Zielortes ist es lediglich erforderlich, an der ausgewählten Stolle einen Lesekopf zu montieren und in bezug auf den durchlaufenden Signalträger zu justieren.