Vorfabrizierter Dienstraum und Verfahren zu seiner Herstellung Die vorliegende Erfindung bezieht sich ,auf einen vorfabrizierten Dienstraum und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Unter Dienstraum versteht man nachstehend Räume für Dienstpersonal, z. B.
Bade zimmer, Küchen, Garderoben mit Waschgelegen heit, Duschräume, Dunkelkammern, Sterilisierkam- mern usw., die alle mit irgendwelchem Zubehör, wie Waschbecken, Badewannen, Schränken usw., versehen sind.
Der erfindungsgemäss vorfabrizierte Dienstraum ist ein solcher, der mindestens einen Formteil auf weist, welcher zumindest eine ganze Wand und einen Teil mindestens einer @anschliessenden Wand bildet, wobei unter Wand auch Boden und Decke zu ver stehen sind, welcher :
aus Kunststoff bestehende Form- teil Ausbuchtungen und/oder Vorsprünge hat, die mindestens einen Teil der notwendigen Zubehöre oder Mittel zur Aufnahme von Auskleidungen 'zur Bil dung dieser Zubehöre bilden, und ist dadurch ge kennzeichnet, dass der Formteil aus einem geformten ,
steifen Blatt aus thermoplastischem Polymermaterial besteht.
Ein solcher Dienstraum wird erfindungsgemäss da durch hergestellt, !dass der genannte Formteil :durch Formen Beines steifen Blattes .aus einem thermo- plastischen P'olymermaterial in einer Form unter An- wendungeines Druck- oder Saugpressverfahrens her gestellt wird.
In der beiliegenden Zeichnung sind Ausführungs beispiele des Dienstraumes ,sowie einer Form schema tisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht eines unteren Teiles, Fig. 2 eine schaubildliche Ansieht eines oberen Teiles, Fig. 3 eine schaubildhche Ansicht einer Form,
Fig. 4 einen Grundriss der Form nach Fig. 3, Fi'g: 5 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 4, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 4, Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 4,
Fig. 8 einen Grundriss einer anderen Form zum Formen des unteren Teiles einer Badewanne.
In der Zeichnung sind die Anlagen der Klarheit halber mit scharfen Kanten dargestellt. In der Praxis sind idiese Kanten natürlich abgerundet.
In Fig. 1 ist ein Formteil 1 dargestellt, der aus einem Blatt 1 aus Polymethylmethacrylat von 2,58 m und 6,35 mm Wandstärke besteht, dem durch Vakuumformen die Form des unteren Teiles (1,21 m) eines Badezimmers gegeben worden ist. Das hierzu angewandte Verfahren ist :bereits bekannt und daher nicht näher beschrieben.
Das Badezimmer weist vier Wände 2, 3, 4, 5 und einen Boden 6 auf. Die Badewanne 7 ist eben falls aus dem Blatt 1 gebildet. Ferner sind eine Seifenschale 8, ein Klosett 9 und Träger 10, 11 für .ein Waschbecken 12 vorgesehen. Letzteres :ist ge trennt .dargestellt. Ferner sind zwei Ausbuchtungen 13, 14 vorgesehen.
Die !erste .dient zur Aufnahme ,einer Stange 15 für .Handtücher, die mach .den For men des Formteiles 1 montiert wird. Die Ausbuch tung 14 dient zur späteren Aufnahme einer Türe. Je nach d er Gestaltung des Hauses können die Be stimmungen dieser Ausbuchtungen ausgewechselt werden.
Der obere Rand des Formteiles 1 ist mit einem Flansch 16 versehen, so dass die in gleicher Weise gebildete obere Hälfte an der unteren, z. B. durch Zementieren, befestigt werden kann. Auf -dem Boden 6 wind .ein Blatt plastifiziertes Polyvinylohlorid verlegt, das als Abnützungsschutz dient. Es kann dann leicht ersetzt werden.
Die Anschlussröhren werden zweckmässig unter- halb der Badewanne 7 geführt. Zu diesem Zweck sind Löcher 17 vorgesehen, so dass diese Ansehlussröhren an geeigneten Stellen an Behältern, Tanks usw. an- geschlossen werden können. Wenn idies möglich ist, so werden die Rohre z.
B. für Kalt- und Heisswasser sowie für Abläufe, im Spritzguss- oder im Strang- pressverfahren, z. B. aus Polythen, PPolypropylen- chlorid oder P.olyvinylohlorsd hergestellt. Sie können aber auch aus jedem üblichen Material, z. B. aus Metallen, bestehen.
In Fig. 2 ist ein Formteil dargestellt, der aus einem Blatt Polyvinylohlorid besteht, das im Grun:d- rnss ,die gleichen Masse wieder Formteil 1 hatte und zur Bildung der oberen Hälfte des Badezimmers ver formt worden ist.
Die Wände 18, 19 entsprechen in -der Fortsetzung den Wänden 2, 3, die Ausbuch- tungen 20, 21 den Ausbuchtungen 13, 14. Dort, wo die Türe eingesetzt werden soll, wird die entspre- chende Ausbuchtung :ausgeschnitten. Die andere Aus buchtung kann mit Regalen oder mit einer Türe zwecks Bildung eines Schrankes versehen werden.
Man könnte noch weitere Ausbuchtungen und Ausneh- mungen um die Fenster tanzubringen vorsehen. Die Decke 22 wird mit dem Rest vorgeformt. Tanks 23,
24 sind für Kalt- und Heisswasser und ein Tank 25 für Klosettwasser vorgesehen.
Um die beiden Hälften zu vereinigen, wird als Klebemittel eine Lösung von Polyvinylchlorid in. einem flüchtigen Mittel verwendet. Man könnte faber auch die beiden Flansche mittels eines Streifens aus thermoplastischem Material von C-äörmigem Quer-
schnitt binden. Dazu wird auch ein .Klebemittel ver wendet. Solche Streifen sind bekannt, so z. B. aus einem französischen Patent Nr. 1 391 778. .Man kann dann alle Zubehöre montieren, so z.
B. Zapfstellen, Abflussrohre, Beleuchtungsleitungen, usw., worauf das Ganze inklusive Wände, Fussboden und Decke, zwecks Versteifung äusserlich :mit einem Polyurethan- .schaumauftrag versehen wird. Man könnte aber auch z. B. mit Glasfasern verstärktes Polyesterharz ver wenden.
In Fig. 3-7 sind die verschiedenen Teile oder Pressform dargestellt, in welcher die untere Hälfte (Fig. 1)
verformt sind. Die verschiedenen Teile ides Badezimmers werden durch die Pressformteile 27-30 g or ebildet. Der Teil 27 dient zur Bildung ider Bade- wanne, der Teil 28 zur Bildung des Waschbeckens, ,
der Teil 29 zur Bildung des Klosetts und zier Teil 30 zur Bildung seines Schrankes.
Ferner sind folgende Teile vorgesehen: ein Teil 31 für die Ausbuchtung für die Türe, Teile 32, 33 zur Bildung der Ecken, sowie ein Teil 34. Die Aus- nehmung für .die Türe wird nach der Verformung herausgeschnitten.
Da das Waschbecken normalerweise gegen die Wand liegt, besteht der Pressformteil 35 dieses Wand- teiles aus einem Stück mit dem Teil 28. Die Press- formteile für die Wände sind normierte Teile 36-40. Um das quadratische Blatt klemmen zu können, sind Blöcke 41--44 an geeigneter Stelle vorgesehen.
Das Ganze ist auf einer Platte 45 angeordnet, die als Pressformteil für den Boden dient.
Die verschiedenen Pressformteile können in an sich bekannter Weise miteinander verbunden werden. Es ist zweckmässig, .sie z. B. mittels Stiften zu be- festigen, weil sie somit rasch und jedoch mitgenügen der Steifigkeit vereinigt werden. Die Mittel, um die Pressformteile zu halten, sind nichtdargestellt.
In Fig. 8 ist eine :andere Pressform (dargestellt, die teilweisse die gleichen Teile wie,die Pressform,der Fäg. 3-7 aufweist. Diese Pressform weist überdies einen Wandteil 39, drei Teil;
, 46 anderer Masse und einen Block 47 auf.
Ausgehend von normierten Pressformteilen kann man somit eine .sehr grosse Anzahl von verschiede nen Pressformen zusammenstellen, auch entsprechend. viele Düensträume vorfabrizieren.
Zur Verwendung :als Baumaterial eignen sich thermoplastische polymerische Kunststoffe mit einem Youngschen Modul von etwa 700<B>kg</B> /om,2 oder mehr, beispielsweise:
Polymere oder Copolymere des Vinylchlorids mit bis 20 %RTI ID="0002.0245" WI="3" HE="4" LX="1572" LY="1258"> in Gewicht von Vinyl- @acetat oder Vinyhdenohloni;d. Polymere und Co- polymere der Acrylicester oder Methacrylicester, zum Beispiel:
Copolymere des Methylmethacrylats und Alkyl- ester der Acryliosäure, wie 2-Äthyl-hexyl-acrylat, Co polymere des Methylmeth.aorylats und Styrene;
Polystyren, steife Copolymere -der @Butadien und Styrenc und/ oder Methyhneth@acrylat mit oder ohne Acrylonitril Aals zusätzliches Comonomer,
insbesondere Copoly- inere des Acronitrsls .mit Butadien und Styren oder Mischungen von gummiartigen Copolymeren des Bu- tadien und Acrylonitril mit Copolymeren des Styrens und Acrylomtrils;
Polyäthylen, und Polypropylen hoher Densität; verträgliche Mischungen zweier ,oder mehrerer der obigen Stoffe mit irgendwelchen anderen Mate- rialien;
vorgezogen werden Copolymere und Polymere ,des Vmylchlorids mit bis 20 Gew. % (bezogen sauf das Gewicht des Polymere) von Vinylacetat oder Vinylidenahlorid und mit weniger .als 10 Gew. Weichmacher, als @diese Materialien meistens nicht brennbar und ,
demnach sicherer im Häuserbau und jedoch billig genug sind.
Die Acryl- und Methacrylpolymere und -copoly- mere sind ebenfalls bevorzugt, @da sie nach Ver formung :hart und dauerhaft sind.
Man kann in die Mischung .auch Pigmente und Füllmittel sowie Materialien einführen, die eine Ver brennung verlangsamen, so z. B. Phosphorsäure oder Chlorire substituierte Alkylester der Phosphorsäure.
Nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Diensträume bestehen zweckmässig aus zwei Teilen, dem oberen und dem unteren Teil, da in (dieseln Falle die Verbindung der baiden Teile leicht ist und eine grössere Steifigkeit als .andere Kombinationen auf weist.
Man kann sie unter Verwendung bekannter Verfahren vereinigen. Man kann sie mittels Klebe mittel in flüchtiger Lösung oder gemäss dem :genann ten französischen Patent Nr. 1391778 oder in Kom bination mit Bolzen und Muttern verbinden. Ferner kann man zwischen den Flanschen Unterlagen vor sehen, z. B. aus Siiikongummi, um Unebenheiten aufzunehmen.
Das Blatt :auf thermoplastischem ;Polymerm.ate- rial wird :im Pressverfahren verformt, wobei wahlweise auch zusätzlich Vakuum verwendet werden kann.
Solche Verfahren sind wohlbekannt. Man könnte aber auch ein Schmelzgiessverfahren verwenden. Die Dienstraumteile werden jedoch vorzugsweise durch Vakuumverformen oder Blasformen .hergestellt. Alle Zubehöre und Armaturen können :auch im Verfor- mungsverfahren hergestellt werden.
Manchmal ist es von Vorteil, Auskleidungen in die Form der Armaturen vorzusehen, da dies einen ;grösseren Widerstand gegen Abnützung ,ergeben :kann. Man kann z. B. :ein Blatt aus Polyacrylester .in Form einer Badewanne in die Form einlegen.
Dank dieser Technik kann man verschiedene Teile aus verschiedenem Material herstellen, so dass diese Teile jeweils .aus Odem :geeignetesten Material bestehen. Die Auskleidungen können farbig sein, so dass die Diensträume nach Aden Wünschen (der zu künftigen Benützer gestaltet werden können. Die Auws- kleidungen werden in bekannter Weise, z. B. durch Vakuumformen, Pressformen oder Spritzgiessen, her gestellt.
Für grössere Teile, wie Badewannen, wird das Aufblasen oder Vakuumformen vorgezogen. Nach ,dem Formen kann die Auskleidung geklebt oder angeschweisst oder mittels Bolzen und Muttern be festigt werden.
Man kann aber auch dünne Blätter aus linearen Polyestern, wie amorphes Pal'yäthylenterephthalat, als Auskleidungsmaternal verwenden. Diese Blätter wer den :im Strangpressverfahren hergestellt, worauf die Schmelze rasch gelöscht wird, so dass keine Kristal lisation stattfinden kann.
Solche Materialien sind chemischen Wirkungen gegenüber (Öl, Fett) sehr widerstandsfähig.
Wenn der untere Teil des Dienstraumes z. B. aus Polymeihylmethaerylat oder :aus einem entsprechen den Copolymer besteht, so können die verschiedenen Zubehöre :ohne Verwendung einer Auskleidung her- gestellt werden. Andere Polymere und Copolymere können auf gleiche Weise verwendet wenden.
Man kann demnach die verschiedensten poly- merischen Materialien verwenden, so @d@ass oder Dienst raum jeweils .aus dembesten Material besteht. Es ist daher zweckmässig,
Aden oberen Teil -aus Polyvinyl- chlorid herzustellen und für den unteren Teil einen Homopolymer des Methylmethacryda% oder einen Copolymer ides Methylmethacrylats mit :
einem Al kylester der Acrylsäure zu verwenden. Ausser den Zubehören können noch .andere Teile, wie Schränke, Sitze, elektrische Armaturen usw., vorgesehen werden.
Um die Widerstandsfähigkeit des Bodens zu ver bessern, kann eine Auskleidung aus -einem, anderen Material, z. B. aus weichgemachtem Polyvinylchlord, :eingelegt werden.
Normalerweise wird man Blätter von z. B. 6,35 mm Dicke verwenden. Werden jedoch sehr grosse Teile hergestellt, so wird man dickere Blätter verwenden.
Die thermoplastischen Materialien haben einen zätzlichen Vorteil: .sie erlauben, eine gute thermi sche Isolation zu erzielen. Dies .ist in Diensträumen, wie BadezimmernoderKüchen,wünschenswert,dadort eine verhältnismässig feuchte Atmosphäre herrscht. Da die gute thermische Isolation die Wände wärmer hält, ist die Kondensation des Wassers .auf den Wän den wesentlich kleiner.
Die Wände sind ferner wasser dichter und weisen :sehr gute Oberflächenqualitäten ;auf. Wenn auf der Aussenseite noch keine Ausklei- dung, z.
B. aus Polyurethanschaum, verwendet wird, so wird man eine Auskleidung von<B>12,7</B> mm bis 50,8 mm Dicke vorsehen. Vorzugsweise wird diese Auskleidung d :urch .Spritzen :aufgetragen.
Um die Steifigkeit der Dienstraumteile zu er höhen, kann man idie Wände mit hohlen Ausneh- mungen, wie :beispielsweise Rippen, ausbilden. Man kann auch an der Aussenseite über :den Polymeth:an- sahaum steife Elemente kleben.
Um die Steifiigkeit und Widerstandsfähigkeit zu :erhöhen, kann man an der Aussenseite mindestens eine Auskleidung aus einem polymerisierbaren Harz (z. B. Polyester oder Acrylharz) mit Fasern (z. B. Glas- oder Asbes.tfa lern) anbringen.
Sie können in :an sich bekannter Weise angebracht werden, ,z. B. durch Spriten oder Handauflegen. Als Aussenverkleidung kann ferner leichter Beton, Schaummaterial mit Verstärkungs- fasern u:sw. verwendet werden.
Es ,ist vorteilhaft, dass die untere Seite der Teile, die den Boden bildet, aus (einem flachen Blatt :aus aufgeschichtetem Material, wie z. B. Sperrholz, be steht. Dies erleichtert :das Montieren des Raumes, wobei die Wände senkrecht montiert werden können.
Nach der Fertigstellung des Raumes, d. h. nach Montieren :allen Zubehörs, kann der Raum in das Rohgebäude gebracht und ,befestigt werden. Es<B>-ge-</B> nügt dann, nur die Anschlüsse ;der Rohre, Leitungen usw. vorzunehmen. Dies kanngemacht werden, ohne dass die Arbeiter :den Dienstraum betreten müssen.
Man kann, auch die beiden Teile (des Raumes getrennt in das Gebäude tragen und ;sie dort ver einigen.
Verschiedene Räume oder Teile von Räumen können somit hergestellt werden und ein Ganzes bil den, das die meisten Leitungen enthält. So kann z. B. das .Badezimmer oberhalb der Küche und :eine Garderobe mit Waschbecken montiert werden.
Durch sorgfältige Planung können die Leitungen ziemlich einfach und somit leicht gestaltet werden. Der freie Raum. zwischen diesen Diensträumen kann als Lei- tung für Konditionsluft verwendet werden.
Jeder Dienstraum oder jede Gruppe von Diensträumen kann in ein schachartiges Fachwerk aus Holz, Metall oder Kunststoff montiert werden, so @dass. er leichter im. Gebäude verankert werden kann.