Giessmaschine zur Herstellung von Bändern Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum kontinuierlichen Giessen von Bän dern, insbesondere von solchen, die eine Stärke von 5 bis 35 mm bei einer Breite von 200 bis 1500 mm oder darüber aufweisen.
Es sind bereits Stranggiessmaschinen bekannt, bei denen die Giessform mit dem Metallstrang mitwan- dert. Die Giessform kann dabei, mindestens was de ren Breitwände betrifft, aus zwei endlosen, umlaufen den Stahlbändern bestehen, die auf ihrer Rückseite mit Kühlwasser direkt bespritzt werden. Infolge der hohen Wärmebeanspruchungen haben jedoch bei sol chen Maschinen die Stahlbänder die Neigung, sich zu verwerfen, was zu Oberflächenfehlern am Gusskör- per führen kann.
Es ist auch vorgeschlagen worden, die Bänder an feststehenden, geschlossenen Kühlkör pern vorbeilaufen zu lassen, doch ist dabei die gegen seitige Reibung ungünstig und die Kühlwirkung wird dadurch beeinträchtigt, so dass die Bänder trotz der indirekten Kühlung noch Unebenheiten aufweisen und nicht auf ihrer ganzen Fläche in engem Kontakt mit den Kühlkörpern stehen. Um diesen letzteren Nachteil zu beheben, ist bereits vorgeschlagen wor den, die feststehenden Kühlkörper als Magnete, z. B.
als Weicheisenkerne eines Elektromagneten, zu ge stalten und sie auf der gegen das anzuziehende und zu kühlende Band gerichteten Seite mit Öffnungen zu versehen; aber auch hier macht sich die gegenseitige Reibung zwischen Stahlband und Kühlkörper nach teilig bemerkbar.
Ausserdem sind auch Giessmaschinen bekannt, bei denen die Giessform durch zwei endlose Ketten von meist hohlen und wassergekühlten Formgliedern gebildet wird. Solche Maschinen weisen jedoch den Nachteil auf, dass die Fugen zwischen den einzelnen Gliedern der Ketten unvermeidlich ihre Abdrücke auf dem gegossenen Band hinterlassen, was sich auf das gewalzte Produkt störend auswirkt; im weiteren zeigen diese Formglieder infolge der hohen Wärme beanspruchung eine grosse Neigung, sich zu verwer fen und müssen daher häufig repariert oder sogar ersetzt werden.
Die vorliegende Erfindung gestattet nun, die Nachteile dieser bekannten Maschinen zu beseitigen und bezieht sich auf eine Giessmaschine, bei welcher die Breitwände der Giessform durch zwei endlose, umlaufende Bänder, im folgenden Kokillenbänder ge nannt, gebildet sind. Diese bestehen vorzugsweise aus Stahl oder z. B. aus Buntmetall, Nickellegierung oder auch Glasfaser- oder Mineralfasergewebe.
Erfindungsgemäss sind im Bereich der Giessform die Kokillenbänder auf ihrer Rückseite mittels hohler, wassergekühlter, miteinander zu endlosen Ketten ver bundener und mit den Kokillenbändern mitwandern- der Kasten abgestützt.
Sowohl die Kokillenbänder wie auch die Kühl kastenketten können in bekannter Weise über Um lenkrollen geführt sein, wobei sie auf diesen ge spannt oder locker montiert sein können. Ausserdem sind im Bereich der Giessform die Kühlkasten auf ihrem Weg zweckmässig mittels Führungsrollen ge führt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn mindestens auf der einen Seite der Giessform, nämlich beim Hori- zontalgiessen auf der oberen Seite, die Führungsrol len so auf Federn oder durch mechanisch oder elek trisch angetriebene Spindeln oder unter hydrauli schem oder pneumatischem Druck verstellbar mon tiert sind, so dass sie einen Druck auf die Kühlkasten während und nach der Erstarrung ausüben, wodurch die letzteren gegen die Kokillenbänder und diese gegen das erstarrende und erstarrte Band gepresst werden.
Dadurch wird das Entstehen eines Luftspal- tes zwischen den Kokillenbändern und dem gegosse nen Band infolge Erstarrungsschrumpfung des letz teren vermieden und gleichzeitig ein besserer Wärme übergang vom gegossenen Band über die Kokillen bänder zu den Kühlkasten bewerkstelligt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung sol len die Kokillenbänder mit geeigneten Mitteln an die Kühlkasten herangezogen werden, so dass sie sich an diese flach und dicht anlegen. Allfällige Luftpolster zwischen Kokillenbändern und Kühlkasten werden somit verhindert, und die durch das Auftreten sol cher Luftpolster verursachten Störungen beim Wär meübergang sowie Oberflächenfehler am gegossenen Band vermieden.
Zu diesem Zweck kann beim Giessen von nicht magnetischen Metallen in bekannter Weise ein Ma gnetfeld angewandt werden, wenn die Kühlkasten sowie die Kokillenbänder aus magnetischem Material bestehen. Die Kühlkasten werden dann magnetisch angeregt, wenn sie im Bereich der Giessform in Be rührung mit den Kokillenbändern liegen.
Es ist ferner möglich, die Kokillenbänder mittels Vakuum an die Kühlkasten heranzuziehen. Zu die sem Zweck wird vorteilhafterweise in den Kühlkasten ein Vakuumleitungssystem eingebaut, das auf der in Kontakt mit den Kokillenbändern kommenden Ober fläche der Kühlkasten in eine Anzahl von Sauglö chern ausmündet. Das Vakuum wird jeweils in die sem System erzeugt, wenn die Kasten mit den Ko- killenbändern in Berührung kommen und aufgeho ben, kurz bevor sie sich voneinander trennen.
Bei diesem Vakuumsaugen brauchen weder die Kühl kasten noch die Kokillenbänder aus magnetischem Material zu bestehen und die ersteren können aus nichtmagnetischen Werkstoffen höherer Wärmeleit fähigkeit, wie Kupfer oder Aluminium, hergestellt sein. Es ergibt sich dann auch die Möglichkeit, die Kokillenbänder aus nichtmagnetischem Werkstoff wie Nichteisenmetallen, warmfesten Metallen auf Basis Titan, Molybdän oder Wolfram, keramischem Ma terial, Cermets usw. zu verwenden.
Die erfindungsgemässe Maschine kann mit hori zontaler, schräger oder vertikaler Giessrichtung ar beiten.
Die beiliegende Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Giess- maschine, und zwar in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt.
Bei der abgebildeten Giessmaschine, die für das Giessen in horizontaler oder leicht schräger Rich tung vorgesehen ist, werden die Breitwände der Giessform durch zwei umlaufende Kokillenbänder 1 gebildet, die auf Umlenkrollen gespannt sind. Da die Kokillenbänder nicht zu stark abgebogen werden dürfen und in der Nähe der Giessform infolge der Kühlkasten keine Umlenkrollen grossen Durchmes sers eingebaut werden können, sind Reihen von klei nen Umlenkrollen 2 angeordnet.
Bei locker geführ ten Kokillenbändern können diese Reihen kleiner Umlenkrollen durch einfache Führungsschienen er setzt werden oder ganz wegfallen.
Auf ihren beiden Schmalseiten ist die Giessform in bekannter Weise je durch einen Abstandhalter ge schlossen, z. B. in Form einer endlosen Kette von rohrförmigen Elementen 3 quadratischen Quer schnitts, die auf mindestens einer Seite mit einer nachgiebigen Dichtung 4, z. B. aus Fiberfrax- oder Asbestfilz oder -Schnur versehen sind. Im Bereich der Giessform sind die Kokillenbänder 1 auf ihrer Rückseite durch die hohlen, wassergekühlten, unter einander zu einer Kette verbundenen Kasten 5 abge stützt.
Die unteren Stützrollen 6 sind auf festen Ach sen montiert und tragen die untere Küblkastenkette im Bereich der Giessform. Die oberen Stützrollen 7 sind auf Achsen gelagert, die auf Druckfedern 8 mon tiert sind, und pressen die Kühlkasten 5 und die Ko- killenbänder 1 gegen das gegossene Band 9, damit kein Luftspalt zwischen diesem und den Kokillen bändern entsteht. Die Kühlkasten sind mit biegsamen Zu- und Abflussleitungen 10 bzw. 11 für das Kühl mittel versehen, das durch in den Kühlkasten einge baute, in der Zeichnung aber nicht dargestellte Ein richtungen regelmässig verteilt wird.
Das geschmol zene Metall 12 wird durch die Düse 13 in die Giess- form eingeführt, und zwar an einer Stelle, wo die Kokillenbänder 1 bereits durch die Kasten 5 gekühlt werden, und verlässt die Giessmaschine als erstarrtes Band 9.
Zur Erzeugung der an sich bekannten magneti schen Anziehung auf die Kokillenbänder können die magnetischen Erreger 14 entweder stationär aus- serhalb der Kühlkasten 5, wie in Fig. 2 angedeutet, oder in diesen mitwandernd angeordnet sein.
Vorzugsweise werden nur die Kühlkastenketten motorisch angetrieben, wobei die zwischen diesen Ketten und dem gegossenen Band eingeklemmten Kokillenbänder mitgenommen werden. Hierzu ist auch die allfällige Anziehung mit Hilfe von Vakuum oder eines magnetischen Feldes von Vorteil.
Mit der beschriebenen Giessmaschine lassen sich Bänder mit sauberer, glatter Oberfläche giessen. Die Verwendung von leicht ersetzbaren Kokillenbändern zwischen Kühlkasten und gegossenem Material eli miniert die sonst unvermeidbaren Abdrücke der Kühlkasten auf dem Gusskörper und erlaubt auch ein schnelles und billiges Ersetzen der mit dem ge- schmolzenen Metall in Kontakt kommenden Form oberfläche, die Wärmestössen und anderen Beschä digungen unterworfen ist.