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Kern- und Spulenpresskonstruktion für Transformatoren oder Drosselspulen Die Presskonstruktion für die Wicklungen von Transformatoren oder Drosselspulen besteht im all- gemeinen aus den Pressensen, den Pressstangen .und einem beweglichen Glied, das sich aus S:pulendruck- platte und Pressschrauben zusammensetzt.
Die Press- kräfte, die durch dass Anziehen der Pressschrauben hervorgerufen werden, lassen sich nicht durch Reibung zwischen Presseisen und Kern aufnehmen. Für die Gegenkraft sorgen deshalb die Pressstangen, die jeweils das obere und untere Presseisen miteinander verbinden.
Mit wachsendem Wicklungsdurchmesser rücken nun die Pressstangen immer mehr auseinander und ausserdem werden die aufzunehmenden Kräfte grösser. Die in den Presseisen auftretenden Biegemomente nehmen daher Werte an, die zu recht aufwen- digen Presseisen führen. Bei Transformatoren mit niedrig gehaltenem Joch, z.
B. bei solchen mit Fünf- schenkelkerne-n, fehlt oftmals der Platz für ein derartig grosses Presseisen; ausserdem kann man aus hochspannungstechnischen Gründen vielfach keine Pressstangen in dem in Frage kommenden äusseren Umfangsgebiet der Wicklungen anordnen.
Werden nun zur Pressung der Schenkel durch- gehende Schenkelpresspdatten verwendet, so ergibt sich dabei der Vorteil, dass man die Schenkelpressplatten mit den oberen und unteren Presseisen verbinden und dadurch die bisher üblichen Pressstangen einsparen kann.
Die Biegemomente im Presseisen werden durch diese Massnahme auf ein Minimum reduziert. Hierbei eist allerdings Bedingung, dass die Verbindung zwischen dem oberen Presseisen und der durchgehenden Schenkelpressplattelösbar ist, denn zum Ausschichten des oberen Joches vor dem Aufschieben bzw. Ent- fernen der Wicklungen müssen die oberen Presseisen abgenommen werden können.
Eine solche lösbare Verbindung kann beispiels- weise in der Art verwirklicht werden, dass man die Schenkelpressplatte mit einem hakenähnll'ichen Vorsprung versieht und diesen in eine dafür vorgesehene öffnung des Presseisens einhängt. Durch eine isolierte Zwischenlage wird verhindert, dass die Presskonstruk- tion einen :
geschlossenen metallischen Ring bildet, in dem durch induzierte Spannungen Ströme fliessen können. Diese Art der lösbaren Verbindung zwischen Presseisen und durchgehender Schenkelpressplatte ist jedoch für grosse zu übertragende Kräfte nicht mehr geeignet, da die Verteilung der Beanspruchungen im oberen Gebiet der Schenkelpressplatte sehr ungünstig ist.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine lösbare Verbindung zwischen einer durchgehenden Schenkelpressplatte und einem Spulenpresseisen zu schaffen, bei der die .genannten Nachteile nicht auftreten.
Erfindungsgemäss wird dies erreicht durch eine Kern- und Spulenpresskonstruktion für Transformatoren oder Drosselspulen mit einer lösbaren Verbindung zwischen einer durchgehenden Schenkel- pressplatte und einem Spulenpresseisen, die sich durch die Verwendung von Bolzen, insbesondere Passbolzen, als Verbindungselemente die sich auf die Bleche des Spulenpresseisens abstützen und in der Mitte auf Biegung beansprucht sind, auszeichnet.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden: In Fig. 1 ist das Spulenpresseisen 1 so gestaltet,
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dass die durchgehende Schenkelpressplatte 4 zwischen den Blechen 2 und 3 geführt wird. Der Bolzen 5 ist also wie ein Träger auf zwei Stützen gelagert. Das Verschrauben sichert den Bolzen gegen Herausfallen und verhindert ein Ausweichen,
Ausknicken der Bleche 2 und 3 bei Belastung. -Je nach der auftretenden Beanspruchung wird nun nicht nur ein Bolzen 5 vorgesehen, sondern mehrere nebeneinander und u.
U. auch zwei oder mehrere Bolzenreihen übereinander (ähnlich einer Schraubverbindung im Stahhilbäu), damit der Querschnitt der Schenkelpressplatte 4 (vgl. die Draufsicht Fig. 2) so hoch und vor allem @so gleich- mässig wie möglich belastet wird.
Es ist weiterhin zu berücksichtigen, dass nach dem Lösen der Verbindung und dem Abheben des Presseisens 1 das Ausschichten des Joches 7 möglich sein muss.
Zwischen der Schenkelpressplatte 4 und dem Kern 7 wird daher eine Zwischenplatte 6- (Iso- lierstoff oder auch als Kühlkanalleistenausgebildet) vorgesehen. Diese muss sich im Bereich des Joches herauslösen Massen, so dass das .notwendige Spiel zum Ausschichten zwischen dem Joch 7 und der Schenkelpressplatte 4 entsteht.
In. Fig. 1 und Fig. 2 ist eine Verbindung dargestellt, die olben über das Joch hinausragt. Der dafür notwendige Raum ist allerdings nur in Sonderfällen vorhanden. Es steht meistens nur der Bereich vor dem Joch zur Verfügung.
Auch :hier lässt sich eine Bolzen- verbindung nach dem Erfindungsgedanken realisieren. In Fig. 3 ,
ist als Beispiel eine solche Verbindung dargestellt. Die symmetrische Lagerung des Bolzens wird durch die beiden Bleche 2 und 3 des Presseisens 1 erreicht. Zwischen diese Bleche wird die durchgehen- de Schenkelpressplatte eingeführt. Aus Platzmangel muss man auf das Zusammenpressen der Teile 2, 3, 4 durch die Bolzen verzichten.
Der Bolzen 8 erhält in diesem Fall beispielsweise nur ein Gewinde auf einer Seite, das ihn gegen Herausfallen :sichert. Ein Ausknicken der Auflagerbleche 2, 3 ist nicht so sehr zu befürchten, da das Presseisen 1 und damit die Bleche 2, 3 durch in unmittelbarer Nähe befindliche Jochpressbölzen an das Joch gepresst werden. .
Die Zwischenplatte 6 muss hier nur :so dick gewählt werden, wie es isolations- oder kühlungstechnische Gründe erfordern. Ein Spielraum zum Ausschichten in der Dicke des Bleches 3 ergibt äich, wenn das Presseisen 1 gelöst und entfernt worden ist.
Beim Vorhandensein mehrerer Schenkel entstehen durch die metallischen Verbindungen der Sehenkel- pressplatten mit dem oberen und unteren, Presseisen kurzgeschlossene Ringe, in denen möglicherweise durch induzierte Spannungen hervorgerufene Ströme fliessen könnten. Man muss in diesem Fall in einem der Presseisen eine isolierende Trennstelle schaffen.
Die Möglichkeit, das Spusenpresseisen aus mehreren, völlig voneinander getrennten einzelnen Teilen für jeden Schenkel auszubilden, ist ohne weiteres gegeben, da durch :die Verbindung zwischen durch- gehender Schenkelpresspilatte und Spulenpresseisen die bei den bekannten Ausführungen auftretenden Biege- beanspruchungen in der durchgehenden Spulenpress- konstruktion wegfallen.