Verfahren zur Verbindung zweier Rohre Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ver bindung zweier Rohre, wobei ein Klebmaterial zwi schen mindestens ein Rohrende und eine Muffe ein gebracht wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird der Klebstoff mit einem Pinsel, einer Bürste oder dgl. auf das Rohrende und / oder das Innere der Muffe aufgebracht, worauf diese Teile ineinander gesteckt werden. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Muffe und das Rohrende sehr gut masshaltig sein müssen und auch keine grossen Unterschiede im Durchmesser aufweisen dürfen. Auch ist schon ver sucht worden, das Klebmaterial zwischen Muffe und Rohrende fliessen zu lassen.
Dies hat wegen der Zähflüssigkeit der praktisch in Frage kommenden Klebmaterialien den Nachteil, dass das Material den Zwischenraum zwischen Muffe und Rohrende nicht vollständig und gleichmässig ausfüllt und dass infol gedessen die Haftung des Klebmaterials am Rohr bzw. der Muffe unregelmässig und in vielen Fällen ungenügend ist. Bei Rohrverbindungen muss man sich aber auf deren Dichtheit absolut verlassen kön nen, und zwar viele Jahre lang. Die Erfindung be zweckt, eine derartige Verbindung zu schaffen.
Das Verfahren unter dieser Verbindung zeichnet sich dadurch aus, dass man das Klebmaterial unter Druck durch ein in der Muffe vorgesehenes Loch zwischen die Muffe und das Rohrende presst, wobei Mittel vorgesehen werden, um ein Eindringen des Klebmaterials in das Innere der Rohre und ein Aus treten desselben aus der Muffe zu verhindern.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Es zeigt: Fig. I eine Rohrverbindung mit einer das Ende des einen Rohres bildenden Muffe; Fig.II eine Rohrverbindung mit einer von den beiden Rohren unabhängigen Muffe; Fig. III eine zweite Rohrverbindung mit einer das Ende des einen Rohres bildenden Muffe.
Von den in Fig. 1 dargestellten, untereinander zu verbindenden, z. B. aus sogenanntem Sphäroguss bestehenden Rohren 1 und 2 ist das Rohr 1 an seinem mit dem Rohr 2 zu verbindenden Ende mit einer Muffe 3 versehen. In diese Muffe 3 wird das betreffende Ende des Rohres 2 gesteckt. Hierauf wird auf dem Grund der Muffe 3 eine Dichtung 4 angebracht und am freien Ende der Muffe 3 eine Dichtung 5. Die Dichtungen 4 und 5 bestehen z. B. aus torunförmigen Gummiringen, die in ihrer Lage durch Festklemmen und / oder Festkleben gehalten sind. Der Ring 5 ist nicht vollkommen geschlossen, sondern geschlitzt, so dass durch den in der Figur nicht sichtbaren Schlitz Luft entweichen kann.
Etwa in der Mitte der Muffe 3 ist ein Loch 6 gebohrt wor den, durch welches man nun mittels einer z. B. von Hand betätigten Druckpumpe 7 einen Kunststoff, z. B. den unter der Markenbezeichnung Araldit bekannten Kunststoff, in die Muffe 3 einspritzt. Der Kunststoff füllt den zwischen dem Ende des Rohres 2 und der Muffe 3 vorhandenen Raum vollkommen aus, wie bei 8 angedeutet ist, wobei die in diesem Raume ursprünglich vorhandene Luft durch den frü her erwähnten Schlitz entweicht. Der Araldit bindet ab und klebt dabei fest an dem Rohr 2 und der Muffe 3.
Die Festigkeit des Araldits und seine Haftung an den zu verbindenden Rohren sind ausserordentlich gross, so dass die Verbindung einen sehr hohen Druck im Inneren der Rohre aushalten kann, ohne undicht zu werden. Für die Haftfähigkeit des Araldits auf den Metalloberflächen ist es sehr wichtig, dass der zäh flüssige Araldit unter Druck gegen diese Flächen ge- presst wird, so dass er überall gleichmässig an diese Flächen gelangt.
Ohne Druckanwendung würde die ses Ergebnis nicht erzielt. Selbstverständlich müssen die Metalloberflächen vorher gut gereinigt werden.
Die Dichtung 4 verhindert ein Eindringen des Araldits in das Rohrinnere. Wenn Araldit aus dem Schlitz der Dichtung 5 auszutreten beginnt, hört man selbstverständlich mit dem Einpressen auf.
Beim Beispiel nach Fig.2 haben beide Rohre 1 und 2, die z. B. aus Stahl bestehen, glatte Enden, die in eine zylindrische Muffe 9 gesteckt werden. An den Enden dieser Muffe 9 sind nach innen ragende, ringförmige Schultern 10 vorgesehen, um zwei ge schlitzte Dichtungen 11 zurückzuhalten. Der Araldit wird wieder mittels der Handpumpe 7 durch ein Loch 12 der Muffe 9 in letztere eingepresst. Um zu ver hindern, dass Araldit in das Innere der Rohre 1 und 2 gelangt, ist ein sehr dünner,
vorzugsweise aus Kunststoff bestehender Einlagering 13 vorgesehen, der die in der Zeichnung übertrieben gross darge stellte Stossfuge 14 von innen überdeckt. Diese Ein lage wird sich mit dem Araldit verbinden und in der Rohrleitung bleiben. Der hydraulische Widerstand der Einlage ist wegen ihrer sehr geringen Wand stärke vernachlässigbar. Darüber hinaus kann man für die Einlage ein Material wählen, das sich mit der Zeit in dem durch die Rohre strömenden Fluidum praktisch auflöst; so würde z.
B. ein Einlagering 13 aus Papier mit der Zeit durch Wasser aufgelöst bzw. weggeschwemmt.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterschei det sich von demjenigen nach Fig. 1 ausser durch die etwas andere Form der Muffe 3 dadurch, dass man anstelle der Dichtung 4 einen Ballon-Einsatz 15 anwendet, um ein Eindringen des zur Verbindung und Abdichtung dienenden Kunststoffes, z. B. des Araldits, in das Rohrinnere zu verhindern. Der Bal- lon-Einsatz 15 ist über einen Schlauch 16 mit einer nicht dargestellten Luftpumpe verbunden.
Er wird in das Rohrinnere eingebracht, so dass er über der Stossfuge 14 liegt, und hierauf aufgepumpt. Der Bal- lon-Einsatz hat nicht nur den Vorzug, die Stossfuge 14 während des Einpressens des Araldits zu schlies- sen, sondern auch den, die beiden Rohre 1 und 2 genau -aufeinander zu zentrieren.
Man kann den Einsatz 15 auch mit Vorteil ver wenden, wenn die beiden zu verbindenden Rohre nicht genau den gleichen Durchmesser haben. Je grösser die Abweichung im Durchmesser ist, um so breiter wird man die Stossfuge machen, wobei in jedem Falle der Kunststoff einen glatten Übergang von dem einen zum andern Rohr bildet.
Wenn es sich um Rohre aus einem sehr harten Material handelt, z. B. um Schleudergussrohre, ist es beschwerlich, ein Loch in die Muffe zu bohren. In diesem Falle kann man bereits bei der Herstellung der Rohre ein solches Loch vorsehen, vorzugsweise ein konisches, das z. B. mit einem Keramik- oder Stahlzapfen verschlossen ist, der herausgeschlagen wird, wenn man die beschriebene Verbindung her stellen will. Es ist ferner möglich, anstelle der dar gestellten Vollgummidichtungen 4, 5, 10 hohle Dich tungen vorzusehen, die mit Luft oder Kunststoff aufgepumpt werden, um möglichst fest gegen die Wandungen des Rohres bzw. der Muffe gepresst zu werden.
Derartige Dichtungen können nach dem Ab binden des Araldits auch weggenommen werden, so fern sie zugänglich sind. Im allgemeinen dürfte sich dies aber kaum lohnen. Es ist natürlich auch möglich, an den Rohren bzw.
Muffen besondere ringnuten- förmige Sitze für die Dichtungen vorzusehen, doch dürfte sich eine solche Massnahme nur empfehlen, wenn sehr grosse Mengen gleichartiger Rohre in Frage kommen. Das Verfahren lässt sich praktisch mit allen marktgängigen Muffenrohren, ohne Ände- rungen derselben, durchführen, natürlich abgesehen vom Bohren des Loches in die Muffen.
Es wird bemerkt, dass man einen Ballon-Einsatz auch im Falle von Fig. 2 verwenden kann, anstelle des Einlageringes 13, und dass umgekehrt ein Ein lagering auch im Falle von Fig. 3 anstelle des Ballon Einsatzes 15 benützt werden kann.
Das beschriebene Verfahren hat gegenüber den bekannten Klebverfahren zur Verbindung zweier Rohre wesentliche Vorteile. Insbesondere ist es nicht auf genau kalibrierte Rohre mit relativ kleinen Durchmesserunterschieden von Muffe und Rohr be schränkt, und es gestattet sehr grosse Toleranzen in den Muffen- und Rohrdimensionen. Ausserdem ist die Festigkeit viel grösser infolge der besseren Haf tung des Klebmaterials an den Oberflächen der Muffe und des Rohres. Schliesslich ist das Verfahren auf sehr einfache Weise und rasch durchführbar.
Gegen über üblichen Schraub- oder Flanschverbindungen sind die beschriebenen Verbindungen wesentlich wirtschaftlicher.
In vielen Fällen, insbesondere bei Wasserleitun gen, wird eine elektrische Verbindung zwischen den Rohren gewünscht. Um dies auf einfache Weise zu erzielen, kann man z. B. die Dichtungen 4, 5 und 11 an ihrer Oberfläche mit einem dünnen, elektrisch lei tenden Überzug versehen, z. B. aus Metall, Graphit oder dgl. Es ist aber klar, dass auch andere elektri sche Verbindungsmittel vorgesehen werden können; wenn man z. B. das Loch 6 mit Gewinde versieht, kann man eine Metallschraube in dasselbe hinein schrauben, nachdem man das abgebundene Klebma terial hinter diesem Loch weggebohrt hat, und diese Schraube so fest einschrauben, dass ihre Spitze in gut leitenden Kontakt mit dem betreffenden Rohr ende kommt.