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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von konischen Dichtungen an Abwasser-Muffenrohren unter Verwendung von Vergussmassen
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Bei dem Angiessen der konischen Dichtung am Rohrende wird dabei gleichzeitig ein kleiner, vorstehender
Wulst erzeugt.
Der Vorteil bzw. der technische Fortschritt, der durch das erfindungsgemässe Verfahren erzielt wird, besteht darin, dass eine kanalisationstechnisch notwendige, glatte, durchgehende Rohrsohle erreicht wird.
Es entfällt ein besonderer Arbeits- und Materialaufwand für die Einbringung einer abschliessenden und die
Höhenlage korrigierenden Teerstrickmenge. Arbeits-, Geräte- und Materialaufwand für den zweiten, äusseren Abschluss des Dichtungsraumes ist nicht mehr notwendig. Es wird nur so viel Vergussmaterial verwendet, dass eine nach Dichtigkeit, Menge und Tiefe ausreichende Dichtung erreicht wird. Der vor- handene Dichtungsraum wird aber voll mit wurzel-, haft-und wasserdruckfestem Dichtungsstoff gefüllt.
Hohlräume durch späteres Verrotten der Teerstricke treten nicht auf. Durch den kleinen, am Rohrende angegossenen, vorstehenden Wulst wird das direkte Aufeinanderstossen des Rohrmaterials, das zu Spannun- gen und Brüchen führen kann, verhindert.
Die Vorfertigung der Dichtungen, d. h. die bei der Rohrverlegung wichtigste Dichtungsarbeit an dem
Rohrende bzw. in der Rohrmuffe, erfolgt erfindungsgemäss im Trockenen, ausserhalb der engen Baugrube unter verbesserten Arbeitsbedingungen. An Arbeiten in der Baugrube selbst fällt nur noch das Ineinander- drücken der Rohre an. Damit entfallen mehrere, auf der Baustelle bereitzuhaltende Materialien, wie
Teerstricke, Ton, Blechring bzw. der Tonstrick zur Erzeugung eines geschlossenen Vergussraumes usw.
An Hand der beigefügten Zeichnung sollen das Verfahren und die zur Durchführung des Verfahrens erforderlichen Vorrichtungen näher erläutert werden. Die Fig. la und Ib stellen im Achsschnitt bzw. in Draufsicht eine Hohlform zum Anbringen der Dichtung am Spitzende eines Rohres dar. Die Fig. 2a und 2b zeigen im Achsschnitt bzw. in Draufsicht einen Kernring zum Einbringen der Dichtung an der Innenwand einer Rohrmuffe. Fig. 3 zeigt die zusammengefügten Rohrenden mit durchgehender Rohrsohle.
Die Hohlform a mit konischem Kragen gemäss Fig. 1 zum Anformen der konischen Dichtung am
Spitzende eines Abwassermuffenrohres trägt auf der Grundplatte eine zentrisch angeordnete Scheibe 1 und einen durch eine Flügelschraube 4 verstellbaren Anschlagwinkel 3. Um eine seitliche Arretierung zu erreichen, ist vorteilhafterweise im Schlitz des auf der zentrischen Scheibe 1 beweglichen Teiles des Anschlagwinkels eine Nocke 2 fest auf dieser angebracht. Zum Ausgleich von Unebenheiten an der Stirnfläche des Spitzendes des Rohres 6 und zum Anformen eines. das Spitzende umgreifenden Vergussringes ist in diese Form ein flacher elastischer Ring 5 zentrisch eingelegt. Der Aussendurchmesser dieses Ringes ist etwas kleiner als der untere Innendurchmesser der Form.
Um den Anschlagwinkel 3 an der Innenwand des Rohres zu fixieren und um auch ein seitliches Ausweichen des Rohres 6 in der Hohlform a zu verhindern, sind am Aussenrand der zentrischen Scheibe 1 Federn 8, vorzugsweise zwei im Winkel von 1200 gegeneinander versetzte Federn, fest angebracht, die ebenfalls in das Rohrinnere eingreifen und so den Anschlagwinkel in seiner festgelegten Stellung fixieren. Nachdem das Spitzende des Rohres 6 in der Hohlform a eingestellt worden ist und die innere Wandung am Anschlagwinkel 3 anliegt und die Federn 8 ebenfalls eingesprungen sind, kann der konische Spalt 7 zwischen Rohrwandung und konischem Kragen der Hohlform mit einer Vergussmasse vergossen werden. Vorhergehende Säuberung, Trocknung und Voranstrich der zu behandelnden Rohrteile sind den Vorschriften entsprechend selbstverständlich.
Die Strichkennzeichnung oder Markierung 10 auf der äusseren Rohrwand der gemeinsamen Mantellinie oder auf der um 180 versetzten korrespondierenden Mantellinie, auf der am Spitzende der Anschlagwinkel und am Muffenende der Anschlag anliegen, wird mit dem gleichen Vorstrichmaterial durchgeführt.
Die Herstellung des konischen Dichtungsringes 12 an der Innenwand der Rohrmuffe 11 vollzieht sich analog. Der an der Kernringform b angebrachte, in das Rohrinnere greifende Anschlag 9 wird, wie in Fig. 2 beispielsweise dargestellt ist, durch Federn 8 in seiner Stellung fixiert.
Das gleiche Voranstrichmaterial wird vorzugsweise auch dazu benutzt, um auf der Oberfläche der fertigen konischen Dichtung gegebenenfalls entstandene Unebenheiten auszugleichen.
Der Anschlag 9 soll möglichst genau in der Mantellinie des Rohrschaftes, also senkrecht über der ersten markierten Anlagestelle 10 des Anschlagwinkels 3 am Spitzende des Rohres 6 (vgl. Fig. l) liegen bzw. auf der um 180 versetzten korrespondierenden Mantellinie. Säuberung, Trocknung und Voranstrich vollziehen sich analog wie weiter oben beschrieben.
Da die Hohlform a und auch der Kernring b vor dem Verguss am zweckmässigsten mit einem beliebigen Formentrennmittel, z. B. techn. Glyzerin, leicht eingestrichen worden sind, löst sich das Rohr mit angeformter Dichtung nach Erhärten der Vergussmasse durch einfaches Drehen aus der Hohlform a bzw. der Kernring b aus der Rohrmuffe leicht aus.
Es ergibt sich nun, dass die Konizität der angeformten Dichtung am Rohrende mit der Konizität der angeformten Dichtung in der Rohrmuffe bzw. im Rohrsatz einander entsprechen. Es ist nicht erforderlich, dass die angeformten Dichtungen konisch sind ; es können z. B. auch aufklappbare bzw. auseinander-
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nehmbare Hohlformen bzw. Kernringe Verwendung finden, die andere, z. B. wulstförmige vorgefertigte Dichtungen aus Vergussmasse ergeben.
Das Verlegen der Rohre mit den vorgeformten Dichtungen ist nun sehr einfach, und es lässt sich in beengten Baugruben durch einfaches Ineinanderpressen der Rohre mittels Brechstange und eines auf das freie Rohrende gelegten Querholzes oder bei grösseren Rohren durch Ineinanderziehen mittels Winden bewerkstelligen. Die bei der Herstellung der vorgeformten Dichtungen angebrachten Markierungen an der Aussenseite der Rohre müssen bei der Verlegung möglichst genau fortlaufend aneinandergelegt werden.
Man erhält dann automatisch die erfindungsgemässe glatte, absatzlose Rohrsohle, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Durch die Konizität der vorgeformten Dichtungsflächen verkleben durch das Ineinanderpressen der Rohre die Dichtungsflächen und es wird eine homogene Dichtung erreicht. In gleicher Weise wird eine einwandfreie Dichtung erzielt, wenn die vorgefertigten Dichtungen eine andere als konische Form haben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von konischen Dichtungen an Abwasser-Muffenrohren unter Verwendung von Vergussmassen, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer gemeinsamen Mantellinie am Spitzende des Rohres durch einen verstellbaren Anschlagwinkel in einer Hohlform bzw. am Muffenende des Rohres durch ein Anschlagstück an einer Kernringform ein bestimmtes Abstandmass zwischen der Rohrinnenwand und der Hohlform bzw. der Kernringform eingehalten wird, wobei bei Anschlag bzw. der Anschlagwinkel durch Federn an der Rohrwandung fixiert wird.