Ofen zur Verbrennung von festen, teigigen und flüssigen Abfallstoen Die Erfindung betrifft einen Ofen zur Verbren nung von festen, teigigen und flüssigen Abfallstoffen.
Die Verbrennung von festen Abfallstoffen, welche unter dem Einfluss der Wärme in einen teigigen Zu stand übergehen, von .Abfallstoffen, welche bereits im teigigen Zustand anfallen und unter dem Ein fluss von Wärme nicht dünnflüssig werden, als auch von gewissen flüssigen Abfallstoffen, welche sich nicht versprühen lassen, ist bekanntlich mit Schwie rigkeiten verbunden.
Für die Verbrennung solcher Abfallstoffe werden häufig geneigte Drehtrommeln verwendet, die innen mit feuerfestem Material ausgekleidet sind und in welche das Brenngut am oberen Trommelende ein gebracht und auf irgendw -elchem Wege gezündet wird. Durch die Drehung der Trommel erfolgt der Trans port des .Brenngutes im Sinn des Gefälles, wobei die zylindrische Innenwand der Trommel als Unter lage für das Brenngut dient; .darauf erfolgt die Ver brennung, und die festen Verbrennungsrückstände werden am unteren Ende der Drehtrommel eva kuiert.
Die erforderliche Verbrennungsluft wird, un gefähr axial an einem Ende in die Trommel einge leitet, die Rauchgase. verlassen die Trommel am anderen Ende.
Diese bekannten Drehtrommelöfen haben jedoch erhebliche Nachteile. Nachdem es sich meistens um Brenngut mit hohem Heizwert handelt und nachdem ein inniger Kontakt zwischen Sauerstoff und Brenn- stoff nicht erreicht werden kann, wie dies bei Rost feuerungen infolge :
Durchstreichens der Luft durch die Brenngutschicht erzielt wird, muss mit relativ hohem Luftüberschuss gefahren werden, so dass auch beträchtliche Rauchgasrnengen entstehen. Daher müs sen die Ausmasse der Drehtrommel wegen ihrer Funktion als Verbrennungseinrichtung auf Grund der auftretenden Rauchgasmen'gen reichlich bemessen werden, obwohl für die eigentliche Förderung und Umwälzung,des Brenngutes nur kleine Abmessungen (.Durchmesser) genügen würden.
Wenn überdies noch zum Zweck einer genügenden Verweilzeit für das Brenngut die Länge der Trommel entsprechend be messen wird, so kommt man schliesslich zu Trom meln, welche nicht selten über 3000 mm Durch messer und 10 000 mm Länge aufweisen, also recht aufwendig sind.
Die Erfahrung hat ferner gezeigt, dass die Ab dichtung solch grosser Drehtrommeln auf die Dauer nicht zu bewältigen ist, wobei diese noch erhebliche Wärmeverluste durch die grossen Abstrahlungsflächen aufweisen, nachdem, wegen Verringerung des Gewich tes die feuerfeste Auskleidung möglichst gering gehal ten werden muss.
Zweck :der Erfindung ist, die erwähnten Nachteile zu beheben.
Dies wird erfindungsgemäss erreicht durch eine vom Ofenmauerwerk umgebene, der Auflage für das Brenngut dienende, mit feuerfestem Material aus- gekleidete Wanne, welche mit geneigter Längsachse auf Rollen gelagert ist und durch einen Antrieb um die Längsachse in eine schwenkende Bewegung versetzbar ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindbngsgemässen Ofens schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 den :Ofen in einem Längsschnitt und Fig. 2 den Ofen der Fig. 1 in einem Querschnitt. Eine vom Ofenmauerwerk umgebene, der Auf lage für das Brenngut dienende Wanne 1, ,die mit feuerfestem Material 2 ausgekleidet ist, ist, in Rich tung ihrer .Längsachse geneigt, auf Rollen 3 ge lagert und kann durch einen als .bekannt vorausge setzten und daher in der Zeichnung nicht dargestellten Antrieb in eine schaukelnde Bewegung versetzt wer- den.
Die muldenartig ausgebildete Wanne 1, die ge mäss Fig.2 einen halbkreisförmigen Querschnitt haben kann, ist an ihrem oberen Ende, wo die Aufgabe des Brenngutes erfolgt, durch eine halb- kreisfömige Stirnwand eventuell abgeschlossen.
Aus Fig. 2 ist zu ersehen, wie die Wanne 1 innerhalb des hier mit 5 bezeichneten feuerfesten Ofenmauerwerkes, das der Aussenform der Wanne 1 zur Ermöglichung ihrer Schwenkbewegung angepasst ist, drehbar angeordnet ist.
Das Ofenmauerwerk 5 ist oberhalb !der Wanne 1 beispielsweise, wie in Fig. 1 gezergt, durch ein abgestuftes Halbrundgewölbe 6' und 6" abgeschlossen und derart ausgebildet, dass es oberhalb von ihr einen Feuerraum 8 begrenzt, dessen Ausmasse beliebig, d. h. unabhängig von dem Durchmesser und der Länge der Wanne 1 gewählt, sein können, wie es in Fig. 1 bzw.
Fig. 2 deutlich veranschaulicht ist, um so die freie Entfaltung der Flammen im ,Feuerraume 8 zu ermöglichen, was bei den bekannten Drehtrommelöfen, bei denen das Innere der Drehtrommel selbst den Feuerraum bildet, welcher somit durch den .Durchmesser und die Länge der Trommel beschränkt wird, häufig gar nicht er reicht werden kann.
In den beiden Seitenwänden des Ofenmauer- werkes 5 sind in zwei Reihen Öffnungen 7' und 7" für die Einführung der Verbrennungsluft vorgesehen, welche als gerichtete Düsen ausgebildet sind, derart, dass die Verbrennungsluft teilweise über Primärluft düsen 7' in den Feuerraum 8 eingeführt wird und ,das Brenngut beaufschlagt und teilweise über .Sekun- därluftdüsen 7" in den Feuerraum 8 geleitet wird.
Das Ofenmauerwerk 5 begrenzt unterhalb der Wanne 1 einen Raum 10, der an .die in der Zeichnung nicht dargestellte Luftzuführungsleitung angeschlos sen ist und dadurch unter Überdruck ,gehalten wird. Aus diesem überdruckraum 10 strömt Verbrennungs luft durch den zwischen der schaukelnden Wanne 1 und dem Ofenmauerwerk 5 schon aus konstruktiven Gründen erforderlichen und aus Fig. 2 ersichtlichen Luftspalt entlang den Seitenwänden des Ofenmauer werks 5 aufwärts in den Feuerraum 8,
wobei diese Luft einen aufwärts steigenden Luftschleier bildet, der sowohl die Wanne 1 als auch die Seitenwände des Ofenmauerwerks 5 kühlt und dadurch zur Scho nung dieser Teile beiträgt, wobei zudem diese Luft in vorteilhafter Weise noch eine gewisse Vorwär- mung erfährt.
Durch .die gerichteten Düsen 7' wird dieser Luft schleier gemäss Fig. 2 mindestens teilweise nach unten gegen die Wanne 1 hin abgelenkt, so dass die auf diesem Wege eingeführte Luft sowohl als Primär- als auch als Sekundärluft zum Verbrennungsprozess im Feuerraum 8 beiträgt.
Das Brenngut wird am vorderen, höher gelegenen Ende der Wanne 1 -durch eine in bekannter Weise ausgeführte Beschickungseinrichtung, beispielsweise :einen in Fig. 1 mit 11 bezeichneten Einfüllsch.acht, der Wanne 1 zugeführt. Durch eine besondere Zünd flamme bzw. bei in Betrieb befindlichem Ofen, durch die Strahlungswärme seitens des Peuerraumgewölbes 6' wird die Zündung des in die Wanne 1 aufge gebenen Brennstoffes bewirkt.
Das Brenngut wird durch die Schaukelbewegung der Wanne 1 in ;dieser allmählich abwärts transportiert. Hierbei bewirkt die hin und her gehende Schaukelbewegung,der Wanne 1 zugleich aber auch eine Umwälzung der Brenn stoffschicht, was für die Verbrennung überaus günstig ist.
Am hinteren, tiefer gelegenen Ende der Wanne 1 ist ein Fallschacht 9 angeordnet, durch den in bekannter Weise die hier von der Wanne 1 ab fallenden Verbrennungsrückstände ausgetragen wer den.
Die Vorteile des vorgeschlagenen Ofens bestehen in folgendem: Der Feuerraum kann entsprechend den jeweiligen Verbrennungsbedingungen gestaltet und bemessen werden, ohne dass dies zu übermässig grossen Dimensionen des beweglichen Transportor gans, hier der schwenkbaren Wanne, führt, wobei zudem die üblicherweise den Drehtrommeln nach geschaltete Nachverbrennungskammer hier entfällt.
Die Abdichtung an der Aufgabeseite des Ofens gegen das Eindringen von Falschluft in den Ofen feuerraum verursacht trotz Vorhandenseins eines be weglichen Transportorgans keine Schwierigkeiten, so dass der Verbrennungsvorgang sicher beherrscht wer den kann.
Die Verbrennungsluft lässt sich rationell und wirk sam zuführen, so dass diese auch bestens ausgenutzt werden kann.
Die durch Abstrahlung nach aussen bedingten Wärmeverluste sind im Vergleich zu Drehtrommel öfen erheblich geringer, @da hier die Notwendigkeit, zur Verringerung des Gewichtes der ohnehin schon infolge ihrer Grösse schweren Drehtrommeln das Gewicht der feuerfesten Auskleidung des, beweglichen Transportorgans möglichst gering zu halten, nicht besteht.
Dadas bewegliche Transportorgan gegenüber den bekannten Drehtrommeln auf einen Teil seines Um fanges reduziert und überdies im Durchmesser kleiner gehalten werden kann, ergibt sich bei gleicher Lei stung eine billigere Ausführung des Ofens.