Selbsttätiges Plattenventil Die Erfindung bezieht sich auf ein selbsttätiges Plattenventil, insbesondere für Kolbenverdichter, mit einer zwischen dem Ventilsitz und dem Fänger ange ordneten Ventilplatte, die durch wenigstens einen biegsamen Lenkerarm reibungsfrei geführt ist, der Durchströmkanäle des Ventilsitzes abdeckt und @des- sen Ende auf dem Ventilsitz befestigt ist.
Es sind bereits selbsttätige .Plattenventile dieser Art bekannt, und zwar sowohl mit ringförmigen, konzentrisch angeordneten Durchströmkanälen als auch mit geraden, parallel nebeneinander liegenden Durchströmschlitzen. Diese Ventile besitzen im Ver gleich zu ihren Einbaumassen einen verhältnismässig grossen Durchströmquerschnitt, weil auch die zur reibungsfreien Führung der Ventilplatte dienenden Lenkerarme Durchströmkanäle ödes Ventilsitzes ab decken.
Beim Arbeiten des Ventils führt idabei die Ventilplatte selbst die volle Hubbewegung aus, wo gegen die biegsamen Lenkerarme zufolge der Be festigung ihrer Enden auf dem Ventilsitz klappen artig wirken und den Hubspalt nur teilweise frei geben. Es hat sich nun gezeigt, dass diese Ventile oft schon nach kurzen Laufzeiten undicht werden, wobei insbesondere im Bereich der Lenkerarme, die Durch- strömkanäle abdecken, Undichtheitsstellen auftreten.
Diese Undichtheiten .dürften zwei Uraschen haben: Einerseits können ;sich während des Arbeitens des Ventils durch ,das geförderte Medium mitgeführte Verunreinigungen, z. B. Staubkörner, oder durch ver branntes Öl oder dergleichen entstandene Rückstände zwischen dem Ventilsitz und dem Lenkerarm der Ventilplatte ansetzen, wodurch ein dichtes Abschlie ssen der Durchströmkanäle verhindert wird.
Diese Ge fahr tritt in den die volle Hubbewegung ausführenden Bereichen der Ventilplatte nicht auf, weil diese ver- hältnismässig fest auf ;die Dichtflächen aufschlagen, so,dass dort eine Selbstreinigung erzielt wird.
Ander- seits kann es vorkommen, dass sich ;die Lenkerarme, die während des Arbeitens des Ventils immer nach derselben Seite aus der Plattenebene herausgebogen werden, zufolge einer geringen plastischen Verfor mung isetzen und dadurch .ebenfalls nicht mehr dicht auf dem Ventilsitz aufliegen.
Die Erfindung bezweckt nun idie Beseitigung die ser Nachteile und schafft dadurch Abhilfe, dass im Ventüsitz unterhalb des. Lenkerarms eine von der Befestigungsstelle desselben auf ;dem Ventilsitz aus gehende, nutförmige Ausnehmung vorgesehen ist, die über einen Teil der Länge des Lenkerarms reicht, wobei der Lenkerarm lediglich über ,den verbleiben den Teil seiner Länge Durchströmkanäle des Ventil sitzes abdeckt.
Vorzugsweise ist die Ausnehmung breiter als der über ihr liegende Lenkerarm. Durch die nutförmige Ausnehmung wird unterhalb des Tei les des Lenkerarms, der an das auf dem Ventilsitz befestigte Ende anschliesst und eine nur kleine Hub bewegung ausführt, ein freier Raum geschaffen, in welchem sich allfällige Verunreinigungen des geför derten Mediums und während des Betriebes fisch bildende Rückstände ablagern können, ohne ;die freie Beweglichkeit des Lenkerarmes zu behindern.
Nach einem weiteren Merkmal kann der Lenker arm relativ zur Ebene ider Ventilplatte derart bleibend verformt sein, dass er bei eingebauter Ventilplatte auf diese eine gegen den Ventilsitz gerichtete Feder- kraft ausübt.
Die bleibende Verformung des. Lenker- arms kann dabei beispielsweise durch eine leichte Abbiegung des Lenkerarms sm Bereich seines auf dem Ventilsitz befegtigten End'es@ erzield werden; es kann aber auch das auf dem Ventilsitz befestigte Ende des Lenkerarms aus der Ebene der Ventilplatte gegen den Fänger bleibend herausgebogen sein.
Durch diese Massnahme wird auch eins Undichtwerden des Ventils durch ein Setzen des Lenkerarms zufolge seiner elastischen Verformung während des Arbeitens des Ventils vermieden.
Die hiezu erforderliche blei bende Verformung des Lenkerarms, im Verhältnis zur Ebene der Ventilplatte ist verhältnismässig ge ring und braucht lediglich so gross zu sein, @dass ein allfälliges Setzen nach längerer Betriebsdauer dadurch ausgeglichen wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt ein erfindungsge mässes. Mehrringventil im axialen Mittelschnitt nach der Linie I-I in Fig. 3, Fig. 2 die Ventilplatte im Grundriss und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1. In Fig. 4 ist eine Ventilplatte einer abgeänderten Ausführungsform in Seitenansicht dar gestellt.
Das gezeigte Ringventil besitzt einen Ventilsitz 1 und einen Fänger 2, welche Teile im Abstand. vonein ander angeordnet und .durch eine Mittelschraube 3 mit der Mutter 4 verbunden sind. Im Zwischenraum zwischen Ventilsitz 1 und Fänger 2 befinden sich eine Ventilplatte 5 und eine Federplatte 6,
zwischen denen eine Hubbeilage 7 angeordnet ist und die zusammen mit dieser durch die Mittelschraube 3 zwischen dem Sitz und dem Fänger festgeklemmt sind. Im Ventil sitz 1 sind Durchströmkanäle 8 und im Fänger 2 Durchströmkan'äle 9 vorgesehen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht die Ventil platte 5 aus konzentrischen Ringen, von welchen die beiden äusseren Ringe 10 voll ausgebildet und durch Radialstege 11 miteinander verbunden sind, während die inneren Ringe einen biegsamen Lenker arm 12 zur reibungsfreien Führung der Ventilplatte bilden.
Der Lenkerarm 12 ist über einen Steg 13 mit den äusseren Ringen 10 der Ventilplatte verbunden und besitzt ein als Nabe ausgebildetes Ende 14, mit welchem er auf dem Ventilsitz 1 befestigt ist. Bei geschlossenem Ventil liegt der Lenkerarm 12 samt seinem Ende 14 in der gleichen Ebene wie die beiden äusseren Ringe 10 der Ventilplatte 5 und (deckt eben falls Durchströmkanäle des Ventilsitzes 1 ab, die in den Fig. 1 und 3 mit 8' bezeichnet sind.
In der Nähe des Endes 14 des Lenkerarms 12 befindet sich kein Durchslbrömkanal, sondern, unter- halb des Lenkerarms 12 ist eine nutförmige Ausneh- mung 15 vorgesehen, ;
die von der Befestigungsstelle des Endes 14 auf dem Ventilsitz 1 ausgehend über einen Teil der Länge des Lenkerarms 12 reicht. Die Ausnehmung 15 ist in radialer Richtung etwas breiter als der über ihr liegende Lenkerarm 12 und sichert eine freie Beweglichkeit desselben in Richtung der Hubbewegung der Ventilplatte 5. In der Aus- nehmung 15 können sich idurch das Fördermedium mitgeführte Verunreinigungen, z. B.
Staubkörner, und durch verbrannntes Öl oder .dergleichen sich allen- falls bildende Rückstände ablagern, ohne dass sie dadurch den Lenkerarm 12 an der Rückkehr in die Ebene der Ventilplatte 5 hindern. Dadurch wird ver mieden,
dass sich Fremdkörper oder dergleichen zwi schen dem sich bei der Hubbewegung der Ventil platte 5 nur wenig vom Ventilsitz 1 abhebenden Ende des Lenkerarms 12 und dem Ventilsitz 1 fest setzen und einem dichten Anlegen des die Durch- strömkanäle 8' abdeckenden Teils des Lenkerarms 12 an die Dichtfläche dies Ventilsitzes 1 im Wege stehen.
Die Ausnehmung verhindert somit Undichtheiten des, Ventils und gewährleistet auch nach längerer Be triebszeit einen einwandfreien dichten Abschluss.
Durch das Weglassen eines zwar möglichen wei teren Durchströmkanals im Bereich der Ausnehmung 15 wird,der gesamte Durchströmquerschnitt des Ven tils nur unwesentlich vermindert, weil der Lenkerarm 12 klappenartig wirkt und sich in diesem Bereich nur wenig vom Ventilsitz abhebt, ;so dass er einen nur kleinen Hubspalt freigibt, der nm Vergleich mit :dem gesamten Durchströmquerschnitt nicht ins Ge wicht fällt.
In weiterem Abstand von dem auf dem Ventilsitz 1 befestigten Ende 14 des Lenkerarms 12 und im Bereich der äusseren Ringe 10 der Ventil platte 5 ist ein Ansetzen von Verunreinigungen auf den Dichtflächen und sein damit verbundenes Un- dichtwerden des Ventils nicht zu befürchten,
weil dieser Teil ides Lenkerarms 12 und die Ringe 10 bei der Hubbewegung 5 der Ventilplatte einen verhältnis- mässig grossen Weg zurücklegen und .daher beim Schliessen des Ventils fest auf den Ventilsitz 1 auf schlagen, wodurch eine Selbstreinigung der Dicht flächen erzielt wind.
In Fig. 4 ist eine weitere Massnahme zur Ver- hinderung eines Undichtwerdens des Ventils gezeigt, durch die die Wirkung der Ausnehmung 15 noch verstärkt werden kann.
Hiebei ist der Lenkerarm 12 relativ zur Ebene der Ventilplatte 5 derart bleibend verformt, dass er bei ,eingebauter Ventilplatte auf ,diese eine gegen den Ventilsitz gerichtete Federkraft ausübt. Gemäss Fig. 4 besteht .diese Verformung darin, dass das Ende 14 des Lenkerarms 12 aus der Ebene der Ventilplatte 5 gegen den Fänger bleibend herausgebogen ist.
Bei eingebauter Ventilplatte, wo bei das Ende 14 in der Ebene der Ventilplatte 5 auf dem Ventilsitz festgespannt ist, ergibt sich dadurch eine verstärke Anpresskraft der Ventilplatte und ins besondere des biegsamen Lenkerarms 12 lauf die Dichtflächen des Ventilsitzes.
Es wird dadurch ver hindert, da,ss der elashnache Lenkerarm 12 nach längerer Betriebszeit :des Ventils, wobei sich das Material des Lenkerarms 12 durch idie dauernde elastische Ver formung während der Hubbewegung der Ventilplatte 5 setzen kann,
nicht mehr mit genügender Kraft auf die vom ihm abgedeckten Durchströmkanäle 8' ge- presst und das Ventil laus diesem Grund undicht wird. Das Ausmass der erforderlichen bleibenden Verformung des Lenkerarms 12 ist verhältnismässig gering und in Fig. 4 übertrieben dargestellt.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ringven tile beschränkt, sondern kann in gleicher Weise auch bei anderen Plattenventilen mit durch biegsame Lenkerarme reibungsfrei geführten Ventilplatten, bei- spIelsweise bei Ventilen mit geraden, parallel neben einander liegenden Durchströmkanälen, angewendet werden.
Auch dabei wird durch Anordnung einer entsprechenden Ausnehmung im Bereich ,der Befesti gungsstelle des Lenkerarms @am Ventilsitz, wo sich der Lenkerarm bei der Hubbewegung ider Ventilplatte nur wenig vom Ventilsitz abhebt, verhindert, dass sich bildende Ablagerungen oder Verunreinigungen .den Lenkerarm bzw. die Ventilplatte am dichten Abschluss der Durchströmkanäl:
e hindern. Weiterhin kann die Erfindung auch bei Ventilen angewendet werden, deren Ventilplatte durch zwei oder mehrere biegame Lenkerarme reibungsfrei geführt ist, wobei unterhalb jedes Lenkerarms eine von der Befesti gungsstelle desslben auf dem Ventilsitz ausgehende Ausnehmung vorgesehen ist.