Verfahren zum Aufbringen von Spritzbeton als Auskleidung von Tunneln oder dergleichen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auf bringen von Spritzbeton als Auskleidung von Tun neln oder dergleichen, bei denen auf den Ausbruch eine Schicht aus erhärtendem Spritzbeton aufgespritzt wurde, und eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
Zum Vortreiben und Sichern des Ausbruchs von Tunneln und Stollen oder dergleichen in lockeren, rolligen und quellfähigen Oberflächenschichten wird in neuer Zeit mit Vorteil ein Verfahren angewendet, bei dem auf die Wandungen des Ausbruchs als bald nach dem Ausbruch eine schnell erhärtende Spritzbetonschicht aufgebracht und in diese Beweh rungen miteingespritzt werden, wodurch sich die Verwendung der üblichen, später zu entfernenden Sicherungseinbauten erübrigt.
Bei diesem Verfahren tritt jedoch die Schwie rigkeit auf, dass von dem frei mit Düsen ,aufgespritz ten, schnell erhärtenden Spritzbeton ein Teil, haupt sächlich das grobe Material, zurückprallt, wodurch etwa 30-40 % der gesamten Masse des aufgespritz ten Spritzbetons verloren geht. Damit geht aber auch Hand in Hand ein Verlust an Arbeitszeit, ausserdem sind die Arbeiter dem Abfall des Rückpralls und durch die Staubentwicklung der Gefahr der Silikose ausgesetzt.
Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil da durch, dass innerhalb des durch die erste Spritzbe- tonschicht gesicherten Hohlraumes eine bogenför mige, den Lichtraum freilassende, in der Ausklei dung verbleibende Bewehrung aufgestellt und an dieser gegen das Innere des Hohlraumes gerichtete Schalungstafeln befestigt, sodann der dahinter lie gende Hohlraum mit schnell erhärtendem Spritz beton ausgespritzt und nach dessen Erhärten die Schalungstafeln wieder entfernt werden.
Es wird da durch ein Rückprall und Verlust dieses rückgeprall- ten Spritzbetons vollkommen verhindert, die Gefahr der Silikose ausgeschaltet und weiters der Vorteil erzielt, dass eine glatte Innenwand entsteht, die u. a. jede Isolierung sofort aufnehmen kann.
Vorteilhafterweise wird die bogenförmige Be wehrung frei, d. h. ohne Verbindung mit der ersten Spritzbetonschicht aufgestellt.
Zum abnehmbaren Befestigen der Schalungen werden vorteilhafterweise an der Bewehrung Befe stigungsmittel, wie z. B. Bolzen, Haken, Bügel oder Schrauben vorgesehen, die in Abständen voneinander angeordnet sind, die sich jeweils nur auf einem Bruch teil des Umfanges des Tunnels oder dergleichen er strecken. Dadurch werden in verhältnismässig kurzen Abständen Befestigungspunkte geschaffen, so dass man zwischen diesen verhältnismässig schmale Scha- lungstafeln anbringen kann. Es erübrigt sich infolge dessen die Aufstellung eigener Schalungsgerüste, wie sie sonst bei Schalungen üblich sind.
In der Zeichnung sind beispielsweise Ausfüh rungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens und der dazu verwendeten Mittel schematisch dargestellt, und zwar zeigen die Fig. 1 und 2 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform bzw. einen Aus schnitt hievon in grösserem Massstab, die Fig. 3 und 4 dasselbe für eine zweite Ausführungsform, die Fig. 5 und 6 zeigen, quer zur Tunnel- bzw. Stollenachse gesehen, Einzelheiten der Ausführungsformen nach den Fig. 2 bzw.
4, die Fig. 7 und 8 zeigen im Quer schnitt Einzelheiten einer dritten Ausführungsform, die Fig.9 und 10 einer vierten Ausführungsform, die Fig. 11 und 12 einer fünften Ausführungsform und die Fig. 13 und 14 einer sechsten Ausführungs form.
In Fig. 1 ist mit 1 der Ausbruch in druckhaftem Gebirge oder dergleichen dargestellt, auf den sofort nach dem Ausbruch eine Schicht 2 aus schnell er- härtendem Spritzbeton aufgebracht wird, wobei ein Baustahlgewebe 3 oder dergleichen beim Einspritzen eingebettet wird. Sodann wird auf die Tunnelsohle 21 frei eine aus I-Trägern bestehende Bewehrung 4 aufgestellt, die in der endgültigen Auskleidung ver bleibt.
An dieser sind in Abständen a voneinander, die jeweils nur einen Bruchteil des Umfanges des Tunnels oder Stollens betragen, Bolzen 5 ange schweisst, die in ihrem äusseren Teil 6 schwächer gehalten und mit Gewinde 7 versehen sind. Dadurch werden Schultern 8 zur Auflage der jeweils aus einem Brett bestehenden Schaltungstafeln 9 gebildet, die in Längsrichtung eingeschoben werden können und auf den Schultern 8 aufruhen. Im Bereich der Bolzen 5 sind die Schulungstafeln 9 mit Schlitzen 10 versehen, um eine kleine Verschiebung zu ermögli chen.
Diese Schulungstafeln 9 werden dann unter Zwischenlage von Unterlagsplatten 11 und Beilags- scheiben 15 mittels Schraubenmuttern 14 an den Bolzen 5 befestigt.
Hierauf wird der Hohlraum 12 zwischen den Schulungstafeln 9 und der zuerst aufgebrachten Schicht 2 mit die endgültige Auskleidung bildendem, schnell erhärtendem Spritzbeton 13 schichtenweise tangential zur Hohlraumkrümmung hinterspritzt. Schon nach kurzer Zeit können dann die Schulungs tafeln 9 abgenommen und an anderer Stelle wieder weiter verwendet werden.
Nach Fertigstellung eines Ringes auf diese ge- schilderte Art wird die bogenförmige Bewehrung 4 für den nächsten Ring aufgestellt und gegebenen falls mit dem ersten Ring verbunden und der folgende Ring in gleicher Weise hergestellt.
Die Ausführungsform nach den Fig.3 und 4 unterscheidet sich von jener nach den Fig. 1 und 2 bloss dadurch, dass bei ihr zur Bewehrung nicht I-Träger, sondern Rohre 24 verwendet werden. Fer ner sind die für die Befestigung der Schaltungs bretter dienenden Bolzen 5 nicht abgesetzt, so dass die Schulungstafeln unmittelbar auf den Rohren 24 aufruhen. Bei dieser Ausführungsform besteht jede Schulungstafel aus drei miteinander verleimten oder auf andere Weise verbundenen Brettern 9', wodurch eine bessere Anpassung dieser gekrümmten Schu lungstafeln an die Krümmung der Bewegung er zielt wird.
Es könnten aber auch aus einem Stück bestehende gekrümmte Schulungstafeln verwendet werden, ferner auch nicht gekrümmte Schulungsta feln. Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 3 und 4 ist weiters angenommen, dass ein Sohlebeton 22 aufgebracht wird, in den die Enden der bogenförmi gen Bewehrungen 24 einbetoniert werden.
Fig.5 zeigt, quer zur Tunnel- oder Stollenachse gesehen, eine Ausführungsform der Bewehrung mit I-Trägern und in ihrem Durchmesser nicht abge setzte Bolzen 5. Fig.6 zeigt, ebenfalls quer zur Stollen- oder Tunnelachse gesehen, die Ausgestal tung der Bewehrung mit den Bolzen gemäss Fig.4.
Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 7 und 8 wird wieder eine aus I-Trägern bestehende Be- wehrung verwendet, jedoch dienen bei ihr zur Be festigung der Schalung wieder an die Bewehrung 4 angeschweisste Flacheisen 16, die hinter ihren äusseren Enden mit viereckigen Löchern 17 versehen sind. Die Unterlagsplatte 11 ist mit einem rechteckigen Loch versehen, so dass sie auf das Flacheisen 16 auf geschoben werden kann, sie wird mit der Schalung 9 dann durch einen Keil 18 gesichert, der durch das Loch 17 geschlagen wird.
Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 9 und 10, die auch einen I-Träger 4 Ws Bewehrung verwendet, sind an dem einen Flansch U-förmige Bügel 19 befestigt, die Befestigung der Schulungs platten 9 erfolgt wieder mittels durch Keile 18 ge sicherter Unterlagsplatten 11.
Die Fig. 11 und 12 zeigen, dass man auch ein Hohlprofil 34 anstelle der 1-Träger oder Rohre verwenden kann. Zur Befestigung der Schulungsta feln 9 sind an diesem U-förmige Bügel 20 aus Flach eisen angeschweisst. Die Unterlagsplatten 11 werden in diesem Fall durch den Hohlraum des Hohlpro fils 34 gesteckt und wieder mittels Keilen 18 fest gehalten.
Bei der Ausführungsform gemäss den Fig.13 und 14 werden als Bewehrungselemente U-Eisen 44 verwendet, wobei die offene Seite des U gegen die Tunnel- oder Stollenwand zeigt. Zur Befestigung der Schulungstafeln 9 sind an diese U-Eisen 44 Butzen 23 angeschweisst; diese Butzen 23 sind zu sammen mit der Basis des U mit Gewindebohrungen versehen, in die Schraubenbolzen 25 eingeschraubt werden können. Diese dienen zur Befestigung der Schulungstafeln 9 unter Zwischenlage der Unterlags- platten 11.
Die einzelnen Teile könnten zur Bildung weiterer Ausführungsformen gegeneinander ausgetauscht wer den, die einzelnen Befestigungsmittel könnten auch in anderer Weise als durch Anschweissen an den Bewehrungen befestigt werden.
Auch könnten für die Bewehrung andere Pro file, wie z. B. Torstahl, verwendet werden, auch kön nen die einzelnen Befestigungsmittel, wie z. B. ab gesetzte und nicht abgesetzte Bolzen, mit oder ohne Haken, mit oder ohne Gewinde, Laschen usw, bei den verschiedensten Bewehrungsprofilen verwendet werden. Die Schlitze in den Schulungstafeln könn ten auch nur die Form von Ausnehmungen haben, die so gross sind, dass gerade die Hälfte eines Bolzens durch sie hindurchgeht, oder sie könnten auch ganz entfallen.
Der Vorteil der erfindungsgemässen Schalung und Bewehrung liegt darin, dass für die zügige Fort setzung des Vortriebes auf kilometerlangen Strek- ken nur eine ganz geringe Zahl von Schulungsta- feln, etwa 15 bis 20 m2, erforderlich ist.