Apparat für die Wiedergabe und Aufnahme von Reihenbildern Die Erfindung bezieht sich auf einen Apparat für die Wiedergabe und Aufnahme von Reihenbildern mit kontinuierlichem Filmtransport.
Bei den allgemein benutzten Projektionsappara ten für Reihenbildfilme erfolgt der Filmtransport durch den Projektor intermittierend; dabei wird jedes Einzelbild als stehendes Bild auf den Bildschirm projiziert. Daraus ergeben sich die erheblichen Nach teile, dass beim Betrieb Schwingungen entstehen, dass der Film übermässig beansprucht wird und dass der Mechanismus in Mitleidenschaft gezogen wird.
Um diese Mängel zu beseitigen, ist es bereits vorgeschlagen worden, den Film kontinuierlich durch den Projektor zu transportieren und zwecks Aus gleichs der Filmbewegung ein Prisma vorzusehen, das z. B. vier oder mehr Flächen aufweist, durch welche das Bild abgelenkt wird und welche der Bewe gung des Films folgen derart, dass eine Reihe von stehenden Bildern als Ergebnis der Projektion er scheint.
Derartige Projektoren sind jedoch aus verschie denen Gründen nicht in den Handel gekommen. Ein mal wird nämlich das Bild wegen der unterschied lichen Geschwindigkeit, mit der das Bild verschoben wird, verzerrt. Weiter treten bei Verwendung von Prismen mit einer relativ kleinen Anzahl von Flächen Verzerrungen auf. Wird aber eine grosse Anzahl von Flächen vorgesehen, dann ist das Prisma ziem lich schwer herzustellen. Bei derartigen Apparaturen sind ferner auch noch Ausgleichsoptiken und andere optische Elemente zur Fehlerkorrektur erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei bekannten Apparaten der betrachteten Art auf tretenden Mängel zu beseitigen und eine relativ ein fache Konstruktion zu schaffen, die relativ wenige bewegliche Teile aufweist und die zuverlässig im Betrieb und rationell in der Herstellung ist. Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines solchen Ap parates, bei welchem die Bildverzerrung vermieden und über die gesamte Fläche eine klare und treue Projektion erzielt wird.
Die Erfindung bezweckt ferner die Schaffung eines Systems, das nicht nur für die Projektion, sondern auch für die Aufnahme von Reihenbildern geeignet ist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Apparat der eingangs genannten Art zwi schen Optik und Filmfenster ein um eine quer zur optischen Achse verlaufenden Achse drehbares op tisches brechendes System angeordnet ist, welches von mindestens zwei konvexen symmetrischen Flä chen begrenzt wird, und dass ein Synchronantrieb für das drehbare System und den Filmtransport vorge sehen ist.
Gemäss einer einfachen Ausführungsform kann das drehbar brechende System als symmetrische Bi konvexlinse mit einer gegenüber ihrem Durchmesser ziemlich grossen Dicke ausgebildet sein.
Gemäss einer anderen Ausführungsform kann das System zwei konvexe Aussenflächen aufweisen, welche gleiche Winkel einschliessen und gleichen Krümmungsradius haben. Dabei liegen in jedem Falle die Krümmungsmittelpunkte symmetrisch zur Drehachse.
Das System hat mindestens zwei konvexe Flä chen, die bei sphärischer Ausbildung je weniger als eine Halbkugel umfassen und an der Stosslinie eine schmale Kante bilden. Falls zwei Flächen vorgesehen sind, dann sollen die Tangenten an die Flächen an der Stosslinie vorzugsweise einen Winkel von 5 bis 30 bilden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung durch einige Ausführungsbeispiele erläu- tert. In den Figuren sind gleiche oder entsprechende Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Projektor in Seitenansicht.
Fig. 2 zeigt den Projektor aus Fig. 1 in Drauf sicht.
Fig. 3, 4 und 5 zeigen den Strahlengang in dem Projektor bei verschiedenen Stellungen der drehbaren Linse.
Fig. 6 zeigt eine andere Form des drehbaren brechenden Systems im Querschnittt.
Fig. 7 zeigt ein anderes Brechungssystem mit sechs Linsenflächen im Querschnitt.
Fig. 8 zeigt ein weiteres Brechungssystem, wel ches zylindrische Flächen aufweist.
Die Grundplatte 1 des Projektors trägt die senk rechte Platte 2 mit der Filmführung 3, 4, in welcher sich der Film 5 in Richtung des Pfeiles 6 bewegt. Der Filmtransport erfolgt mit Hilfe des Transport rades 8, dessen Zähne in die Perforation 7 des Films eingreifen. Das Zahnrad ist auf der Welle 9 montiert, die über das Zahnrad 10 in Umdrehung versetzt wird. Als Beleuchtungsquelle für den Pro jektor ist die Lampe 11 vorgesehen.
Normalerweise ist eine Kompensationslinse 12 vorgesehen, durch welche die leichte Verzerrung, die infolge der Ebenheit des Films beim Lichtdurch gang erfolgt, kompensiert wird; diese Linse ist jedoch nicht wesentlich. Das Licht geht von der Lampe 11 durch den Film und die Linse 12 gemäss der Linie 13 und weiter durch ein optisches Richtsystem 14. Die ses ist an einem Halter 15 mit einer Welle 16 montiert, auf welcher ein mit dem Zahnrad 10 kämmendes Ritzel 17 sitzt. Auf der Welle 16 ist das Antriebsrad 18 montiert, über welches die beweg baren Teile in Umdrehung versetzt werden.
Zwischen dem Brechungssystem 14 und der Linse 12 ist in der Nähe des Brechungssystems eine Linse 19 angeordnet, die an einem durch Schrauben 21 an der Platte 2 befestigten Arm 20 getragen wird. Ferner ist ein Fenster 22 vorgesehen, durch welches das Licht auf seinem Wege zur Projektionsoptik 23 hindurchfällt. Die Optik ist mittels eines Halters 33 an der Platte 2 befestigt. Das Fenster 22 deckt die um das Bildfenster herum liegenden Flächen ab, die nicht abgebildet werden sollen.
In Fig. 3 hat das Filmbild 5' eine solche Stellung, dass es gerade oberhalb der optischen Achse 13 steht. Der Strahlengang ist für einen Punkt in der Bildmitte durch die unterbrochenen Linien 24 ange geben; die Strahlen werden durch das System 14 gebrochen und gehen durch das Fenster 22. In Fig. 4 ist die bei weiterer Bewegung erreichte, -zur optischen Achse symmetrische Stellung des Bildes und der Strahlengang für den Mittelpunkt des Bildes durch die unterbrochene Linie 24' dargestellt.
Das System 14 hat sich hierbei weitergedreht, so dass in der Ebene des Fensters 22 senkrecht zur -.optischen Achse 13 ein stehendes Abbild des sich bewegenden Filmbildes entsteht, und zwar durch kombinierte Wirkung der Linse 19 und der Eintrittsfläche des Brechungssystems. Die Austrittsfläche befindet sich so nahe an der Abbildungsebene, dass sie praktisch keinen Einfluss auf die Bilderzeugung hat. Das bre chende System weist im einfachsten Falle zwei Flä chen auf. Die- Länge der Längsachse 25 ist etwas kleiner als der Durchmesser des Systems. Die Grenz- flächen 26 und- 27 sind sphärisch und jeweils kleiner als eine Halbkugelfläche.
Fig. 5 zeigt die zu Fig. 3 symmetrische Stellung, wobei das Filmbild 5' gerade unterhalb der optischen Achse 13 steht.
Fig. 6 zeigt eine abgeänderte Form des brechen den Systems, welches hier aus zwei konkavkonvexen Linsen 30 und 31 und einer bikonvexen Linse 32 besteht und achromatisch ist. Die Linse 32 besteht aus einem Material mit niedrigerem Brechungsindex als das der Linsen 30 und 31.
Das in Fig. 6 dargestellte Brechungssystem weist statt der zwei sphärischen Flächen des Systems 14 sechs solche Flächen 26, 27 usw. auf, deren jede einen Winkel 38 von 60 einschliesst. Die Mittel punkte der brechenden Flächen 36 liegen auf dem gestrichelt eingezeichneten Kreis. Das System hat in Richtung senkrecht zur Drehachse drei Symmetrie achsen 25', welche durch die Schnittkanten der brechenden Flächen gehen.
Gemäss Fig. 8 ist das brechende System von zylin drischen Flächen begrenzt. In diesem Falle sind die Achsen, z. B. 36', der Zylinderflächen parallel zur Drehachse 16'. Bei zylindrischer Ausbildung des Systems 14 können die Linsen 12 und 19 zwecks Kompensation der Verzerrung ebenfalls zylindrisch ausgebildet sein.
Die beiden konvexen Flächen des brechenden Linsensystems 14 können also entweder sphärische oder zylindrische Flächen sein. Alle diese Flächen haben gleiche Radien 35 und schliessen gleiche Win kel ein, so dass ein symmetrisches optisches System entsteht. Die Abmessungen des Systems hängen von der Anzahl der Aussenflächen und vom Format des Filmbildes ab.
Die Abmessungen des Systems lassen sich defi nieren, indem die Radien der Flächen ins Verhält nis zum Radius der Umfanglinie 37 (Fig. 4) gesetzt werden, welche alle Flächenmittelpunkte einschliesst. Es ist festgestellt worden, dass sich gute Ergebnisse erzielen lassen, wenn die Beziehung
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gilt, wobei R der Radius der Flächen 26, 27, r der Radius der Umfangslinie 37 und n die Anzahl der gekrümmten Aussenflächen des Systems ist. Es ist auch festgestellt worden, dass bei zu grossem Radius der Umfangslinie das Bild beim Umlaufen des Systems periodisch verzerrt wird.