Scharnier für verdeckte Anordnung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scharnier für verdeckte Anordnung.
Bei verdeckt angeordneten Scharnieren sind die Scharnierteile durch drehbare:, an einem Scharnier zapfen sitzende Verbindungsteile miteinander ver bunden. Die Scharnierteile werden von Ausnehmun- gen in der Tür und im Türpfosten aufgenommen und sind bei geschlossener Tür verdeckt, wobei die Ver bindungsteile in Taschen, Kammern oder Hohlräu men innerhalb der Scharnierteile, d. h. hinter Schar nierbändern oder -platten, sitzen.
Scharniere für verdeckte Anordnung sind schon bekannt, wobei die Scharnierplatten durch Winkelhe bel miteinander und mit einem Scharnierzapfen ver bunden sind und mit dem einen Ende an der betref fenden Scharnierplatte und mit dem anderen Ende an Verbindungsstücken drehbar gelagert sind, die ihrer seits an den betreffenden Scharnierplatten in den Kammern drehbar montiert sind. Bei solchen Anord nungen sind, wie sich noch aus der Beschreibung er gibt, insgesamt sieben Drehstifte in dem Scharnier vorgesehen.
Scharniere für verdeckte Anordnung sind sehr zweckmässig, besitzen eine grosse Anzahl verschie dener Verwendungsmöglichkeiten und sind weitge hend im Handel erschienen. Doch haben die bisher bekannten Scharniere sich als nicht ganz ideal erwie sen und zeigten gewisse Mängel.
Das Scharnier nach der vorliegenden Erfindung ist gekennzeichnet durch Scharnierplatten mit darin ausgebildeten Kammern, einen Scharnierbolzen, Winkelhebel, die an dem Scharnierbolzen drehbar montiert sind, wobei je ein Ende der Winkelhebel drehbar innerhalb der Kammer der zugehörigen Scharnierplatte montiert ist, und in Abstand von- einander angeordnete Verbindungsstücke,
die mit ihrem einen Ende innerhalb der zugehörigen Schar nierkammer angeordnet sind, wobei das andere Ende der in Abstand angeordneten Verbindungsstücke be wegliche Drehstifte aufweist, die drehbar mit den an deren Enden der Winkelhebel verbunden sind, ferner gekennzeichnet durch Anschläge, die in den Kam mern angeordnet sind, mit den Scharnierplatten starr verbunden sind und von welchen Anschlägen sich wenigstens einer pro Kammer zwischen benachbar ten,
in Abstand voneinander angeordneten Verbin dungsstücken erstreckt, wobei die Anschläge Lager stützflächen aufweisen, an die sich gleitend die in Abstand angeordneten Verbindungsstücke längs des grösseren Teiles ihrer Länge anlegen, wobei die Kan ten der Anschläge im Bereich des Bewegungsweges der beweglichen Drehstifte gekrümmt ausgebildet sind, so dass sie nahe bei diesem Bewegungsweg und in konstantem Abstand zu diesem liegen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen- standes ist in der beiliegenden Zeichnung veran schaulicht und wird nachfolgend beschrieben. Es zei gen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines bevor zugten Ausführungsbeispieles der Erfindung in geöff neter Stellung.
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1, und Fig. 3 einen Grundriss des in eine Tür und den Türpfosten eingebauten. Scharniers mit der Stellung der Verbindungsteile bei geschlossener Tür.
Das nachfolgend beschriebene Scharnier kann nicht nur bei üblichen Türen beliebiger Grösse ver wendet werden, sondern bei einem beliebigen ver- schwenkbaren Teil. Es kann in vielen und den ver- schiedensten Grössen gebaut werden.
Die Ausfüh rungsform der Fig. 1 umfasst die Scharnierplatte 10 und 11 mit Gehäuseteil 13 und 14, der in eine Aus- nehmung in der Tür 16 bzw. im Türpfosten 17 (Fig. 3) passt. Die Platten 10 und 11 passen ebenfalls in Ausnehmungen in der Tür und im Türpfosten. Wenn die Tür geschlossen ist, ist das Scharnier voll ständig verdeckt und unsichtbar.
Das Scharnier besitzt einen Hauptschamierbolzen 21, an dem eine Anzahl Winkelhebel 22 und 22' drehbar sitzen. Diese Winkelhebel sind untereinander gleich, sind aber, wie die Hebel 22 und 22' zeigen, abwechselnd in einer der beiden gezeigten Stellungen angeordnet. Um mit dem zur Verfügung stehenden Unterbringungsraum höchste Festigkeit zu erreichen, besteht jeder dieser Winkelhebel aus blattdünnen Stücken der gleichen Form, die aufeinander ge- bchichtet sind.
Die Hebel besitzen die aus Fig. 3 er sichtliche Form mit einem kurzen Hebelarm 24 und einem langen Hebelarm 25. Wie Fig. 3 zeigt, sitzen die kurzen Hebelarme 24 der Hebelarme 22 drehbar an dem Drehstift 27 im hinteren Teil der Scharnier platte 10. Die kurzen Hebelarme 24' der anderen Hebelarme 22' sitzen drehbar an einem Drehstift 29, der sich, wie Fig. 1 zeigt, im hinteren Teil der Schar nierplatte 11 befindet.
Die längeren Hebelarme der Winkelhebel 22 sind drehbar mit Verbindungsstücken im Gehäuse 14 der Scharnierplatte 11 verbunden. Und die längeren He belarme der anderen Winkelhebel 22' sind drehbar mit Verbindungsstücken verbunden, die im Gehäuse 13 der Ankerplatte 10 drehbar sind. Auf diese Weise ist der längere Arm 25 des Winkelhebels 22 durch einen Drehstift 30, der als wandernder Drehstift be zeichnet wird, drehbar mit einem Verbindungsstück 31 verbunden.
Das andere Ende des Verbindungs stückes 31 sitzt drehbar an einem Drehstift 32, der im hinteren Teil der Kammer 14 bei der Ankerplatte 11 montiert ist.
Das Verbindungsstück 31 ist von einer Konstruktion ähnlich der Konstruktion des Winkelhebels 22, d. h. es besteht aus einer Anzahl gleicher lamellenartig zusammengesetzter flächen- förmiger Teile, um ein Maximum an Festigkeit bei einem Minimum von Raumbedarf zu erhalten.
Das Ende des längeren Armes 25' des Winkelhe bels 22' ist in ähnlicher Weise mittels eines Drehstif tes 35 drehbar am Ende eines Verbindungsstückes 36 gelagert, dessen anderes Ende mittels eines Drehstif tes 38 drehbar in dem hinteren Teil der Kammer 13 bei der Platte 10 gelagert ist. Das Verbindungsstück 36 ist von gleicher Konstruktionsart wie das Verbin dungsstück 31.
Die anderen Winkelhebel und Ver bindungsstücke sind von gleicher Konstruktion und sind in gleicher Weise montiert, wie eben beschrieben wurde, so dass sie nicht weiter beschrieben werden müssen. Auch ist die Konstruktion des Scharniers auf den beiden Seiten der Achse durch den Hauptschar nierbolzen ähnlich, aber nicht identisch.
Der Scharnierbolzen 21 kann an seinen Enden Halteplatten oder Unterlagsscheiben 40 und 41 auf- weisen. Die Scharnierplatten 10 und 11 können, wie bei 43 und 44 gezeigt, mit Ausne:hmungen versehen sein, um die Befestigungsmittel aufzunehmen, wenn die Scharnierteile in der in Fig. 3 gezeigten Stellung sind.
Ein sehr wichtiger Teil des hier beschriebenen Scharniers ist die innere Ausbildung der Taschen oder Kammern innerhalb der Teile 13 und 14 der Schar nierplatten. Die Kammer in dem Teil 14 besitzt einen sich nach innen erstreckenden, mit der Scharnierplat- te 11 starr verbundenen Anschlag 45, der bei 60 und 61 Stützen und Lagerflächen bildet. Die Kammer im Teil 13 besitzt ähnliche sich nach innen erstreckende Anschläge 47 und 48, die Stützen und Lagerflächen bilden.
Die Innenkante all dieser Anschläge besitzt abgerundete Form, wie bei 45 und 47 in Fig. 3 er- sichtlich ist. Die Krümmung entspricht dem Bewe gungsweg des beweglichen Drehstiftes 30 und 35.
Wie für den Fachmann ersichtlich ist, liegen die Anschläge 45 und 47 zwischen ihren benachbarten Verbindungsstücken. Zusätzlich zu den Lagerflächen, die soeben be schrieben wurden, bieten die Innenflächen oben und unten in den Kammern innerhalb der Teile 13 und 14 zusätzliche Lagerflächen für die beweglichen Glieder oben und unten an dem Scharnier. Der Boden einer der Lagerflächen ist im Teil 14 mit 51 und im Teil 13 mit 52 bezeichnet.
In jeder dieser Flächen ist ein Einsatz aus verschleissfestem Material und geringer gleitender Reibung vorgesehen. Ein solcher Einsatz kann vorzugsweise aus Polytetrafluoräthylen, z. B. Teflon bestehen und wird mit Vorliebe schwalben- schwanzförmig ausgebildet, wobei ex in eine schwal- benschwanzförmige Ausnehmung 54 (siehe Fig. 1) passt.
Der Einsatzteil ist an der Oberseite der Kam mer mit 56 bezeichnet. Der Anschlag 44 besitzt einen ähnlichen Einsatz 57 und ebenso der Anschlag 45 ähnliche Einsätze 60 und 61. Die Flächen in der Kammer des Gehäuses 13 haben entsprechend ähnli che Einsätze, die nicht weiter beschrieben werden, da sie den beschriebenen Einsätzen gleichen.
Es wird auf die innere Ausbildung der Kammern in den Teilen oder Gehäusen 13 und 14 hingewiesen, die in Fig. 3 gezeigt ist. Die Wandteile: 65 und 66 sind verstärkt und so ausgebildet, dass die Verbindungs stücke in der in Fig. 3 gezeigten Stellung nahe bei den Oberflächen der verstärkt ausgebildeten Wandteile liegen. Diese konstruktive Ausbildung trägt dazu bei, dass im Verhältnis zur Grösse Festigkeit erreicht wird. Fig. 2 zeigt im Detail den Hauptscharnierbolzen 21 und die Teile der Winkelhebel, die drehbar an ihm sitzen.
Die Lamellen der benachbarten Winkelhebel sind mit O-Ringnuten versehen, so dass sie Lager ringe 70 (Fig. 2) aufnehmen. Diese Ringe können ge schlossene O-Ringe oder Sprengringe sein und beste hen aus einem Material, das eine lange Abnutzungs- dauer und geringste Reibung besitzt. Das Material ist vorzugsweise Polytetrafluoräthylen, z.
B. Teflon. Ein solches Lager ist zwischen allen der benachbarten Winkelhebel vorgesehen. Ähnliche Lager können gewünschtenfalls zwischen benachbarten bewegten Teilen aller Drehstifte vorgesehen werden.
Nach dem Vorhergehenden kann der Fachmann leicht dien Arbeitsweise des Scharniers und seine be@ deutenden Verbesserungen und Vorteile erkennen und würdigen. Wenn das Scharnier geöffnet wird, bewegen sich die Teile aus der in Fig. 3 gezeigten Stellung in die in Fig. 1 gezeigte Stellung. Bei der Stellung nach Fig. 3 ist der Hauptscharnierbolzen 21 zumindest angenähert mit den Drehstiften 30 und 35 ausgerichtet.
Die Drehstifte 27, 29, 32 und 38 sind ebenfalls zumindest angenähert ausgerichtet und ihre Ausrichtlinie oder Ebene ist zumindest angenähert parallel zur Aus.richtlinie oder Ebene der anderen Drehstifte. Wie ersichtlich ist für alle bewegten Teile der Winkelhebel und -Verbindungsstücke die Lager und Stützfläche ein Maximum.
Mit anderen Worten ergibt sich grösste Abstützfläche bei kleinster Rei bung für die Verbindungsglieder, die sich zwischen den beiden Scharnierplatten 10 und 11 erstrecken. Damit ist ein Scharnier geschaffen, das grösste Fe stigkeit bietet und ein Tor oder dgl. mit einem Mi nimum von Reibung und ohne Durchhängen oder Senkung im Betrieb tragen kann.
Das Scharnier kann in jeder seiner beiden möglichen Stellungen verwen det werden, d. h. es kann in einer Stellung benutzt werden, die gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Stel lung um 180 gedreht ist, und besitzt auch in dieser Stellung die gleichen Eigenschaften.
Es seien einige Details zur Veranschaulichung angegeben. Das Verbindungsstück 31 bewegt sich re lativ zu einer zugeordneten Abstützung in Form eines Einsatzes 60 im Anschlag 45. Für das untere dem Verbindungsstück 31 entsprechende Verbindungs stück 31a ist als Stütz- und Lagerfläche der Einsatz 54 zugeordnet. Der Drehstift 30 bewegt sich um die gebogen ausgebildete Kante des Anschlages 45, so dass sich, wie ersichtlich, eine grösste Stütz- und La gerfläche ergibt. In gleicher Weise ist der Einsatz 54 Stütz- und Lagerfläche für das untere Verbindungs stück 31a, das dem Verbindungsstück 31 entspricht.
Auf der anderen Seite des Scharniers bildet der Einsatz 61' die Lager- und Stützfläche für das obere Verbindungsglied 36 in Fig. 3 und der Einsatz 54' ist die Lager- und Stützfläche für den unteren Winkel hebel, d.h. dessen längeren Hebelarm. Der Einsatz im Anschlag 48 bildet die Lager- und Stützfläche für das über ihm und relativ zu ihm sich bewegende Verbin dungsstück. Der Drehstift 35 bewegt sich ebenfalls entsprechend der inneren gekrümmten Oberfläche des Anschlages 47.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, sind auch für das um 180 in der Vertikalebene gedrehte Scharnier Stütz- und Lagerflächen vorhanden, die den soeben für die bewegten Teile der Verbindungsglieder und der Winkelhebel beschriebenen Stütz- und Lagerflä- chen entsprechen. Dadurch ist unabhängig von der für das Scharnier gewählten Lage für die bewegten Teile des Scharniers ein Maximum von Lager- und Stützflächen vorhanden.
Die in Fig. 2 veranschau- lichte Konstruktion für die Lagerflächen trägt zum leichten und praktisch reibungsfreien Arbeiten des Scharniers bei, obwohl das Scharnier ein solches höchster Festigkeit ist. Die beschriebenen Lager neh men zwischen den. drehbar gelagerten Hebeln ein Mi nimum von Raum ein, bieten aber die Möglichkeit der freien Bewegung relativ zwischen Lagern und Winkelhebeln.
Aus dem Gesagten ergibt sich für den Fachmann, dass die vorliegende Erfindung die oben angegebenen Ziele erreicht und die gestellten Aufgaben erfüllt. Das Scharnier nach dieser Erfindung ist insbesondere hinsichtlich der Festigkeitseigenschaften, der erfor derlichen Grösse und ihrer Betriebseigenschaften we sentlich verbessert.