Verfahren zur Herstellung von textilen Flächengebilden mit dünner Schaumkunststoffauflage Die Erfindung betrifft ein spezielles Verfahren zur Herstellung von textilen Flächengebilden mit ei ner dünnen Schaumkunststoffauflage, wobei man von textilen Flächengebilden mit einer dicken Schaum kunststoffauflage ausgeht.
Es ist bereits bekannt, textile Flächengebilde mit einer dicken Schaumkunststoffauflage herzustellen. Dabei wird das textile Flächengebilde mit einer Schaumkunststoffolie durch Aufkleben oder Auf schweissen beschichtet. Es ist jedoch nicht möglich, beliebig dünne Schaumkunststoffolien herzustellen, da diese eine zu geringe mechanische Stabilität auf weisen. Darüber hinaus sind solche Folien auch dien mechanischen Beanspruchungen beider Beschichtung nicht gewachsen. Die Folien haben stets eine mini male Stärke von ungefähr 1,5 mm.
Für textile Stoffe, die aus einem textilen Flächen gebilde und einer Schaumkunststoffauflage bestehen, ist es jedoch wünschenswert, dass die Schaumkunst stoffauflage wesentlich unterhalb von 1,5 mm Stärke liegt. Erst solche kaschierten textilen Flächengebilde könnten den Anforderungen auf dem Textilsektor völlig gerecht werden. Die bislang bekannten ka schierten textilen Flächengebilde sind zu steif und! wegen ihres grossen Durchmessers auch zu bauschig.
Es wurde nun gefunden, dass man in einfacher Weise textile Flächengebilde, die mit einer dünnen Schaumkunststoffauflage beschichtet sind, erhalten kann, wenn man bei textilen Flächengebilden, die mit einer dicken Schaumkunststoffauflage beschichtet sind, die Stärke der Schaumkunststoffschicht durch Abscheren auf einer Schermaschine unter Verwen dung eines Spitztisches verringert. Auf diese Weise kann man mit Schaumkunststoffen beschichtete Tex- tilien erhalten, deren Schaumkunststoffschicht unter halb von 1,2 mm und z. B. bei 0,1 mm Dicke liegt.
Es,ist überraschend, dass man auf die erfindungs gemässe Weise Schaumkunststoffschichten auf den herkömmlichen in der Textilveredlung verwendeten Schermaschinen abscheren kann. Denn e musste er wartet werden, dass der Schaumkunststoff in das Schermesser hineingezogen und von dem textilen Flächengebilde abgerissen werden würde. Anderseits musste damit gerechnet werden, dass der Schaum kunststoff dem Messer ausweichen und zusammen- gedrückt werden würde.
Es war auch nicht voraus zusehen, dass die beschichteten Textilien über den Schertisch gleiten.
Für das erfindungsgemässe. Verfahren kommen alle textilen Flächengebilde in Frage, die eine Schaumkunststoffschicht von mehr als 1,5 mm Dicke aufweisen. Solche beschichteten textilen Flächenge bilde sind bekannt. Der textile Teil kann aus Gewe ben, Gewirken. oder Vliesen aus oder mit textilen Fasern bestehen. Bei den Grundmaterialien kann es sich sowohl um natürliche Fasern als auch um syn thetische Fasern handeln. In diesem Falle können sie aus Polyestern, Polyamiden,
Acrylnitrilpolymeren sowie anderen Vinylpolymeren oder auch Polyolefi- nen aufgebaut sein. Bei den Schaumkunststoffen: kann es .sich um Polyurethanschaum handeln, der auf Basis von Polyestern bzw. Polyäthern hergestellt ist, sowie um Polyvinylchloridschaum. Die Schaumkunst stoffe können mit einem Klebstoff mit dem textilen Flächengebilde verbunden sein oder auch mit ihnen verschweisst sein.
Das Scheren der Schaumkunststoffschicht erfolgt auf einer Schermaschine, wie diese üblicherweise für textile Zwecke Verwendung finden. Dabei ist es technisch unerheblich, ob Schermaschinen mit einer oder mehreren Schneidvorrichtungen benutzt werden. Nicht unbedingt notwendig, jedoch zweckmässig, ist das Vorhandensein einer Absaugvorrichtung.
Als Schneidvorrichtung kann ein mit Stahlfedern bezogener, gegen ein feststehendes Messer rotieren der Zylinder zur Anwendung kommen. Die Federn können glatt oder mit einem Hieb versehen sein. Die Drehgeschwindigkeit des Zylinders sollte dabei nicht unter 700 U./min liegen. Höhere Drehzahlen dagegen erlauben einen gleichmässigeren Schnitt und höhere Warengeschwindigkeiten.
Von wesentlicher Bedeutung ist der verwendete Schneidtisch. Sogenannte Hohltische können für das Verfahren nicht in Frage kommen. Lediglich eine feste Schneideunterlage, wie sie beim Spitztisch (= Harttisch) vorliegt, bringt den beschriebenen Er folg. Ferner ist es für die Gleichmässigkeit dies Sche- rens von Bedeutung, dass der Tisch genau parallel zum Messer eingestellt ist.
Der beschichtete Stoff muss so angestrafft werden, dass er gleichmässig fest auf dem Tisch aufliegt. Zu hohe Stoffspannung führt jedoch zu einem ruckweisen, ungleichmässigen Stoff transport. Die notwendige Stoffspannung verändert sich mit der Stärke der Schaumkunststoffschicht und der Elastizität der textilen Unterlage.
Die Laufgeschwindigkeit des zu scherenden Ma terials hängt weitgehend von der Schnittgeschwindig- keit der Schneidvorrichtung ab. Sie kann zwischen 2 und 20 m/min liegen. Normalerweise sind zur Erzielung einer sauberen und gleichmässigen. Schaum kunststoffoberfläche mehrere Maschinendurchgänge erforderlich, wobei drei bis fünf Durchgänge in den meisten Fällen als ausreichend anzusehen sind.
Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin, dass man durch verhältnismässig einfache Methoden mit bekannten Maschinen textile Flächen gebilde mit beliebig dünnen Schaumkunststoffschich- ten herstellen kann. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen Gebilde sind wegen der gerin gen Dicke der Schaumkunststoffschicht sehr ge schmeidig.
Die Schaumkunststoffschicht haftet fest an dem textilen Flächengebilde und weist keine Risse auf.
<I>Beispiel 1</I> Ein gestrickter Stoff aus Polyacrylnitrilfasern wird mit einer 2 mm starken Folie aus Polyurethan@ Schaum auf Basis Polyäther durch Kaschieren unter Druck und Wärme verbunden. Um die Stärke der Folie des zelligen Kunststoffes zu verringern, wird mittels drei Scherpassagen auf der Schermaschine über den Spitztisch die Folie auf 1 mm Stärke ab geschoren.
<I>Beispiel 2</I> Ein Vliesstoff aus Polyamidfasem und Kunst- harzen wird mit einer Polyurethanschaumfolie auf Basis Polyester von 1,5 mm Stärke durch Kaschieren mittels eines Klebemittels verbunden. Um die Stärke der Schaumstoffschicht zu vermindern, wird durch vier Scherpassagen auf der Schermaschine über einen Harttisch die Schaumkunststoffschicht auf 0,5 mm verringert.