Seilklemme für Einseilbahnen Die Erfindung betrifft eine Seilklemme für. Ein seilbahnen, die zum Festklemmen an einem Trag- und Zugseil eine in einem, Klemmenkörper verschieb bar gelagerte, mittels Federkraft in der Klemmstel lung gehaltene Klemmbacke aufweist.
An einer Seilklemme dieser Art wird regelmässig ein Tragarm befestigt, der mit einem :Personensessel, einer Kabine oder einem sonstigen Behälter verbun den ist.
Nach den behördlichen Bestimmungen müssen die Seilklemmen, insbesondere bei Bahnen für Perso nenbeförderung, in bestimmten Zeitabständen, ge wöhnlich mindestens einmal monatlich, auf dem Trab und Zugseil versetzt werden. Hierzu ist es er forderlich, die mit einer den jeweiligen Betriebsver- hältnissen angepassten Klemmkraft an dem Seil anlie- genden Klemmbacken der Seilklemmen zu lösen und sie nach dem Versetzender Klemmen wieder mit der gleichen vorgeschriebenen Klemmkraft festzuklem
men. Die in üblicher Weise mittels vorgespannter Tellerfedern auf die Klemmbacken ausgeübte Klemmkraft muss daher bei jeder einzelnen Seil klemme nach dem Versetzen erneut bestimmt wer den. Diese Arbeit muss im übrigen mit äusserster Ge wissenhaftigkeit durchgeführt werden, da die Be triebssicherheit der Seilbahnanlage in erheblichem Masse von der Einhaltung der vorgeschriebenen Klemmkraft der einzelnen Seilklemmen abhängt.
Hiernach dürfte klar sein, dass das monatliche Ver setzen der Seilklemmen, insbesondere bei grösseren Bahnen, die 150 und mehr Sessel aufweisen, einen erheblichen Arbeitsaufwand darstellt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Seilklemme der eingangs genannten Art zu ent wickeln, die ein einfaches Versetzen auf dem Seil und ein müheloses Einstellen des erforderlichen Klemm druckes nach dem Versetzen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung da durch gelöst, .dass zum Ausrücken der Klemmbacke aus der Klemmstellung ein Widerlager vorgesehen ist; an dem sich beim Verschieben. der Klemmbacke ent gegen der Federkraft ein Stellorgan abstützt.
Durch die erfindungsgemässe Lösung wird das Versetzen der Seilklemme ausserordentlich verein facht. Die betreffende Person braucht zu diesem Zweck lediglich das Steilorgan in die Ausrückstellung zu bringen; danach lässt sich die Seilklemme auf dem Seil verschieben. Beim Freigeben des Steilorganes iwird dann durch die gespeicherte Federkraft die vor- geschriebene Klemmkraft wieder hergestellt.
Die .den für die Federkraft z. B. vorgesehenen Federelementen der Seilklemme unter Berücksichti gung der Betriebsbedingungen einmal ,gegebene Vor spannung wird also während des Ausrückens der Klemmbacke durch das Steilorgan überwunden und wirkt sich nach dem Versetzen der Klemme beim Zurückgeben des Stellonganes in seine Ruhelage wie der unverändert auf die Klemmbacke aus.
Die Erfindung bietet somit den beachtlichen Vor zug, dass beim Versetzen der Seilklemmen die Klemmkraft mit Sicherheit keine Veränderung er fährt. Hierdurch werden jegliche Zufälligkeiten aus geschaltet, die bei den bekannten Klemmen durch das Lösen und nachfolgende Wiedereinstellen der Klemmverbindung auftreten können.
Im übrigen wird durch die Erfindung auch eine wesentliche Arbeitser leichterung und eine erhebliche Verkürzung der Arbeitszeiten erreicht.
Bei einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung ist das Steilorgan als ein von Hand zu be- tätigender, mit einer Kröpfung versehener :Stellhebel und das Widerlager als eine muldenförmige Ausneh- mung des Klemmenkörpers ausgebildet.
Um das Versetzen der Seilklemmen noch weiter zu erleichtern und die ausführenden Personen kör perlich möglichst zu entlasten, wird gemäss einer wei teren günstigen Ausgestaltung der Erfindung das Widerlager durch einen auf den Klemmenkörper auf schiebbaren hydraulischen Druckzylinder und das Steilorgan durch einen in diesem Zylinder bewegli chen Kolben gebildet.
Die Verwendung einer hydraulischen Betätigung des Stellorganes hat den weiteren Vorzug, dass sich auf einfache Weise die Klemmkraft, mit der die Klemmbacke an das Seil gedrückt wird, bestimmen lässt. Zu diesem Zweck ist gemäss einer günstigen Weiterbildung der Erfindung am Druckzylinder ein Manometer zur Messung des Klemmdruckes vorgese hen.
An diesem Manometer lässt sich beim Ausrük- ken der Klemmhacke der Druck ablesen, bei dem sich die Klemme vom Seil löst.
Auf .diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, dass die Person, die die Seilklemmen in monatlichen Zeit abständen auf dem Seil versetzt, zugleich überprüft, ob die Seilklemmen noch den vorgeschriebenen er forderlichen Klemmdruck aufweisen. Dieser Prü- fungsvorgang erfordert dabei keinerlei zeitlichen Mehraufwand; er erfolgt vielmehr zugleich mit der Versetzung der Klemmen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in, einer Kugelpfanne des hydraulisch betätigten Kolbens ein Druckstössel gelagert. Eine derartige freibewegliche Lagerung des Druckstössels besitzt den Vorteil,
dass bei der Betätigung des Steil- organes keine unerwünschten Klemmungen hervor gerufen werden können, durch die die Messung des von den Federelementen ausgeübten Klemmdruckes verfälscht würde.
Bei einer vorteilhaften konstruktiven Ausgestal tung der Erfindung sind auf einem zylindrischen Teil der Klemmbacke innerhalb einer Aufnahme des Klemmenkörpers Tellerfedern vorgesehen, die von einer Mutter unter Vorspannung gehalten werden.
Zweckmässig wird dabei die im Klemmenkörper vorgesehene Aufnahme für die Tellerfedern durch einen Verschluss abgeschlossen, der den gleitbar ge lagerten Zapfen trägt und an seiner Innenseite mit einer Sicherung für die Mutter der Tellerfedern ver sehen ist. Durch die :Drehsicherung der Mutter wird erreicht, dass die eingestellte Vorspannung der Tel lerfedern während der ganzen Betriebsdauer der Seil klemme univerändert erhalten bleibt.
:Diese und zahlreiche weitere Einzelheiten gehen aus der folgenden Beschreibung zweier in der Zeich nung veranschaulichter Ausführungsbeispiele der Erfindung hervor. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer teilweise geschnit tenen erfindungsgemässen Seilklemme; Fig. 2 einen Schnitt durch die Klemme längs der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer etwas abweichend ausgestalteten Seilklemme mit einer aufgeschobenen hydraulischen Verstellein richtung.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Seilklemme weist einen Klemmenkörper 1 auf, der mittels einer Hülse 2 das Trag- und Zugseil 3 umfasst und in dem eine Klemmbacke 4 verschiebbar gelagert ist. Diese Klemmbacke 4 stellt eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Seil 3 und dem Klemmenkörper 1 her.
Die Klemmbacke 4 enthält einen zylindrischen Teil 4a, der in eine Aufnahme 5 des Klemmenkör pers 1 hineinragt. Auf dem zylindrischen Teil 4a der Klemmbacke 4 sind Tellerfedern 6 angeordnet, die einerseits über zur Einstellung der Federspannung dienende Unterlegscheiben 7 an der Stirnwand 5a der Aufnahme 5 anliegen und die sich anderseits an einer Unterlegscheibe 8 abstützen, die durch eine Mutter 9 :gehalten wird.
Wie sich aus der Zeichnung ohne weiteres ent nehmen lässt, bestimmen die Tellerfedern 6 den Klemmdruck, mit dem das Seil 3 zwischen dem Klemmenkörper 1 und der Klemmbacke 4 einge spannt ist.
Die Aufnahme 5 im Klemmenkörper 1 wird nach aussen durch einen Verschluss 10 abgeschlossen, der in einer Bohrung,10a einen gleitbar gelagerten Zap fen 11 trägt. Dieser Zapfen 11 liegt mit einem schei benförmigen Kopf 11a im äusseren Ende des zylin drischen Teiles 4a der Klemmbacke 4 an.
An der In nenseite des Verschlusses 10 ist ferner eine Drehsi cherung für die Mutter 9 vorgesehen, die aus zwei im Abstand der Schlüsselweite der Mutter einander ge genüberliegenden Anlageflächen 10b, 10c besteht.
An der Aussenseite des Verschlusses 10 befindet sich ein als muldenförmige Ausnehmung 10d ausge bildetes Widerlager für einen Stellhebel 12, der mit einer Kröpfung 12a versehen ist.
Der Klemmenkörper trägt ferner einen Bolzen 13, auf dem ein nicht näher veranschaulichter Trag arm gelagert ist, mit dem die zu befördernde Last, beispielsweise eine Kabine, ein Sessel oder ein Behäl ter, verbunden ist. Der Bolzen 13 ist mit einer Nut 1.3a versehen, in die ein, Teil des Verschlusses 10 zur :Sicherung -des Bolzens 13 hineinragt.
,Abweichend von dem dargestellten Ausführungs beispiel kann der Tragarm auch unter Einsparung des Bolzens 13 unmittelbar an der Aufnahme 5 des K lemmenkörpers 1 befestigt werden.
Zum Versetzen der Seilklemme auf dem Seil 3 wird der Stellhebel 12 mit seiner Kröpfung 12a in das Widerlager lOd des Verschlusses 10 eingelegt und in die mit gestrichelten Linien veranschaulichte Stellung geschwenkt (vgl., Fig., 2). Hierbei wird der Zapfen 11 in Richtung des ;Pfeiles a in die Aufnahme 5 verscho ben und die Klemmbacke 4 unter gleichzeitigem Zu sammendrücken der Tellerfedern 6 vom Trag- und Zugseil 3 abgehoben.
Dadurch wird die Klemmver- bindung ,gelöst, so dass die Seilklemme auf dem Seil versetzt werden kann. Ist dies geschehen, so wird der Stellhebel 12 freigegeben, woraufhin die Tellerfedern 6 den Klemmkörper 4 wieder in seine Klemmstellung zurückführen. Da bei diesem Vorgang die :Einstellung der Federelemente nicht geändert wird, bleibt der einmal eingestellte Klemmdruck unverändert erhal ten.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten weiteren Ausfüh rungsbeispiel der Erfindung ist statt des unmittelbar von Hand zu betätigenden Stellhebels 12 eine hydraulische Verstelleinrichtung vorgesehen, um auf besonders einfache Weise die Klemmbacke 4 vom Seil abheben und zugleich den vorhandenen Klemm druck messen zu können.
Diese hydraulische Hilfseinrichtung besteht im wesentlichen aus einem Druckzylinder 14, einem in diesem Zylinder beweglichen Kolben 15, einer Pumpe 16 und einem Ölvorratsbehälter 17.
Der Druckzylinder 14 ist mit seinem: gabelförmig ausgebildeten Ende 14a auf einen flanschartigen An satz 18 des Klemmenkörpers der Seilklemme 1' auf geschoben.
In dem hydraulisch betätigten Kolben 15 ist fer ner eine Kugelpfanne 1:5a vorgesehen, in der ein Druckstössel 19 gelagert ist. Dieser Druckstössel 19 steht unter der Wirkung einer Feder 20, die den Kol ben 15 nach rechts zu drücken sucht. Um Reibungen und ein Verkanten des Druckstössels 19 zu verhin dern, ist ferner eine Gummimanschette 21 vorgese hen.
Mit dem Innenraum des hydraulischen Druckzy linders 14 steht weiterhin ein Manometer 2'2 in Ver bindung.
Die Pumpe 16 weist keine Besonderheiten auf; sie enthält ausser dem Pumphebel 23, dem Kolben 24, dem Saugventil 25 und dem Druckventil 2 ,6 ferner noch ein Auslassventil 27, bei dessen Betätigung das Öl aus dem Innenraum: des Druckzylinders 14 .in den Vorratsbehälter 1,7 zurückfliesst.
Der Verschluss. 10 der Seilklemme 1' ist bei die sem Ausführungsbeispiel mit einem äusseren Durch bruch 10e versehen, durch den der Druckstössel 19 frei hindurchgreift.
Um die Seilklemme 1' auf dem -Seil 3 zu verset zen, wird die hydraulische Verstelleinrichtung in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise auf den Klemmenkör per aufgeschoben. Alsdann wird mittels des Pumphe bels 23 Öl in den Zylinderraum gepresst, so dass sich der Kolben 15 und damit auch der Druckstössel 19 nach links .bewegt. Unter weiterer Spannung der Tel lerfedern 6 wird :dadurch die Klemmbacke 4 vom Seil 3 abgehoben. Der Druck, bei,dem dies der Fall ist, lässt sich am Manometer 22 unmittelbar ablesen, so dass gleichzeitig mit dem Versetzen der Seilklemme eine Überprüfung des vorhandenen Klemmdruckes erfolgt.
Wird dann nach dem Versetzen der Seilklemme das Ventil 27 geöffnet, so fliesst das 'O'1 aus dem Raum des Druckzylinders 14 in den Vorratsbehälter 17 zurück; infolgedessen bewegt sich der Kolben 15 und ,der Stössel 19 unter der Wirkung :der Feder 20 in die dargestellte ,Ausgangslage nach rechts zurück. Die Tellerfedern -6 drücken gleichzeitig die Klemmbacke 4 an das Seil, so dass der ursprüngliche Klemmzu- stand wieder erreicht ist.