Automatisches Fernmeldeamt Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine automatische Fernmeldeanlage und insbesondere auf den Teil, welcher zum Erreichen von Information bezüglich Teilnehmerleitungsstromkreise in einem Amt dient.
In automatischen Fernmeldeanlagen ist es im All gemeinen erforderlich selbsttätig und in verschiedenen Stufen des Aufbaues eines Anrufes Information zu erhalten, die eine bestimmte Teilnehmerleitung betrifft. Diese Information mögen beispielsweise enthalten, a) die Identität d. h. die Teilnehmernummer einer Leitung, b) die Dienstklasse zu welcher die Leitung be rechtigt ist, c) die bis zum Datum zusammengefasste Summe der Gebühren, für durch die Leitung ausgeführte Anrufe.
Die Ausrüstung zum Erhalten der Information muss natürlich durch Verbindungen mit dem be treffenden Teilnehmerleitungsstromkreis gesteuert, durch Signale von irgend einem Punkt oder von Punkten auf dem Wege eines Anrufes, von einer der Leitungen, eingeleitet werden. Diese Signale werden meistens passend über den dritten Draht des Schalt netzes zum Leitungsstromkreis übertragen, von dem aus eine Verbindung zur gemeinsamen Ausrüstung führen muss, ohne auf die normalen Halte- und Prüffunktionen auf dem dritten Draht einzuwirken.
Angesichts der grossen Anzahl von Teilnehmerlei tungen in einem Amt, muss die Ausrüstung so ent warfen werden, dass sie möglichst wenig Raum je Leitung beansprucht und möglichst billig ist, trotz dem jedoch wirksam und zuverlässig arbeitet. Es sind verschiedene Verfahren zum Erreichen der einen oder anderen Art erforderlicher Information bekannt. Dabei sind die dritten Drähte der Teilneh merleitungen gewöhnlich durch Entkopplungsnetze, die so konstruiert sind, dass gegenseitige Störungen zwischen den Leitungen verhindert werden, mit einer Anzahl Detektor- und Speichereinrichtungen verbun den, die durch angemessene Signale, auf irgend einem dritten Draht, erregt werden.
Wenn mehr als eine Art Information durch Signale auf denselben Ver bindungen des dritten Drahtes erhalten werden soll, müssen die Signale natürlich für jede Art verschieden sein und die Anordnung wird komplizierter.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Fernmel deamt, das gekennzeichnet ist durch eine Einrichtung zur automatischen Bestimmung numerischer Infor- mation einzelner Teilnehmerleitungen, durch Infor- mationsspeichereinrichtungen -mit Verbindungen über zugeordnete Klemmen nach einem Betätigungsleiter von jeder einer Gruppe von Teilnehmerleitungen, durch Karten aus isolierendem Material, die eine über der anderen auf einem Gestell montiert sind, das die zugeordneten Informationsspeichereinrichtun- gen und die zugeordneten Klemmen trägt,
sowie Mittel mit einer Anlage zur Lieferung elektrischer Impulse zur Steuerung der Einrichtung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung erklärt, welche schematisch die Speicherausrüstung zeigt, die zur Feststellung der Teilnehmernummer irgend einer Leitung in einem vierstelligen automatischen Amt dient. Es ist keine einzelne Schaltung dargestellt, da die Stromkreisver- bindungen aus der vorliegenden Zeichnung hervor- gehen, ausgenommen für die Detektion der Abgabe (Ausgänge) der Speichereinrichtungen, die auf irgend eine bekannte Art vor sich gehen kann, auf die in der nachfolgenden Beschreibung verwiesen wird.
Die Zeichnung zeigt einen Zusammenbau vertika ler übereinanderliegender Rechtecke, von denen jedes eine Karte aus isolierendem Material darstellt. Zehn Karten sind zusammengenommen als senkrechte Ko lonne gezeigt. Sie können auch einen Stapel aus pa rallelen Ebenen bilden. Sie werden durch irgend ein bekanntes Verfahren am Gestell befestigt. Die Zeich nung zeigt die oberste und unterste Karte der Kolonne und Teile der benachbarten Karten, wobei die fehlen den Teile genau mit jenen der obersten Karte über einstimmen. Auf jeder Karte ist eine Anzahl ring förmiger Kerne aus ferromagnetischem Material mit ihren zugeordneten Klemmen montiert. Diese Kerne sind schräg dargestellt, um die Art der Wicklung zu zeigen.
Es ist jedoch nicht beabsichtigt, irgend eine besondere Art der Montierung darzustellen.
Jede Karte hat auf der rechten Kante zehn Klemmen und ebenfalls zehn auf der linken Kante. Jede Klemme ist durch Amtsverdrahtung mit dem dritten Draht eines Teilnehmerleitungsstromkreises verbunden. Deshalb dient jede Karte 20 Teilnehmern und die Kolonne von zehn Karten umfasst 200 Teil nehmer. Die Anzahl der Karten in einer Kolonne kann natürlich grösser oder kleiner sein, je nach Bedarf. Die Leitungsnumerierung, welche auf der Zeichnung gezeigt wird, ist typisch: 1100 - 1199 auf der rechten und 1200 - 1299 auf der linken Seite, (wobei die Ziffernaufeinanderfolge in der natürlichen Ordnung 1, 2,. .. 9, 0 erfolgt.
Jeder ferromagnetische Kern hat praktisch eine rechteckige Hysteresisschleife, so dass ein bestimmter Minimalwert magnetischer Kraft erforderlich ist, um die Magnetisierung in irgendeiner der Richtungen umzukehren. Der Kern verbleibt in einem der ent gegengesetzt polarisierten Zustände, wenn der Magnetisierungsstrom abgestellt wird. Der Magneti- sierungsstrom wird dadurch erhalten, dass strom führende Drähte durch und um die Kerne geführt sind. Bei einer einfachen Grundschaltung ist der Betätigungsleiter, welcher mit dem dritten Draht jeder Teilnehmerleitung zusammengeschlossen ist, durch vier Kerne in Reihe geführt.
Dabei entspricht ein Kern jeder der vier Ziffern einer Zahl, woraus sich eine totale Anzahl von Kernen ergibt, die viermal grösser ist als die Anzahl der Teilnehmer. Jeder Kern wird ebenfalls durch einen Ausgangsdraht umwunden, und es wird von allen Kernen angenommen, dass sie normalerweise im Nullzustand seien.
Wenn eine Leitungsidentität angefordert wird, geht ein elektri scher Identifikationsimpuls im Stromweg an den drit ten Draht, mit welchem die anrufende Leitung ver bunden worden ist, so dass vier Kerne, die dem entsprechenden Betätigungsdraht zugeordnet sind, in einen magnetisierten oder Zustand 1 geschaltet wer den, wodurch ein Spannungsimpuls veranlasst wird, in jedem entsprechenden Ausgangsdraht zu erschei- nen. Es sind vier Gruppen von Detektoreinrichtungen vorgesehen. Jede Gruppe entspricht einer Ziffernlage in irgend einer Zahl und enthält zehn Einrichtungen, welche den zehn möglichen Werten einer Ziffer ent sprechen.
Jeder Ausgangsdraht wird dann über einen Verstärker, und sofern nötig, über Tore mit der Detektoreinrichtung verbunden, welche der Ziffern lage entspricht und dem Ziffernwert des Kernes, der zu diesem Ausgangsdraht gehört. Deshalb verursacht ein Identifikationsimpuls an irgend einem dritten Draht die Betätigung von vier Detektoreinrichtungen welche die Nummer des zugeordneten Teilnehmers bzw. seiner Leitung anzeigen. Die Detektoreinrichtun- gen können elektromagnetische Relais oder irgend welche andere entsprechende Einrichtungen mit zwei Zuständen sein.
Es ist einleuchtend, dass nur eine Leitung in einem Amt auf einmal identifiziert werden kann, und dass die Amtsanlage derart sein muss, dass dieses Erfordernis zu ihr passt.
Es ist klar, dass es bezüglich der Kerne wirt schaftlicher ist, wenn verschiedene Ausgangsdrähte in einem Kern kombiniert werden. Das hier gezeigte Ausführungsbeispiel weist ein solches Verfahren auf, welches die Anzahl der Kerne auf 0,8 Kern je Leitung, anstelle von vier Kernen, wie bei der Grundanord nung, reduziert, während gleichzeitig die Einfachheit und Flexibilität der Verkabelung und der Montage gesichert bleiben.
Wiederum auf die Zeichnung Bezug nehmend, werden die Betätigungsdrähte aller zehn Teilnehmer rechts oben auf der Karte, deren Nummern nur in den Einern differieren, durch einen Satz von drei Kernen gewunden, welche den Tausendern, den Hun dertern und den Zehnerziffern entsprechen. Jeder dieser Leiter führt dann weiter zum entsprechenden des Zehnersatzes von Kernen, welche den Einer ziffern entsprechen und nach Erde. In gleicher Weise sind die zehn Betätigungsdrähte auf der Linken, deren Nummern nur in den Einerziffern verschieden sind, jedoch eine andere Hunderterziffer aufweisen, als jene der rechten Seite, durch einen andern Satz von drei Kernen gewunden, die den Tausender-, Hunder ter- bzw. Zehner- Kernen entsprechen.
Jeder dieser zehn Leiter führt dann weiter durch entsprechende der zehn Einerkerne nach Erde. Auf der Zeichnung ist jeder Kern mit der Ziffer bezeichnet, die er anzeigt, und welche dem Ziffernwert der Leiter entspricht, wie an den Eingangsklemmen gezeigt.
Auf diese Weise ist jeder der Einerkerne zwei Betätigungsleitern gemeinsam und jeder der andern Kerne zehn Betätigungsleitern, woraus sich 16 Kerne für jede Gruppe von 20 Leitungen ergeben, oder 0,8 Kern je Leitung.
Für jeden Ziffernwert in jeder Zifferlage ist somit eine Anzahl Kerne vorhanden, durch welche alle grundsätzlich ein Ausgangsdraht für die Verbindung mit einer Detektoreinrichtung gewunden ist. Auf der Zeichnung sind die Ausgangsleiter mit 0/P 1000, 0/P 100, 0/P 10 und 0/P 1 bezeichnet, entsprechend der Ziffernlage, welche dem Kern entspricht.
Es ist zu ersehen, dass es möglich und richtig ist, einen Ausgangsdraht (über die gezeigten Klemmen) durch alle entsprechenden Kerne in einer Kolonne durch gerade senkrechte Zusammenfassung zu ziehen, aus genommen für die Zehnerziffer, welche horizontale Zusammenfassungen zwischen entsprechenden Karten verschiedene Kolonnen erfordern. Aus diesem Grunde sind die Kerne diagonal angeordnet und so gezeigt, dass gerade vertikale Zusammenfassungen erhalten werden und die Kerne in einem minimalen Raum, ohne sich gegenseitig zu stören, untergebracht werden können. Es ist jedoch daran festzuhalten, dass mit irgend einer anderen Anordnung der Karten (z.
B. eine über der andern in parallelen Ebenen) die Kerne verschieden untergebracht werden können, um eine Raumersparnis zu erreichen und dennoch die Einfachheit der Verdrahtung zu behalten. In einem Amt mit vier Ziffern wären 100 Kerne an demselben Ausgangsleiter für jeden Ziffernwert der Tausender, Hunderter oder Zehnerziffern und 500 Kerne für jeden Einerziffernwert vorhanden. Praktisch könnte jeder gemeinsame Ausgangsleiter einer Anzahl Leiter entsprechen, die parallel mit derselben Detek- toreinrichtung über Entkopplungsgatter verbunden sind.
Dabei würde jeder Leiter durch eine Anzahl von Kernen gewunden sein, welche den Ausrüstungs- und Verkablungserfordernissen genügte.
Ferner ist ein zusätzlicher Ablese- und Rückstell- draht, welcher mit R bezeichnet ist, vorhanden, der durch alle Kerne auf jeder Karte gewunden ist und an einem Ende an Erde liegt, während das andere Ende für alle Karten parallel zu einer Impulsquelle führt. Dieser Draht und die Zehner-Ausgangsdrähte sind unten auf der Karte besser zu ersehen, wo die anderen Verdrahtungen absichtlich weggelassen worden sind. Die Impulsquelle erzeugt am R-Draht einen kon tinuierlichen Zug von Impulsen, welcher synchron mit dem Identifikationsimpuls gesteuert wird, der am dritten Draht eines Leitungsstromkreises liegt, wie zuvor erwähnt worden ist.
Dieser R-Impuls ist ent gegengesetzter Polarität zum Identifikationsimpuls je doch gleicher Amplitude und erscheint unmittelbar nach ihm, so dass die geeigneten Kerne durch den Identifikationsimpuls und die Detektoreinrichtungen die betätigt sind geschaltet werden, worauf dann die Kerne durch den nachfolgenden R-Impuls zurück gestellt werden, welcher natürlich keine Wirkung auf irgend einen nicht beschalteten Kern ausüben kann.
Der Leiter R hat ebenfalls andere Funktion, wenn Ausrüstungen zum Erhalten von anderen Arten von Information (z. B. Zählinformation), ebenfalls mit denselben Betätigungsleitern verbunden sind, welche eine gleichartige ferromagnetische Kernanordnung ver wenden. In diesem Falle können die Kerne, welche zu den anderen Ausrüstungen gehören, entweder vor der Identifikationsausrüstung oder nach ihr eingeführt werden, indem die geerdete Zusammenfassung an den Einerkernen entfernt wird. Es ist dann notwendig, das Arbeiten der Identifikationsausrüstung durch Betäti gungsimpulse zu verhindern, welche zu anderen Aus- rüstungen gehören.
Dies wird erreicht, indem die Identifikationsimpulse auf eine Amplitude erniedrigt werden, welche allein keinen Kern umschalten kann und durch Vorsehen einer dauernden Reihe genau gleicher und synchroner Impulse am R-Leiter, welche daher ebenfalls keinen Kern umschalten, da nur das simultane Auftreten eines Identifikationsimpulses und eines R-Impulses den Kern umschaltet.
Praktisch ist der Identifikationsimpuls im allge meinen etwas länger als der R-Impuls, um den Ver lust in Länge auszugleichen, welcher durch die län gere Anstiegszeit in den Stromkreisen der dritten Drähte hervorgerufen wird. Gleichartige Anordnun gen werden in den anderen Ausrüstungen getroffen, wobei Impulse derselben Wiederholungsfrequenz, welche jedoch in verschiedenen Zeiten anfallen, ver wendet werden. Dann schaltet ein Betätigungsimpuls nach irgend einer der Ausrüstungen mit einem ge meinsamen Betätigungsdraht vom Leitungsstromkreis die Kerne nur in der Ausrüstung um, in welcher ein R-Impuls simultan vorhanden ist, so dass die Aus rüstungen praktisch voneinander isoliert sind, trotzdem sie dieselben Betätigungsleiter verwenden.
Der Rück stellimpuls fällt auf dem R-Leiter an wie zuvor, um die beschalteten Kerne zurückzustellen und ebenfalls jeden Kern, welcher teilweise durch Impulse von an deren Ausrüstungen erregt worden ist.
Das hier vorliegende Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die Identifikation einer Teilnehmerleitung. Es ist jedoch klar, dass die Erfindung im Prinzip zum Ausziehen (Entnahme) irgendwelcher Art von In formation, welche sich auf einzelne Teilnehmerleitun gen bezieht und für jede Leitung feststeht, sowie in der Form von Vielfachelementencoden ausgedrückt bar ist, verwendet werden kann.
Es sei darauf verwiesen, dass die vorangehende Beschreibung eines Ausführungsbeispieles die Erfin dung keineswegs auf dieses beschränkt.