Fahrleiter Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrleiter mit einem längs Schienen fahrbaren Träger und einer mit demselben durch eine horizontale Schwenkachse verbundenen Leiter, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schwenkachse um eine Vertikalachse drehbar und vertikal verschiebbar mit dem Träger verbunden ist, wobei die Leiter um die Schwenk achse durch eine Vertikallage in zwei entgegengesetzt geneigte Lagen gebracht werden kann. Diese Kon struktion erlaubt eine besonders vielseitige und praktische Verwendung der Fahrleiter, was anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs beispiels näher erläutert wird.
In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine Gesamtansicht der Fahrleiter von oben, Fig. 2 eine Seitenansicht in etwas grösserem Mass- stab und die Fig. 3 - 6 Teilansichten und Teilschnitte zur Er läuterung der Konstruktion.
Die Fahrleiter weist einen T-förmigen Träger 1 auf, der längs einer oberen Schiene 2 und einer unte ren Schiene 3 vor einem Lagergestell und dergleichen verschoben werden kann. Mit der vertikalen Säule des Trägers 1, die gemäss Figuren 4 und 6 als Hohl profil ausgebildet ist, sind Stützen 4 und 5 ver- schweisst, zwischen welchen eine vertikale Schwenk achse 6 drehbar gelagert ist. Auf der Schwenkachse 6 ist vorzugsweise mittels Axialkugellagern eine Büchse 7 verschiebbar aber nicht drehbar gelagert. Mit der Büchse 7 ist eine horizontale Schwenkachse 8 verschweisst, auf welcher die Holme 9 der Leiter mittels einer Büchse 10 schwenkbar gelagert sind.
Beide Holme 9 der Leiter sind am unteren Ende mit Schlitzen versehen, in welchen Fahrrollen 11 in Längs richtung der Holme verstellbar befestigt sind. Die oberste Stufe 12 der Leiter ist fest mit der Büchse 7 verbunden und ist daher nicht schwenkbar. Mit einem Fortsatz 13 der Stufe 12 ist ein Lenkstab 14 gelenkig verbunden, welcher mit allen übrigen Stufen 15 der Leiter ebenfalls gelenkig verbunden ist, und diese Stufen unabhängig von der Neigung der Holme 9 in horizontaler Lage hält. Nötigenfalls kann beidseitig der Leiterstufen ein Lenkstab 14 vorgesehen sein.
Mit der obersten Stufe 12 bzw. mit dem äusseren Ende der horizontalen Schwenkachse 8 sind Stützen 16 bzw. 17 fest verbunden. Mit der äusseren Stütze 17 ist die Handleiste 18 eines Geländers im Punkt 19 gelenkig verbunden. Mit dem unteren Ende der Hand leiste 18 und dem äusseren Holm 9 ist eine Stütze 20 gelenkig verbunden. Mit den oberen Enden der beiden Stützen 16 und 17 ist ein U-förmiger Rahmen 21 gelenkig verbunden, in welchem ein Ablagetablar 22 befestigt ist. Die über den Gelenkpunkt 19 nach oben verlängerte Handleiste 18 ist mit einer Büchse 23 gelenkig verbunden, welche längs des einen Schenkels des Rahmens 21 verschiebbar ist.
Am unteren Ende der Büchse 7 ist ein Ring 24 drehbar aber nicht axial verschiebbar angeordnet, welcher mit einem durch einen vertikalen Längs schlitz 25 des Trägers 1 durchragende Fortsatz 26 versehen ist. An diesem Fortsatz greifen Zugfedern 27 an, deren obere Enden an einem im Träger 1 befestigten Haken verankert sind.
Auf seitlich an der Büchse 7 angebrachten Zapfen 28 sind Kugellager 29 montiert, deren äussere, frei drehbaren Kränze bei der später beschriebenen Vertikalbewegung der Büchse 7 längs Führungsschienen 30 laufen und damit die Büchse 7 in einer ganz bestimmten Winkellage halten, bei welcher die horizontale Schwenkachse 8 senk recht zur Ebene des Trägers 1 bzw. zur Bewegungs ebene desselben steht. Über den oberen Enden der Führungen 30 weist die vordere Trägerwand eine Lücke 31 solcher Grösse auf, dass die Kugellager 29 durch dieselbe in den Träger eintreten können und dabei auf eine an das obere Ende der Führungen 30 anschliessende horizontale Stützfläche 32 auflaufen.
Wie die Figuren 5 und 6 zeigen, ist am inneren Holm 9 der Leiter eine gabelartige, symmetrische Klinke schwenkbar angebracht deren Schenkel 33 mit wenig Spiel die vertikale Schwenkachse 6 um greifen können (Fig. 6). Die äusseren Enden der Schenkel 33 sind mit gebogenen Fortsätzen 34 ver sehen. Ein zwischen den Schenkeln angeordnetes Ver bindungsstück 35 bestimmt die Lage der Klinke durch Auflage auf das obere Ende einer Betätigungsschiene 36, die aus der in Fig. 5 dargestellten unteren Ruhe lage nach oben verschoben werden kann, um die Klinke ausser Eingriff mit der Schwenkachse 6 zu bringen.
Die Figuren 1 und 2 zeigen die eine normale Betriebslage der Leiter. Die Holme 9 stehen parallel zur Bewegungsebene des Trägers 1 bzw. zur Ebene des Lagergestells oder dergleichen. Ein erster we sentlicher Vorteil der dargestellten Leiter besteht somit darin, dass sie überall denselben Abstand von dem zu bedienenden Lagergestell aufweist, d. h., die Bedienungsperson befindet sich stets in gleicher Di stanz vom Lagergestell. Da ausserdem die Leiter parallel zum Lagergestell bzw. zur Bewegungsrich tung des Trägers 1 steht, kann sie auch in sehr schmalen Gängen zwischen benachbarten Lagerge stellen verwendet werden.
Die Leiter kann aus der in Fig. 2 dargestellten Betriebslage sehr einfach in eine entgegengesetzt geneigte Betriebslage gebracht werden, indem die Leiter in Fig. 2 nach rechts verschoben wird. Dabei nimmt die Neigung der Leiter zu, wobei die horizontale Schwenkachse 8 mit der Büchse 7 längs der vertikalen Schwenkachse 6 nach oben verschoben wird. Diese Bewegung wird durch die beiden Zug federn 27 unterstützt. Hat die Leiter ihre senkrechte Lage bzw. die Büchse 7 ihre oberste Endlage erreicht so kann die Leiter in gleicher Richtung weiterge schoben werden bis sie eine entgegengesetzt geneigte Lage erreicht hat. Während dieser Bewegung der Leiter werden die Stufen 15 durch den Lenkstab 14 stets in horizontaler Lage gehalten.
Die Handleiste 18 des Geländers verbleibt infolge der Parallelführung durch die Stützen 17 und 20 stets in paralleler Lage zu den Holmen 9, so dass sie ebenfalls selbsttätig in entgegengesetzt geneigte Lage übergeht. Zugleich schwenkt das obere Ende der Handleiste 18 den Rah men 21 bzw. das Ablagetablar 22 auf die andere Seite, so dass das Ablagetablar bei der neuen Be triebsstellung der Leiter das Emporsteigen über die selbe nicht behindert.
Wird die Leiter in der soeben beschriebenen Weise aus der einen in die andere Betriebslage übergeführt, so läuft der eine oder andere der gebogenen Fortsätze 34 der Verriegelungsklinke kurz vor Erreichen der Vertikallage der Leiter seitlich gegen die vertikale Schwenkachse 6 an, womit die Klinke vorerst leicht angehoben wird, und dann in die in Fig. 6 dargestellte Verklinkungslage einfällt. Die Leiter wird daher je- desmal bei Erreichen ihrer Vertikallage gegen weitere Schwenkung um ihre Horizontalachse 8 verriegelt.
Ist eine weitere Schwenkung erwünscht, so ist der Betätigungsstab 36 nach oben zu verschieben, um die Klinke auszurücken, worauf die Klinke kurze Zeit in ausgerückter Stellung zu halten ist, bis die vertikale Mittellage der Leiter überschritten ist.
Aus der soeben erwähnten vertikalen Mittellage der Leiter, bei welcher auch die Teile 18, 20 und 21 in vertikaler Lage stehen, kann die durch die Klinke 33, 34 gegen neue Verschwenkung aus einer Vertikal ebene gesicherte Leiter seitlich gegen das Lagergestell z. B. in den in Fig. 1 strichpunktierte dargestellten Raum geschwenkt werden, wobei die vertikale Schwenkachse 6 mit der Büchse 7 und der Leiter mitgedreht wird. Je nach der Einschwenkrichtung der Leiter läuft dabei das eine der Kugellager 29 auf die in Fig. 3 dargestellte horizontale Stützfläche 32 auf.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dass beim Auflaufen das einen Kugellagers 29 auf die Stützfläche 32 die Büchse 7 und damit die ganze Leiter nochmals etwas angehoben wird, womit die Rollen 11 entlastet oder vollständig vom Boden abgehoben werden. Die Lage der Rollen 11 kann so eingestellt werden, dass sie wunschgemäss entlastet oder vom Boden abgehoben werden, um ein leichtes Einklappen der Leiter zu gewährleisten. Sobald beide Kugellager 29 bei aus geschwenkter und geneigter Leiter auf die Führungen 30 gelangen, ist jede Verschwenkung der Leiter bzw. der horizontalen Schwenkachse 8 um die vertikale Schwenkachse 6 ausgeschlossen, so dass die Leiter beim Gebrauch absolut stabil in einer bestimmten Lage gehalten ist.