Verfahren zum Überwachen und Steuern des Fadenlaufes an Textilmaschinen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen und Steuern des Fadenlaufes an Textilmaschinen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei Textilmaschinen sind den Laufstrecken von Fäden und Faserbändern zwischen einer Lieferstelle und einer Aufnahmestelle vielfach Überwachungsorgane zugeordnet, die entweder das Vorhandensein oder die Qualität des Fadens bzw. Faserbandes überwachen. Beispielsweise besitzen die meisten Spulmaschinen einen auf der Strecke zwischen Lieferspule und Aufwickelspule mit dem Faden zusammenwirkenden Fühler, der bei Fadenbruch das Fehlen des Fadens feststellt und eine Störung signalisiert oder selbsttätig die Maschine bzw. Spulstelle stillsetzt.
Es wird seit einiger Zeit versucht, solche Fühler möglichst trägheitslos zu bauen, um bei den immer grösser werdenden Fadengeschwindigkeiten ein sofortiges Ansprechen zu erreichen. Es sind auch schon elektrische Einrichtungen dieser Art bekanntgeworden, die den Faden photoelektrisch überwachen und bei Überschreitung eines bestimmten Querschnittes am Faden ansprechen und den Faden abschneiden. Solche Einrichtungen sind nicht in der Lage, das Vorhandensein bzw. Fehlen des Fadens festzuhalten.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Schaffung eines Verfahrens und einer Einrichtung zur Überwachung und Steuerung des Fadenlaufes an Textilmaschinen, welches in der Lage ist, das Vorhandensein des Fadens einwandfrei festzustellen und auf dessen Fehlen sofort anzusprechen.
Das erfindungsgemässe Verfahren, bei welchem der Faden in der Laufstrecke ein elektrisches Signal erzeugt, das nach Verstärkung ausgewertet wird, zeichnet sich dadurch aus, dass eine die Durchmesserschwankung des Fadens repräsentierende Wechselspannung gleichgerichtet und das gewonnene Gleichstromsignal als Anzeige für das Vorhandensein eines sich in der Laufstrecke bewegenden Fadens ausgewertet wird.
Das Verfahren geht von der Erkenntnis aus, dass bei praktisch allen Garnsorten Querschnitts bzw.
Durchmesserschwankungen auftreten, die feststellbar sind. Das Gewinnen eines Signales aus den Durchmesserschwankungen bringt es mit sich, dass nicht nur ein Fehlersignal entnommen werden kann, wenn der Faden in der Laufstrecke fehlt, sondern dass ein Stillstand des Fadens ebenfalls als solches ausgewertet wird, womit sich der Anwendungsbereich der Überwachung vergrössert. Das Fehlen eines Fehlersignals kann damit auch als Betätigung für den ordnungsgemässen Betrieb der Spulstelle ausgewertet werden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung schematisch an einer automatischen Kreuzspulmaschine dargestellt.
Es sei angenommen, dass ein Faden F auf seinem Laufe zwischen einer Aufwickelspule A und einer Lieferspule B überwacht werden soll. Die Überwachung soll nicht nur dazu dienen, Verdickungen in demselben festzustellen und diese zu entfernen, sondern insbesondere auch Fadenbrüche bzw. Erschöpfung der Lieferspule B zu erkennen sind die Maschine bzw. Spulstelle entsprechend zu beeinflussen.
Ein von einem nicht dargestellten Netz gespiesener Transformer 1 betreibt mit seiner einen Sekundärwicklung eine Lichtquelle 2, während dessen andere Sekundärwicklung mit einem Gleichrichter 3 in Verbindung steht. Die entstehende Gleichspan nung wird über eine Filtergruppe bestehend aus den beiden Kondensatoren 4 und 5 und den Widerstand 6 filtriert und einerseits an eine Verstärkerröhre 13 und anderseits an zwei Kaltkathoden 8 und 9 angelegt.
Beim Durchlaufen der Strecke A-B erzeugt der Faden F infolge der an ihm vorhandenen Unregelmässigkeiten des Durchmessers ein Wechselstromsignal in dem als photoelektrische Zelle ausgebildeten Fühler 10. Dieses Wechselstromsignal wird auf ein Potentiometer 11 geführt, dessen Abgriff 12 mit dem Gitter 7 einer Verstärkerröhre 13 verbunden ist. An die Kathode der Verstärkerröhre sind parallel zueinander ein Gitterwiderstand 14 und ein Kupplungskondensator 15 angeschlossen. Das von der Röhre 13 verstärkte Wechselstromsignal wird über einen Kondensator 16 und eine Gleichrichterdiode 17 an einen Spannungsteiler, bestehend aus den Widerständen 18 und 19 geführt, die einerseits über ein Potentiometer 20 und einen Kondensator 21 an Masse angeschlossen sind. Der Spannungsteiler 18, 19 ist mit der Kaltkathodenröhre 9 verbunden, deren Anode an die Spule eines Relais 22 angeschlossen ist.
Mit 23 ist ein Widerstand bezeichnet, der einerseits zwischen dem Kondensator 16 und der Diode 17 angeschlossen ist und anderseits mit Masse in Verbindung steht. Das verstärkte Signal der Röhre 13 wird überdies vermittels eines Transformers 24 an die Starterelektrode und die Kathode der Kaltkathodenröhre 8 anlegt, deren Anode mit der Spule eines Relais 25 in Verbindung steht. Im Anodenstromkreis der Kaltkathodenröhren 8 und 9 ist eine Löschtaste 26 vorgesehen.
Wenn das von der Verstärkerröhre 13 verstärkte Wechselstromsignal des photoelektrischen Fühlers 10 einen vorbestimmten Wert überschreitet, so wird über die Starterelektrode derselben die Kaltkathodenröhre 8 gezündet, wodurch das Relais 25 anzieht und dabei beispielsweise einen Stromkreis einer elektromagnetischen Fadenschere schliesst. Die elektromagnetische Fadenschere schneidet den Faden ab.
Ein solches Fehlersignal kann entstehen, wenn der photoelektrische Fühler 10 im durchlaufenden Faden einen Garnfehler in Form einer Verdickung feststellt. Die Zündung der Kaltkathodenröhre findet statt, wenn die für diese notwendige Zündspannung durch das von der Verstärkerröhre 13 verstärkte Signal geliefert wird. In Fig. 2 ist der Spannungsverlauf des vom photoelektrischen Fühlers gelieferten Signales über der Zeit aufgetragen. Die Spannung des Signals schwankt, wie ersichtlich, entsprechend den Durchmesserunterschieden, in dem im Fühler vorbeilaufenden Faden. Im Zeitpunkt X tritt eine Spannungsspitze auf, die den Wert Us, welcher der Zündspannung der Kaltkathodenröhre entspricht, überschreitet, und zwar z. B. infolge eines Garnfehlers. Unmittelbar darauf wird die Fadenschere betätigt, so dass in der Strecke A-B der Faden ausfällt.
Vom Zeitpunkt Y an bleibt demgemäss die Spannung infolge der vorhandenen Gleichstromkomponente konstant, da die Wechselspannung am Fühler 10 ausfällt. Infolgedessen fliesst über den nor malerwe. se die Gleichstromkomponente abtrennenden und nur die Wechselstromkomponente durchlassenden Kondensator 16 sowie die Diode 17, welche die Gleichrichtung zur Aufgabe hat, kein Strom mehr. Der Kondensator 21, der während des normalen Betriebes ständig durch die Wechselstromimpulse aufgeladen wird, kann sich nunmehr über das Potentiometer 20 entladen, und zwar nach Mass gabe der Einstellung der Zeitkonstante LI 1. Durch die Entladung des Kondensators 21 steigt die Spannung am Spannungsteiler 18, 19 und bringt die Kaltkathodenröhre 9 nach Erreichen der Zündspannung zum Ansprechen.
Der hierdurch über die Spule des Relais 22 fliessende Anodenstrom schliesst dessen Kontakte wodurch beispielsweise der Motor der Spulmaschine bzw. Spulstelle ausgeschaltet werden kann. Die beschriebene Einrichtung kann beispielsweise an einer automatischen Spulmaschine vorgesehen sein, die den sich unbeeinflusst einstellenden Fadenbruch oder die durch eine Spannungsspitze erzeugte Unterbrechung durch neue Anspannung des Fadens automatisch behebt. In diesem Falle kann das Wiederein reten der Spannungsschwankungen als Betätigung für den erfolgreich durchgeführten Knotenvorgang des Automaten betrachtet werden. Beispielsweise kann das entsprechende Relais auch Signalvorrichtungen eiP- bzw. ausschalten, die den Funktionszustand der Maschine anzeigen.
Die die Unterbrechung bzw. Stillsetzung der Spulstelle bewirken 1 : e Zündelektrode kann selbstverständlich auch ohne den elektronischen Schalter verwendet werden, welcher als Fadenreiniger wirksam ist. In diesem Falle kann die Einrichtung neben einem mechanischen Fadenreiniger und unabhängig von diesem verwendet werden.
Statt eines photoelektrischen Fühlers lässt sich auch ein kapazitiv arbeitendes Fühlerelement verwenden. In jedem Fall soll aber das Signal berührungslos erzeugt werden, das heisst eine Berührung zwischen Fühler und Faden soll vermieden werden.