Elektrischer Rasierapparat Elektrische Rasierapparate sind in vielen Kon struktionen bekannt. Im wesentlichen gehen diese Konstruktionen alle auf einen Antrieb entweder eines Synchronmotors mit Schwinganker oder eines ro tierenden Ankers mit Exzenter oder auf einen direkt rotierenden Kopf, angetrieben durch einen kleinen Motor, zurück. Es hat sich bei den verschiedenen Konstruktionen herausgestellt, dass die hin und her gehende, also schwingende Bewegung des Messers vorteilhafter ist als eine rotierende Bewegung. Appa rate mit rotierenden Messern haben den grossen Nachteil, dass keine Gleitrollen an dem Scherkopf angebracht werden können, welche die Haut ein drücken und straff spannen, so dass die Messer tat sächlich das Haar dicht an der Hautoberfläche ab schneiden können.
Es sind auch bereits Konstruktionen von Rasier apparaten bekanntgeworden, welche mit Batteriebe trieb arbeiten, so dass diese Geräte überall Verwen dung finden können, auch dort, wo kein Netzan schluss vorhanden ist. Alle diese Geräte müssen aber, da nur Gleichstrom aus den Batterien zur Verfügung steht, mit Motorantrieb ausgestattet sein. Die Rasur qualität ist daher, aus der Konstruktion bedingt, ausserordentlich mangelhaft, und die Geräte können bisher nur als Notbehelfe angesehen werden. Es be steht aber Bedarf an einem wirklich funktionstüch tigen Rasierapparat, der mit hin und her gehenden Messern arbeitet und daher eine sehr hohe Rasur qualität aufweist, und der aus Batterien gespeist werden kann.
Der erfindungsgemässe Rasierapparat ist nun da durch gekennzeichnet, dass der Rasierapparat in einem geschlossenen Gehäuse die Antriebselemente und Stromversorgungselemente sowie den Rasierkopf enthält und dass in einem zweiten Gehäuse, ausge führt als Halter zur universellen Verwendung sowohl zur Aufhängung als auch zur Aufstellung, in dem unteren Teil der Form des Rasierapparates ange passt gleichfalls in einem geschlossenen Gehäuse die Wiederladevorrichtung mit den Mitteln zur Ladungs begrenzung untergebracht ist, und dass an diesem geschlossenen Wiederladeteil eine Steckvorrichtung angeordnet ist, auf die das Rasiergerät zum Zwecke der Aufladung aufgesteckt wird.
Ein Ausführungsbeispiel und Ausführungsvarian ten der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Schaltmittel und der räumlichen Anordnung des Ra sierapparates und des Wiederladegerätes.
Fig.2-4 sind schematische Darstellungen des Ladegerätes.
Fig. 5 ist ein Schaltschema des Ladegerätes.
Fig. 6 und 7 sind Ausführungsvarianten zu Fig. 5. Fig.8-11 zeigen schematisch Ausführungsmög lichkeiten des Antriebs der Schermesser, und Fig. 12 und 13 zeigen die Anordnung von Gleit- rollen zwischen einzelnen Scherköpfen des Rasier apparates.
Gemäss Fig. 1 wird ein Rasierapparat 2 während des Nichtgebrauchs in einen speziell dimensionierten Halter 1 eingesteckt. Dieser Halter 1 kann so ausge führt sein, dass er nach Fig. 1 an die Wand gehängt werden kann oder nach Fig. 2 auf einen Tisch oder Regal oder einen sonst geeigneten Abstellplatz auf gestellt werden kann. In einem geschlossenen Ge häuseteil 13 des Halters 1 ist eine Ladevorrichtung untergebracht. Die Ladevorrichtung besitzt einen kleinen Stecker 18, in den eine Schnurkupplung ein gesteckt werden kann, die zur Verbindung mit dem Lichtnetz dient.
In dem geschlossenen Halterteil sind ein Kondensator 14, ein Gleichrichter 15 und Be- grenzerwiderstände 16 und 17 untergebracht. Ausser dem sind Steckbuchsen 8 vorgesehen, in die die Stecker 7 des Rasierapparates selbst passen. In dem Rasierapparat 2 sind lediglich die Akkumulatoren 3, der Motor 4 mit seiner einen Exzenter zum Antrieb des Scherkopfes 6 tragende Achse 5 und der Ein- und Ausschalter 9 mit den Kontakten 10, 11 und 12 untergebracht. Der Rasierapparat besitzt ein voll kommen geschlossenes Gehäuse, das genau dem Grundteil des Halters entspricht.
In den Fig. 3 und 4 sind die Querschnitte des eigentlichen Ladeteiles des Halters dargestellt, wobei Fig.3 eine Ausführung mit Anschlussstiften 8 und Fig. 4 mit Steckbuchsen zeigt. Die verwendete Schaltung lässt hierbei auto matisch zweckmässigerweise nur eine Ladung bis zur Volladung zu, ohne eine Überladung überhaupt mög lich zu machen. Durch die Kombination des Halters mit der Wiederladevorrichtung entstehen für derartige Kleingeräte ganz ausserordentliche Vorteile. Die Le bensdauer der Akkumulatoren ist praktisch unbe grenzt, wenn für die richtigen Ladestromwerte ge sorgt ist.
Da nach dem Gebrauch des Gerätes dieses zur Aufbewahrung wieder in den Halter gesteckt wird, so ist das Gerät ständig vollaufgeladen. Bei nur ein maligem kurzem Gebrauch wird nur die entnommene Leistung nachgeladen. Bei mehrmaligem längerem Gebrauch wird gleichfalls auch diese entnommene Leistung wieder nachgeladen, so dass unter allen Um ständen immer, z. B. für den Antritt einer Reise, ein völlig aufgeladenes Gerät zur Verfügung steht. Da derartige Geräte im wesentlichen von Laien ver wendet werden, so ergibt sich noch der Vorteil, dass keinerlei Gebrauchsanweisung über bestimmte Lade zeiten und so weiter beachtet werden müssen, und dass auch keinerlei Fehler in der Handhabung zur Zerstörung des Gerätes oder von Teilen des Gerätes führen können.
Da die Rasierapparate meist mit sehr unter schiedlichen Gebrauchszeiten in Betrieb sind, - so wird beispielsweise das Rasiergerät manchmal nur für eine einmalige Rasur, manchmal aber auch für viele Rasuren während einer Reise benutzt, - ergibt sich mit Rücksicht auf die Erfordernisse der Aufla- dung solcher vollkommen geschlossenen Akkumula toren, dass mit der Nachladung eigentlich gewartet werden müsste, bis die Batterien vollkommen er schöpft sind. Eine vorzeitige Nachladung würde bei bestimmten Akkumulatortypen zur vollständigen Zer störung der Zellen führen.
Die Zellen sind vakuum dicht abgeschlossen und es befindet sich nur eine sehr geringe Feuchtigkeitsmenge als überschuss in den Kammern. Wird nun die Ladung bis zur Ver gasung dieser Feuchtigkeit durchgeführt, so werden die Zellen sofort und endgültig unbrauchbar, da sich die chemischen Vorgänge für die Ladung und Ent ladung nur über die Elektrolyte abwickeln können.
Es ist daher, ganz besonders bei den Kleinstakkumula- toren, welche in derartigen Geräten verwendet wer den, ganz besonders erforderlich, die Wiederladung automatisch so zu begrenzen, dass Zerstörungen der Zellen, auch bei einem Gebrauch der Geräte durch Laien, nicht stattfinden können. Selbst, wenn durch ein Versehen das Gerät über beliebig lange Zeit mit dem Lichtnetz verbunden bleibt, darf hierdurch keine Zerstörung der Zellen oder der Schaltelemente oder gar des ganzen Gerätes erfolgen.
Sämtliche Kleinst- akkumulatortypen können mit einem Ladungserhal- tungsstrom ständig ohne irgendeine Gefahr der Zer störung über beliebig lange Zeit mit der Ladestrom quelle verbunden bleiben. Die Ladeschaltung wird daher so ausgelegt, dass nur dieser Ladungserhal- tungsstrom ständig fliesst. Die Ladungserhaltungs- stromstärke, welche den Zellen ununterbrochen zu geführt werden kann, beträgt etwa l/..00 der Kapazi tät. Dieser Strom ist ausserordentlich niedrig, so dass der Kostenaufwand praktisch überhaupt nicht ins Ge wicht fällt.
Die Ladeschaltung nach Fig. 5 wird mit Kondensatoren 19, 20 ausgestattet, welche im Netz kreis mit der Netzfrequenz liegen, und die so dimen sioniert sind, dass hinter dem Gleichrichter 15, wel cher vor der Batterie liegt, die maximal erforderliche Ladespannung für Volladung zur Verfügung steht. Erfindungsgemäss wird nun zwischen Gleichrichter und Akkumulator ein Begrenzungshalbleiterwider- stand 21 eingebaut und über den Akkumulator kann gleichfalls ein Begrenzungswiderstand 22 mit einer Sperrdiode 23 zur Verhinderung der Rückentladung eingeschaltet werden.
Dieser Begrenzungs-Halbleiter- widerstand ist zweckmässig als temperaturabhängi ger Halbleiterwiderstand 21 gewählt und so dimen sioniert, d'ass die maximale Ladespannung auf den erforderlichen Betrag für die Ladungserhaltung herabgesetzt wird. Die Type des temperaturabhängigen Halbleiterwiderstandes wird dabei so gewählt, dass der Warmwiderstandswert so niedrig ist, dass die er forderliche maximale Spannung für die Volladung bei dem dann fliessenden Ladestrom an der Batterie liegt. Zweckmässigerweise wählt man die Type so, dass eine tragbare Temperaturerhöhung bereits die Differenz ergibt.
Steigt die Spannung der Akkumula toren durch die Wiederaufladung, so sinkt der Lade strom ab, und damit erhöht sich der Widerstand des temperaturabhängigen Halbleiterwiderstandes und begrenzt den fliessenden Strom im Endzustand wieder auf den Ladungserhaltungsstrom. Auf diese Weise erfolgt eine ständige Nachladung der entnommenen Leistung, und die Akkumulatoren sind ständig voll aufgeladen, ohne dass jemals eine Zerstörung durch Überladung auftreten könnte. Hierdurch bietet sich der Vorteil, dass irgendwelche Anweisungen für Lade zeit und so weiter überhaupt nicht erforderlich sind.
Selbst für empfindliche Zellen mit nur geringen Feuchtigkeitsüberschüssen ist eine vollautomatische Ladung ohne jede Wartung und ohne jede Gefahr der Zerstörung möglich.
In den Fig. 6 und 7 sind noch Möglichkeiten der Schaltungsanordnung der Begrenzerwiderstände dar gestellt. Hierbei dient der Widerstand 21 beispiels weise zur Überbrückung des Kondensators im Wech selstromkreis, so dass sich der Kombinationswider stand entsprechend der Höhe des erforderlichen Ladestromes ändert. Es ergibt sich hierdurch noch der Vorteil, dass nach Abschaltung vom Netz gleich zeitig die Kondensatorentladung über diesen Wider stand erfolgen kann, so dass also damit auch ein Berührungsschutz gegen elektrische Schläge durch Kondensatorentladung entsteht. Nach Fig.7 ist ein weiterer temperaturabhängiger Widerstand in Serie geschaltet.
Bei Schaltungen nach Fig. 6 und 7 wird vorzugsweise kein Kondensator 20 angeordnet.
Für den Rasierapparatantrieb selbst kann im Gegensatz zu den sonst 'bekannten Ausführungen eine besonders vorteilhafte Konstruktion angewendet werden. Es ist bekannt, transistorgesteuerte Schwing ankermotoren herzustellen. Ein Zweck der Erfindung liegt daher im besonderen darin, die Anwendung von transistorgesteuerten Schwingankermotoren zum An trieb von Rasiergeräten mit eingebauter Batterie und Wiederladevorrichtung zu ermöglichen. Auf den Schwingankermotor 1 wird nach Fig. 8 direkt die Wicklung 24 für den Antrieb eingeschaltet in den Emitter- oder Kollektorkreis des Transistors 25 auf gewickelt.
Gleichzeitig wird eine zweite Wicklung 26 als Rückkopplungswicklung für den Basiskreis des Transistors mit aufgebracht. Die Basis wird über einen entsprechend dimensionierten Kondensator 27 und Widerstände 28 für die Vorspannung angekop pelt an diesen Rückkopplungskreis. Es entsteht hier durch eine Schwingschaltung, welche in der Fre quenz entsprechend den Kreiskonstanten den An triebsmagneten 29 für den Schwinganker erregt.
Es kann auch eine an sich bekannte Multivibratorschal- tung Verwendung finden, doch erscheint die Anwen dung der Antriebsspule auf dem Eisenjoch im Kreis des Transistors als besonders vorteilhaft, da sehr wenig Teile erforderlich sind, welche die Umwand lung des Gleichstromes in einen Wechselstrom ent sprechender Frequenz herbeiführen. Da ausserdem keine Energie ausserhalb der eigentlichen Erregung des Schwingankers verlorengehen kann, so ist der Nutzeffekt der Schaltung ausserordentlich hoch und daher die Batteriebelastung klein. Es können selbst verständlich auch in vorteilhafter Weiterbildung zwei Antriebsspulen sowie zwei Rückkopplungsspulen so wie zwei Transistoren in Gegentaktschaltung ange ordnet sein.
Die übliche Konstruktion des Schwingan- kerantriebs für die Messer kann beibehalten werden, und es ist gleichfalls als vorteilhafte Weiterentwick lung zweckmässig, Gleitrollen zur Andrückung und Straffung der Haut, die sich im Gegensatz zu den hin und her gehenden Messern in Richtung der Be wegung drehen können, anzuordnen.
Hierdurch er geben sich bei Verwendung entsprechender Leistungs transistoren sehr einfache und preiswerte Konstruk tionsteile, für eine Massenfertigung geeignet. Fig.9 zeigt eine Gegentakt-Transistorschaltung für den An trieb des Schwingankermotors, Fig. 10 eine Multi vibratorschaltung, die sowohl für den Antrieb eines Schwingankermotors als auch für den Antrieb eines Synchronmotors nach Fig. 11 Verwendung finden kann. Die Schaltungsanordnungen sind im Prinzip gleich. Lediglich ist beim Rotationsmotor ein polari- sierter Anker 30 aus Permanentmagnetmaterial ein gesetzt.
In Fig:12 und 13 sind die Anordnungen der Gleitrollen 31 zur Andrückung der Haut und Ein- drückung der Haare in die Rasierschlitze zwischen Scherköpfen 32 dargestellt. Da das Gerät zum Be trieb keinen Netzanschluss und damit auch keine Netzanschlussschnur erforderlich macht, entfällt auch das lästige Gebundensein bezüglich der Anwendung an einem bestimmten Ort, an dem eine Steckdose zur Verfügung steht.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht noch darin, dass entsprechend den Anwen dungsvorschriften für elektrische Geräte am mensch lichen Körper nur Niederspannung im Gerät selbst vorhanden ist.