Fahrzeug mit geschlossenem Behälter für den Transport von Schüttgütern, z. B. Mehl Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit geschlos senem Behälter für den Transport von Schüttgütern, bei dem der Behälter schwenkbar auf dem Fahrzeug chassis montiert und in Abteile unterteilt ist, die über Austragsschleusen entleerbar sind, wobei zur Ver- schwenkung des Behälters mindestens eine hydrau lische Presse vorgesehen ist.
Um bei derartigen Fahrzeugen ein Entleeren des Behälters auch bei Schüttgütern zu gewährleisten, die nicht leicht rutschen, z. B. Mehl, ist es üblich, die einzelnen Behälterabteile auf die Austragsschleusen hin trichterförmig zu verjüngen. Für den Transport von grossen Mengen von Schüttgütern pflegt man ferner auf dem Fahrzeug mehrere unabhängig von einander schwenkbare Behälter anzuordnen, um die Schwierigkeiten zu vermeiden, die der Konstruktion und Lagerung eines einzigen, sehr grossen Behälters entgegenstehen und bisher zu sehr schweren, einen starken horizontalen Versteifungsrahmen umfassen den schwenkbaren Aufbauten geführt haben.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden und ein Transportfahrzeug von relativ geringem to tem Gewicht zu schaffen. Das erfindungsgemässe Fahrzeug zeichnet sich dadurch aus, dass der Behälter eine mindestens angenähert parallelepipedische Form aufweist und um eine am hinteren Ende des Chassis angeordnete transversale Achse schwenkbar ist, und dass der Behälter durch zwei zu seiner Längsmittel ebene symmetrische Zwischenwände in drei Abteile unterteilt ist, wobei diese Zwischenwände zugleich zur Versteifung des Behälters dienen und beim Auf wärtsschwenken des Behälters die Kraft der hydrauli schen Presse oder Pressen aufnehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es ist: Fig. 1 eine perspektivische, schematisch verein fachte Darstellung eines Lastwagens mit in Ent leerungsstellung befindlichem Behälter, Fig. 2 eine Hinteransicht des Lastwagens, mit in Fahrstellung befindlichem Behälter, Fig. 3 ein Schnitt gemäss der Linie III-111 von Fig. 1 in grösserem Massstab, Fig. 4 ein Schnitt gemäss der Linie IV-IV von Fig. 1 in grösserem Massstab,
Fig.5 ein Schnitt gemäss der Linie V-V von Fig. 1 in grösserem Massstab und Fig. 6 ein Schnitt gemäss der Linie VI-VI von Fig. 3 oder Fig. 4.
Auf dem Chassis 1 des dargestellten Lastwagens ist ein einziger geschlossener Behälter 2 angeordnet, der um eine am hinteren Ende des Chassis 1 vorge sehene Achse 3 kippbar ist. Der Behälter 2 ist über zwei hydraulische Pressen 4 am Chassis 1 abgestützt. Der Behälter 1 ist durch zwei zu seiner vertikalen Längsmittelebene symmetrisch angeordnete, vertikale Längszwischenwände 5 in drei Abteile 6 unterteilt, die z. B. zur Aufnahme von Mehl verschiedener Quatität oder zur Aufnahme von anderen Schütt gütern, wie Griess, Zucker, Getreide, Malz oder dergleichen, bestimmt sind.
Es ist bekannt, zum Transport solcher Güter geschlossene, auf Fahrzeugen kippbar montierte, in Abteile unterteilte Behälter zu verwenden, deren ein zelne Abteile über Austrageschleusen entleerbar sind, die bei der Entleerung das Schüttgut in eine pneu matische Förderleitung einspeisen, die in der Kipp- achse des Behälters angeordnet ist.
Beim vorliegenden Lastwagen sind für die drei Abteile 6 drei Austrags schleusen 7 dieser Art vorgesehen, die in einem aussen am hinteren Behälter 2 angebrachten Schleusenkasten 8 untergebracht sind, in welchem sich auch alle zum Betrieb der Schleusen 7 erforderlichen Hilfseinrich tungen, z. B. mit Drucköl betriebener Antriebsmotor für die Schleusen und dergleichen, angeordnet sind. Unter dem Schleusenkasten 8 ist eine hydraulische Abstützvorrichtung 9 angebracht, die benützt werden kann, um den Behälter 2 in der Entleerungsstellung auf dem Boden abzustützen.
Der Antrieb der ganzen Austragsvorrichtung so wie der Kippeinrichtung erfolgt vom Fahrzeugmotor aus. Hierzu ist an dem zum Schalten dieses Motors dienenden Hauptgetriebe ein Nebengetriebe ange schlossen, das wirksam wird, wenn das Hauptgetriebe auf Leerlauf geschaltet wird (nicht dargestellt). Dieses Nebengetriebe weist eine Zapfwelle auf, die über eine Kardanwelle und ein Kreuzgelenk mit einer Ölpumpe verbunden ist, die das Drucköl zum Antrieb der Kippvorrichtung und des Schleusen motors liefert.
Jedes Abteil 6 des Behälters 2 ist selbstver ständlich mit einer Einfüllöffnung, die normalerweise durch einen Deckel 11 verschlossen ist, sowie mit einer Entlüftung versehen. Eine Leiter 12, die an der vorderen Stirnwand des Behälters 2 angebracht ist, gestattet bequem zu den Deckeln 11 zu gelangen.
Der Behälter 2 ist nicht auf einem ungefähr dem Umfang seines Bodens 13 entsprechenden Ver steifungsrahmen aufgebaut; unter diesem Boden 13 sind vielmehr lediglich ein kleiner, rechteckiger Be- festigungs- und Übertragungsrahmen 16 und ein Ab stützblock 15 angebracht. Der Rahmen 16 weist zwei, seine Längsseiten bildende Träger auf, an denen der Boden 13 befestigt ist und die unmittelbar den Längszwischenwänden 5 gegenüberliegen.
Auf diese Weise wird die zum Aufwärtsschwenken des Behäl ters 2 von den Pressen 4 auf ein Querglied 17 des Rahmens 14 ausgeübte Kraft direkt auf die Wände 5 übertragen, welche somit nicht nur zur Unterteilung des Behälters, sondern auch zu seiner Versteifung in Längsrichtung dienen und einen horizontalen Ver steifungsrahmen überflüssig machen. In seiner Ruhe lage stützt sich der Behälter 2 über den Abstützbock 15 auf dem Chassis 1 ab.
Die Einsparung eines unteren Versteifungsrah mens beim Behälter 2, dessen Länge z. B. 4,9 m beträgt, bei einer Breite von 2,3 m und einer Höhe von 1,7 m, ist sowohl im Hinblick auf die Ver minderung des Materialaufwandes als auf diejenige des toten Gewichtes von grosser Bedeutung. Der Rahmen 14 ist nur etwa i/.# so lang und etwa 2/5 so breit, also weniger als halb so lang und breit wie der Boden 13 und braucht nicht zur Aufnahme von grossen Biegungsmomenten dimensioniert zu sein.
Ein für den Transport von empfindlichen Schütt gütern der genannten Art geeigneter Behälter muss nicht nur eine genügende Festigkeit besitzen, sondern auch eine hohe Wärmeisolierung gewährleisten, damit bei Temperaturwechseln das Mehl oder dergleichen nicht durch Kond'enswasserbildung verdorben wird. Zu diesem Zwecke ist es bisher üblich, auf einen aus Stahl oder Leichtmetall bestehenden Behälter eine besondere, nur zur Wärmeisolierung dienende Schicht aus wärmeisolierendem Material anzubringen und mit einer Schutzhülle zu umgeben. Die auf diese Weise isolierten Behälter sind sehr schwer.
Zur weiteren Verminderung des toten Gewichtes ist der vorliegende Behälter 2 dagegen aus mehrschichtigem Verbundmaterial aufgebaut, das eine mittlere zur Wärmeisolierung dienende Schicht aufweist, die aber auch zur Festigkeit des Behälters beiträgt.
Die Aussenwände des Behälters 2 (inklusive Bo den und Decke) bestehen in ihren ebenen Teilen aus dem in Fig.4 schematisch dargestellten Verbund material, das aus einer Schicht 18 aus Peraluman- blech, einer Schicht 19 aus glasfaserverstärktem Polyester und aus einer zwischen diesen beiden Schichten 18 und 19 angeordneten und mit derselben fest verbundenen, z. B. verleimten Schicht 20 aus wabenartig angeordneten Kartonzellen besteht, deren Querschnitt aus Fig. 6 hervorgeht.
Das Peralumanblech 18 liegt auf der Innenseite, während die Schicht 19 auf der Aussenseite liegt. Die innere Oberfläche des Bleches 18 wird vorzugsweise mit einem in Fig. 4 nicht dargestellten Aralditüberzug versehen. Da die mittlere Kartonzellenschicht 20 nicht gebogen werden kann, wird in der Umgebung der abgerundeten Kanten des Behälters 2 ein etwas anderes, in Fig. 5 dargestelltes Verbundmaterial ver wendet. Dasselbe weist wiederum eine innere Per alumanschicht 18 und eine äussere Schicht 19 aus glasfaserverstärktem Polyester auf.
Die mittlere Schicht 20a besteht aber aus grobporigem Kunststoff, wie er in bekannter Weise durch Verwendung von Blähmittelzusätzen zu Kunststoffen verschiedener Art erhalten werden kann.
Fig.3 zeigt das Verbundmaterial, aus dem die Zwischenwände 5 bestehen. Dieses Material weist zwei äussere Schichten 18 aus Peralumanblech und eine mittlere Schicht 20 aus wabenartig angeordneten Kartonzellen auf. In gewissen Abständen sind die Zwischenwände 5 noch durch anstelle der mittleren Schicht 20 angeordnete, vertikale Schienen 21 von U-Profil verstärkt, die ebenfalls aus Peraluman be stehen und deren Schenkel mit den Blechen 18 ver leimt, vernietet oder verschweisst sein können.
Der beschriebene Lastwagen, mit dem bis etwa 8000 kg Mehl verfrachtet werden können, hat im Vergleich zu anderen, für den gleichen Zweck be nützten oder vorgeschlagenen Konstruktionen ein viel geringeres totes Gewicht, wobei er in jeder Hin sicht genügende Festigkeit und zudem eine ausge zeichnete Wärmeisolierung von hoher LebensdauP aufweist.