Mechanischer Kardenvliesabnehmer Die vorliegende Erfindung betrifft einen mecha nischen, kontinuierlich arbeitenden Kardenvliesab- nehmer, mit dem das Vlies von der Abnehmertrom mel getrennt wird.
Bei den bisherigen Karden erfolgte die Abnahme des Vlieses von der Abnehmertrommel mittels eines schwingenden Hackerkammes, dessen Auf- und Ab bewegung meist mechanisch erzeugt wurde. Es sind auch schon Vorschläge zur elektromagnetischen Schwingungserzeugung eines leicht gestalteten, fe dernd aufgehängten Kammes bekanntgeworden mit dem Bestreben, die Zahl der Hackerkammschläge über die bisher übliche Grenze von 1300/min hin aus zu erhöhen mit dem Ziel der Erhöhung der Ab nahmegeschwindigkeit und damit der Produktions steigerung der Karde.
Des weiteren hat man ver sucht, auf pneumatische Weise das Vlies von der Trommel zu trennen durch Leiten eines Luftstromes in annähernd tangentialer, der Umlaufrichtung der Abnehmertrommel entgegengesetzter Richtung. Fer ner sind Vorschläge zur Vliesabnahme bekannt, die auf dem Prinzip einer radialen Durchblasung der per forierten Abnehmertrommel beruhen. Alle diese Vor schläge haben den Nachteil, dass sie verhältnismässig kompliziert sind bzw. zuwenig betriebssicher arbeiten. Die pneumatischen Vorrichtungen haben ferner den Nachteil, dass sie Luft in beträchtlichem Umfang konsumieren, deren Erzeugung sich kostensteigernd auswirkt und die Wirtschaftlichkeit der Karde somit beeinträchtigt.
Die vorliegende Erfindung überwindet diese Nachteile, indem ein mechanischer, kontinuierlich arbeitender Kardenvliesabnehmer vorgeschlagen wird, der einen mit Kämmen versehenen Rotor aufweist, deren Spitzenkreis an die Abnehmertrommel heran reicht und die zur Vliesabnahme aus einem synchron umlaufenden Vliesführer in die Abnahmestellung vorstossen und sich nach der Vliesabnahme wieder in diesen zurückziehen. Dadurch entsteht ein Tren nen des Vlieses von den Kämmen unter gleichzeitiger Weiterleitung desselben an die Kalanderwalzen.
Die Erfindung sei nachstehend anhand von Aus führungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. In dieser zeigt: Fig. 1 einen Schnitt durch die Abnehmertrommel einer Karde samt schematisch dargestelltem Vliesab- nehmer, Fig. 2 einen analogen Schnitt durch eine Variante des Vliesabnehmers, ebenfalls in schematischer Dar stellung, Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 2, Fig.5 einen Grundriss des Vliesabnehmers der Variante gemäss Fig. 2 in vergrösserter Darstellung, Fig.6 eine Variante zur Profilstabbefestigung entsprechend Fig. 2, Schnitt entlang Linie VI-VI von Fig. 7, Fig.7 einen Schnitt entlang Linie VII-VII in Fig. 6.
Auf einem Rahmen 1 einer Karde 2 zwischen Ab- nehmertrommel 3 und Kalanderwalzenpaar 4 sind Supporte 5 aufgebaut, in denen ein aus Kämmen 6 bestehender Rotor 6' drehbar gelagert ist. Exzen trisch zum Rotor 6', ebenfalls drehbar gelagert, ist eine mit axialen, Schlitzen 7 versehene Trommel 8 grösseren Durchmessers vorhanden.
Durch die Schlitze 7 treten im Bereich der Abnehmertrommel 3 die Kämme 6 des Rotors 6' bis zu einem Maximum hervor, um sich anschliessend infolge der Exzentrizi tät wieder in die Trommel zurückzuziehen. Der An trieb der Trommel 8 erfolgt, wie in Fig. 1 schema tisch angedeutet, von der Abnehmertrommelachse aus. In den Supporten 5 und 5' sind, wie aus Fig. 3 im Detail ersichtlich ist, je zwei Wellen 9, 10 einge spannt, die die Lager 11, 12 der Trommelnabe 13 und 13' aufnehmen. Auf den flanschartigen Ringen 14 und 14' ist die kreiszylindrische, geschlitzte Trom mel 8 aufgeschweisst.
An den inneren: Enden der stationären Wellen 9, 10 sind Arme 15 und 15' auf gepresst, in denen Wälzlager 16 und 16' unterge bracht sind, die die Zapfen 17 und 17' des Rotors 6' drehbar aufnehmen. Der Rotor 6' selbst besteht aus zwei seitlichen Flanschen 18, 19, in deren Bohrungen 20, 21 die Zapfen 17 und 1<B>7</B> festsitzen, und einer zylindrischen Trommel 22, die mit axialen Anfrä- sungen 23 versehen ist, in der Kämme 6 eingesteckt und in beliebiger, an sich bekannter Weise befestigt sind.
Die Nabe 13' auf der rechten Seite der Trommel trägt eine Antriebsscheibe 25, die die Drehbewegung von einem Keilriemen 26 übernimmt, der über eine mit der Abnehmerwelle fest gekuppelte Scheibe 27 läuft. Die Übersetzungsverhältnisse sind so zu wäh len, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel bzw. der Kämme des Rotors nicht kleiner ist als die jenige der Abnehmertrommel 3. Durch die angetrie bene Trommel 8 werden die jeweils vorstehenden Kämme 6 mitgenommen, so dass sich ein separater Antrieb des Rotors 6' erübrigt.
Die Arbeitsweise ist nun wie folgt: Die Kämme 6 gelangen in den Bereich der Abnehmertrommel 3 und streifen in der voll ausgefahrenen, d. h. in der der Abnehmertrommel am nächsten liegenden Stel lung das von unten herangeführte Vlies 28 von der Abnehmertrommel 3 ab und wenden es nach unten, wobei es noch auf den Kämmen 6 haftet. Da sich die Kämme 6 sukzessive wieder in die Trommel 8 zurückziehen, wird das Vlies 28 gezwungen, aus den sich zurückziehenden Kammspitzen herauszutreten und sich auf die rotierende Trommeloberfläche zu legen, die dieses bis zum Weglauf in tangentialer Richtung weiter befördert.
Die Trommel wirkt also als Vhesführer. Von dort gelangt es unter der bisher üblichen Zusammenfaltung in das Kalanderwalzen- paar und in die Kannenpresse 29.
Die in Fig. 2, 4 und 5 gezeigte Variante arbeitet nach demselben Prinzip, weist aber eine andere Aus führungsart auf: Auf der Welle 30 des mit Kämmen 31 versehenen Rotors 32 sitzen seitlich je ein Kettenrad 33 und 34 und in einigem Abstand des Rotors befindet sich eine weitere im Support gelagerte, parallel laufende Welle 35 mit je einem seitlich daran befestigten Ket tenrad 36 und 37. Sämtliche paarweise angeordneten Kettenräder nehmen je eine aus Gliedern 38 beste hende Kette 39 und 40 auf. Mit jedem Kettenglied 38 ist ein nach innen weisender Winkel 40' verschraubt, an dem das Ende eines T-förmigen Profilstabes 41 derart befestigt ist, dass die flache Oberseite desselben nach aussen weist.
Die Breite dieser flachen oberen Seite ist wesentlich kürzer als die Gliedlänge, so dass sich zwischen jedem parallelen Stab 41 ein Zwischen raum bildet, der den Durchtritt der Kämme 31 des Rotors 32 zur Vliesabnahme gestattet.
Fig.6 und 7 zeigen eine Ausführungsvariante, in der statt Kettenräder Riemenscheiben 42 mit elastischen Keilriemen 43 für die Aufnahme der Profilstäbe 44 vorgesehen sind. Diese sind ganz ein fach in Ausnehmungen 45 der Riemen eingelegt und mittels Nieten 46 befestigt.