Vakuum-Grenzschaltgerät Die Erfindung betrifft ein Vakuum-Grenzschalt- gerät, also ein Gerät, das bei einem bestimmten, niedrigen absoluten Druck ein zugehöriges Kontakt paar öffnet oder schliesst.
Bekannte Geräte dieser Gattung sind recht teuer und heikel, weil sie mit Quecksilber und dergleichen arbeiten. Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Vakuum-Grenzschaltgerätes, das ebenfalls dazu ge eignet ist, auf sehr niedrige absolute Drücke anzu sprechen, das aber wesentlich billiger und robuster ist als die bekannten.
Das erfindungsgemässe Vakuum-Grenzschaltgerät zeichnet sich dadurch aus, dass im Innern eines Ge häuses, das mit Mitteln zu seinem Anschluss an eine den Betriebsdruck eingebende Leitung versehen, aber im übrigen hermetisch abgeschlossen ist, ein elek- triscl.er Schalter und eine evakuierte Messdose ein gesetzt sind, bei welcher ein erster, in Längsrichtung der Messdose verstellbar am Gehäuse abgestützter Körper durch ein elastisch nachgiebiges, bei Zu nahme des im Gehäuseinnern herrschenden Betriebs druckes eine Verlängerung erleidendes Balgrohr mit einem zweiten,
in einer bestimmten Lage den Schal ter betätigenden Körper verbunden ist und bei wel cher eine vorgespannte Feder der Bewegung des zwei ten Körpers im Sinne der Verlängerung des Balg rohres entgegenwirkt.
Beiliegende Zeichnung stellt ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes dar.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt desselben, Fig. 2 ist eine zugehörige Stirnansicht, von links von Fig. 1 gesehen, und Fig.3 ist eine ähnliche Stirnansicht bei weg genommenem Einstellknopf und weggenommenem Zifferblatt. Das dargestellte Vakuum-Grenzschaltgerät weist ein aus den Teilen 1, 2, 3 und 4 bestehendes Gehäuse auf, wobei die Teile 1, 2 und 3 an ihren Fugen miteinander verlötet sind und der Teil 4, der einen abnehmbaren Deckel bildet, mit Hilfe von Schrauben 5 am Teil 1 hermetisch dicht befestigt ist. Der Gehäuseteil 3 ist mit einem Nippel 6 zu seinem An schluss an eine den Betriebsdruck in den Innenraum 7 eingehende Leitung versehen.
In der Mitte ist er mit zwei nach innen ragenden, an ihm festgelöteten Schraubbölzchen 8 versehen, mit Hilfe von welchen an ihn ein Tragstück 9 befestigt ist. Am Tragstück ist ein elektrischer Schalter 10 von handelsüblicher Bauart mit Schrauben 11 befestigt. Die Zuführungs leitungen 12 dieses Schalters 10 sind mittels speziellen Durchführungsstücken 13 durch den Ge häuseteil 3 durchgeführt, wobei auch hier die Fugen zur Gewährleistung einer absoluten Dichtheit gelötet sind.
Im Innern des Gehäuses ist längsbeweglich eine Messdose angeordnet, die sich im wesentlichen aus einem ersten, aus den Teilen 14, 15, 16, 17, 18 zusammengesetzten Starrkörper, ferner aus einem zweiten, aus den Teilen 19, 20, 21, 22 zusammen gesetzten Starrkörper, einer im vorgespannten Zu stand eingesetzten Druckfeder und einem elastisch nachgiebigen Balgrohr 24 zusammensetzt, welches die beiden Starrkörper in bezug aufeinander beweg lich miteinander verbindet. Die oben erwähnten Einzelteile des ersten Körpers sind ebenso wie die jenigen des zweiten Körpers miteinander verlötet.
Man sieht, dass die Teile 16, 17 des ersten Körpers zusammen ein topfförmiges Gebilde sind, an welchem der Teil 18 als Innenflansch befestigt ist. Ähnlich verhält es sich für die Teile 20, 21 des zweiten Körpers, an welchem der Teil 19 als Aussenflansch angebracht ist. Das Balgrohr 24 erstreckt sich koaxial zu den Mantelwänden 17 und 20, und zwar zwischen denselben, und ist mit seinen Enden an den Flanschen 18 bzw. 19 angelötet.
Der Boden 21 des zweiten Körpers ist mit einem Röhrchen 25 versehen, durch welches hindurch die ganze Messdose evakuiert wurde.
Die Teile 14 und 15 des ersten Körpers bilden einen Topf, der - um die Baulänge des Gerätes möglichst gering zu halten - in den zweiten Körper hineinragt. Der Teil 14 hat einen zentralen, mit Innengewinde versehenen Ansatz 14a, der mit einer Einstell-Schraubenspindel 26 in Schraubverbindung steht. Letztere stützt sich mit einem auf ihrem äusseren Ende befestigten Einstellknopf 27 auf einer Schutzglasseheibe ab, welche ein am Gehäuseteil 4 befestigtes Zifferblatt 29 überdeckt und mit Hilfe eines Blechringes 30 und eines Satzes von Schrauben 31 an diesem Gehäuseteil 4 festgehalten wird.
Eine Schraubenfeder 32 ist im vorgespannten Zustande zwischen dem Gehäuseteil 4 und dem Teil 14 des zweiten Messdosenkörpers eingesetzt, um den Ein stellknopf 27 mit der Schutzglasscheibe in Berührung zu halten und somit eine Längsverschiebung der Spindel 26 zu vermeiden. Ein dünnwandiges Ab dichtungsbalgrohr 33 ist mit seinem einen Ende an dem Gehäuseteil 4 und mit seinem anderen Ende an dem erwähnten Teil 14 festgelötet, damit nicht durch die Schraubverbindung Luft in das Innere des Ge häuses eintreten kann bzw. damit nicht Schwankun gen des atmosphärischen Druckes sich bis in das Innere des Gehäuses hinein fortpflanzen können. Vor der Glasscheibe 28 sitzt auf der Verstellspindel 26 ein Zeiger 34, der durch den Einstellknopf mitge nommen wird.
Auf der Einstellspindel 26 sitzt weiter hinten ein Zahnrad 35 fest, welches über ein Zahn radvorgelege 36, 37, 38 eine Skalenscheibe 39 be tätigt, deren Skalenzahlen durch ein Fenster 40 des Zifferblattes 29 hindurch gelesen werden können.
Wenn bei der Montage der Messdose die Feder 23 bereits eingesetzt ist, die Messdose aber noch nicht evakuiert wurde, so ist das Balgrohr 24 im Höchst mass zusammengedrückt. Nach dem Evakuieren der Messdose hat das Balgrohr seine grösste Länge, wobei dann der Aussenflansch 19 des zweiten Messdosen- körpers am Boden 16 des ersten Messdosenkörpers anliegt.
Durch Wahl der Stärke und der Weichheit der Messdosenfeder 23 hat man es in der Hand, dafür zu sorgen, dass diesen beiden Längen des Balgrohres auch die beiden Grenzen des gewünschten Druckbereiches, in dem das Gerät arbeiten soll, entsprechen. Sehr zweckmässig ist es, wenn die mitt lere Länge des Balgrohres im wesentlichen gleich ist der Länge dieses Balgrohres im unbeanspruchten Zustand; in diesem Falle wird nämlich die elastische Verformbarkeit des Balgrohres unter grösstmöglicher Schonung desselben am besten ausgenützt.
Wenn im fertig montierten Gerät der im Innen raum 7 des Gehäuses herrschende Betriebsdruck seinen kleinsten Wert erreicht, so herrscht wieder annähernd Gleichgewicht der Drücke auf der Innen- und auf der Aussenseite der Messdose, wie anlässlich der Montage vor dem Evakuieren der Messdose; somit ist dann die Länge des Balgrohres wieder auf das kleinste Grenzmass reduziert. Bei welchem Be triebsdruck die Länge des Balgrohres 24 wieder ihr Höchstmass erreicht, hängt, wie bereits gesagt, von der gewählten Stärke und Weichheit der Feder 23 ab.
Der zweite Körper betätigt, also öffnet oder schliesst, den Feinstschalter 10 in einer bestimmten Lage. Diese hängt, wie leicht zu ersehen ist, nicht nur vom Arbeitszustand der Messdose bzw. von der Grösse des Betriebsdruckes im Vergleich zur ge wählten Feder 23, sondern auch von der eingestellten Lage des ersten Körpers 14-18 zum Gehäuse ab. Diese Einstellung erfolgt durch den Zeiger 34 und die Grobanzeige durch die Skalenscheibe 39.