Zentrifuge für Obst und Gemüse Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zentri fuge für Obst und Gemüse. Solche Zentrifugen wer den heute im Haushalt zur Herstellung von Obst- und Gemüsesäften oft verwendet. Die bekannten Zentri fugen enthalten ein Schleudersieb, dessen Boden als Raffel ausgebildet ist oder eine Raffel enthält, und meist einen Einfüllstutzen, durch den hindurch das zu zerkleinernde Gut der Raffel zugeschoben wer den kann.
Das zerkleinerte Gut wird dann zentri fugiert, die Flüssigkeit tritt durch die Siebwandung hindurch, während der Trester, der im Sieb zurück bleibt, diesem nach Beendigung des Zentrifugierens entnommen werden kann, wenn nicht eine Trester entfernvorrichtung vorhanden ist, mit welcher sich der Trester kontinuierlich oder periodisch entfernen lässt. Eine solche Zentrifuge ist Gegenstand der vor liegenden Erfindung.
Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tresterentfernvorrichtung einen Träger mit mindestens einer zur Schleudersiebachse schiefen, pflugförmigen Leitschaufel mit wenigstens angenä hert schraubenlinienförmiger Arbeitskante aufweist und dass die Tresterentfernvorrichtung derart ausge bildet ist, dass der Trester in dem sich drehenden Schleudersieb auf der ganzen Höhe der Siebwandung nach oben gefördert werden kann.
Die beiliegende Zeichnung zeigt Ausführungs beispiele der Erfindung, und zwar die Fig.l einen Teil eines Vertikalschnittes durch ein erstes Ausführungsbeispiel und die Fig.2 eine Draufsicht auf dasselbe Aus führungsbeispiel, während die Fig. 3 ein Detail einer weitern Ausführungs form zeigt; die Fig.4 zeigt eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels, die Fig.5 die dazugehörige Draufsicht, wobei einzelne Teile weggebrochen sind, und die Fig.6 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles VI der Fig. 5.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Zentrifuge enthält in ihrem Unterteil 31 einen Motor, von wel chem in der Zeichnung nur die Welle 32 und die mit ihm festverbundene Schwungscheibe 33 sichtbar sind. Auf dem Unterteil 31 steht ein im wesent lichen viereckiger Obereil 34, der durch einen Deckel 35 abgeschlossen ist. Oberteil und Unterteil sind durch nicht dargestellte Mittel, beispielsweise durch Kniehebel oder durch einen Bügel, mitein ander lösbar verbunden. Das untere Wandungsende des Oberteiles 34 ist nach innen eingezogen und nach oben abgebogen, so dass es eine Saftrinne 36.
bildet, die mit Füssen 37 auf dem Unterteil 31 steht und die eine Öffnung 38 aufweist, welche in einen Ausguss 39 mündet. Auf der Motorwelle 32 sind mittels einer Mutter 40 das als Schleuderkorb dienende Sieb und die in einer Vertiefung dieses Siebes liegende Raffelscheibe 42 festgehalten. Das in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel dargestellte Sieb ist genau zylindrisch; es weist eine achsparallele, mit Löchern versehene Wand und einen ebenen Boden und an der Oberseite einen zum Boden parallelen Rand sowie eine durch Bolzen 56 mit dem Rand verbundene Ringscheibe 55 auf.
Der Deckel 35 besitzt ein bis in die unmittelbare Nähe der Raffelscheibe 42 reichendes Einfüllrohr 43, in welchem ein Stössel 44 steckt, der dazu dient, die auszupressenden Früchte und Gemüse auf die Raffel- scheibe 42 zu drücken, damit sie dort zerkleinert werden. Im Deckel ist des weitem die Welle 45 drehbar gelagert. Diese Welle liegt vorzugsweise par allel zur Motorwelle 32; sie kann aber auch schief dazu liegen, unabhängig davon, ob der Schleuderkorb die in der Zeichnung dargestellte zylindrische oder eine andere, z. B. konische Form hat.
Diese Welle 45 dient als Träger von drei zur Schleudersiebachse schiefen, pflugförmigen Leitschaufeln 46, 47 und 48. Diese weisen je eine wenigstens angenähert schrau benlinienförmige Arbeitskante 46a, 47a bzw. 48a auf. Der Abstand der Arbeitskante von der Dreh achse ist bei diesen Schaufeln überall gleich gross und entspricht dem Abstand zwischen der Welle 45 und dem Schleudersieb 41, wobei die Leitschaufeln das Sieb natürlich nicht berühren dürfen, wozu ein Spiel von 0,5 mm genügt.
Wie man aus den Fig. 1 und 2 der Zeichnung er sehen kann, sind die Leitschaufeln 46, 47 und 48 an der Welle 45 versetzt angeordnet, und zwar so, dass, wenn die Welle 45 im Gegenuhrzeigersinn ge-, dreht wird, zuerst die unterste Leitschaufel 46, dann die mittlere Leitschaufel 47 und zuletzt die oberste Leitschaufel 48 in die unmittelbare Nachbarschaft der Siebwandung gelangt und von ihr den Trester ablösen kann. Wie man des weitern sieht, überlappen sich die Arbeitsbereiche der drei Leitschaufeln. Es wäre aber auch ohne weiteres möglich, die drei Leitschaufeln genau untereinander anzubringen. Zum Drehen der Welle 45 dient der Handgriff 50.
Die Welle wird in der gezeichneten Lage durch eine Feder 51 festgehalten, die den mit der Welle verbundenen Stift 52 an den am Deckel 35 befestigten Anschlag stift 49 drückt. Beim Drehen des Handgriffes 50 im Gegenuhrzeigersinn wird also die Feder 51 weiter gespannt, die beim Loslassen die Welle 45 wieder in die Ausgangslage zurückstellt. Natürlich könnte der Drehmechanismus auch anders ausgestaltet sein: Man könnte etwa die Welle 45 axialverschiebbar lagern und für den Stift 52 eine schraubenförmige Führung vorsehen, so dass sich die Welle 45 durch einfaches Hinunterdrücken drehen lässt.
Die Herstellung eines Obst- oder Gemüsesaftes erfolgt mit der dargestellten Zentrifuge im wesent lichen gleich wie mit den bekannten Zentrifugen: Die Früchte oder Gemüse werden durch das Ein füllrohr 43 eingefüllt und mit dem Stössel 44 auf die Raffelscheibe 42 gestossen, während sich der Motor und damit das Schleudersieb 41 und die Raffelscheibe 42 gemäss dem Pfeil 53 im Uhrzeiger sinn drehen. Das eingebrachte Gut wird dadurch auf der Raffelscheibe zerkleinert und von dort gegen die Wand des Schleudersiebes 41 geschleudert. Dort wird es durch die rasche Rotation auszentrifugiert und bleibt als Rückstand oder Trester sitzen.
Wenn diese Schicht nun eine gewisse Dicke erreicht hat, wird die Welle 45 entweder mittels des Handgriffes 50 oder durch die vorstehend be schriebene Schraubenführung im Gegenuhrzeigersinn gedreht, wodurch die Arbeitskanten 46a, 47a und 48a der Leitschaufeln 46, 47 bzw. 48 sukzessive in die nächste Nähe der Siebwandung gebracht wer den. Die Leitschaufeln lösen den Trester und leiten ihn nach oben gegen die Ringscheibe 55, so dass er die Zentrifuge durch die Auswurföffnung 54 im Deckel 35 verlassen und in ein darunter aufge stelltes Gefäss fallen kann.
Sobald eine äussere Ein- Wirkung auf die Welle 45 aufhört, wird sie durch die Feder 51 in die Ausgangslage zurückgestellt. Der Saft gelangt durch die Öffnungen des Schleuder siebes 41 in die Saftrinne 36 und läuft von dort durch die Öffnung 38 und den Ausguss 39 in ein darunter aufgestelltes Gefäss.
Es versteht sich von selbst, dass die Leitschaufeln 46, 47 und 48 genaue Schraubenform oder auch irgendeine andere davon mehr oder weniger ab weichende Form haben können, so können sie z. B. fast eben sein, oder sie können eine leicht gebogene Aussenkante aufweisen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Aus gestaltung der Leitschaufeln ist in der Fig. 3 darge stellt. Auch hier werden zweckmässigerweise zwei bis vier, vorzugsweise drei Leitschaufeln unterein ander angeordnet, deren Länge jedoch grösser als der Abstand zwischen der Welle 45 und der Wandung des Siebkorbes 41 ist. Diese Leitschaufeln 57 sind so ausgebildet, dass die Projektion ihrer Arbeitskanten 57a dieselbe Krümmung aufweist wie das Schleuder sieb. Bei der Verwendung solcher Leitschaufeln 57 muss im Deckel oder sonstwo natürlich ein weiterer Anschlag für den Stift 52 angebracht sein, damit die Welle 45 nur so weit gedreht werden kann, dass die Flügel bis in die unmittelbare Nachbarschaft der Siebwandung gelangen, also etwa so weit, dass ein Spiel von etwa 0,5 mm besteht.
Auch bei dieser Ausgestaltung der Leitschaufeln ist es möglich, die Welle axialverschiebbar zu lagern. Während bei der anhand der Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausführungs form der Leitschaufeln bei jeder Stellung der Welle 45 jede Leitschaufel den Trester nur von einer be stimmten Stelle des Schleudersiebes 41 löst, kann mit den Leitschaufeln nach der Fig. 3 der Trester von der ganzen Wandung gleichzeitig losgelöst wer den. Bei der Verwendung von Leitschaufeln nach der Fig. 3 ist es also zweckmässig, einen Schnäpper vor zusehen, der die Welle in der Arbeitsstellung der Flügel festhält, damit je nach Wunsch der Trester auch kontinuierlich ausgeworfen werden kann.
Eine etwas einfachere Konstruktion kann man erhalten, wenn man die mit den Leitschaufeln 57 versehene Welle 45 mit den festen Teilen der Zentri fuge, also z. B. mit dem Deckel 35 starr verbindet. Natürlich müssen die Leitschaufeln dann so ein gestellt sein, dass ihre Arbeitskanten 57a in unmittel barer Nachbarschaft des Schleudersiebes liegen, also von ihm einen Abstand von nur etwa 0,5 mm auf weisen. Bei dieser Konstruktion, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, wird dann der Trester kontinuier lich der Siebwandung entlang nach oben geschafft und von dort durch die Auswurföffnung 54 wegge schleudert.
Das vierte, in den Fig. 4 bis 6 dargestellte Aus führungsbeispiel unterscheidet sich von den vorste hend beschriebenen Ausführungsbeispielen im we sentlichen dadurch, dass der Träger für die Leit- schaufeln nicht als volle Welle, sondern als Hohl welle ausgebildet ist und dass das Schleudersieb nicht genau zylindrisch sondern leicht konische Form aufweist. Auch hier ist der Motor in einem Unterteil untergebracht, der mit 61 bezeichnet ist. Auf der Motorwelle 62 sitzt die Schwungscheibe 63. Auf dem Abschlussdeckel 64 des Unterteiles steht die Schale 65 des Oberteils, der durch den Deckel 66 abgeschlossen wird.
Die beiden Bestandteile 65 und 66 des Oberteiles werden durch zwei Bügel 67 auf dem Unterteil 61 festgehalten. Hier ist der Boden der Schale 65 an seinem äusseren Rand vertieft, wodurch eine Saftrinne 68 gebildet wird, die in den Ausguss 69 mündet. Auf der Motorwelle 62, die durch eine Bohrung in die Schale 65 hineinreicht, sind mittels einer Mutter 70 das Schleudersieb 71 sowie die Raffelscheibe 72 festgehalten, wozu die Welle zweckmässigerweise eine vierkantige Stelle und diese beiden Teile entsprechende viereckige Löcher aufweisen.
Der Deckel 66 enthält eine Führungshülse 73 für das mit einem Handgriff 75 versehene, dreh bare Rohr 74, das als Träger für die drei genau untereinander liegenden pflugförmigen Leitschaufeln 76, 77 und 78 dient, die zur Achse des Schleuder siebes schief stehen und je eine Arbeitskante 76a, 77a bzw. 78a aufweisen, deren Projektion dieselbe Krümmung aufweist wie das Schleudersieb, so dass sie sich auf ihrer ganzen Länge in die unmittelbare Nachbarschaft der Siebwandung bringen lassen, um bei sich drehendem Sieb den Trester gleichzeitig auf der ganzen Höhe der Siebwandung nach oben zu fördern.
Der Deckel 66 weist einen Auswurfstutzen 79 auf, in den hinein der Trester geschleudert wird, wenn sich das Schleudersieb dreht und sich die Leitschaufeln 76, 77 und 78 in der in der Fig.5 mit ausgezogenen Linien gezeichneten Stellung be finden. Die Führungshülse 73 enthält zwei in der Zeichnung nicht dargestellte Schnäpper, damit der im Schlitz 73a der Hülse geführte Handgriff 75 in den beiden Endstellungen festgehalten werden kann.
In der einen Endstellung nehmen die Leitschaufeln die in der Fig. 5 mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage ein, in welcher sie den Trester nach oben fördern, so dass er in die Auswurföffnung 79 ge schleudert wird, während sie in der andern End- stellung des Handgriffes die in derselben Fig. 5 mit strichpunktierten Linien dargestellte Lage einnehmen und dort die Tresteransammlung im Schleudersieb nicht beeinflussen.
Der hohle Träger 74 dient des weiteren als Einfüllrohr für das zu zerkleinernde Gut, welches mit einem Stössel 80 gegen die Raffel- scheibe 72 gedrückt werden kann. Da im übrigen die Arbeitsweise dieser Zentrifuge gleich ist wie die Arbeitsweise der anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebe nen Zentrifuge, erübrigt sich eine nochmalige Be schreibung der Wirkungsweise.