CH376277A - Verfahren zur Herstellung von lackierten, dünnen Aluminiumblechen mit hoher mechanischer Festigkeit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von lackierten, dünnen Aluminiumblechen mit hoher mechanischer Festigkeit

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CH376277A
CH376277A CH7267759A CH7267759A CH376277A CH 376277 A CH376277 A CH 376277A CH 7267759 A CH7267759 A CH 7267759A CH 7267759 A CH7267759 A CH 7267759A CH 376277 A CH376277 A CH 376277A
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CH7267759A
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Gustav Dr Phil Siebel
Wolfgang Dipl Ing Mueller
Erich Dipl Ing Traegner
Karl Dipl-Chem Dr P Broockmann
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Aluminium Walzwerke Singen
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Description


  Verfahren zur Herstellung von lackierten,     dünnen        Aluminiumblechen     mit hoher mechanischer Festigkeit    Es ist seit langem bekannt, Bleche aus     Aluminium     oder Aluminiumlegierungen in     lackiertem    oder     un-          lackiertem    Zustand als     Austauschwerkstoff    für Weiss  blech zu verwenden. Wenn es sich z.

   B. um die Her  stellung von     Konserven-    und anderen Dosen sowie  von     Flaschenverschlusskapseln    nach     Art    der Kronen  korke handelt, werden Bleche von einer Dicke     ver-          langt,    die höchstens 0,8 mm und mindestens 0,1 mm  beiträgt und vorzugsweise bei 0,25-0,35 mm     liegt.    Die  bisher für solche Zwecke gelieferten Bleche,     die    fast  ausschliesslich in Bandform erzeugt werden, hatten  eine mechanische Festigkeit, welche diejenige von  Weissblech nicht erreichte, insbesondere nicht,     wenn     sie in lackiertem Zustand gebraucht wurden.

   Verwen  det man .nämlich     hartgewalztes    Blech aus     Reinalumi-          nium    oder niedrig legiertem Aluminium in lackiertem  Zustand (wobei die Lackierung als Korrosionsschutz  und     gegebenenfalls    zusätzlich als     Haftgrund        für    einen  etwaigen     Kunststoffbelag    dient), so wird das Metall  beim Erwärmen zwecks     Trocknens    und ,gegebenen  falls     Einbrennens    des Lacküberzuges weichgeglüht,  so dass es beispielsweise für Kronenkorke und Dosen  keine genügende Festigkeit mehr aufweist. Bleche  aus hochlegiertem Aluminium, z.

   B. aus     AlMg5,    die  im weichgeglühten Zustand noch beachtliche Zug  festigkeit, Streckgrenze, Bruchdehnung     und    Härte  aufweisen, scheiden vor allem aus preislichen Grün  den als Austauschwerkstoff für     Weissblech    bei der       Herstellung    von Massenprodukten wie Dosen und  Kronenkorken aus. Der Werkstoff des Bleches darf  kaum teurer sein als     Reinaluminium.     



  Die Erfindung     bezieht    sich nun auf ein Verfah  ren zur Herstellung von lackierten     dünnen        Alümi-          niumblechen,    deren mechanische     Eigenschaften    etwa  derjenigen des üblichen     Weissbleches    gleicher Stärke    entsprechen und     mit    letzterem     Werkstoff        auch    preis  lich konkurrieren können.  



  Das     erfindungsgemässe    Verfahren besteht darin,  dass durch Wärmebehandlung     vergübbares,    niedrig  legiertes Aluminium mit einem     Höchstgehalt    von       1,5        %        an        einem        oder        mehreren        der        Legierungs-          elemente    Mg,     Si,    Zn,     Cr,    Mn und     Ti    bei     mindestens          zweifacher    Endstärke,

   vorzugsweise     bei        3-5facher     Endstärke,     einem    Lösungsglühen .mit nachfolgendem  Abschrecken unterzogen, zwecks Erreichung eines       Härtungseffektes    bei     einer        Temperatur    von höchstens  60  C gelagert, auf Endstärke kaltgewalzt, hier  auf mit der Lösung eines     tiefziehfähigen    Lackes  überzogen und schliesslich bei Temperaturen zwischen  120 und 240  C zum Trocknen und Einbrennen des  Lackes erwärmt wird, wobei im Vergleich zum kalt  gewalzten Zustand nicht nur die     Verformbarkeit    des  Bleches, sondern auch seine mechanische Festigkeit  erhöht wird.  



  Wird das     Lösungsglühen    bei     zweifacher    Endstärke  vorgenommen, ;so beträgt beim     Kaltwalzen    der     Ver-          formungsgrad        50,%;        wird        das        Lösungsglühen        bei     fünffacher     Endstärke    vorgenommen, so beträgt er       8011/9.    Dieser Wert darf     überschritten    werden, sofern  die     gewünschte    mechanische Festigkeit noch     erreicht     wird.  



  Das Lagern zwecks     Herbeiführens    des     Härtungs-          effektes    wird vorzugsweise so lange durchgeführt,  bis praktisch der voll ausgehärtete Zustand erreicht  ist; bei einer Legierung z. B., die aus     Aluminium          mit        0,4        %        Mg        und        0,6        1/a        Si        besteht,        ist        es        empfehlens-          wert,

      eine Lagerdauer von mindestens 2 Tagen bei  Zimmertemperatur bzw. etwas kürzer bei leicht er  höhter Temperatur zu     wählen.        Vorzugsweise    wird bei  Raumtemperatur während 3-4 Tagen gelagert.      Selbstverständlich schadet eine längere Lagerungs  dauer in keiner Weise, da das Material nach dem  Aushärten unverändert bleibt.  



  Es kommen sehr viele Qualitäten von niedrig  legiertem Aluminium in Frage; sie müssen aber für  das vorliegende Verfahren durch Wärmebehandlung       vergütbar    sein. Sehr     gute    Ergebnisse     werden    mit  einer     AllVIgsi-Legierung    erreicht, die     0,3-0,71/0    Mg       und        0,3-0,7        %        Si        enthält.        Das        niedrig        legierte        Alumi-          nium    kann selbstverständlich ausser Mg,

       Si,    Zn,     Cr,     Mn und     Ti    noch weitere Elemente in geringer Menge       enthalten,    sofern diese weiteren     Elennente    das Ergeb  nis des erfindungsgemässen Verfahrens entweder  nicht     :beeinträchtigen    oder verbessern.  



  Das     Aluminiumlegierungsblech    wird vorzugs  weise in Bandform gewalzt und weiter verarbeitet.  Je nach dem Verwendungszweck kann es nach dem  Trocknen und Einbrennen des Lackes 'm Formate  geschnitten, ausgestanzt, in mehrere schmälere Bän  der getrennt oder in aufgerollter Form dem Besteller  geliefert werden.  



  Als Lacke, die einen     tiefziehfähigen    Überzug  liefern, kommen vorzugsweise     Äthoxylnharze,          Epoxyharze    und     Polyvinylchlorid-Mischpolymerisate     in Frage.  



  Beim Lagern nach dem dem Lösungsglühen fol  genden Abschrecken (das beispielsweise in kaltem  oder lauwarmem Wasser oder     auch        im    Luftstrom vor  genommen werden kann) steigen die Werte für die  Streckgrenze, die     Zugfestigkeit    und die Härte an.

    Ein weiterer Anstieg erfolgt     während    dies     Kaltwalzens;     die Bruchdehnung nimmt dabei jedoch ab (bei einer       Aluminiumlegierung        mit        0,46        %        Mg        und        0,6        %        Si     beispielsweise auf einen Wert von 6-3 0/0).     In    diesem  Zustand reicht die     Verformbarkeit    beispielsweise für  das Tiefziehen von Dosen oder für die Herstellung  von Kronenkorken nicht aus.

   Wird nun das kalt  gewalzte Blech lackiert und zwecks     Trocknens    und  Einbrennens des Lackes beispielsweise während  10 min bis 30 sec auf 120-240 C erwärmt, so tritt  gleichzeitig eine     Kristallerholung    mit einer Erhöhung       der        Bruchdehnung        auf        beispielsweise        10        bis        15        %     und     nachfolgendem    Anstieg von Streckgrenze, Zug  festigkeit und Härte ein.

   Es wird also eine Verbesse  rung der mechanischen Werte der vergüteten und  kaltgewalzten Bleches mit einem Trocknen und  Einbrennen des     Lacküberzuges    verbunden.  



  Es war schon bekannt, einzelne Gegenstände aus  normal legiertem     AlMgSi    nach dem     Lösungsglühen     und dem     Abschrecken    zu lackieren und hierauf zu  erhitzen, um gleichzeitig den Lack     einzubrennen    und  das     AIM9Si        warmzuhärten.    Es handelt     sich    weder  um :

  ein niedrig legiertes Aluminium noch um das  Lackieren und Warmhärten einer kalt ausgehärteten  Aluminiumlegierung noch um ein Material, das nach  der letzten Erwärmung einer starken     Verformung     ausgesetzt     werden    kann und dabei als Austauschwerk  stoff für     Weissblech    in Frage kommt,     noch    um ein       Material,    das bei der Herstellung von Massenpro  dukten mit dem Weissblech preislich konkurrieren    kann.

   Durch die Kombination der verschiedenen Ar  beitsgänge (Lösungsglühen, Abschrecken, Kalthärten,       Kaltwalzen,    Warmhärten     in    Verbindung mit der Lack  trocknung) konnte erreicht werden, dass Streckgrenze,  Zugfestigkeit, Härte und Dehnung auch bei der Lack  trocknung noch ansteigen. Ohne das dem Lösungs  glühen und Abschrecken folgende Kalthärten erreicht       man    durch Vergütung des Bleches in einer     End-          stärke    von beispielsweise 0,25-0,45 mm nicht aus  reichende Werte für Streckgrenze, Zugfestigkeit und  Härte, wenn es sich z. B. um die Herstellung von  Kronenkorken oder von Dosen handelt.  



       Dass    erfindungsgemässe Verfahren bietet ausser den  erwähnten Vorteilen (zunehmende Verbesserung der  mechanischen Festigkeit während der letzten Arbeits  gänge, Kombination der Warmhärtung mit der Lack  trocknung) noch     weitere    wichtige Vorteile:  1. Das Lösungsglühen mit Abschrecken muss  nicht bei Endstärke durchgeführt werden, sondern  bei erheblich dickerer Materialstärke; ein Vergüten       durch    Lösungsglühen und nachfolgendem     Abschrek-          ken    bei Stärken von beispielsweise 0,25 bis 0,45 mm  ist unwirtschaftlich, technisch schwer     durchzuführen     und ergibt nicht die maximalen     Festigkeitswerte.     



  2. Meistens ist die Oberfläche der     vergütbaren     Aluminiumlegierungen, auch der niedrig legierten,  nach dem     Lösungsglühen    und dem Abschrecken leicht  grau; beim     Warmaushärten    wird die graue Ober  fläche beibehalten. Beim Kaltwalzen des vergüteten  Materials nach dem erfindungsgemässen Verfahren  wird dessen Oberfläche dagegen wieder     walzblank,     was für die Verwendung des Materials sehr vorteil  haft ist.  



  <I>Beispiel</I>  Ein Aluminiumband mit     0,40/9    Mg und     0,611/o          Si    wird bei einer Zwischenstärke von 1-1,5 mm  einem Lösungsglühen unterworfen, in Wasser abge  schreckt und     kalt    ausgehärtet, wobei die     Streck-          grenze;

  von4-6    auf 8-15     kgjmm2    ansteigt,     dieZugfestig-          keit    von etwa 10 auf 20     kg/mm2    und die     Brinellhärte     von 20-30 auf 55-60     kg/mm2.    Beim nachfolgenden  Kaltwalzen auf eine Endstärke von 0,3 mm     (Kalt-          walzgrad        70-800h)    steigt die Streckgrenze auf 28  bis 34     kg/mm2,

      die Zugfestigkeit auf 30-35     kg/mm2     und die     Brinellhärte    auf 90-100     kg/mm2.    In diesem  Zustand beträgt die     Bruchdehnung    nur noch 3 bis  4 0/0, das heisst die     Verformbarkeit    ist z. B. für die  Herstellung von Kronenkorken ungenügend. Wird  nun ein so hergestelltes Blech mit der Lösung eines       tiefziehbaren    Lackes überzogen und schliesslich bei  Temperaturen zwischen 120 und     240     C zum Trock  nen und Einbrennen des Lackes erwärmt, so lässt  sich, im Vergleich zum kaltgewalzten Blech, ein be  trächtlicher Dehnungsgewinn feststellen (es kann z. B.

         ein        Wert        von        15        %        erreicht        werden),        während        Streck-          grenze    und Zugfestigkeit nicht absinken,

   sondern um       etwa        6-8        %        bzw.        8-10        %        zunehmen.        Die        mecha-          nische    Festigkeit des auf diese Weise     hergestellten     Materials entspricht etwa derjenigen des üblichen  Weissbleches gleicher Stärke.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von lackierten, dün nen Aluminiumblechen mit hoher mechanischer Festigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass durch Wärmebehandlung vergütbares, niedrig legiertes Aluminium mit einem Höchstgehalt von 1,5% an einem oder mehreren der Legierungselemente <B>Mg,</B> Si, Zn, Cr,
    Mn und Ti bei mindestens zweifacher Endstärke einem Lösungsglühen mit nachfolgendem Abschrecken unterzogen, zwecks Erreichung eines Härtungseffektes bei einer Temperatur von höchstens 60 C gelagert, auf Endstärke kaltgewalzt, hierauf mit der Lösung eines tiefziehfähigen Lackes überzogen und schliesslich bei Temperaturen zwischen 120 und 240 C zum Trocknen und Einbrennen des Lackes erwärmt wird, wobei im Vergleich zum kaltgewalzten Zustand nicht nur ,die Verformbarkeit des Bleches, sondern auch seine mechanische Festigkeit erhöht wird. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die verschiedenen Behandlungs stufen an einem Blech in Bandform vorgenommen werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass ein niedrig legiertes Aluminium verwendet wird, das 0,3-0,7 II/o Mg und 0,3-0,7 1/a Si enthält. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das niedrig legierte Aluminium blech auf eine Endstärke von 0,8-0,1 mm kaltgewalzt wird.
CH7267759A 1958-05-17 1959-04-29 Verfahren zur Herstellung von lackierten, dünnen Aluminiumblechen mit hoher mechanischer Festigkeit CH376277A (de)

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CH622031A5 (en) * 1976-09-02 1981-03-13 Alusuisse Use of pure aluminium for aluminium cans
CH624147A5 (de) * 1976-12-24 1981-07-15 Alusuisse
FR2457328A1 (fr) * 1979-05-25 1980-12-19 Cebal Alliage d'aluminium de type a-gs

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BE578543A (fr) 1959-08-31

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