DE1483324C2 - Verwendung von AIZnMg-Leglerungen mit geringer Kerbempfindlichkeit - Google Patents
Verwendung von AIZnMg-Leglerungen mit geringer KerbempfindlichkeitInfo
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Description
Aus Gründen der Gewichtsersparnis und des Korrosionsverhaltens versucht man in steigendem Maße,
auch für hochbeanspruchte Werkstücke Al-Legierungen einzusetzen. Von den hqchfesten Al-Legierungen
gibt es zwei Gruppen mit hoher Festigkeit, die Legierungen des Typs AlCuMg und AlZnMg. Erstere
sind wenig korrosionsbeständig, während die AlZnMg- und AlZnMgCu-Legierungen zwar ausreichend korrosionsbeständig,
aber gleichzeitig relativ spröde und vor allem kerbempfindlich sind. Außerdem neigen sie
zu Spannungsrißkorrosion.
■Geschweißte Panzerplatten für Militärfahrzeuge, für die man aus Gewichtsgründen Aluminiumlegierungen
vorgeschlagen hat, müssen gleichzeitig hohe Festigkeit und Zähigkeit aufweisen. So haben Beschußversuche
an der hochfesten Legierung 3 4365 nach DIN 1725, die in den amerikanischen Normen als
Legierung 7075 bezeichnet wird, gezeigt, daß die Geschosse die Platten zwar nicht· durchschlugen, auf
der Rückseite jedoch Splitter abplatzten, die zu Verletzungen rühren können.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu zeigen, in welcher Weise geschweißte
Panzerplatten aus einer aus Gewichtsersparnisgründen grundsätzlich erwünschten Aluminiumlegierung erhalten
werden können, bei denen diese Splitterbildung nicht auftritt.
Innerhalb der Gruppe der hochfesten Legierungen des Typs AlZnMg und AlZnMgCu sind nach DIN 1725
(Ausgabe Mai 1961) folgende Werkstoffe genormt:
AlZnMg 3 mit 4,2 bis 5,3% Zn; 2,0 bis 3,5% Mg; 0,1 bis 0,6% Mn; 0,1 bis 0,3% Cr; maximal 0,7% Fe;
maximal 0,7% Si.
AlZnMgCu 0,5 mit 3,8 bis 5,2% Zn; 2,4 bis 3,8% Mg;0,4bis l,0%Cu;0,l bis0,6% Mn;0,l bis0,3% Cr;
maximal 0,5% Fe; maximal 0,5% Si.
AlZnMgCu 1,5 mit 5, Ibis 6,1% Zn; 2, Ibis 2,9% Mg;
1,2 bis 2,0% Cu; 0,18 bis 0,4% Cr; 0 bis 0,5% Si; 0 bis 0,3% Mn; maximal 0,7% Fe.
Diese Legierungen sind alle durch einen relativ weiten Bereich im Zn- und Mg-Gehalt gekennzeichnet.
Bildet man das Verhältnis rj-t , so beträgt dieses im
Mittel bei AlZnMg 3 1,73, bei AlZnMgCu 0,5 1,45 und bei AlZnMgCu 1,5 2,24. Die Gehalte an zulässigen
Beimengungen, insbesondere Fe und Si, sind mit 0,5 bzw. 0,7 nach oben begrenzt.
Die Wärmebehandlung dieser Legierungen wird in der Regel in der Weise durchgeführt, daß die Halbzeuge
bei 460 bis 480° C lösungsgeglüht, in Wasser abgeschreckt und bei 120 bis 130° C warm ausgelagert
werden. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Warmauslagerungstemperatur auf 140 bis 18O0C zu
erhöhen, da hierdurch eine höhere Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion erzielt wird.
Die neben hoher Festigkeit für den angegebenen Verwendungszweck notwendigen Eigenschaften sind
somit große Zähigkeit, geringe Kerbempfindlichkeit und gutes plastisches Arbeitsvermögen bei Schlag-
und Stoßbeanspruchung. Sie sind bei der Werkstoffprüfung durch hohe Werte für Dehnung, Einschnürung
und Schlagbiegezähigkeit gekennzeichnet.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun Maßnahmen zur Verbesserung dieser Eigenschaften.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß Dehnung, Einschnürung und Schlagbiegezähigkeit bei AlZnMg-
und AlZnMgCu-Werkstoffen in hohem Maße vom
Verhältnis jt- abhängen. Je größer das Verhältnis ττ-
bei gleicher Summe der beiden Komponenten und sonst gleicher Zusammensetzung ist, um so günstigere
Eigenschaften 4ass.en_sich erzielen. Streckgrenze und
Festigkeit sind dagegen m erster Linie von der Summe Zn + Mg abhängig.
Der Siliziumgehalt in der erfindungsgemäß verwendeten Legierung ist daher auf 0,09% festgesetzt.
Erfindungsgemäß hat darüber hinaus die Temperatur der Warmauslagerung nach dem Abschrecken
regelmäßig einen erheblichen Einfluß auf Dehnung, Einschnürung und Schlagbiegezähigkeit. Es wurde
gefunden, daß bei der erfindungsgemäß verwendeten Legierung eine Stufenauslagerung, bestehend aus einer
Vorlagerung von 4 bis 24 Stunden, vorzugsweise 8 bis 16 Stunden, bei 12O0C und einer anschließenden
Nachlagerung von 1 bis 6 Stunden, vorzugsweise 3 bis
5 Stunden, bei 1800C zu gleichzeitig hohen Werten
für Streckgrenze und Bruchfestigkeit einerseits und Dehnung, Einschnürung und Schlagbiegezähigkeit
andererseits führt. Diese Stufenauslagerung kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß die zu
härtenden Teile in einen Ofen gebracht, dort auf 120° C
aufgeheizt, 4 bis 24 Stunden, vorzugsweise 8 bis 16 Stunden, bei 1200C gehalten, anschließend in demselben
Ofen auf 1800C gebracht und nochmals 1 bis
6 Stunden, vorzugsweise 3 bis 5 Stunden, auf dieser Temperatur gehalten werden, worauf sie aus dem
Ofen genommen und an Luft abgekühlt werden. Durch diese Wärmebehandlung werden vor allem die
Einschnürung und die Schlagbiegezähigkeit erhöht, wobei die Werte für Streckgrenze und Zugfestigkeit
einer normalen Auslagerung bei 1200C entsprechen.
Die Dehnung ändert sich durch eine solche Wärmebehandlung praktisch nicht. Dies ist aber darauf
zurückzuführen, daß die Gleichmaßdehnugg etwas abnimmt, während die Einschnürungsdehnung steigt.
Gerade letzteres ist aber im Hinblick auf die beschriebenen Anwendungsgebiete erwünscht, während die
Gleichmaßdehnung hierfür keine Bedeutung hat.
Deshalb besteht die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe in der Verwendung einer Legierung, bestehend
aus 5,78% Zink, 1,62% Magnesium, 0,02% Kupfer, 0,24% Mangan, 0,13% Chrom, 0,09% Silizium, 0,22%
Eisen, 0,17% Zirkonium, Rest Aluminium, die nach der Lösungsglühung und Abschreckung bei 120 C
und anschließend bei 180"C stufenausgelagert worden ist, als Werkstoff zur Herstellung von geschweißten
Panzerplatten, die geringe Schweißrissigkeit aufweisen und bei deren Beschüß Splitter nicht abplatzen.
Durch die Kombination der erfindungsgemäß beschriebenen legierungstechnischen und Wärmebehandlungsmaßnahmen
gelingt es, gleichzeitig die Spannungskorrosionsempfindlichkeit zu beseitigen und die
Dauerfestigkeit zu erhöhen.
An dieser Stelle sei daraufhingewiesen, daß AlZnMg-Legierungen
der beanspruchten Zusammensetzung bekannt sind und das erfindungsgemäße Zn Mg-Verhältnis
theoretisch innerhalb der bekannten Bereiche einstellbar ist. Auch gehört die Warmauslagerung in
zwei Stufen für AlZnMg-Legierungen zum Stand der Technik, während es ferner grundsätzlich nicht
mehr neu ist, AlZnMg-Legierungen als Werkstoff für hydraulische Bergbaustempel zu benutzen. Indessen
ist erst bei Verwendung von AlZnMg-Legierungen mit dem bestimmten angegebenen Verhältnis von Zn
und Mg nach einer Stufenauslagerung bzw. bei solchen silberhaltigen AlZnMg-Legierungen nach einstufiger
Auslagerung die Unempfindlichkeit der Legierungen gegen insbesondere Kerbwirkung im Gegensatz zu
den genormten Legierungen dieses Typs so groß, daß die Legierungen erfolgreich für die erläuterten
Verwendungszwecke eingesetzt werden-können.
Aus der FR-PS 13 85 837 ist zwar die Verwendung einer AlZnMg-Legierung als Werkstoff für Panzerplatten
bekannt, die beim Beschüß nicht absplittern bzw. abblättern. Von diesem Stand der Technik unterscheidet
sich der Erfindungsgegenstand im wesentlichen in der Zusammensetzung der Legierung, insbesondere
im Magnesium- und Zinkgehalt, durch den Zirkoniumzusatz und der dadurch. bedingten Verringerung
der Schweißrissigkeit sowie in der Verwendung als Werkstoff für Panzerplatten, die geschweißt
worden sind.
Für die Herstellung von Panzerplatten wurde eine Legierung folgender Zusammensetzung gewählt:
5,78% Zn 1,62% Mg 0,02% Cu 0,24% Mn 0,13% Cr 0,09% Si 0,22% Fe 0,17% Zr
Rest Aluminium
Zn + Mg = 7,4%
^- -3
Mg
Dieser Werkstoff wurde geschweißt. Zur Verringerung der Schweißrissigkeit hat er wenig Cu und
enthält einen Zusatz von Zr.
4-mm-Blech wurde 1 Stunde bei 480° C lösungsgeglüht,
in Wasser abgeschreckt, 24 Stunden"" bei
12O0C vorr und däTm-2 Stunden bei 1800C nachgelagert.
Die mechanischen Werte betrugen:
"02 30 (kp/mnr) |
(kp/mm2) | Deh nung A (%) |
Gleich maß dehnung 'hl (%) |
Ein schnü rung Ψ (%) |
Schlag- biege- ziihigkeit "b (mkp/ cm2) |
38,2 | 41,8 | 18,5 | 10,0 | 54,0 | 16,0 |
Kerbschlagzähigkeit aÄ(mkp/cm2): 3,42.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Legierung, bestehend aus 5,78% Zink, 1,62% Magnesium, 0,02% Kupfer, 0,24% Mangan, 0,13% Chrom, 0,09% Silizium, 0,22% Eisen, 0,17% Zirkonium, Rest Aluminium, die nach einer Lösungsglühung und Abschreckung bei 1200C und anschließend bei 1800C stufenausgelagert worden ist, als Werkstoff zur Herstel- iö lung von geschweißten Panzerplatten, die geringe Schweißrissigkeit aufweisen und bei deren Beschüß Splitter nicht abplatzen.
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