CH375297A - Verfahren zum Abgleich von für Uhrwerke bestimmten Schwingsystemen - Google Patents

Verfahren zum Abgleich von für Uhrwerke bestimmten Schwingsystemen

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CH375297A
CH375297A CH1354160A CH1354160A CH375297A CH 375297 A CH375297 A CH 375297A CH 1354160 A CH1354160 A CH 1354160A CH 1354160 A CH1354160 A CH 1354160A CH 375297 A CH375297 A CH 375297A
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Greiner Rudolf
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Greiner Electronic Ag
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    • G04D7/08Measuring, counting, calibrating, testing or regulating apparatus for balance wheels
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Description


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 Verfahren    zum      Abgleich   von für Uhrwerke    bestimmten   Schwingsystemen Es sind Verfahren zum    Abgleich   von für Uhrwerke bestimmten Schwingsystemen bekannt, gemäss welchen das eine Unruh und eine    Spiralfeder   aufweisende Schwingsystem zuerst    vorabgeglichen   wird, bis es wenigstens    näherungsweise   mit Sollfrequenz schwingt. Dabei ist es ebenfalls bekannt, diesen Vorabgleich durch    Masseänderungen   und insbesondere durch Anbohren oder    Anfräsen   der Unruh an zentrumssymmetrischen Stellen vorzunehmen.

   Sobald das Schwingsystem nahezu mit    Sollfrequenz   schwingt, kann die Beseitigung oder Komposition von    Isochro-      nismusfehlern      vorgenommen   werden. Diese    Isochro-      nismusfehler   haben    bekanntlich   zur Folge, dass die Schwingfrequenz des Schwingsystems je nach der    räumlichen   Lage der Drehachse der Unruh sowie des äusseren    Spiralfederendes   variiert. Eine weitere Folge der    Isochronismusfehler   ist, dass die Schwingfrequenz des Schwingsystems auch von der    Amplitude   der Drehschwingung der Unruh abhängt.

   Von besonderer Bedeutung ist der durch eine Unwucht des Schwingsystems hervorgerufene    Isochronismusfehler,   der bei lotrechter Drehachse der Unruh zwar verschwindet, aber bei horizontaler Drehachse der Unruh und je nach der Lage des äusseren    Spiralfeder-      endes   ein relatives    Maximum      annimmt.   Zur genaueren Erfassung dieses    Isochronismusfeblers   hat man das Schwingsystem als Ganzes betrachtet in eine grössere Anzahl verschiedener räumlicher Lagen gebracht und die sich jeweils -ergebenden Frequenzabweichungen bei konstanter Amplitude der Drehschwingung seiner Unruh gemessen. Aus diesen Messungen lässt sich dann sowohl die Grösse der Unwucht als auch der Ort    ermitteln,   an welchem die Unwucht an der Unruh wirksam wird.

   Zur Beseitigung des    Isochronismusfehlers   des Schwingsystems kann darauf am gefundenen Ort der    Unruh   so viel Masse abgetragen werden, bis der    Isochronismusfeh-      ler   verschwindet und    demzufolge   der optimale    Iso-      chronismus   des Schwingsystems erreicht ist. An Stelle einer    Masseabtragung   am gefundenen    Ort   kann man auch eine    Massevermehrung   an der diametral gegen= überstehenden Stelle der Unruh anwenden.

   In entsprechender Weise sind auch    Masseverschiebungen   an den genannten Stellen der Unruh    möglich.   Nachdem nun der optimale    Isochronismus   des Schwingsystems erreicht ist, kann dessen    Schwingfrequenz   durch weitere    zentrumssymmetrische,   an der Unruh vorgenommene    Masseänderungen   einem    Feinab-      gleich      unterworfen   werden, so dass das Schwingsystem innerhalb der vorgegebenen Fehlergrenzen mit    Sollfrequenz   schwingt. 



  Das oben    erläuterte   Verfahren    zum      Abgleich   eines eine Unruh und eine    Spiralfeder   aufweisenden Schwingsystems ist offenbar vergleichsweise zeitraubend . und daher    kostspielig.   Der    hauptsächlichste   Nachteil besteht indessen darin, dass dieses Verfahren nicht immer durchführbar ist. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn zur Beseitigung des    Iso-      chronismusfehlers   an einer Stelle der Unruh Masse- änderungen vorgenommen werden müssten, die schon vorher, etwa bei der Durchführung des erwähnten    Vorabgleiches   auf    Sollfrequenz,   bearbeitet worden ist und welche aus diesem Grund für eine weitere Bearbeitung nicht mehr verwendet werden darf.

   Diese und andere    Mängel   der bisher üblichen Abgleichverfahren verhindern eine rationelle und insbesondere halbautomatische Fertigung von abgeglichenen Schwingsystemen. 



  Die vorliegende Erfindung befasst sich    demge-      mäss   mit einem Verfahren zum    Abgleich   von für Uhrwerke bestimmten    Schwingsystemen,   welche eine    Unruh   und eine    Spiralfeder   aufweisen. Bezweckt wird 

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 die Schaffung eines Verfahrens, welches stets anwendbar ist und eine    wirtschaftliche   Fertigung von abgeglichenen Schwingsystemen gestattet.

   Dies wird    erfindungsgemäss   dadurch erreicht, dass man das    Schwingsystem   in eine erste Messlage bringt, in welcher die    Unruhwelle   eine von der    Vertikalen   abweichende Richtung aufweist, dass man in dieser ersten Messlage die Unruh nacheinander Drehschwingungen mit voneinander verschiedenen Amplituden    ausführen   lässt und die zu diesen Amplituden gehörenden Schwingfrequenzen misst, dass man nach Massgabe dieser erstgenannten Messungen an der stillstehenden    Unruh      Masseänderungen   vornimmt, welche wenigstens    näherungsweise   den optimalen    Iso-      chronismus   des Schwingsystems in dieser ersten Messlage bewirken, dass man darauf das.

   Schwingsystem in eine zweite Messlage bringt, in welcher es als Ganzes    bezüglich   der Drehachse seiner Unruh und gegenüber der erstgenannten Messlage um einen Winkel von wenigstens    näherungsweise   90 Grad geschwenkt ist, wobei die    Unruhwelle   auch in dieser zweiten Messlage eine von der Vertikalen abweichende Richtung    aufweist,   dass man nunmehr    in   dieser zweiten Messlage die Unruh nacheinander Drehschwingungen mit voneinander verschiedenen Amplituden ausführen lässt und die zu diesen    Amplitu-      den   gehörenden Schwingfrequenzen    misst,   und dass man nach Massgabe dieser zuletzt genannten- Messungen an der -stillstehenden Unruh    Masseänderun-      gen   vornimmt,

   welche wenigstens    näherungsweise   den optimalen    Isochronismus   des Schwingsystems in dieser zweiten Messlage bewirken. 



  Das erfindungsgemässe Verfahren wird    nachfol-      gend-an   Hand der Zeichnung näher erläutert, in welcher    Fig.   1 eine Ansicht des Schwingsystems zeigt, das    bezüglich   seiner Schwingfrequenz    vorabgeglichen   ist und zur Behebung seines    Isochronismusfehlers   in eine erste Messlage gebracht wurde ;    Fig.   2 eine der    Fig.   1 entsprechende Darstellung des .Schwingsystems wiedergibt, wobei zur Behebung des    Isochronismusfehlers      bezüglich   der ersten    Mess-      lage   eine    Masseabtragung   an- der Unruh vorgenommen worden, ist ;

      Fig.   3 das in eine zweite Messlage gebrachte Schwingsystem wiedergibt ;    Fig.   4 eine der    Fig.   3 entsprechende Darstellung des Schwingsystems zeigt, wobei zur Behebung des    Isochronismusfehlers   bezüglich der zweiten Messlage eine weitere    Masseabtragung   an der Unruh vorgenommen worden ist;

      Fig.   5 und 6 das gemäss der    Fig.   4 von    Isochro-      nismusfehlern   befreite Schwingsystem darstellen, wobei weitere und    zentrumssymmetrische      Masseabtra-      gungen   an der Unruh vorgenommen worden    sind,   um einen    Feinabgleich   der Schwingfrequenz zu erreichen, und in welcher    Fig.   7 eine graphische Darstellung der verschiedenen zur Durchführung des    Abgleiches   vorgenommenen Messungen veranschaulicht, wobei in der    Abszissenrichtung   die Amplitude der Drehschwingungen der Unruh in Winkelgraden aufgetragen ist,

   während die jeweilige Frequenz der    Drehschwingung   der Unruh in der    Ordinatenrichtung   aufgetragen ist. Die Zahlenangaben in der    Ordinatenrichtung   beziehen sich wie üblich auf    Frequenzabweichungen   von der Sollfrequenz, wobei diese    Frequenzabweichungen   in Sekunden pro 24 Stunden (s/24 h)    angeschrieben   sind. Das Pluszeichen in der    Ordinatenrichtung   gibt ein Vorgehen und das Minuszeichen ein Nachgehen des Schwingsystems gegenüber der Sollfrequenz an. 



  Die    Unruhwelle   8 des in den    Fig.   1 bis 6 schematisch angedeuteten Schwingsystems    trägt      wie   üblich die aus dem    Unruhreif   mit Armen bestehende Unruh 9. Das innere Ende der Spiralfeder 10 des Schwingsystems ist ebenfalls wie    üblich   auf einer    Spiralrolle   befestigt, die ihrerseits auf der Unruhwelle 8 sitzt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die    Spiralrolle   nicht näher dargestellt und es sind auch alle anderen Teile des    Schwingsystems,   welche die Drehschwingung der    Unruhwelle   8 mitmachen und auf der letzteren befestigt sind, in den    Fig.   1 bis 6 nicht veranschaulicht, da sie für das Verständnis der Erfindung ohne Belang sind.

   Ferner ist angenommen, dass die Spiralfeder 10 ihre endgültige Länge bereits erhalten hat ; dabei kann das äussere Ende der    Spiralfeder   10 schon im    Spiralklötzchen   11 befestigt sein. Die beiden Enden der    Unruhwelle   8 sind nun beispielsweise in einem Halter drehbar gelagert, während das"    Spiralklötzchen   11, und damit das äussere Ende der Spiralfeder 10, im gleichen Halter unbeweglich    derart   befestigt ist, dass das Schwingsystem 8 bis 11 als Ganzes betrachtet, gegenüber diesem Halter Drehschwingungen ausführen kann. Dieser Halter, dessen Bauart im übrigen. nicht Gegenstand der Erfindung ist, wurde in der Zeichnung aus    Gründen   der    übersichtlichkeit   nicht näher wiedergegeben.

   In den    Fig.   1 bis 6 ist jedoch die jeweilige Lage dieses Halters und damit auch die entsprechende Lage des ganzen Schwingsystems 8 bis 11 durch die Lage des    Spiralklötzchens   11 angedeutet. 



  Noch nicht    vorabgeglichene   Schwingsysteme weisen durchschnittlich noch einen Gangfehler gegen- über der    Sollfrequenz   von grössenordnungsmässig etwa 600 bis 1200 Sekunden pro Tag auf. Setzt man voraus, wie dies für eine reihenweise Fertigung von abgeglichenen Schwingsystemen vorteilhaft ist, dass der ganze    Abgleich   lediglich durch Materialabtragung an der Unruh 9 erfolgen soll, so muss das    Rotations-      trägheitsmoment   der Unruh in jedem Fall zu gross sein, so dass das Schwingsystem vor der Durchführung irgendeines    Abgleiches   genügend nachgeht.

   Durch den    Vorabgleich   soll nun die    Schwingfrequenz   des Schwingsystems so weit der Sollfrequenz    genähert   werden, dass das Schwingsystem 8 bis 11 nur noch 

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 etwa 20 bis 80 Sekunden pro Tag nachgeht. Zu diesem Zweck können am Reif der Unruh 9 an zwei diametral gegenüberstehenden Stellen    Einfräsungen   12, 13 angebracht werden, wie dies die    Fig.   1 bis 6 zeigen. Zur Durchführung dieses    Vorabgleiches   wird die Schwingfrequenz des Schwingsystems 8 bis 11 am besten bei lotrechter Stellung der    Unruhwelle   8 und bei an sich beliebigen Schwingungsamplituden der Unruh 9 gemessen.

   Ist der    Vorabgleich   durch passende Tiefe der    Einfräsungen   12, 13 erreicht, so wird man bei lotrechter    Unruhwelle   8 für verschiedene Schwingungsamplituden der Unruh 9 praktisch dieselbe Schwingfrequenz des Schwingsystems 8 bis 11 erhalten. In der Darstellung der    Fig.   7 ergibt sich daher beispielsweise die gestrichelte Linie 1', welche im wesentlichen eine zur Abszisse parallele Gerade ist, die im dargestellten Fall die Ordinate bei ca. - 24,5 schneidet. Gemäss der Linie 1' geht somit das    vorabgeglichene   Schwingsystem 8 bis 11 noch 24,5 Sekunden pro Tag nach, sofern wie erwähnt die    Unruhwelle   8 lotrecht steht.

   Das ganze    vorabgeglichene   Schwingsystem 8 bis 11 wird nun zusammen mit seinem Halter in eine erste Messlage gebracht, in welcher die    Unruhwelle   8 am besten horizontal verläuft. Ferner wird das Schwingsystem 8 bis 11 als Ganzes, und ebenfalls zusammen mit seinem Halter so weit um die horizontale    Unruhwelle   8 geschwenkt, bis in der Ruhestellung der Unruh 9 eine durch die Achse der Unruh gelegte vertikale Ebene neben den    Einfräsun-      gen   12 und 13 in genügendem Abstand vorbeigeführt, d. h. die    Einfräsungen   12 und 13 nicht    trifft.   Die sich    solchermassen   ergebende erste Messlage des Schwingsystems 8 bis 11 ist in der    Fig.   1 wiedergegeben.

   In dieser ersten Messlage betrachtet, wird nun das Schwingsystem 8 bis 11 in der Regel erhebliche    Isochronismusfehler   aufweisen. Dementsprechend misst man nun bei verschiedenen Schwingungsamplituden der Unruh 9 die zugehörigen Schwingfrequenzen. Beschränkt man sich hierbei auf Schwingungsamplituden, die kleiner als 240 Grad sind, so erhält man als Ergebnis dieser Messungen eine im Prinzip    S-förmige   Kurve 1 gemäss der    Fig.   7, welche die gestrichelte Gerade 1' in jedem Fall bei einem    Amplitudenwert   von ca. 220 Grad schneidet..

   Da nach der Kurve 1 die Schwingfrequenz mit zunehmender Schwingungsamplitude abnimmt, ist in der ersten Messlage und bei stillstehender Unruh 9 senkrecht unterhalb der    Unruhwelle   8 eine    Masseabtragung   14 vorzunehmen, wie dies in der    Fig.   2 angegeben ist. Bei gegebenem    Schwingsystem   8 bis 11 ist die Grösse der    Masseabtragung   14 proportional der grössten Steilheit der Kurve 1, d. h. proportional derjenigen Steilheit, welche die Kurve 1 in ihrem Wendepunkt aufweist.

   Anstelle der grössten    Steilheit   der Kurve 1 kann man als Mass für die Grösse der vorzunehmenden    Masseabtragung   14 auch andere charakteristische Daten der    Kurve   1 wie zum Beispiel die    Ordinatendifferenz   zwischen der Kurve 1 und der Geraden 1' genommen bei einem vorgegebenen    Amplitudenwert   - verwenden. Jedenfalls liefert die Kurve 1 alle Anhaltspunkte dafür, an welchem Ort des    Unruhreifens,   d. h. senkrecht über oder unter der Drehachse der Unruh, und wieviel Masse abzutragen ist, damit bezüglich der ersten Messlage der optimale    Isochronismus   erreicht wird.

   Hat man die    Masseabtragung   14 dementsprechend, etwa durch Anbohren, ausgeführt und    misst   man neuerdings in dieser ersten Messlage    (Fig.   2) die Schwingfrequenz als Funktion der Amplitude der Drehschwingung der Unruh 9, so    wird   man die Linie 2 der    Fig.   7 erhalten. Ist die Linie 2 eine zur Abszisse parallele Gerade, so bedeutet dies, dass der    Isochronismusfehler   bezüglich der ersten Messlage gemäss den    Fig.   1 und 2 behoben ist. In der ersten Messlage ist damit die    Schwingfrequenz   des Schwingsystems unabhängig von der Schwingungsamplitude geworden.

   Infolge der    Masseabtra-      gung   14 hat sich die Schwingfrequenz weiterhin der    Sollfrequenz   genähert ; gemäss der Linie 2 läuft das Schwingsystem nur noch ca. 17,5 Sekunden pro Tag nach. . 



  Das Schwingsystem 8 bis 11 wird darauf in eine zweite Messlage gebracht, in welcher die    Unruhwelle   8 ebenfalls wieder am besten horizontal    liegt.   In dieser zweiten Messlage soll ferner die durch die Achse der Unruh gelegte vertikale Ebene weder die    Anfrä-      sungen   12 und 13 noch die    Anbohrung   14    durch-      stossen.   Eine solche Messlage ist in der    Fig.   3 "dargestellt. Wie ein Vergleich der    Fig.   2 und 3 erkennen lässt, geht die zweite Messlage gemäss der    Fig.   3 aus der ersten Messlage gemäss den    Fig.   1 und 2 durch eine Schwenkung des Schwingsystems um 90 Grad im    Gegenuhrzeigerdrehsinn   hervor.

   Die wiedergegebenen Ruhestellungen der Unruh 9 sowie das    Spiralklötzchen   11 veranschaulichen diese um die Achse der    Unruh   vorgenommene Schwenkung. Selbstverständlich ist der Halter, in welchem das Schwingsystem 8 bis 11 gelagert ist, ebenfalls entsprechend geschwenkt worden. In dieser zweiten Messlage wird nun neuerdings die Schwingfrequenz des Schwingsystems 8 bis 11 als Funktion der Schwingungsamplitude gemessen und es sei angenommen, dass diese Messungen die Kurve 3 in    Fig.   7 ergeben haben. Die ausgeprägte    S-Form   der Kurve 3 sagt aus, dass in dieser zweiten Messlage gemäss der    Fig.   3 das Schwingsystem 8 bis 11 einen wesentlichen    Isochronismusfehler   aufweist.

   Die Kurve 3 schneidet dabei in jedem Fall nunmehr die Gerade 2 bei einem    Amplitudenwert   von ca. 220 Grad: Die charakteristischen Daten der Kurve 3 in    Fig.   7 liefern nun alle Anhaltspunkte dafür, an welchem Ort und wieviel Masse an der Unruh 9 abzutragen ist,    damit   in der zweiten Messlage nach    Fig.   3 der optimale    Isochronismus   neuerdings erreicht wird. Nach der Kurve 3 nimmt die Schwingfrequenz mit wachsender Schwingungsamplitude zu ; es ist    folglich   bei stillstehender Unruh 9 und in der zweiten Messlage 

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 nach    Fi.   3 betrachtet, oberhalb der    Unruhwelle   8, also am' besten an der Stelle 15 gemäss der    Fig.   4 Masse abzutragen.

   Die Grösse der abzutragenden Masse 15 ist proportional beispielsweise zu der am Wendepunkt der Kurve 3 genommenen    Steilheit.   Ist diese    Masseabtragung   etwa durch Anbohren an der lotrecht über der    Unruhwelle   8    befindlichen   Stelle 15 richtig ausgeführt worden, und misst man darauf    die      Schwingfrequenz   als    Funktion   der Amplitude der Drehschwingung der Unruh 9, so wird man die Linie 4 in    Fig.   7 erhalten. Stellt die Linie 4 eine zur Abszisse parallele Gerade dar, so ist der    Isochronis-      musfehler   auch für die zweite Messlage gemäss den    Fig.   3 und 4 behoben.

   Wegen der    Masseabtragung   15 hat sich die Schwingfrequenz nochmals der Sollfrequenz genähert. Gemäss der Geraden 4 in    Fig.   7 läuft das Schwingsystem 8 bis 11 nach Vornahme der    Masseabtragung   15 nur noch ca. 12,5 Sekunden pro Tag nach. Mit der Beseitigung des    Isochronismusfehlers   auch in der zuletzt genannten zweiten Messlage    ge-      mäss   den    Fig.   3 und 4 ist nun aber der optimale    Isochronismus   des Schwingsystems 8 bis 11 an sich erreicht.

   Das Schwingsystem 8 bis 11 wird jetzt in jeder    räumlichen   Lage seiner    Unruhwelle   8 und praktisch unabhängig von der    Schwingungsamplitude   seiner Unruh 9 mit derselben Frequenz Drehschwingungen ausführen, wobei diese Schwingfrequenz    ge-      mäss   der Linie 4 in    Fig.   7 nur noch wenig von der    Sollfrequenz   abweicht. Man kann nun das Schwingsystem 8 bis 11 gegebenenfalls noch einem Feinabgleich unterziehen, um eine noch bessere Annäherung seiner Schwingfrequenz an die Sollfrequenz zu erreichen. Zu diesem Zweck werden weitere Masseabtragungen an zentrumssymmetrischen Stellen des Reifs der Unruh 9 so vorgenommen, dass der resultierende Schwerpunkt dieser    Masseabtragung   genau in die Achse der Unruh fällt.

   Diese letzte Bedingung muss erfüllt werden, da andernfalls wieder    Isochro-      nismusfehler   entstehen würden. Am einfachsten ist es, an    zwei   diametral gegenüberstehenden Stellen 16 und 17 gemäss der    Fig.   5 zwei Löcher von genau gleicher Tiefe und gleichem Durchmesser zu bohren, wobei man diese Löcher an noch nicht bearbeiteten Stellen der    Unruh   9 anbringen kann.

   Werden die Löcher 16 und 17 mit- einem Bohrer gebohrt, der denselben Durchmesser hat wie der Bohrer, welcher zur Herstellung des Loches 15 zwecks Beseitigung des    Isochronismusfehlers      bezüglich   der zweiten Messlage    (Fig.   4) benützt wird, so kann man das eine der Löcher 16 oder 17    mit   dem Loch 15 zusammenfallen lassen, wie dies die    Fig.   6 andeutet. Das Loch 15 ist dann    zur-      Durchführung   des Feinabgleichs einfach um die Bohrtiefe des Loches 16 zu vertiefen, welches diametral gegenübersteht. 



  Bei der praktischen Durchführung des beschriebenen Verfahrens sind nun verschiedene Vereinfachungen möglich. Zunächst sind Messungen zur Be-    stimmung   der Geraden 1' nach    vollzogenen      Einfrä-      sungen   12, 13 nicht erforderlich, da die Lage der Geraden 1' auch durch ihren Schnittpunkt mit der Kurve 1 gegeben ist. Dieser Schnittpunkt befindet sich wie oben erwähnt bei ca. 220 Grad, genauer bei 219,6 Grad. Man kann somit nach beendetem Vorabgleich das Schwingsystem 8 bis 11 direkt in die erste Messlage nach    Fig.   1 bringen und durch Messungen die Kurve 1 der    Fig.   7 bestimmen.

   Da die Kurve 1 bereits alle Angaben liefert, um die Masseabtragung an der Stelle 14    (Fig.   2) so    vorzunehmen,   dass in der ersten Messlage nach    Fig.   1 und 2 der    Isochronismusfehler   verschwindet, braucht man das Loch 14 nur mit genügender Genauigkeit zu bohren. Eine Messung zur Bestimmung der Geraden 2 er- übrigt sich, da hierdurch ja nur die Betätigung des erreichten    Isochronismus   bezüglich der ersten    Mess-      lage   nach    Fig.   1 und 2 erhalten würde. Nach Ausführung der Bohrung an der Stelle 14    (Fig.   2) kann somit das Schwingsystem 8 bis 11 sofort in die zweite Messlage nach    Fig.   3 gebracht werden.

   In dieser zweiten Messlage wird nun durch Messung die Kurve 3 der    Fig.   7 ermittelt. Die vorher nicht ermittelte Gerade 2 kann nun vermittels der Kurve 3 festgelegt werden, da die Gerade 2 die Kurve 3 bei einem    Amplitudenwert   von ebenfalls ca. 220 Grad schneidet. Die Kurve 3 stellt nun wiederum alle Angaben zur Verfügung, um durch eine    Masseabtragung   an der Stelle 15    (Fig.   4) den festgestellten    Isochronis-      musfehler   zu beseitigen.

   Darüber hinaus sind aus der Lage der Kurve 3 im Koordinatensystem der    Fig.   7 - d. h. aus dem    mittleren   in der    Ordinaten-      trichtung   gemessenen Abstand der Kurve 3 bezüglich der Abszisse - auch alle    Angaben   für den gegebenenfalls noch durchzuführenden    Feinabgleich   der Schwingfrequenz des Schwingsystems 8 bis 11 erhältlich. Man kann daher in der zweiten Messlage des Schwingsystems    (Fig.   4 bis 6) die Beseitigung des verbleibenden    Isochronismusfehlers   und den    Feinab-      gleich   auf Sollfrequenz im gleichen Arbeitsgang ausführen und die Löcher 15 bis 17 gleichzeitig bohren.

   Dabei wird man vorzugsweise diese    Bohrungen   an den in den    Fig.   6 angegebenen Stellen ausführen, wobei man gemäss den aus der Kurve 3 erhaltenen Angaben die beiden verbleibenden Löcher 15 und 16 mit in der Regel verschiedener Bohrtiefe auszuführen hat. Unter diesen Umständen entfällt die Ausführung von Messungen zur Feststellung der Geraden 4 in    Fig.   7 ; es brauchen höchstens noch    Kon-      trollmessungen   über den erreichten optimalen    Iso-      chronismus   und über die erreichte Annäherung der Schwingfrequenz des abgeglichenen Schwingsystems an die Sollfrequenz durchgeführt zu werden.

   Für die    Durchführung   des Verfahrens ist es nicht erforderlich, den vollen Verlauf der Kurven 1 und 3 zu bestimmen, wie dies die    Fig.   7    veranschaulicht.   Es genügt vielmehr, in jeder der beiden Messlagen die sich ergebende Schwingfrequenz des Schwingsystems 8 bis 11 für zwei genügend weit auseinander 

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 liegende Schwingungsamplituden zu messen. Vorzugsweise wird man dabei zwei Schwingungsamplituden für diese Messungen wählen, von welchen die eine ca. 220 Grad beträgt, während die andere Schwingungsamplitude dann wesentlich tiefer, zum Beispiel also etwa 90 Grad sein kann.

   Es hat sich jedoch als zweckmässig erwiesen, wenn in die Messungen der Schwingfrequenz auch solche einbezogen werden, die sich für den Maximal- und Minimalwert der Schwingungsamplitude ergeben, mit welch letzteren das abgeglichene Schwingsystem nach seinem Einbau im Uhrwerk betrieben werden soll. 



  Beim erläuterten Verfahren können ferner die beiden Messlagen gemäss den    Fig.   2 und 4 stets so gewählt werden, dass die zur Erreichung des optimalen    Isochronismus   vorzunehmenden    Masseände-      rungen   14 und 15 nicht auf Stellen des Reifs der    Unruh   9 fallen, an welchen aus dem einen oder anderen    Grund   eine Bearbeitung entweder nicht erwünscht oder nicht möglich erscheint. Gegebenenfalls können die beiden Messlagen selbst so gewählt werden, dass sie nicht wie in    Fig.   2 und 4 zueinander genau rechtwinklig, sondern nur    näherungsweise   rechtwinklig stehen.

   In diesem Fall wird jedoch der optimale    Isochronismus   ebenfalls nur    näherungs-      weise   erreicht. Das erfindungsgemässe Verfahren ist somit weitgehender Abwandelungen fähig und kann aus diesem Grund stets angewendet werden. Im übrigen ist noch festzuhalten, dass der    Isochronismusfehler   hierbei für zwei an sich beliebig orientierte, aber zueinander rechtwinklig stehende Messlagen nacheinander komponentenweise durch    Masseänderungen   beseitigt ist.

   Die Kenntnis des genauen Ortes der Unwucht, welche nach    Durchführung   des    Vorabgleiches   für den    Isochronismusfehler      vorwiegend   verantwortlich ist, braucht hierzu im Gegensatz zu den bisher    üblichen   Verfahren nicht bekannt zu sein. 



     Schliesslich   ist das erfahrungsgemässe    Verfahren   in entsprechender Weise anwendbar, wenn der Abgleich nicht durch    Masseabtragungen   an der Unruh 9,    sondern   ganz oder teilweise auch durch    Massezu-      fügung   oder durch    Lageveränderungen   bereits vorhandener Masse erfolgen soll.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Abgleich von für Uhrwerke bestimmten Schwingsystemen, welche eine Unruh (9) und eine Spiralfeder (10) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass man das Schwingsystem (8 bis 11) in eine erste Messlage (Fig. 1) bringt, in welcher die Unruhwelle (8) eine von der Vertikalen abweichende Richtung aufweist, dass man in dieser ersten Messlage (Fig. 1) die Unruh (9) nacheinander Drehschwingungen mit voneinander verschiedenen Amplituden ausführen lässt und die zu diesen Amplituden gehörenden Schwingfrequenzen misst, dass man nach Massgabe dieser erstgenannten Messungen (Kurve 1 in Fig. 7)
    an der stillstehenden Unruh (9) Masse- änderungen (14 in Fig. 2) vornimmt, welche wenigstens näherungsweise den optimalen Isochronismus des Schwingsystems (8 bis 11) in dieser ersten Mess- lage (Fig. 1 und 2) bewirken, dass man darauf das Schwingsystem (8 bis 11) in eine zweite Messlage (Fig. 3) bringt, in welcher es als Ganzes bezüglich der Drehachse (8) seiner Unruh (9) und gegenüber der erstgenannten Messlage (Fig. 1 und 2) um einen Winkel von wenigstens nääherungsweise 90 Grad geschwenkt ist, wobei die Unruhwelle (8)
    auch in dieser zweiten Messlage (Fig. 3) eine von der Vertikalen abweichende Richtung aufweist, dass man nunmehr in dieser zweiten Messlage (Fig. 3) die Unruh (9) nacheinander Drehschwingungen mit voneinander verschiedenen Amplituden ausführen lässt und die zu diesen Amplituden gehörenden Schwingfrequenzen misst, und dass man nach Massgabe dieser zuletzt genannten Messungen (Kurve 3 in Fig. 7) an der stillstehenden Unruh (9) Masseänderungen (15 in Fig. 4) vornimmt, welche wenigstens näherungsweise den optimalen Isochronismus des Schwingsystems (8 bis 11) in dieser zweiten Messlage (Fig. 3 und 4) bewirken. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder der beiden Messlagen (Fig. 2 und 4) die Drehachse der Unruh (9) wenigstens näherungsweise horizontal verläuft. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass-die beiden Messlagen (Fig. 2 und 4) derart gewählt werden, dass in jeder derselben und bei Einnahme der Ruhestellung der Unruh (9) die jeweils durch die Drehachse der Unruh (9) gelegte lotrechte Ebene diejenigen Stellen (12, 13) der Unruh (9) nicht berührt,
    an welchen Masseänderun- gen zwecks Durchführung eines Vorabgleiches der Schwingfrequenz des Schwingsystems (8 bis 11) vorgenommen worden sind. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Masseänderungen (14 bzw. 15), welche den optimalen Isochronismus in jeder der beiden Messlagen (Fig. 2 und 4) ergeben sollen, an Stellen der Unruh (9) vorgenommen werden, welche bei Einnahme der Ruhestellung der Unruh (9) und in der betreffenden Messlage (Fig. 2 oder 4) des Schwingsystems (8 bis 11) betrachtet, in der durch die Drehachse der Unruh (9) gelegten lotrechten Ebene sich befinden. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit der Masse'ände- rung (15), welche zur Erzielung des optimalen Iso- chronismus in der genannten zweiten Messlage <Desc/Clms Page number 6> (Fig. 4) des Schwingsystems (8 bis 11) vorgenommen wird, auch zentrumssymmetrische Masseänderungen (16, 17 in Fig. 5 und 6) verbunden werden, welch letztere einen Feinabgleich der Schwingfrequenz des Schwingsystems (8 bis 11) bewirken. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die eine (17) der zentrumssymmetrischen Masseänderungen an derselben Stelle der Unruh (9) vorgenommen wird, wie die zur Erzielung des optimalen Isochro- nismus vorzunehmende Masseänderung (15), und dass die andere (16) der zentrumssymmetrischen Masseänderungen (16, 17) an der dazu diametral gegenüberstehenden Stelle der Unruh (9) vorgenommen wird. Entgegengehaltene Schrift- und Bildwerke Schweizerische Patentschrift Nr. 351229 Schweizerische Patentschrift Nr. 336009 Schweizerische Patentschrift Nr. 300376
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3695032A (en) * 1971-06-07 1972-10-03 Bunker Ramo Isochronal correction system
US7648265B2 (en) 2006-11-03 2010-01-19 Lange Uhren Gmbh Regulatorless oscillating system for a watch

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US3695032A (en) * 1971-06-07 1972-10-03 Bunker Ramo Isochronal correction system
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