Wärmeisolierende Mehrfachverglasung Die Erfindung betrifft eine wärmeisolierende, lichtdurchlässige Mehrfachverglasung mit wenigstens einer isolierenden Zwischenschicht.
Die bekannten Mehrschichtengläser, die wärme- dämmend, lichtverteilend bzw. lichtzerstreuend aus gebildet sind, besitzen Zwischenlagen aus Glasfäden bzw. Glasgespinst, die bei einigen Ausführungen in einem Trägerstoff eingebettet sind.
Diese Mehrfachverglasungen sind auch schon so ausgeführt worden., da'ss Zwischenlagen aus wellen- oder wabenförmig gestalteten Schichten zwischen den Glasscheiben eingefügt wurden. Dabei kommt es auf einen dichten Abschluss der zwischen den, Scheiben abgegrenzten Hohlräume an, wenn eine gute wärme- isolierende Wirkung erzielt werden soll.
Die exakte Abdichtung der einzelnen Hohlräume ist deshalb schwierig, weil durch Temperaturwechsel und Luft druckänderungen, sei es durch Verwendung in ver schiedenen Höhenlagen oder dass durch Wind- und Schneeandrückung die Scheiben einer Verformung bzw. Durchbiegung ausgesetzt sind, die sich sowohl nach aussen als auch nach innen auswirken kann.
Man hat schon versucht, zwischen zwei Scheiben einer Doppelverglasung gewellte, durchsichtige Kunststoff- folien zu legen und die einzelnen Wellenschichten durch ebene Lagen voneinander zu trennen; um eine bessere Isolationswirkung gegen Wähne und Kälte zu erhalten.
Man hat auch vorgesehen, die wellen förmigen Lagen mit um 9011/o versetzten Wellen achsen, also kreuzweise, anzuordnen: Hierdurch er reichte man aber höchstens:, dass voneinander ge trennte, über die ganze Länge der Platten sich er streckende Hohlräume zwischen den Aussenscheiben entstehen, was vom Standpunkt der Wärmeisolation nicht zweckmässig erscheint, da eine - wenn auch begrenzte - Luftzirkulation stattfinden kann.
Die vorliegende Erfindung sieht eine Mehrfach verglasung vor, bei der die Zwischenschicht aus elastischen Gehäusen besteht, durch die der Hohl raum zwischen den Glasscheiben in: eine Vielzahl Kammern unterteilt ist.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbei spiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dar gestellt. Es zeigen: Fig. 1 und 2 bekannte Mehrschichtengläser mit zwischen den Scheiben eingefügten wellenförmigen Folien und ebenen Einlagen, Fig. 3 ein Mehrschichtenglas mit nebeneinander liegenden Gehäusen, Fig. 4 ein Mehrschichtenglas nach Fig.3 mit zwei Lagen Gehäusen,
Fig. 5 ein Mehrschichtenglas mit nebeneinander liegenden Gehäusen, deren Ränder die benachbarten Gehäuse überdecken, Fig. 6 ein Mehrschichtenglas mit nebeneinander liegenden Gehäusen, deren Ränder sich überdecken und S-förmig ausgebildet sind;
Fig. 7 ein Mehrschichtenglas mit Gehäusen .nach Fig. 6 und von denselben vorstehenden Erhöhungen, Fig. 8 ein Mehrschichtenglas mit baukastenmässig zusammengeklemmten Gehäusen, Fig. 9 ein MehrschichterIglas in Wellenform mit zusammensteckbaren Gehäusen.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist ein bekanntes Mehrschichtenglas gezeigt, bei dem durch Einbrin- gung von gewelltenZwischenlagen 3 zwischen denSchei- ben 1 und 2, die ihrerseits durch ebene Schichten 4 begrenzt sind, durchgehende Kammern gebildet sind.
Bei einer anderen bekannten Ausführungsart nach Fig. 2 sind Zwischenlagen aus -zickzackförmigen Folien 5 eingebracht, die sich gekreuzt überdecken. Ein erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 zeigt Gehäuse 6, welche Kammern bilden und an den Rändern 7 aneinandergereiht sind.
Die Gehäuse 6 sind im Zwischenraum zwischen den Scheiben 1 und -2 so angeordnet, dass sich die Rand teile 7 jeweils gegenüberliegen, wodurch weitere Hohlräume 8 gebildet werden. Vorzugsweise sind die Seitenwandteile der Gehäuse 6 schrägverlaufend aus gebildet.
Die Einzelkammern, können dabei durch blosse Dichtung von Fläche auf Fläche abgetrennt oder durch Falzen oder Verschweissen der Ränder der Gehäuse hermetisch abgeschlossen sein. Dabei sind die Gehäuse so ausgebildet, dass .ihre Wandungen atmen können, das heisst, dass, sie auf veränderte Druckverhältnisse; also auf inneren überdruck oder Unterdruck nachgiebig reagieren.
Dies wird beispiels weise durch Verwendung von Kunststoffolien als Wandungsmaterial für die Gehäuse erreicht, die ge nügende Elastizität besitzen.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel demgemäss die Gehäuse 6 in mehrschichtiger Lage angeordnet sind, wobei die Anordnung so getroffen sein kann, dass die Stossstellen der jeweils benachbarten Gehäuse 6 überdeckt und diese an den überdeckungsstellen dadurch wärmeisolierend abgedichtet sind.
Gegen über den bekannten Einrichtungen, wenn diese auch beispielsweise nach Fig. 1 aus drei gewellten Zwi schenschichten und zwei ebenen Trennschichten:, also insgesamt fünf Schichten, bestehen, erhöht sich die isolierende Wirkung beträchtlich., da es möglich- ist, mit gleichem Materialaufwand eine grössere Anzahl Kammern zu bilden. Ein ähnlich, ausgeführtes Bei spiel ist aus Fig. 5 ersichtlich.
Die Gehäuse 6 und die Gehäuse 9 sind so angeordnet, dass ihre Seiten wandteile im aneinandergefügten Zustand divergent verlaufen und deren Ränder sich versetzt gegenüber liegend Jeweils einen Teil der Nachbargehäuse über decken, so dass ein: Hohlraum 10 zwischen den ein- zelnen Gehäusen 6 und 9 entsteht.
Durch diese Ausbildung wird die Wärmetrans mission zusätzlich erheblich herabgesetzt. Auch kann durch die versetzte -Anordnung der .nebeneinander eingelegten Gehäuse eine überraschend grosse Anzahl zusätzlicher Kammern gewonnen werden.
Ein der artiges Kammerlabyrinthsystem kann -ferner durch Anordnung mehrerer Lagen übereinander noch ganz erheblich erweitert werden, wobei die Kammern ebenfalls so versetzt zueinander liegen können, dass die Spalten von den jeweils darüberliegenden Gehäu sen überdeckt werden.
Es hat sich bei Verwendung von solchen Gehäusen-mit ungleicher Anordnung- der Wandflächen als zweckmässig gezeigt, die Seite mit der grösseren Fläche an der Glasscheibe anzulegen. Bei den derart ausgeführten; Mehrsehichtengläsern wird -in einfacher Weise die Zirkulation der Luft vermieden arid .eine besonders günstige A=Leitzahi erreicht.
Gehäuse mit einer anderen Form: der Seitenwände sind .aus Fig. 6 ersichtlich, -Die der Gehäuse 11 verlaufen hier S förmig und berühren sich an drei Linien, wobei sich im Verlauf der Man tellinien zu beiden Seiten der Gehäuse je zwei Hohl räume 12 bilden, so dass ein besonders. ausgeprägtes Läbyrinthsystem vorliegt. Die Ränder der Gehäuse 11 überdecken auch hier jeweils die der benachbarten zum Teil.
Nach der Abwandlung in Fig. 7 sind die zwischen den Scheiben 1 und 2 eingebrachten Gehäuse 13 zu- sätzlich mit Abstandhaltern 14 in Form von ein geprägten Sicken, Warzen oder sonstigen Erhöhun gen an den Auflageflächen ausgebildet, wodurch zur Scheibenebene parallele, wärmeisolierende Spalte zwischen den Aussenscheiben und den Gehäusen ent stehen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig.8 zeigt die Gehäuse 15 so ausgebildet, dass sie im Querschnitt gesehen klammerartig einander übergreifen, indem jedes Gehäuse auf der einen Seite zu einer länglichen Ausstülpung 16 und auf der andern zu einer federn den Klammer eingezogen ist, mit welcher die Aus- stülpung 16 des Nachbargehäuses durch Ineinander schieben verbunden ist.
In diesem Falle überdeckt also der grössere bzw. breitere Klammerteil die schmäler abgesetzte Ausstülpung des angrenzenden, eingeschobenen Gehäuse, wodurch mit einer Zwi- schenlageschicht jeweils drei gegeneinander abgedich tete Kammern gebildet sind.
Eine Ausführungsart für ein Mehrschichtenglas in Wellenform ist schliesslich noch aus Fig. 9 zu er sehen, wobei zwischen den Wellengläsern 17 und 1.8 die Gehäuse 19 eingebracht und in ähnlicher Weise wie die Ausführungsart nach Fig. 8 klammerartig in- cinandergesteckt sind.
Die vorbeschriebenen Gehäuse können z. B. auch zwischen gewölbte Glastafeln eingefügt werden. Zweckmässig sind dabei die klammerartig ausgebil deten Gehäuse möglichst schmal ausgeführt und ihre Mantellinien mit entsprechenden Radien versehen, so dass jeweils die geschlossene Stelle des einen Gehäu ses von einer offenen Seite des anschliessenden Ge häuses überdeckt wird, Den Wölbungen der Ver glasung entsprechend können die Gehäuse natürlich auch kürzer oder länger ausgeführt sein.
Eine zweckmässige Ergänzung findet die Ver glasung dadurch, dass folienartige Zwischenschichten, die in bekannter Weise mit einer wärmereflektieren den Schicht versehen sind;
welche beispielsweise auf chemischem Wege eingebracht oder-durch Aufdamp- fang von hauchdünnen Metallschichten hergestellt sein kann, zwischen den einzelnen Gehäusen oder zwischen den Glasscheiben und Gehäusen eingefügt sind.
Damit kann beispielsweise bei einer Verglasung, die in einem Gebäude eingesetzt ist, die Wärme einstrahlung von aussen her durch Reflexion verhin dert werden. In umgekehrter Weise können -die wärmereflektierenden Schichten auch von innen her zur Vermeidung eines Wärmeverlustes: der abgegrenz- ten Räume -arigeweffd@t werden. Normalerweise wird im Innern der Isoliergläser bei Sonnen- bzw.
Wärmeeinstrahlung eine erhebliche Übertemperatur gegenüber der umgebenden Luft ent stehen. Besonders stark wird dieses bei der vor erwähnten Anordnung von wärmereflektierenden Schichten an innenanliegenden Folien in Erscheinung treten. In diesem Falle kann eine Durchlüftung oder auch Teildurchlüftung der entsprechenden Randzwi schenräume zwischen Aussenglas und der wärme reflektierenden Folie erreicht werden, z. B. durch die vorgesehenen Abstandhalter in Form von Einprägun gen, Pressungen und dergleichen, die die Folie von der Oberfläche der Aussenschicht abheben.
Es ist auch daran gedacht worden, eine oder meh rere solcher Folien so auszubilden, dass diese unter dem Einflu'ss von Wärmestrahlen, insbesondere bei Sonneneinstrahlung, ihre Lichtdurchlässigkeit ver ändern, und zwar in bekannter Weise durch Farb- oder Trübungsgradumschlag.