Kotbehälter für künstlichen Darmausgang
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Kotbehälter für künstlichen Darmausgang, mit einer Öffnung, die von einer selbsthaftenden Schicht umgeben ist, mittels welcher der Behälter an der Hautoberfläche des Benützers rund um die Darmöffnung befestigbar ist.
Kotbehälter der obgenannten Art sind bekannt.
Sie sind aus einem flachen, länglichen, hermetisch verschweissten Beutel aus wasserdichtem, dünnem, flexiblem, blattförmigem Material, beispielsweise aus Plastikfolien hergestellt und besitzen auf einer Seite eine Öffnung, welche von der selbsthaftenden Schicht umgeben ist, die den Beutel abdichtet und ihn an der Hautoberfläche des Benützers rund um die Darm öffnung festhält.
Kotbehälter dieser Art sind unter anderem mit dem Nachteil behaftet, dass die Seitenwand des Beu- tels, welche der Darmöffnung gegenüberliegt, beim Gebrauch durch den Druck den sie auf diese Öffnung ausübt, den Teil des Darmes, der möglicherweise über die Hautoberfläche vorsteht, reizen und verletzen kann und unter Umständen auch eine völlige Entleerung des Darmes verhindern kann, wobei der Kot neben der Öffnung abgelagert wird, statt in den Beutel hineinzufallen. Dazu kommt noch, dass die Haftschicht, jedesmal wenn der Beutel entfernt wird, von der Hautoberfläche abgezogen bzw. abgerissen werden muss, was auf die Dauer die empfindliche Haut, welche die Darmöffnung umgibt, reizt, so dass mit dem Entfernen des Beutels Schmerzen verbunden sind und die Haut in der näheren Umgebung der Öffnung sich entzündet.
Die vorliegende Erfindung will diese Nachteile vermeiden. Sie betrifft einen Kotbehälter der vorgenannten Art, der gekennzeichnet ist durch eine aus Kunststoff bestehende, steife Buchse und einen mit dieser Buchse verbundenen, schmiegsamen Teil, welcher mit einer selbsthaftenden Schicht versehen ist, und einen am freien Ende der Buchse lösbar befestigten flexiblen Beutel.
Das mit der Buchse verbundene Teil kann von einem Flansch der Buchse gebildet sein.
Bei einer anderen Ausführung kann für das mit der Buchse verbundene Teil ein besonderes Kunststoffstück verwendet werden, das an der der Haut abgewendeten Seite des Flansches befestigt ist.
Durch diese Anordnung wird erreicht, dass die der Öffnung gegenüberliegende Seite des entfernbaren Beutels im Gebrauch nicht mit der Darmöffnung in Berührung treten und diese reizen kann, und dass dieser Teil des Beutels die Entleerung durch diese Öffnung in keiner Weise hindert. Diese Anordnung ermöglicht ferner das Auswechseln des Beutels, ohne dass die haftende Schicht, welche die Buchse festhält, von der Haut gelöst werden muss, indem beim Auswechseln der Beutel nur von der Buchse entfernt wird. Das heisst, dass der Benützer in einem geeigneten Zeitpunkt, beispielsweise morgens, in aller Ruhe die Haftschicht des Behälters auf die Fläche der Haut auflegen kann, während das Auswechseln des Beutels im Laufe des Tages durch Entfernen des Beutels von der Buchse, das heisst durch Lösen der Verbindung Beutel-Buchse, erfolgen kann.
Um eine hermetische Verbindung zwischen dem Beutel und der Buchse zu gewährleisten, kann ge mäss einer Ausführungsform die Öffnung des Beutels mit einem Saum versehen sein, der ein endloses, elastisches Band enthält, durch welches der Rand der Öffnung gegen die Aussenwand der Buchse gepresst wird.
Es wird dadurch eine zuverlässige Abdichtung ohne Benützung von Klebstoffen erhalten; die Klemmkraft des elastischen Bandes kann gross gewählt werden, da sie von der Buchse aufgenommen wird, und trotzdem kann der Beutel dank der Elastizität des Bandes leicht gelöst werden. Gleichzeitig wird erreicht, dass der Benützer ohne Mühe im geeigneten Moment den Beutel entlüften kann, wenn dieser sich mit Gasen gefüllt haben sollte, da der Benützer in diesem Fall durch Ziehen am elastischen Band einen Teil der Behälteröffnung von der Buchse abheben kann, so dass die Gase entweichen können, worauf der Beutel wiederum hermetisch abgeschlossen wird.
Ein weiterer Vorteil fabrikatorischer und wirtschaftlicher Art liegt darin, den Behälter mit einer verhältnismässig starren Buchse und einem lösbaren Beutel aus dünnem flexiblem Material herzustellen, wobei die Buchse vorzugsweise durch Spritzguss aus einem geeigneten Kunststoffpulver erzeugt wird, während der Beutel in bekannter Weise durch Verschweissen einer Plastikfolie erzeugt wird.
Um den Beutel während der Benützung von einem Abgleiten von der Buchse, insbesondere während der Entlüftung, zu schützen, kann das freie Ende der Buchse mit einem Kragen versehen sein, der die Befestigung der Beutelöffnung an der Buchse sichert.
In einer beispielsweisen Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters kann der Flansch mit einer Klebeschicht versehen sein, mittels welcher die Buchse an der Haut des Benützers rings um die Darmöffnung haftet, was eine besonders einfache Lösung der Befestigung darstellt.
Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel des Behälters kann an der Fläche mit Klebstoff des flexiblen Endflansches an der der Haut gegenüberliegenden Seite ein Textil- oder ein Plastikstück vorgesehen sein, welches an der Haut des Benützers haftet, um die Buchse herum angeordnet wird und eine wesentlich grössere Fläche aufweist als der Flansch.
Hierdurch wird erreicht, dass der flexible Flansch nicht unbedingt haften muss, und dass demzufolge die Haut in der unmittelbaren Umgebung der Darmöffnung sich leichter verschieben kann und an dieser Stelle auch von einer eventuellen Entzündung durch den Klebstoff verschont bleibt, während derjenige Teil des Textil- oder Plastikstückes, welcher sich über den Flansch hinaus erstreckt, die Befestigung der Buchse und dadurch des Beutels sowie eine wirksame Abdichtung zwischen dem Behälter und der Hautoberfläche des Benützers gewährleistet, wobei die Haftkräfte gleichzeitig über eine grosse Fläche der Haut in vorteilhafter Weise verteilt werden. In einem solchen Falle muss der Flansch nicht einen speziell grossen Durchmesser aufweisen, was bedeutet, dass er sich leichter der Hautoberfläche anpasst und vom Benützer weniger gespürt wird.
In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters kann derjenige Teil des Textil- oder Plastikstückes, welcher vom Flansch am weitesten entfernt ist, geschlitzt, vorzugsweise mit radialen Schlitzen versehen sein, so dass beim Befestigen des Behälters dieses Textil- oder Plastikstück leicht der Form der Hautoberfläche angepasst werden kann, wobei der Teil des Stückes, welcher dem Flansch am nächsten ist, gleichzeitig die notwendige Abdichtung zwischen der Hautoberfläche und dem Flansch der Buchse sichert.
Die beiliegende Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes. Es zeigt:
Fig. 1 einen Kotbehälter in Gebrauchsstellung über einer künstlichen Darmöffnung, im Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 2,
Fig. 2 den gleichen Behälter, im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform einer Buchse, im Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 4 und
Fig. 4 die zweite Ausführungsform der Buchse, in einem Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
In der Zeichnung bezeichnet 1 die oberste Hautschicht eines Patienten, dem durch operative Eröffnung, z. B. des Dickdarmes, und Einnähen der Öffnung in die Haut eine künstliche Darmöffnung gemacht wurde. Ein flexibler Flansch 2, der mit einer Klebschicht versehen ist, haftet um die Darmöffnung herum an der Haut 1 und dieser Flansch 2 ist an einer Buchse 3 angeordnet, die bezüglich dem Flansch steif ist. Beide Teile sind aus einem Stück aus einem Kunststoff, beispielsweise durch Spritzguss hergestellt. Die Buchse 3 ist länger und weist einen grösseren Durchmesser auf, als der Teil 4 der Darmöffnung, welcher über die Hautoberfläche des Patienten vorsteht, und am freien Ende 5 der Buchse 3 ist ein Beutel 6 lösbar befestigt, der aus einem dünnen, flexiblen Material, beispielsweise aus einer Piasticfolie hergestellt ist.
Im ersten Ausführungsbeispiel ist die Öffnung des Beutels 6 mit einem Saum 8 versehen, der ein Gummiband 7 enthält, mittels welchem der Rand der Öffnung dichtend an die Aussenseite der Buchse 3 gepresst ist. Das freie Ende der Buchse 3 ist hierzu. mit einem Kragen 9 versehen, der die Befestigung der Öffnung des Beutels 6 an der Buchse 3 sichert. Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist der Flansch 2 mit einer Klebschicht 10 versehen, mittels welcher der Flansch der Buchse an der Haut des Benützers festlegbar ist. In der Ausführungsform gemäss den Fig. 3 und 4 ist ein Stück Kunststoff 11 auf der der Haut abgewendeten Seite des Flansches 2 befestigt, das an dieser Fläche des Flansches haftet und mit einer Öffnung versehen ist, das die Buchse 3 durchtreten lässt.
Das Stück 11 könnte statt aus Kunststoff auch durch ein Textilgewebe gebildet sein, und seine Fläche ist wesentlich grösser als diejenige des Flansches 2. In der Ausführungsform gemäss Fig. 3 und 4 ist der vom Flansch 2 entfernteste Teil 13 des Stückes 11 mit radialen Schlitzen 14 versehen, während der dem Flansch am nächsten stehende Teil 15 des Stückes 11 nicht durchschnitten ist und somit eine durchgehende Abdichtung zwischen dem Stück 11 und der Haut 1 vermittelt.
Es ist klar, dass die obengenannten Haftflächen an ihrer Aussenseite mit einer Schutzschicht versehen sind, die nicht dargestellt ist und die vor der Anwendung vom Benützer entfernt werden.