Stapeleinrichtung, insbesondere für Käselaibe
Es sind Stapeleinrichtungen, auch für Käselaibe, bekannt geworden, welche im wesentlichen aus einem auf dem Boden rollenden Stapler bestehen, der mit einer senkrechten Tragsäule samt Greifereinrichtung ausgerüstet ist. Die Stapler dieser Art haben, abgesehen von ihrer etwas beschränkten Manovriermog- lichkeit zwischen seitlichen Stapelgestellen, den Nachteil, dass sich natürlich sämtliche Bodenunebenheiten auf die Stellung der Greifer übertragen, so dass diese nicht mehr parallel zu den Regalen stehen, auf welchen Waren gestapelt oder von welchen Waren weggenommen werden müssen. Dadurch wird die Bedienung solcher Stapler wesentlich erschwert und bei grösseren Unebenheiten sogar verunmöglicht.
Dieser Nachteil wird mit dem Gegenstand vorliegender Erfindung zu vermeiden bezweckt, welche Erfindung eine Stapeleinrichtung, insbesondere für Käselaibe, betrifft, welche gekennzeichnet ist t durch eine fahrbare Bühne mit einer eine frei hängende und drehbar gelagerte Säule tragenden Laufkatze, wobei an der Säule eine längs ihr bewegbare Greifereinrichtung angeordnet ist.
In der Zeichnung ist als beispielsweise Ausfüh- rungsform des Erfindungsgegenstandes eine Stapeleinrichtung für Käselaibe dargestellt, und zwar zeigen :
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine in einem Käsekeller eingebaute Stapeleinrichtung ;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung ;
Fig. 3 einen Vertikalschnitt in grösserem Massstab durch die Säule und die Greifereinrichtung ;
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 ;
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3, und
Fig. 6 einen teilweisen Schnitt durch eine Einzel heit.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Stapelein- richtung für Käselaibe sind oben an den Seitenwän- den 2, knapp unter der Decke 3, eines Käsekellers 1 zwei Schienen-4 waagrecht befestigt. Die waagrechten Flanschen 4a dieser Schienen 4 dienen der F#h- rung je zweier Tragrollen 5, welche frei drehbar an den Stirnträgern 6b der rahmenförmigen Buhne 6 gelagert sind. Um das seitliche Spiel dieser Bühne zu verringern, sind weiter Stirnrollen 7 vorgesehen, welche sich gegen die senkrechten Flanschen 4b der Schienen 4 abstützen.
Die Längsträger 6a der Bühne 6 sind ihrerseits als Schienen für die Laufkatze 8 ausgebildet, welche letztere ebenfalls rahmenförmig aufgebaut ist und einen, vermittels Streben 8a mit dem Rahmen 8b verbundenen, zentralen und senkrecht stehenden Befestigungskloben 9 trägt. Dieser Kloben 9 hält einen Drehzapfen 10, auf welchem der Ausleger 11 frei drehbar gehalten ist. In das freie, durchbrochene Ende dieses Auslegers ist die Säule 12 eingeschraubt und gegenüber dem Ausleger durch die Stellschraube 13 in einer solchen Lage arretiert, dass ihr Längsschlitz 12a stets gegen die geome trische Achse 14 des Drehzapfens 10 zu gerichtet ist.
Die Länge der an der Laufkatze frei hängenden, drehbar gelagerten Säule 12 ist so bemessen, dass die längs ihr bewegliche Greifereinrichtung 15 in den Bereich sämtlicher längs den Seitenwänden übereinander angeordneten Regale 16 für die Käselaibe 17 gelangen kann, welche letzten je auf einem mit zwei in einem gewissen Abstand voneinander ange ordneten Leisten 18a versehenen Brett 18 ruhen. Die Säule 12 ist als geschlitzte Hohlsäule ausgebildet, in deren geometrischer Achse die Spindel 19 liegt, welche einerseits in einem Kugellager lla des Auslegers und andererseits im untern Ende der Säule drehbar gelagert ist.
An ihrem über den Ausleger 11 hinausragenden Ende trägt die Spindel 19 ein Winkelrad 20, das mit einem entsprechenden Winkelritzel 21 eines vermittelst der Druckknopfkontakte 22 steuer- baren Motors 23 kämmt. Mit der Spindel 16 arbeitet die durch den Schlitz 12a durchtretende Nuss 24 zusammen, welche auf der Tragplatte 25 der Greifereinrichtung 15 aufgeschweisst ist. Zwei seitliche Flanschen 25a der Platte 25 dienen der frei drehbaren Lagerung von zwei Rollen 26 und 27, von welchen die eine, 26, sich überhalb der Nuss 24 gegen die Rückseite der Säule 12 abstützt, während die Rolle 27 unterhalb der Nuss gegen die Vorderseite der Säule 12 ansteht.
Durch diese beiden Abstütz- rollen 26 und 27 wird die Greifereinrichtung 15 rechtwinklig zur Säule geführt, ohne dass, auch bei einer Belastung dieser Greifereinrichtung, Nuss und Spindel zur Aufnahme des aus dem Gewicht der Greifereinrichtung resultierenden Drohmomentes herangezogen werden müssten.
An Stelle der Spindel könnte die Säule auch mit einer durch den Mator in Umlauf versetzbaren Kette versehen sein, in welche Kette die Greifereinrichtung eingehängt ist. Auf der der Nuss abgewendeten Seite trägt die Platte 25 einen Drehzapfen 28, auf welchen die Drehplatte 29 vermittels der Schraube 30 samt Unterlagescheibe 31 verdrehbar gehalten ist. Die ge genseitige Stellung von Tragplatte und Drehplatte kann durch einen federnden, lösbaren Riegel 32 in zwei Lagen festgelegt werden, welcher Riegel in zwei entspr. um 180"gegeneinander versetzte Boh- rungen 25b und 25c der Platte 25 eintreten kann.
Mit der Drehplatte können nun zwei Greiferrahmen 33 und 34 verbunden werden, welche je aus einem U-förmigen, durch die beiden Schenkel 33a bzw. 34a und den Steg 33b bzw. 34b gebildeten Greiferteil und einen die beiden freien Schenkelenden verbin- denden, abgewinkelten Befestigungsteil 33c bzw. 34c bestehen, wobei die Dicke des Greiferrahmens kleiner ist als diejenige der Leisten 18a und die Länge der Stege so bemessen ist, dass ein Greiferrahmen zwischen den beiden Leisten 18a eines Brettes 18 eingeschoben werden kann.
Zum Zwecke der Befestigung des Teiles 33c bzw. 34c an der Drehplatte 29 besitzt diese vier mit Kopfscheiben 35a von grösserem Durchmesser versehene Bolzen 35, während jeder Befestigungsteil 33c und 34c der Greiferrahmen 33 und 34 zwei kreisrunde Durchbrechungen 26 von grösserem Durchmesser als derjenige der Scheiben 35a aufweist, welche Durchbrechungen 36 auf ihrer einen Seite in einen Schlitz 36a übergehen, dessen Breite um weniges grösser ist als der Durchmesser der Bolzen 35, auf alle Fälle aber kleiner als der Durchmesser der Scheiben 35a.
Die Greiferrahmen können nun so mit der Drehplatte 29 verbunden werden, dass man die Durchbrechungen 36 ihrer Be festigungsteile über die Scheiben 35a steckt und dann die Greiferrahmen in Fig. 5 nach links bewegt, so dass die Bolzen 35 in die Schlitze 36a zu liegen kommen. Dadurch sind die Greiferrahmen mit der Drehplatte in senkrechter Richtung gesichert verbunden, während die Sicherung gegen eine seitliche Verschiebung von einem im Befestigungsteil gehaltenen Federstift 37 übernommen wird, der in eine entsprechende Bohrung 38 der Drehplatte einschnappt.
An der Drehplatte 29 ist weiter ein Paar Laschen 39 angeschweisst, welches der Befestigung eines Haltebolzens 40 dient, um welchen das hintere Ende eines flexiblen Bandes 41 umgelegt ist. Das freie Ende dieses Bandes ist mit einer Ose 41a versehen, durch welche, sowie durch entsprechende Bohrungen 42 in den Stegen 33b und 34b, ein Fixierbolzen 43 durchgesteckt werden kann, der an seinem obern Ende einen Kopf C seinem durch den Steg des un tern Greiferrahmens durchtretenden Enden eine federnde Sicherungsklinke 44 besitzt. Es wäre auch denkbar, aber nicht unbedingt notwendig, zwei solahe Bänder vorzusehen, und zwar je eines zu beiden Seiten der Greiferrahmen.
Die Abmessungen der Greiferarme sowie die Anordnung des flexiblen Bandes sind dabei so gewählt, dass wenn ein Käselaib auf einem Greiferrahmen ruht und vermittels des Bandes einseitig fixiert ist, der Schwerpunkt der ge samten Greifereinrichtung samt dem Käselaib zum mindesten angenähert in der geometrischen Achse 14 des Drehzapfens 10 liegt.
Soll nun beispielsweise im Käsekeller einem Regal 16 ein Käselaib zum Zwecke des Salzens und Wendens entnommen werden, so werden vermittels der Säule 12 die Bühne 6 und die Katze 8 in eine solche Stellung zum betreffenden Regal gebracht, dass die Säule 12 mit der Greifereinrichtung 15 der betreffenden vertikalen Regalreihe gegenübersteht.
Vermittels des über die Kontakte 22 steuerbaren Motors 23 wird anschliessend die Spindel 19 in Umlauf gesetzt und damit die Greifereinrichtung 15 so weit in vertikaler Richtung bewegt, bis der allein mit der Drehplatte 29 verbundene untere Greiferrahmen 33 unmittelbar über dem betreffenden Regal steht.
Der Greiferrahmen wird nun durch entsprechende Bewegung der Säule samt der Laufkatze 8 zwischen die Leisten 18a des Käsebrettes 18 eingeschoben, was infolge der entsprechend gewählten Breite und Dicke des Greiferrahmens ohne weiteres möglich ist.
Diese Manipulation ist beim dargestellten Ausfüh- rungsbeispiel darum sehr leicht auszuführen, weil dieser Greiferrahmen immer parallel zu den Regalen und damit zu den Käsebrettern liegt. Nachdem durch eine gringe, durch eine entsprechende Steuerung des Motors bewirkte Aufwärtsbewegung der Greifer- einrichtung mit dem Greiferrahmen der Käselaib samt dem Brett vom Regal abgehoben ist, wird die Säule 12 samt der Laufkatze von Hand vom betreffenden Regal weg in die in Fig. 1 dargestellte Stellung gezogen, und die Oberseite des Käselaibes gesalzen.
Anschliessend wird, nachdem die behandelte Oberseite des Käselaibes mit einem Brett 18 überdeckt ist, der obere Greiferrahmen 34 auf die beschriebene Weise an der Drehplatte 29 befestigt, das flexible Metallband auf der einen Seite um den Käselaib herumgelegt und, entsprechend dem Durchmesser dieses Laibes, der Fixierbolzen 43 in zwei koaxiale Boh rungen 42 der beiden Greiferrahmen eingeführt und durch die Klinke 44 gesichert. Nachdem die aus dem federnden Riegel 32 bestehende Drehsicherung 27 gel#st ist, kann nun die Drehplatte samt den beiden Greiferrahmen und dem dazwischen liegenden Käse- laib um 180 verdreht werden, wobei natürlich die Drehrichtung so zu wählen ist, dass das Band 41 nach 90 Drehung unten liegt.
Sind zwei solche B#n- der 41 vorgesehen, auf jeder Seite des Käselaibes eines, so kann in beiden Drehrichtungen gewendet werden. In der gewendeten Stellung wird die Dreh- platte 29 durch den Riegel 32 wieder gesichert, nach h Lösen der Klinke 44 das Band 41 entfernt und der nunmehr obere Greiferrahmen 33 von der Drehplatte 29 gelöst, so dass die jetzt oben liegende Seite gesalzen und dann der Käselaib wieder in sein Regal eingeschoben werden kann. Vermitte-Ls des Motors 23 und der durch ihn angetriebenen Spindel 19 wird die Greifereinrichtung bzw. der Greiferrahmen 34 etwas abgesenkt, und damit der gesalzene und gewendete Käselaib samt dem neuen K. äsebrett auf das Regal abgestellt.
Nachdem die Säule 12 zusammen mit ihrer Greifereinrichtung wieder zurückgezogen ist, haben alle Teile ihre Ausgangsstellung wieder erreicht.
Durch die beschriebene Anordnung der Bühne samt Laufkatze sowie der frei hängenden und drehbar an der Laufkatze befestigten Säule wird es ermöglicht, unbekümmert um alle Unebenheiten des Kellerbodens die Greiferrahmen immer parallel zu den Regalen zu halten und dadurch in jedem Falle ein einfaches Auf-und Wegstapeln zu gewährleisten.
Die beschriebene Greifereinrichtung eignet sich natürlich nicht nur zum Stapeln von Käselaiben, sondern grundsätzlich zum Stapeln von irgendwelcher Ware, bei der es darauf ankommt, dass die Greiferarme stets in waagrechter Stellung verbleiben.