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Vorrichtung zum Absaugen der Flüssigkeit aus nassen Materialbahnen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Absaugen von Flüssigkeit aus spannungslos geführten nassen Materialbahnen, insbesondere Textilgeweben, mit einer rotierenden, auf dem Umfang gelochten Saugwalze, in deren Innerem ein feststehendes Saugrohr angeordnet ist, welches an seiner Oberseite einen längsverlaufenden, gegenüber der Innenseite der Saugwalze abgedichteten Schlitz aufweist.
Man ist bestrebt, Gewebebahnen, die aus einer Nassbehandlung kommen, vor dem Trocknen so weit zu entwässern, wie dies auf mechanischem Wege möglich ist. Man hat zu diesem Zweck bisher entweder Schleudern oder Absaugemaschinen verwandt. Die letztere hat gegenüber der Schleuder den Vorteil, dass sie in kontinuierlichem Arbeitsgang benutzt werden kann. Bei den gewöhnlichen bisher bekannten Absaugemaschinen erfolgt das Absaugen des Wassers durch einen Schlitz in einen feststehenden Hohlkörper, welcher unter Vakuum steht und über den das Gewebe hinweggezogen wird. Ein Nachteil besteht dabei darin, dass die Gewebebahn beim Transport einem starken Zug unterworfen werden muss.
Das Gewebe wird dadurch gestreckt und erhält eine Längsdehnung, die beim späteren Gebrauch im Kleidungsstück wieder zurückgeht, das heisst ein Einlau- fen des Stoffes verursacht.
Es sind nun bereits mancherlei Wege beschritten worden, um beispielsweise sehr nasse Textilgewebe, die aus der Veredlung hervorgehen, durch Absaugen von dem in ihnen enthaltenen L7berschusswasser zu befreien. So ist bereits bekannt, die Gewebebahn um eine sich drehende gelochte Saugwalze herumzuführen, in deren Innenraum ein feststehendes, an eine Saugzugpumpe angeschlossenes zweites Rohr kleineren Durchmessers untergebracht ist. Dieses besitzt einen längsverlaufenden Schlitz, welcher gegenüber der Saugwalze mittels nachgiebigen Leisten abgedichtet ist.
Auf diese Weise sollte erreicht werden, dass sich die Saugwirkung der Pumpe nur auf den jeweiligen Streifen der Saugwalze zwischen den Dichtungsleisten und damit auf den Streifen der aussen auf der Saugwalze aufliegenden Gewebebahn erstrecken sollte. Es ist aber nun leicht einzusehen, dass die Dichtungsleisten im Betrieb einem gewissen Verschleiss unterliegen, dass aber schon bei dem geringsten Verschleiss Falschluft durch den Spalt zwischen der Dichtungsleiste und der Innenwand der Saugwalze hindurchtritt und damit den ordnungsgemässen Betrieb unmöglich macht. Bei einer anderen bekannten Einrichtung hat man auch schon versucht, Dichtungsleisten mittels mehrerer Schraubenfedern innen gegen die Saugwalze zu drücken.
Das Ergebnis war ebenfalls sehr unbefriedigend, da die Schraubenfedern, abgesehen von der Kompliziertheit der Konstruktion, einen gleichmässigen Druck nicht erzeugen können und daher zu frühzeitigem unregelmässigem Verschleiss und baldigen Betriebsstörungen führten.
Bei all diesen bekannten Vorrichtungen ergab sich, dass es sehr schwierig ist, den Saugzug im Bereich des Schlitzes wirksam zu gestalten, gleichzeitig aber die Möglichkeit des Eintritts von Falschluft an anderer Stelle zu unterbinden. Entweder waren die hier angebrachten Abdichtungen unzulänglich oder sie erforderten verhältnismässig kom- plizierte und kostspielige Mittel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache Weise eine zuverlässig und dauerhaft arbeitende Vorrichtung zu schaffen, die ein intensives und wirtschaftliches Absaugen der Flüssigkeit aus einer nassen Materialbahn ermöglicht, wobei der Vorgang so durchgeführt werden soll, dass die Materialbahn in Längsrichtung keinem Zug ausgesetzt wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst und die obenerläuterten Schwierigkeiten werden dadurch beseitigt, dass bei der eingangs genannten Vorrichtung zwecks Abdichtung des Schlitzes an dessen beiden Längsseiten je ein Streifen vorgesehen ist, welcher unter dem Einfluss eines geschlossenen, elastisch aufblähbaren Hohlraumes steht, der sich längs des Schlitzes erstreckt und einem Innendruck ausgesetzt werden kann, damit sich der Streifen dicht an die Innenseite der Saugwalze anlegt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum Absaugen, Fig. 2 einen Querschnitt dazu nach Schnittlinie II-II, Fig. 3 eine Einzelheit aus Fig. 2 Zn vergrössertem Massstab.
Die Einrichtung gemäss Fig. 1 und 2 besitzt eine Saugwalze 1, welche auf ihrem Mittelteil von der Länge 2 mit einer feinen Lochung versehen und wie vereinfacht dargestellt - in den feststehenden Lagern 3 und 4 drehbar gelagert ist. Die Lager sind auf einem Gestell, im wesentlichen bestehend aus zwei Böcken 5 und 6, und einem Grundrahmen 7 befestigt. Der Antrieb der Saugwalze erfolgt mittels eines Motors 8 über ein stufenloses Getriebe 9 und ein Kettenrad 10, das auf der Saugwalze angebracht ist.
Die Lager 3 und 4 sind durch Deckel 11 und 12 abgeschlossen, durch welche ein Saugrohr 13 hindurchgeführt ist. An den nach aussen überstehenden Enden des Saugrohres sind Verbindungsleitungen 14 und 15 angeschlossen, die sich zu der gemeinsamen Leitung 16 vereinigen und so zu einer durch den Motor 18 angetriebenen Saugzugpumpe 17 führen.
Das Saugrohr 13 weist an seiner Oberseite einen längsverlaufenden Schlitz 19 auf. Wie Fig. 3 zeigt, sind zu beiden Seiten des Schlitzes Dichtungen vorgesehen; diese bestehen im wesentlichen aus je einem rinnenförmigen Gehäuse 20 bzw. 21. Die Gehäuse sind durch Winkeleisen 22 und 23 auf dem Saugrohr 13 befestigt; in jedem Gehäuse befinden sich ein Gummischlauch 24 bzw. 25 sowie als durchgehende Leisten ausgebildete Verschleissstopfen 26 und 27.
Wie in Fig. 6 dargestellt ist, wird der Schlauch 24 durch den Deckel 12 hindurchgeführt. Das nach aussen hin überstehende Ende ist beispielsweise durch einen Stopfen 28 abgedichtet und von einer Büchse mit dem rohrförmigen Teil 29 und einer Stirnscheibe 30 umgeben. Der Schlauch dichtet in dem Deckel selbsttätig ab, weil er sich unter dem Innendruck aufbläht und an die Deckelbohrung anpresst. Besondere Dichtungen sind hier also überhaupt nicht erforderlich. Wie durch das Rohr 31 vereinfacht dargestellt ist, kann an den Enden des Schlauches ein nichtdargestelltes Ventil zur Verbindung mit einer Druckluftpumpe oder ein Manometer oder ein Sicherheitsventil angeschlossen werden. Die gleichen Be- trachtungen gelten auch für das andere Ende des Schlauches 24 sowie für den Schlauch 25.
Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Die von der Nassbehandlung kommende Materialbahn wird von der Umlenkrolle 32 über den oberen Teil der Saugwalze 1 und über eine zweite Umlenkrolle 33 beispielsweise einer Trocknungsanlage zugeführt. Die Transportgeschwindigkeit der Bahn entspricht der Umfangsgeschwindigkeit der Saugwalze, so dass eine schonende spannungslose Führung gewährleistet ist. Die Pumpe 17 erzeugt über die Verbindungsleitungen 14-16 in dem Saugrohr einen Unterdruck, der sich als Sog in dem schmalen Kanal zwischen dem Spalt 19 und der Saugwalze auswirkt.
Die hierdurch aus der Materialbahn abgesaugte Flüssigkeit gelangt durch das Saugrohr 13 zu der Pumpe und verlässt diese durch die Rohrleitung 34.
Je nach Art der Materialbahn oder dem gewünschten Grad der Entwässerung kann man den Unterdruck in dem Saugrohr 13 mehr oder weniger hoch wählen. Je höher der Unterdruck, das heisst je höher der Saugzug ist, mit um so grösserem Druck muss man die Verschleissstopfen 26 und 27 an die Saugwalze anpressen. Dies lässt sich leicht durch entsprechende Wahl des Druckes in den Schläuchen 24 und 25 erreichen. Man hat es also in der Hand, die Druckdifferenz zwischen Schlauch und Unterdruckraum beliebig zu vergrössern, und zwar dadurch, dass der Innendruck im Schlauch durch Anschluss an eine Druckluftleitung beliebig gesteigert wird. Als Mittel für die Füllung des Schlauches kann statt Luft auch ein anderes Gas sowie Dampf oder eine Flüssigkeit verwendet werden.
Bei Verwendung einer Flüssigkeit als Füllmittel ist es zweckmässig, die Schläuche aussen an ein Druckgefäss anzuschlie- ssen, in welchem die Flüssigkeit die Möglichkeit zu einer elastischen Ausdehnung hat. Ein Verbrauch des Füllmittels tritt nicht ein, da der Druck in jedem Schlauch ein statischer ist.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass die Verschleissstopfen im Laufe längerer Betriebszeit einem allmählichen Verschleiss unterliegen, insbesondere wenn mit höherem Saugzug gearbeitet wird. Auf die Zuverlässigkeit des Betriebes hat dies jedoch keinen störenden Einfluss. Da sich die Schläuche unter ihrem Innendruck aufblähen, schieben sie die Verschleissstopfen an jeder Stelle, über die gesamte Breite der Walze gesehen, bis dicht an die Innenwand der Saugwalze heran. Wenn die Verschleissstopfen abgenutzt sind, kann man sie leicht durch neue ersetzen. Dazu ist nur eine kurze Betriebsunterbrechung erforderlich. Ein Deckel 11 oder 12 wird abgenommen, nachdem vorher die Ventile an den Schläuchen geöffnet worden sind.
Man kann sodann die verbrauchten Verschleissstopfen nach einer Seite hin herausziehen, neue einschieben und den Deckel zusammen mit den übrigen Einzelteilen wieder anschrauben. Die Maschine ist darauf wieder betriebsbereit.
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In Fig. 5 ist eine andere Ausgestaltung der Innenteile in der Saugwalze wiedergegeben. Hierbei ist ein einheitlicher, das heisst aus einem Stück bestehender Körper 35 vorhanden, welcher durch Giessen hergestellt ist. Der Körper trägt ähnliche Dichtungseinrichtungen, wie sie bei der Fig. 3 erläutert worden sind. Er enthält ferner den Unterdruckraum 36, der durch einen kanalförmigen Schlitz 37 mit der Saugwalze in freier Verbindung steht.
In manchen Fällen ist es nicht erforderlich, mit grosser Saugkraft, das heisst hohem Unterdruck in dem Saugrohr und entsprechend grossem Anpress- druck der Dichtungseinrichtungen zu arbeiten, z. B. wenn die Gewebebahn die Flüssigkeit leicht abgibt. Man kann dann die Ausgestaltung gemäss Fig. 4 mit Vorteil anwenden, die im Aufbau besonders einfach ist. Hierbei werden die Schläuche 38 und 39, die in rinnenförmigen Gehäusen 40 und 41 eingebettet sind, unmittelbar gegen die Innenwand der Saugwalze gedrückt. Der Druck in den an allen Enden geschlossenen Schläuchen entspricht im einfachsten Fall dem atmosphärischen Aussendruck, er kann aber auch z. B. durch Anschluss an eine Druckluftleitung beliebig erhöht werden.
Zu dem oben erläuterten Ausführungsbeispiel ist gesagt worden, dass die beiden Schläuche 24 und 25 an allen Enden durch die Deckel 11 bzw. 12 nach aussen hindurchgeführt sind. Statt der beiden Schläuche kann man aber auch mit besonderem Vorteil einen einzigen Schlauch verwenden, der an dem einen Ende der Saugwalze mittels eines halbkreisförmigen Rohrbogens von dem Gehäuse 20 zu dem Gehäuse 21 überführt wird. Auf diese Weise werden zwei Endstellen vermieden und damit deren Abschlusseinrichtungen erübrigt.
Statt der Schläuche kann man auch Dichtungsstreifen benutzen, die in Form einer Schleife gebogen und an den Längskanten luftdicht eingespannt sind, so dass sie einen in sich geschlossenen Raum bilden.
Bei den oben beschriebenen Ausgestaltungen der Abdichtungseinrichtungen seitlich des Saugschlitzes kann man die wirksame Breite der Saugfläche, das heisst die Breite des Schlitzes an der Saugwalze beliebig gross wählen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass man die Vorrichtung gut dem zu behandelnden Material anpassen kann. Bei einer bestimmten Saugleistung der Pumpe ist die Saugwirkung um so grösser, je geringer der Abstand der beiden Verschleissstopfen voneinander ist. Eine geringe Schlitz- breite ist z. B. dann am Platze, wenn die Materialbahn auf Grund ihrer Beschaffenheit die Flüssigkeit in kurzer Zeit abgibt.
Wenn hingegen zum Heraussaugen der Flüssigkeit längere Zeit erforderlich ist, ist es vorteilhaft, die Schlitzbreite an der Saugwalze entsprechend grösser zu wählen.
Mit Vorteil kann die oben erläuterte Saugwalze einschliesslich ihrer Einbauten und Anschlüsse auch in dem Gestell einer Trockenmaschine, welche die nachfolgende Behandlung der Materialbahn übernimmt, eingebaut werden.