Verfahren zur Färbung von Läufen, Schnäbeln, Haut, Fett und Fleisch beim Geflügel Es ist bekannt, dass vom Konsumenten in neuerer Zeit immer häufiger Mastgeflügel mit stark gelb pigmentierter Haut und gelben Läufen gewünscht wird. Zudem wird bei jungen Zuchttieren bestimmter Rassen eine möglichst kräftige Pigmentierung, be sonders der Läufe und des Schnabels, verlangt. Anderseits wird dem Geflügel durch die vermehrte Intensivhaltung immer mehr das für eine normale Pigmentierung benötigte Grünzeug entzogen.
Es wurde deshalb versucht, den Ausfall an frischem Grünfutter durch Beifütterung von Trockengrünmehl zu kompensieren. Dabei erwies es sich, dass die Quali tätsunterschiede im Trockengrünmehl so bedeutend sind, dass oft nur sehr unbefriedigende Ergebnisse erzielt werden konnten.
Es wurde auch schon versucht, durch Zufütterung von Carotinoiden die gewünschte Pigmentierung zu erreichen. Die bisher mit ss-Carotin, Dihydro-ss- carotin und Lycopin durchgeführten Versuche ver liefen jedoch erfolglos.
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, dass sich mit Canthaxanthin die gewünschte Färbung erzielen lässt. Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Färbung von Läufen, Schnäbeln, Haut, Fett und Fleisch beim Geflügel, das dadurch gekenn zeichnet ist, dass man dem Geflügel während des Wachstums Canthaxanthin verabreicht. Vorzugsweise setzt man das Canthaxanthin einem üblichen Ge flügelmastfutter (Alleinfutter oder Mischfutter, das mit Zusatz von Getreide verabreicht wird) zu. Mit Vorteil beträgt die Dosierung 1-30 mg Carotinoid pro kg Futter.
Man kann das Canthaxanthin aber auch zusammen mit dem Tränkewasser verabreichen.
Das Canthaxanthin kann in beliebiger Form zuge setzt werden, z. B. als Trockenpulver in Reinform; als Lösung, z. B. in pflanzlichem Öl (unter eventueller Beigabe von Stabilisatoren); als Emulsion oder Dispersion (z. B. zwecks Verabreichung im Tränke wasser). Es ist zweckmässig, das Canthaxanthin in fester, stabilisierter Form zu verwenden. Die Stabili sierung kann z. B. durch Einbettung in eine Schutz masse, Adsorption oder Vermischen mit einem Stabi lisator erreicht werden.
Die Vermischung des Canthaxanthins mit einem Futtermittel kann auch durch Versprühen einer die sen Stoff enthaltenden öligen Lösung auf das Futter mittel erfolgen. Zwecks Verhütung des teilweisen Zer falls des zugesetzten Canthaxanthins ist es günstig, den Zusatz erst unmittelbar vor der Fütterung bzw. Tränkung des Geflügels vorzunehmen. Diese Mass nahme ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn die Verabreichung im Tränkewasser vorgesehen ist.
Ein gemäss den obigen Angaben erhaltenes Futter mittel kann wie üblich verfüttert werden. Besonders gute Resultate werden erzielt, wenn das färbend wirkende Futter dem Geflügel vom Schlupf bis zum Ende der Mast bzw. der Aufzucht verabreicht wird. Es ist aber auch möglich, mit dem Zusatz des Canthaxanthins erst nach einiger Zeit, z.
B. nach der fünften Lebenswoche der Tiere, zu beginnen. Bei länger dauernder Verabreichung ist es angezeigt, ein an Canthaxanthin ärmeres Futter zu verwenden, wäh rend bei kürzerer Verabreichungsdauer ein an diesem Stoff reicheres Futter empfehlenswert ist.
Bei der Verfütterung eines canthaxanthinhaltigen Futtermittels wird eine starke gelbe bis orangegelbe Färbung von Läufen, Schnäbeln, Haut und Fleisch erzielt. Sie ist besonders intensiv an den Läufen und am Schnabel, weniger intensiv im Fettgewebe und in der Haut und noch weniger ausgeprägt im Muskel gewebe. <I>Beispiel</I> <I>1. Herstellung eines</I> Canthaxanthin <I>enthaltenden</I> <I>Futtermittels.</I>
Als Grundfutter wurde ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung verwendet:
EMI0002.0002
Gerste <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 18,5
<tb> Weizen <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 30
<tb> Reis <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 15
<tb> Kleie <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 10
<tb> Erdnussschrot <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 4
<tb> Sojaschrot <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 5
<tb> Fischmehl <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 7
<tb> Molkenpulver <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 3
<tb> Hefe <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 2
<tb> Kalk <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> .
<SEP> . <SEP> . <SEP> 2
<tb> Knochenschrot <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 1,3
<tb> Mineralsalz <SEP> + <SEP> Spurenelemente,
<tb> Vitamine, <SEP> Antibiotica, <SEP> Cocci diostatica <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 2,2 Dieses Grundfutter wurde durch tägliche Zugabe einer Lösung von 5 mg Canthaxanthin in 15 ml Arachisöl pro kg Futter in die zur Verfütterung vor gesehenen Futtermittel übergeführt. <I>2. Anwendung.</I>
Das so hergestellte Futtermittel wurde einer Gruppe von Masthähnchen (Leghorn) während einer Dauer von 82 Tagen verfüttert. Mit den Fütterungs versuchen wurde unmittelbar nach dem Schlupf der Tiere begonnen. Nach der Schlachtung der Tiere wurde die Färbung der Läufe, Schnäbel, Haut und Fleisch einer Kontrolle unterzogen. Es zeigte sich, dass eine ausgeprägte gelbe bis orangegelbe Pigmen- tierung vorlag, die bedeutend intensiver war, als bei Tieren, deren Futter keinen solchen Zusatz aufwies.