Einrichtung zum kontinuierlichen Aufbringen eines einstellbaren Flüssigkeitsquantums pro Längeneinheit einer laufenden Materialbahn Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum kontinuierlichen Aufbringen eines einstellbaren Flüssigkeitsquantums pro Längeneinheit einer laufenden Materialbahn.
Diese Einrichtung ist gekennzeichnet durch Mit tel zum Dosieren mindestens eines der Flüssigkeits bestandteile in Funktion der Durchlaufgeschwindig- keit der Materialbahn und der eingestellten Menge pro Längeneinheit, welohe Dosis einem Behandlungs behälter zugeführt wird, Mittel zur Behandlung der Bestandteile im Behälter, Mittel zum Auftragen der Flüssigkeit auf die Materialbahn, Mittel zur Ver änderung des aufgenommenen Flüssigkeitsquantums durch Variation der Zufuhr eines der Bestandteile, welche Mittel bei einer Variation des Inhaltes eines Vorratsbehälters ansprechen, das Ganze derart, dass Abweichungen des Istquantums vom Sollquantum kompensiert werden.
Anhand der beiliegenden Zeichnung werden Aus führungsbeispiele der erfindungsgemässen Einrichtung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ein richtung zum Schlichten einer Kette und Fig. 2 eine Variante der Vorrichtung zum Messen eines Bestandteiles der Schlichte.
Die dargestellte Einrichtung dient dem Schlichten der Kette, das heisst dem kontinuierlichen Auftragen eines einstellbaren Schlichtequantums auf eine lau fende Kette derart, dass nach Trocknung diese Kette einen gleichbleibenden Prozentsatz pro Längeneinheit an in der Schlichte dispergierten Partikeln aufweist.
Die dargestellte Einrichtung weist Mittel zum Zu führen der Stärke, Mittel zum Fördern derselben bis zu einer Messvorrichtung, Mittel zum kontinuierlichen Produzieren der Schlichte und zum Zuführen der- selben bis zu einem Vorratsbehälter und Mittel zur selbsttätigen Steuerung der Konzentration der Schlichte auf.
Die Stärke ist in einem verhältnismässig grossen Behälter 11 enthalten, der einen Vorrat für minde stens einige Stunden enthalten kann. Ein endloser Förderer 12 ist derart angeordnet, dass die Stärke vom Behälter 11 einem besonderen Trichter 13 zugeführt wird, welcher Trichter 13 stets gefüllt bleibt. Der Trichter 13 ist mit einem Rührwerk 14 und einer Dosiervorrichtung 15 versehen. Eine Lei tung 16 verbindet die Messvorrichtung 15 und einen Behälter 17 von etwa 4,55 1 Inhalt.
Die nachstehend näher beschriebene Messvorrichtung 15 kann derart eingestellt werden, dass eine bestimmte Stärkemenge pro Zeiteinheit in den Behälter 17 gelangt. Nach stehend ebenfalls näher beschriebene, mit 21 bezeich nete Mittel, sind für die Wasserzufuhr zum Behälter 17 vorgesehen. Der Behälter 17 ist mit einer mittleren vertikalen Trennwand 17a versehen, die sich fast bis zu seinem Boden erstreckt. Beidseitig der Trennwand 17a ist ein über ein Getriebe 20 von einem Elektro motor 19 angetriebenes Rührwerk 18 vorgesehen.
Die Leitung 16 und die Wasserzufuhr münden auf der selben Seite der Trennwand 17a, während eine Über laufleitung 22, die nahe an dem oberen Rand des Behälters 17 anschliesst, die andere Seite der Trem1- wand 17a mit einem unter dem Behälter 17 ange ordneten Vorratsbehälter 23 verbindet, so dass so bald der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 17 eine ge wisse Höhe erreicht hat, Flüssigkeit dem Vorrats behälter 23 zugeführt wird.
Der Vorratsbehälter 23 weist einen kanalförmigen Querschnitt auf. Er ist mit einer Trennwand 24 ver sehen, die einen Längsraum von etwa 11 1 Inhalt be- grenzt, welchem die Schlichte über die Leitung 22 zugeführt wird. In diesem Raum ist ferner eine Dampfleitung 25 zur Gelierung der Stärke angeordnet. Die Trennwand 24 erstreckt sich nicht bis zum Boden des Vorratsbehälters 23, so dass die Schlichte unter dieser Trennwand 24 durch in den Hauptteil des Vorratsbehälters 27 von etwa 38 1 Inhalt gelangt.
Eine Anzahl Walzen 26 sind teilweise über und teilweise in diesem Hauptteil angeordnet, wobei eine Ketten bahn 27 über diese Walzen läuft und mit Schlichte überzogen wird.
Die dem Behälter 17 zugeführte Stärkemenge pro Zeiteinheit kann durch Einstellung der Messvor- richtung 15 eingestellt werden. Diese Menge ändert sich proportional zur Durchlaufgeschwindigkeit der Kettenbahn 27 und wird bestimmt durch die Menge Schlichte, die die Kettenbahn pro Längeneinheit auf nehmen soll. Die Einstellbarkeit wird mit einem an sich bekannten, selbsttätigen Wiegemechanismus ver wirklicht, der regelmässig, jedoch nicht kontinuierlich Stärkenmengen durch die Leitung 16 dem Behälter 17 zukommen lässt.
Die Zeitintervalle, zwischen wel chen eine Dosis Stärke freigegeben wird, können von Hand eingestellt werden. Der Wiegemechanismus der Messvorrichtung 16 ist über einen Steuerschalter 28 und einen Stromkreis 28a gesteuert. Der Steuerschal ter 28 ist vom Antrieb der Walzen 26 aus angetrieben, so dass die Steuerung der freigegebenen Stärkedosen wirklich in Funktion der Durchlaufgeschwindigkeit der Kettenbahn 27 erfolgt. Eine Einstellung kann mittels zweier verstellbarer Getriebe 29, 30 vorge nommen werden, die zwischen dem genannten An trieb und dem Steuerschalter 28 geschaltet sind.
Die Wasserzufuhrmittel 21 weisen eine in den Behälter 17 einmündende Leitung 31 auf, die über zwei Zweigleitungen 31a und 31b mit Wasser versorgt wird. Die Zweigleitung 31a führt eine Menge Wasser zu, die unzureichend ist und die notwendige Ver dünnung der Schlichte nicht gewährleistet. Die durch die Zweigleitung 31 b fliessende Wassermenge ist genau gesteuert, zusammen mit der durch die Zweigleitung 31a fliessende Menge genügt sie zur genannten Ver dünnung.
Der Verdünnungsgrad wird durch die Menge Stärke bestimmt, die die Kettenbahn 27 pro Längeneinheit aufnehmen muss. Dem Behälter 17 wird Wasser derart zugeführt, dass im Behälter 23 ein konstantes Gewicht oder ein konstantes Volumen von verdünnter Schlichte erhalten wird.
In der dargestellten Einrichtung verursachen Variationen des hydrostatischen Druckes im Vor ratsbehälter 23 entsprechende Variationen des hydro statischen Druckes in einer mit einem Schwimmer ver- sehenen, ausserhalb des Vorratsbehälters 27 vor gesehenen Kammer 32. Zu diesem Zwecke ist im Boden des Behälters 23 ein Diaphragma 33 vorge sehen, das die Schlichte von der Flüssigkeit der Kammer 32 trennt. In der Kammer 32 ist ein Schwim merschalter 34a vorgesehen, der vom Schwimmer 34 entsprechend den Variationen der Flüssigkeitsmenge im Vorratsbehäter 23 betätigt wird.
Dieser Schwim- merschalter 34a steuert die Wasserzufuhr durch die Zweigleitung 31b so, dass der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 23 konstant bleibt. Zu diesem Zwecke ist in der Zweigleitung 31b ein Magnetventil 35 vorge sehen, das über den Schalter 34a elektrisch erregt wird, und die Durchflussmenge in dieser Zweigleitung 31b entsprechend den Bewegungen des Schwimmers 34 steuert. Der Schalter 34a ist über elektrische Lei tungen 36 mit dem Ventil 35 verbunden.
Es ist nicht notwendig, dass die Wassermenge durch die Leitung 31a mit grosser Genauigkeit ge regelt wird, da es die Wassermenge durch die Zweig leitung 31b ist, die die effektive Steuerung des Flüs sigkeitsspiegels vornimmt. In der Zweigleitung 31a ist lediglich eine Zahnradförderpumpe 37 vorgesehen, die über das Getriebe 30 angetrieben ist.
In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungs form ist der Vorratsbehäter 23 auf einer Feder ab gestützt, so dass die bei Gewichtsvariation eintretende Bewegung die Steuerung der Wasserzufuhr beeinflusst, und zwar derart, dass ein konstantes Flüssigkeits gewicht im Vorratsbehälter 23 erhalten bleibt.
Im Tank 38 ist Talg enthalten, der über eine Leitung 39 und eine Zahnradpumpe 40 dem kleineren Teil der Vorratsbehälter 23 zugeführt wird.
Alle Bestandteile der endgültigen Schlichte wer den mittelbar oder unmittelbar diesem kleineren Vor raum zugeführt. Die Trennwand 24 verhindert, dass falsch erwärmte oder schlecht gelierte Schlichte in den Hauptraum fliesst. Es ist ferner möglich, die ankommende Mischung im Vorraum kräftig zu sieden, ohne dass die Kettenbahn bespritzt wird.
Der Wiegemechanismus wird derart eingestellt, dass er die notwendige Stärkemenge abgibt. Dann wird die Wasserzufuhr an der Hauptleitung ange schlossen, das Rührwerk 18 in Betrieb gesetzt und der Antrieb der Kettenbahn angelassen.
Die Stärke und das Wasser werden rasch und kontinuierlich als Stärkedispersion dem Behälter 23 zugeführt. Da die Zeit zum Transport der Mischung vom Behälter 17 zum Vorratsbehälter 23 kurz ist, kann von der Beigabe eines Mittels zur Erhaltung der Suspension abgesehen werden. Die Gelierung fin det im geheizten Behältervorraum statt.
Wenn der Schlichtespiegel im Vorratsbehälter 23 entsprechend einer Variation der Aufnahmefähigkeit der Kettenbahn variiert, so verändert sich das Total gewicht, das heisst auch das Volumen im Vorrats behälter. Dadurch - wird die Steuerung der Wasser zufuhr in der Zweigleitung 31b entsprechend be einflusst.
In. Fig. 2 ist eine Variante der Ausführung der Dosiervorrichtung schematisch dargestellt. Der Trich ter 40 wird mit Partikeln gefüllt. Dieser Trichter 40 ist am Ende eines Hebels 41 angebracht, der bei 42 schwenkbar gelagert ist. Der andere Arm des Hebels 41 trägt ein verschiebbares Gegengewicht 43 und an seinem Ende eine Kette 44, deren wirksame Länge mittels eines Antriebes 45 von variabler Geschwindig keit eingestellt wird. Der Antrieb 45 wird analog den Getrieben 29, 30, bei der ersten Ausführungsform in Abhängigkeit von der Durchgangsgeschwindigkeit der zu schlichtenden Kette angetrieben.
Der Antrieb 45 treibt über eine Welle 46 und eine Schnecke eine Trommel 47 an, auf welcher die Kette 44 aufgewickelt werden kann. Die Zufuhr von Partikeln zur Leitung 16 (Fig. 1) erfolgt jeweils durch bekannte elektrische Steuer- und Rührmittel 48, die beim Schliessen des Stromkreises 49 wirksam werden. Letzterer wird bei Abwärtsbewegung des linken Hebelarmes geschlossen.
Das Gegengewicht 43 wird derart eingestellt, dass es das Gewicht des vollen Trichters 40 ausgleicht. Der Antrieb 45 wird derart eingestellt, dass das Ge wicht der Kette 44, entsprechend der Gewichts abnahme des Trichters 40 vermindert wird. Am An fang kommt kein Material aus dem Trichter 40. Wenn dann das wirksame Gewicht der Kette 44 abnimmt, senkt sich der den Trichter 40 tragende Arm des Hebels 41. Der Stromkreis 49 wird geschlossen und das Rührwerk 18 angetrieben. Nunmehr fallen die festen Partikel vom Trichter 40 in die Leitung 16, und zwar bis das Gewicht des Trichters derart ab genommen hat, dass der Hebel 41 seine ursprüngliche Lage wieder einnimmt. Daraufhin wird der Strom kreis 49 unterbrochen, das Rührwerk abgestellt und die Zufuhr von Partikeln eingestellt.
Wenn der Trichter 40 entleert ist, wird er wieder z. B. von Hand gefüllt und die Kette 44 ebenfalls von Hand oder durch nicht dargestellte mechanische Betätigungsorgane von der Trommel 47 abgewickelt.
Die dargestellte Einrichtung hat grosse Vorteile. Es ist nicht mehr notwendig, Schlichte beispielsweise für einen ganzen Tag vorzubereiten und warm und gebrauchsfertig aufzubewahren. Irrtümer beim Mischen sind ebenfalls ausgeschaltet. Die Verwen dung eines teuren Mittels zur Erhaltung der Suspen sion ist auch nicht mehr nötig. Da die Schlichte kon tinuierlich vorbereitet wird, sind die Materialverluste verschwindend klein und ein Wechsel der Proportionen der einzelnen Bestandteile kann jederzeit vorgenom men werden. Da die Schlichte nicht im voraus be reitet wird, wird eine bakteriologische oder ähnliche Zersetzung vermieden.
Massgebend für die Behandlung der Material bahn kann die ganze Flüssigkeit als solche oder aber lediglich der Bestandteil sein, dessen Zufuhr ent sprechend den Variationen der aufgenommenen Menge Flüssigkeit pro Längeneinheit gesteuert wird. In die sem Falle würden die andern Bestandteile später von der Materialbahn, z. B. durch Verdampfung, entfernt.
Unter festen Partikeln wird hier ein Material verstanden, das weder im gasförmigen noch flüssigen Zustand ist.
Das Verdünnungsmittel, hier Wasser, kann ent weder dem Behandlungsbehälter 17 oder auch direkt dem Vorratsbehälter 23 zugeführt werden.