Treiber-Puffer an der Treiberspindel eines Webstuhles Um das Aufprellen des Treibers beim Ein wärtsgehen, d. h. nach dem Schlag zu mildern, werden an Webstühlen Prellorgane oder Puffer verwendet. Diese müssen vom aufprellenden Trei ber stark, d. h. entlang einer bedeutenden Strecke in Richtung der Treiberbewegung deformierbar sein, und sie müssen ihrer steigenden Deformierung einen möglicherweise progressiv steigenden Wider stand entgegensetzen, um den Treiber schliesslich abzufangen.
Selbstverständlich muss es sich um eine elastische Deformation handeln, damit die Puffer immer wieder ihre Grundform zurückge winnen, doch soll hierdurch dem Treiber möglichst keine Gegenbeschleunigung erteilt werden. Die Federungskenulinie der Puffer muss - mit anderen Worten - eine starke Hysteresisschleife aufweisen.
Abgesehen von der Erfüllung dieser funktionel len Anforderungen müssen die Puffer dauerhaft sehr starken mechanischen und chemischen Be anspruchungen gewachsen sein, welche u. a. durch den heftigen Aufprall des Puffers bzw. durch Ein wirkung von Schmieröl entstehen.
Im Bestreben diese Anforderungen zu erfüllen, sind bereits eine Anzahl Puffer bekannt geworden, so u. a. wellenförmige Prellriemen aus Leder, sowie verschiedene Formkörper aus Gummi und aus Kunststoffen. In den modernen Webstühlen mit beträchtlich erhöhter Schlagzahl und Schlagstärke konnten jedoch die bekannten Puffer nicht mehr befriedigen.
Zweck der Erfindung ist nun, einen Treiber- Puffer zu schaffen, welcher die weitgehende Erfül lung der funktionellen Anforderungen ermöglicht und dabei eine verlängerte Standzeit aufweist. Zu diesem Zwecke besitzt der Treiber-Puffer gemäss der Erfindung einen Riemen aus einem Kunststoff, welcher in zur Treiberspindel querliegende U-för- mige, aufeinanderfolgende elastische Schlaufen gelegt ist, wobei die äusseren Schenkel der beiden äusser- sten Schlaufen miteinander durch eine alle genannten Schlaufen überbrückende Schlaufe verbunden sind, und eine Umwicklung aus einem Lederriemen,
wel cher an der nach aussen gekehrten Seite des Kunst stoffriemens anliegt.
In der beiliegenden Zeichnung sind Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Treiber-Puffer in Seitenansicht, und Fig. 2 die Seitenansicht eines modifizierten Treiber-Puffers.
Ein aus einem Kunststoff, z. B. aus einem Poly- vinylchlorid, aus Vulkollan (eingetragene Marke) oder dergleichen bestehender Riemen 1 ist nach Fig. 1 in U-förmige aufeinanderfolgende elastische Schlaufen gelegt, welche quer zur Treiberspindel 6 liegen, die durch Löcher des Riemens 1 verläuft. Die Schenkel der beiden äussersten Schlaufen sind mit einander durch eine alle genannten Schlaufen über brückende Schlaufe verbunden. Die Form, gemäss welcher der Riemen 1 angelegt ist, ist in Bezug auf eine zur Treiberspindel 6 senkrechte Ebene symme trisch. Es sei jedoch bereits an dieser Stelle erwähnt, dass dies keinesfalls eine zwingende Bedingung ist.
Zwischen den nach aussen umgebogenen Enden des Riemens 1 befindet sich eine Einlage 3 aus Leder, um zu verhindern, dass die Enden des Riemens 1, d. h. Kunststoff auf Kunststoff, aufeinander auf liegen. Eine Umwicklung in Form eines weiteren Riemens 2 aus Leder verläuft längs des Kunststoff riemens 1 und liegt an dessen Aussenseite an. An der Aussenseite der umgebogenen Enden des Rie mens 1 sind Ledereinlagen 7 vorgesehen, welche abgetrennte Teile des Lederriemens sein können.
In die die übrigen Schlaufen einschliessende äussere Schlaufe des Kunststoffriemens 1 ist eine U-förmige Stützschlaufe 4 aus Lederriemen eingelegt. Über die dem Treiber zugekehrte Hälfte der äusseren Schlaufe des Lederriemens 2 verläuft ein elastischer Streifen 5 aus einem hochschlagfesten Stoff, vorzugsweise aus Kunststoff. Der Kunststoffriemen 1, der Leder riemen 2, die Stützschlaufe 4 und der Streifen 5 sind mittels eines Nietes 8 zusammengehalten.
Der an der Treiberspindel 6 geführte Treiber prellt mit grosser Wucht auf den Treiber-Puffer auf, wobei der Streifen 5 den direkten Aufschlag des Treibers aufnimmt, den Lederriemen 2 vor Quet schungen schützt und die Bewegung des Treibers bereits bremst. In dieser Weise beginnt durch Dämp fen des Treiberaufschlages das Deformieren des Puffers weniger druckartig. Der gedämpfte Treiber aufschlag wird dann vom Lederriemen 2 geschluckt, so dass auf den Kunststoffriemen 1 kaum ein Schlag, lediglich noch Druck übertragen wird.
Das Schluk- ken des Schlages erfolgt selbstverständlich nicht nur durch den im Schlagbereich des Treibers liegenden Teil des Lederriemens 2, vielmehr in der Hauptsache durch die ganze äussere Schlaufe dieses Riemens, deren dem Treiber abgekehrter Schenkel selbstver- ständlich am Gehäuse der Schlageinrichtung abge stützt ist.
Unter dem Druck des Treibers deformieren sich nun die Schlaufen der Riemen 1 und 2 und die Stützschlaufe 4 mehr und mehr und setzen der weiteren Treiberbewegung einen steigenden Wider stand entgegen. Dabei übernimmt der Kunststoff riemen 1, freilich durch den Lederriemen 2 in starkem Masse geschützt und unterstützt, den gröss- ten Teil der Bremsarbeit, während die Stützschlaufe nach und nach mitgenommen wird und dabei die Progressivität erhöht.
-Die Grenze der Deformation wird beim Aufliegen der Schenkel der Schlaufen auf einander erreicht, wobei zu bemerken ist, dass die Lederteile eine Knickung des Kunststoffriemens und das Aufliegen von Kunststoff an Kunststoff verhin dern. Selbstverständlich entsteht während der Defor mation des Puffers Reibung zwischen den einzelnen Lagen und diese Reibung unterstützt nebst den natürlichen Eigenschaften der verwendeten Mate- rialien durch die beschriebene Formgebung das Ent stehen einer grossen Hysteresisschleife in der Feder kennlinie beim Zurückfedern des Puffers.
Die Ausführung des Treiber-Puffers gemäss der Fig. 2 unterscheidet sich nur insofern von der bereits beschriebenen Ausführung der Fig. 1, dass zwischen den Schenkeln der äussersten Schlaufe des Kunst stoffriemens 1 und sinngemäss des Lederriemens 2 mehr Schlaufen als in der Fig. 1 gezeigt gebildet sind. In dieser Weise kann z. B. der Federungsweg des Puffers erhöht, bzw. die Beanspruchung des Materials herabgesetzt werden. Die innersten Schlau fen des Lederriemens könnten selbstverständlich wegen der starken Knickung - auch getrennt ausge führt werden.
Die Federungs- und Dämpfungseigenschaften des erfindungsgemässen Treiber-Puffers können durch Wahl des Materials und der Dimensionen der ein zelnen Lagen, ausserdem auch durch die Formge bung bzw. Dimensionierung der Schlaufen beein- flusst werden. Wie bereits erwähnt, ist es dabei nicht zwingend den Puffer symmetrisch auszubilden. Man könnte z. B. am einen Schenkel der äusseren Schlaufe eine grössere Anzahl Schlaufen als am anderen Schenkel anschliessen. Man könnte ferner die inneren Schlaufen verschieden gross dimensionieren, um z. B. in dieser Weise die Federungskennlinie des Puffers zu beeinflussen.
Auch die Stützschlaufe muss nicht symmetrisch geformt sein und kann in zwei beliebige innere Schlaufen eingreifen. Es könnten mehrere Stützschlaufen verwendet werden, oder man könnte diese Lage ganz oder teilweise weglassen. Schliesslich könnte man Riemen verwenden, deren Dicke nicht in ihrer ganzen Länge gleich bleibt.
Die Umwicklung schützt den Kunststoffriemen gegen physikalische, wie auch gegen chemische Ein wirkungen. Dadurch, und weil beim beschriebenen Puffer eine Überbeanspruchung des Materials aus geschlossen ist, bleiben die Eigenschaften des Trei- ber-Puffers während einer gegenüber bekannten Puffern wesentlich verlängerten Lebensdauer unver ändert erhalten.