Niet- und Abscherzange Gegenstand der Erfindung ist eine Niet- und Abscherzange, insbesondere für Kontaktnieten.
Es ist eine bekannte Erscheinung, dass Kontakt nieten - es handelt sich hierbei meist um Silber nieten - die in Federn von Relais, Steuereinrich tungen u. dgl. eingenietet sind, an ihren Kontakt stellen durch Funkenziehen abbrennen und sich kleine Krater bilden. Aus Sicherheitsgründen müs sen diese verbrannten Kontaktnieten rechtzeitig aus gewechselt werden.
Früher musste man die Federsätze auslöten und vom Relais abschrauben. Um den zeitraubenden Auseinanderbau zu vermeiden, versuchte man mit Spezialzangen den Nietkopf abzuscheren; unter Ver wendung einer normalen Flachzange versuchte man dann neue Kontaktnieten anzubringen; das Vorder teil der Flachzange wurde dabei so ausgebildet, dass es Nieten aufnehmen konnte.
Die Verwendung solcher Handzangen brachte jedoch Nachteile mit sich; insbesondere konnte kein exakter Nietvorgang erzielt werden, weil bei Dop pelkopfnietung die Nietköpfe seitlich verschoben zueinander sich bildeten.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Zange zu schaffen, die durch Auswechseln eines. Einsatzes als Niet- und Abscherzange, insbesondere für Kon taktnieten, Verwendung finden kann. Diese Zange besteht erfindungsgemäss aus einem Gehäusekörper, sowie aus einem Niet- und einem Abschereinsatz, welche Einsätze gegeneinander auswechselbar und feststellbar im Gehäusekörper einsetzbar sind. Der Gehäusekörper kann in geschlossener Bauweise aus geführt sein.
Einzelheiten ergeben sich aus der Zeichnung und der Beschreibung.
Die Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht der Nietzange mit ein- gesetzten Nietbacken, Fig. 2 eine Ansicht von vorn, Fig. 3 einen Nieteinsatz von der Seite, von oben und von vorn gesehen, Fig. 4 ein Stück der Spitze des:
Nieteinsatzes im Schnitt zur Herstellung einer Doppelkopfniete, Fig. 5 ein Stück der Spitze des Nieteinsatzes zum Einnieten von Wolframkontaktnieten, Fig. 6 einen Kontaktniethalter, Fig. 7 einen Abschereinsatz von der Seite, von oben und von vorn gesehen, und Fig. 8 ein Stück der Spitze des Abschereinsatzes im Schnitt.
Der Gehäusekörper der Niet- und Abscherzange ist als Hebelzange ausgebildet; sie hat einen fest stehenden Arm 1 und einen im Drehpunkt 2 gela gerten, beweglichen Hebelarm 3. Am Arm 1 sind Führungsplatten 4-5 festgenietet.
Ein Hebelarm 3 ist zwischen den beiden Füh rungsplatten 4 und 5 durch den Bolzen 2 wenigstens teildrehbar gelagert. An diesem Hebel ist ein Mittel vorgesehen, um den Bewegungsimpuls des Hebels auf wenigstens einen Backen zu übertragen. Es ist aber auch denkbar, dass der Hebel auf ein beispiels weise in den Führungsplatten gelagertes Zwischenele ment einwirkt, das dann den Bewegungsimpuls auf eine Backe überträgt.
Durch diese geschickte Anord nung können wegen der günstigen Hebelwirkung sehr grosse Kräfte ausgeübt werden. Zwischen den Führungsplatten können auch noch weitere Mittel vorgesehen sein, um das übersetzungsverhältnis, noch günstiger zu gestalten.
Nahe dem Drehpunkt 2 ist zwischen den beiden Führungsplatten 4 und 5 eine Druckrolle 6 angeordnet, die in. .einem Langloch 7 gleiten kann; sie drückt beim Zusammenführen des Hebelarmes 3 und des Armes 1 auf einen Backen 11 bzw. 27 des Niet- oder Abschereinsatzes, der in dem Gehäusekörper leicht lös- und arretierbar wie anschliessend beschrieben - vorgesehen werden kann; die beiden Teile, nämlich der Gehäusekörper und der Niet- oder Abschereinsatz ergeben zusam men die gebrauchsfertige Zange.
Dadurch, dass Drehpunkt 2 und Druckrolle 6 sehr nahe beiein- anderliegen, besteht ein grosses übersetzungsverhält- nis, so dass beim Nietvorgang ein verhältnismässig starker Druck ohne wesentlichen Kraftaufwand durch Bewegen des Hebels 3 ausgeübt werden kann.
Im Hebelarm 3 ist ein Anschlagstift 8 befestigt. Dadurch ist die Bewegung des Hebels 3 beim Fort bewegen vom Arm 1 - er schlägt dann an einen Vorsprung 9 in der Führungsplatte 4 - begrenzt.
Der Arm 1 und der Hebel 3 können mit einem Heft, einer Isolierung oder dergleichen überzogen sein. Zum Einnieten der Kontaktnieten, die aus Silber, Wolfram oder sonstigem Kontaktmaterial bestehen können, sind besondere Nieteinsätze (Fig. 3, 4 und 5) vorgesehen, die leicht auswechselbar in die Zange, zwischen den beiden Führungsplatten 4 und 5, ein geschoben werden können.
Ein derartiger Nieteinsatz besteht aus einem un teren 10 und oberen Nietbacken 11. Beide Niet backen sind an einem Ende mit einem federnden Stahlband 12 verbunden; dadurch ist einerseits die axiale Lage zueinander fixiert und anderseits sind die beiden Backen federnd gegeneinander aufspreiz- bar. Vorzugsweise soll die Blattfeder eine Vorspan- nung zeigen, um die beiden Backen in ihrer Arbeits ausgangsstellung auseinandergespreizt zu halten. Jedes andere freie Ende der Backen ist schlank und schnabelförmig ausgebildet, damit der Arbeitsein satz auch bei gedrängter Bauweise möglich ist.
Wenigstens eine der Backen zeigt eine Einkerbung. Diese Einkerbung dient zum Einrasten und damit Halten der beiden Backen im Gehäusekörper.
im vorliegenden Beispiel weist der Nietbacken eine Einkerbung 13 auf, die in eine am Arm 1 be festigte Nase 14 einschnappen kann. Dadurch wird die Lage des Nieteinsatzes bzw. Abschereinsatzes in der Hebelzange fixiert. Will man den Nieteinsatz oder Abschereinsatz herausnehmen und gegen einen anderen Nieteinsatz vertauschen, so wird der Ein satz lediglich an seinem vorderen schnabelförmigen Ende zusammengedrückt, so dass sich der untere Nietbacken aus der Einkerbung 13 heraushebt und der Einsatz in Richtung der Griffe herausgeschoben werden kann.
Der obere Nietbacken 11 ist mit einem Schieber 15 versehen, der auf einen der Skalenstriche 16, der die Stärke der Kontaktfeder angibt, eingestellt wer den kann, so dass beim Zusammendrücken des He bels 3 der zu bildende Nietkopf entsprechend\ der Einstellung gebildet werden kann.
Die beiden Nietbacken 10 und 11 sind an ihrer Vorderseite schnabelförmig ausgebildet und weisen Vertiefungen 17 bzw. 18 auf, die der gewünschten Form des Nietkopfes entsprechend ausgebildet sind. Diese beiden Vertiefungen 17 und 18 müssen genau symmetrisch zueinander liegen, damit beim Nietvor gang der zu bildende obere Nietkopf genau gegen über - dem bereits vorhandenen Nietkopf der Kon taktniete gebildet wird, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
Wenn es sich um keine Doppelkopfkontaktniete handelt, sondern nur eine einfache Kontaktniete in eine Kontaktfeder 19 eingenietet werden soll, dann entfällt die Vertiefung in dem oberen Nietbacken; sie ist dann flach ausgebildet (Fig. 3).
Da es auch Kontaktfedern gibt, die z. B. bei einer Breite von 5,5 mm zwei Kontaktnieten neben einander aufweisen und die Kontaktfeder an dieser Stelle gespalten ist, muss die Möglichkeit gegeben sein, jede Kontaktniete für sich abzuscheren bzw. in dem schmalen Kontaktfederteil zwischen den bei den Nieten - der nur 2,75 mm breit ist - neue Kontaktnieten anzubringen. Um dies zu ermöglichen, sind an den Nietbacken 10 und 11 und auch an den Abscherbacken 26 und 27 beidseitige Einfräsungen 20 vorgesehen, so dass an dieser Stelle der Schnabel der Niet- und Abscherbacken nurmehr sehr schmal, z. B. 2,75 mm breit ist.
In diesem schmalen Stück sind in die Nietbacken die Vertiefungen 17 und 18 bzw. in die Abscherbacken die Bohrungen 29 und 33 eingearbeitet.
In der Fernmeldetechnik werden auch Wolfram- Kontaktnieten verwendet, deren Kern aus Silber besteht, während der Kontaktkopf mit einer Wolf ramauflage versehen ist. Dabei kann der aus Silber bestehende Nietkopf ganz kurz sein, um lediglich in eine Kontaktfeder 19 eingenietet werden zu kön nen oder aber auch so lang sein, dass beim Einnieten in die Kontaktfeder ein neuer Kuppenkontakt aus Silber entsteht, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.
Da bei derartigen Kontaktnieten die Wolfram auflage beim Nietvorgang sehr leicht springt, ist die Vertiefung des unteren Nietbackens 10, in welche die Wolframauflage hineinragt, mit einem weichen Material 21, z. B. Hartgummi, Fiber oder dergleichen, ausgelegt.
Eine weitere Schwierigkeit hat bisher das Ein setzen bzw. Einführen der neuen Kontaktniete be reitet, da ja bei geschichtetem Federsatz die Kon taktfedern in einem Abstand von nur 2-3 mm über einanderliegen und infolgedessen das Einführen des Kontaktnietschaftes, der meist nur 0,9 mm<I>0</I> hat, in die entsprechende Bohrung der Kontaktfeder grosse Schwierigkeiten bereitet.
Dieses Problem wurde dadurch gelöst, dass ein besonderer Kontaktniethalter 22 (Fig. 1 und 6) vor gesehen ist, der als Schieber auf dem unteren Niet backen 10 angebracht ist. Dieser Kontaktniethalter soll leicht bedienbar an dem Gehäusekörper, vor zugsweise jedoch am Nieteinsatz, am besten zwi schen den Backen vorgesehen sein.
Der Kontaktniethalter ist in Richtung zu den schnabelförmigen Enden des Nieteinsatzes als Blatt- feiler 22 und am anderen Ende als U-förmiger Bügel 23 ausgebildet, der über den unteren Nietbacken 10 greift.
In der Blattfeder 22 ist am vorderen Ende ein Loch 24 vorgesehen, an das sich ein Schlitz 25 an schliesst. Will man eine neue Kontaktniete einfüh ren, so wird der Kontaktniethalter 22 so weit nach vorn geschoben, bis er ein Stück über die Nietbacken 10 und 11 hinausragt; dann wird die Kontaktniete am Schaft durch das Loch 24 bzw. den Schlitz 25 aufgenommen, so dass die Kontaktniete einwandfrei festgehalten wird. Daraufhin wird der Kontaktniet halter so weit zurückgeschoben, bis der Kopf der Kontaktniete in der Vertiefung 17 des unteren Niet backens liegt.
In dieser Lage kann dann mit Leichtigkeit der aus der Blattfeder 22 herausragende Schaft der Kontaktniete in die Bohrung der z. B. am Relais befindlichen Kontaktfeder eingeführt werden. Wenn dies geschehen ist, wird der obere Nietbacken 11 durch Druck auf den Hebel 3 leicht an den Schaft der Kontaktniete gepresst und dann der Kontakt niethalter in seine Ausgangsstellung zurückgezogen, so dass dann die Kontaktniete - nachdem der Kon- taktniethalter sie freigegeben hat - zwischen der Vertiefung 17 und dem oberen Backen festgehalten wird. Durch weiteres Herabdrücken des Hebels 3 an den eingestellten Anschlag 15 wird der ge wünschte Nietvorgang beendet.
Die Backen können entsprechend dem Verwen dungszweck unterschiedliche Ausbildungen aufwei sen, und zwar Vertiefungen zur Aufnahme oder Bil dung eines Nietkopfes, Bohrungen zum Heraussto ssen abgescherter Köpfe usw. In den schnabelförmi gen Enden der Backen können auch Einlaben aus zweckerfüllendem Material angebracht sein. Falls die Nieten aus sehr sprödem Material bestehen, soll ein nachgiebiger Stoff, beispielsweise ein Kunststoff, Weichkupfer oder ähnliches zur Awendung kommen. Ausserdem ist eine dem Verwendungszweck ange passte Formgebung der freien, dem Arbeitsvorgang dienenden Backenenden denkbar; sie können sehr schmal, eckig, abgerundet usw. sein.
Zum Entfernen der unbrauchbaren Kontaktnie ten aus den Kontaktfedern sind besondere Abscher- backen (Fig. 7 und 8) vorgesehen, die statt der Nietbacken zwischen den Führungsplatten 4 und 5 der Zange eingeführt werden können. Der untere Abscherbacken 26 zeigt ebenfalls eine Einkerbung 13, die in die Nase 14 des Armes 1 einschnappen kann, so dass die Stellung der Abscherbacken genau fixiert wird.
Der obere Abscherbacken 27 ist mit einer schrä gen Fläche 28 versehen, auf der beim Abwärtsdrük- ken des Hebels 3 die Druckrolle 6 entlang rollt. Da durch wird der obere Abscherbacken um eine gewisse Strecke in der Pfeilrichtung - zu dem unteren Bak- ken - verschoben. Die Nietköpfe, die mit der Kon taktfeder zwischen der vorderen Spitze der Abscher- backen liegen, werden dabei abgeschert; die übrig bleibenden kleinen Butzen fallen aus der Kontakt feder heraus.
Zum Abscheren von Doppelkopfkontaktnieten sind der untere und obere Abscherbacken an ihrem schnabelförmigen Ende mit einander genau gegen überliegenden Vertiefungen 29 versehen, die die untere bzw. obere Kuppe der Kontaktniete umfassen, so dass beim Zusammendrücken der beiden Abscher- backen durch die Bewegung des oberen Backens in Pfeilrichtung die beiden Kuppen gegenseitig abge- schert werden.
Die schnabelförmigen Enden der Abscherbacken weisen ebenfalls seitliche Einfräsungen 20 auf, so dass an dieser Stelle die Backen so schmal sind, dass bei geschlitzten Kontaktfedern nahe nebeneinander liegende Kontaktnieten einzeln abgeschert werden können, ohne die danebenliegende zu erfassen. Zum Abscheren von besonders kleinen und schwachen Nietköpfen ist eine andere Ausbildung des schnabel förmigen Endes der Abscherbacken vorgesehen. In diesem Fall zeigt der untere Abscherbacken eine Abstufung 30, an deren Ende 31 die Kontaktfeder 32 anliegt.
Beim Abschervorgang stützt sich die Feder 32 an der Kante 31 ab, so dass beim Zurück ziehen des oberen Abscherbackens 27 die obenüe- gende Kontaktkuppe leicht abgeschert werden kann. Falls eine abgescherte Kontaktkuppe in einem Ab- scherbacken hängen bleiben sollte, dann kann man mit einer Nadel den Butzen entfernen, sofern an den Abscherbacken durchgehende Bohrungen 33 vorgesehen sind.
Der obere und untere Abscherbacken ist mit einem U-förmigen Bügel 34 in der Weise zusammen gehalten, dass der untere Backen am U-Bügel fest genietet ist, während der obere Backen längsbeweg lich mit einem daran befestigten Stift 35 in einer Aussparung des U-Bügels 34 hin und her gleiten kann. Die Feder 37 hat das Bestreben, den oberen Abscherbacken 27 ständig in seine Arbeitsausgangs stellung zu bringen.