Stranggasseinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Stranggussein- richtung mit einer starren gekühlten Stranggussform und einem daran anschliessenden Teil, welcher aus mehreren federnden, gegen den Strang gedrückten und den Strang nahezu einhüllenden, gekühlten, als Gleitschuhe ausgebildeten Wandungsteilen zusam mengesetzt ist.
Die Erfindung bezweckt eine rasche Kühlung des austretenden Stranges, insbesondere infolge unmittel barer flächiger Berührung der kalten Gleitschuhe. Die Erfindung will ferner sicherstellen, dass die vorher bestimmten Umrisse des austretenden Stranges erhal ten bzw. wieder hergestellt werden.
Die Erfindung bezweckt ferner, eine Sicherung zu schaffen gegen die Möglichkeit eines Durchbrechens des flüssigen Strangkernes durch die nur wenig er starrte Aussenschicht des Stranges.
Die Erfindung will insbesondere die Kühlung so ausführen, dass sie auf dem ganzen Umfang des Strangquerschnittes gleich stark und gleich schnell wirkt.
Schliesslich erstrebt die Erfindung eine einfache Anordnung und eine Austauschbarkeit der Mittel zum Kühlen des Stranges und der Mittel zur Erhal tung der Form des Stranges.
Die Erfindung besteht darin, dass in Längsrich tung des Stranges mehrere Gleitschuhe und zwischen diesen Gleitschuhen Formrollen angeordnet sind, um die Oberfläche des Stranges zu egalisieren. Wenn sich der Strang beim Durchlaufen der obersten Gleit- schuhe abkühlt und hierbei verformt, so wird er durch die Formrollen wieder egalisiert, so dass seine Ober fläche der Oberfläche der folgenden Gleitschuhe genau angepasst ist.
Dadurch erhalten die folgenden Gleitschuhe wieder eine volle flächige Anlage an den Strang und können dadurch ihre Kühlfunktion in vol lem Umfang ausüben. Zum Erläutern der Erfindung dient das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfin- dungsgemässen Stranggussanlage, Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch die Strang gussanlage gemäss II-1I der Fig. 3, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt gemäss 111-11I der Fig. 2,
Fig. 4 einen horizontalen Schnitt gemäss IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 einen horizontalen Schnitt durch eine an dere Stranggussanlage und Fig. 6 einen Schnitt gemäss VI-VI der Fig. 5. Fig. 1 zeigt eine Giesspfanne 1, aus welcher das flüssige Gut 2 in einen Zwischenbehälter 3 gegossen wird, aus dem es in die starre gekühlte Strangguss- form 4 läuft.
Der aus der Stranggussform 4 auslau fende Strang 5 ist bis zu einer nicht dargestellten Trennvorrichtung von Gleitschuhen 6 allseitig um geben, welche den zweiten Abschnitt der Kokillen bil den, deren erster Abschnitt von der Stranggussform 4 gebildet wird. Zwischen den Gleitschuhen 6 sind Formrollen 7 angeordnet.
Fig.2 zeigt einen Schnitt durch die mehreren, den Strang 5 allseitig umgebenden gekühlten Gleit- schuhe 6. Die Gleitschuhe 6 sind mit Führungsleisten 7 versehen und in Führungen 8 des Rahmens 9 quer zur Laufrichtung des Stranges 5 verschiebbar. Sie werden gegen den Strang 5 durch Federn 10 ge drückt, deren Kraft durch im Rahmen 9 angebrachte Stellschrauben 11 regelbar ist. Die Federn 10 sind auf Bolzen 12 geführt, die fest am Gleitschuh sitzen.
Der im Innern mit Kühlrippen 13 versehene Gleit- schuh 6 wird von einem Kühlmittel durchflossen, welches durch Stutzen 14 ein- bzw. austritt. Zwischen je zwei Gleitschuhen 6 befindet sich eine Formrolle 7, welche gleiche Breite wie die Gleit- schuhe hat. Jede Rolle hat einen zylindrischen Mantel <I>7a</I> und ist an beiden Stirnseiten <I>7b</I> geschlossen.
Sie sitzt mit diesen Stirnseiten fest auf einer Welle 16, deren Enden in je einem aussen rechtkantigen Gleit- stück 17 drehbar gelagert sind. Das eine Ende der Welle 16 ragt durch das Gleitstück 17 hindurch und trägt dort einen Fortsatz 18, auf welchen ein Ritzel 19 fest aufgekeilt ist. Dieses Ritzel kann in beliebiger Weise, beispielsweise über eine Gelenkkette, angetrie ben werden. Die Gleitstücke 17 sind jeweils in einem Schlitz 20 des Rahmens 9 verschiebbar und tragen senkrechte Balken 21.
Auf die senkrechten Balken wirken fünf Druckfedern 22, deren jede sieh gegen einen Stellbolzen 23 abstützt. Während auf jeden Gleitschuh zwei Federn 10 wirken, wirken zehn Fe dern 22 auf jede Rolle 7. Da die Rolle nur mit einer viel geringeren Fläche gegen den Strang 8 anliegt als die Gleitschuhe, ist die spezifische Flächenpressung der Rolle 7 grösser als die spezifische Flächenpressung der Gleitschuhe.
Der heisse Strang 5 gleitet, nachdem er den festen Kokillenteil der Stranggussform 4 verlassen hat, an den gekühlten obersten Gleitschuhen 6 entlang. An diesen kühlt er sich ab. Wenn sich hierbei sein äusse rer Umriss verzieht, so dass er dem nächsten Gleit- schuh keine ebene Fläche mehr zuwenden würde, dann stellt die Formrolle 7 die ebene Fläche wieder her. Sie kann dies, da sie mit einem höheren spezifi schen Flächendruck als der Gleitschuh auf den Strang einwirkt.
Die grosse Zahl der einstellbaren Federn 10 ermöglicht es, jede Kraft aufzubringen, die gross genug ist, um den Strang zu verformen, aber nicht so gross, dass der Strang zerstört wird. Die Formrollen 7 selbst können in bekannter Weise durch Wasser gekühlt werden. Fig. 5 und 6 stellen in Draufsicht die Anordnung von Gleitschuhen 25 und 26 bei breitem Strang 27 dar. Die Gleitschuhe 25 und 26 sind ebenfalls mittels Federn 28 quer zur Laufrichtung des Stranges ver stellbar.
Die Federn 28 können durch im Rahmen 29 angebrachte Stellschrauben 30 gespannt oder entlastet werden. Die Stellschrauben 30 weisen je einen Schaft 31 auf. Auf diesen Schäften 31 sind die Gleitschuhe quer zur Laufrichtung des Stranges verstellbar ge führt. Die an den Schmalseiten des Stranges anliegen den Gleitschuhe 32 können in gleicher Weise wie die Gleitschuhe 25 oder auch wie die Gleitschuhe 6 in dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 und 3 gelagert sein.
Während jeder Gleitschuh 25 ein Drittel der Breite des Stranges 27 einnimmt, beträgt die Breite der Gleitschuhe 26 die Hälfte der Breite des Stran ges 27. Die Stossstellen zwischen zwei Gleitschuhen 25 sind also versetzt gegenüber den Stossstellen der Gleitschuhe 26. Zwischen den Gleitschuhen 25 und den Gleitschuhen 26 sind Formwalzen 34 angeordnet, die ebenfalls unter der Wirkung von Federn (33) ste hen, welche die Walzen gegen den Strang 27 drücken.