Zusammenpressbarer Flüssigkeitsbehälter
Die Erfindung bezieht sich auf einen zusammenpressbaren Behälter für Flüssigkeiten, wie er insbesondere als Ampulle in einer Subkutanspritze benutzt werden soll. Es ist bekannt, flüssigkeitsgefüllte Behälter dadurch herzustellen, dass man die Wandungen eines flüssigkeitsgefüllten Rohres aus flexiblem Material längs enger Zonen senkrecht zur Längsrichtung des Rohres zusammenpresst und versiegelt oder verschliesst. Dieses Verfahren kann kontinuierlich durchgeführt werden, indem man einen Bogen geeigneten Materials in die Gestalt eines Rohres bringt und die Kanten des Streifens miteinander versiegelt, oder verbindet und die Flüssigkeit fortlaufend in dieses Rohr einbringt. Die aus diesem Rohr hergestellten getrennten Behälter kann man als kissenförmig oder tetraederförmig bezeichnen.
Die Tetraederbehälter werden hergestellt, indem man das Rohr in kurzen Abschnitten zusammenpresst und verschliesst, die abwechselnd senkrecht zueinander stehen.
Die Entleerung eines solchen Tetraederbehälters bereitet keine Schwierigkeiten, solange die Flüssigkeit aus dem Behälter ausgegossen werden kann. Wenn die Flüssigkeit z. B. in einer Subkutanspritze ausgepresst werden muss, werden die Wandungen des Behälters in unregelmässiger Weise gefaltet, so dass es schwierig ist, die ganze Flüssigkeitsmenge auszupressen.
Die Erfindung erstrebt einen Behälter, der eine Abwandlung des bekannten Tetraederbehälters ist und so zusammengepresst werden kann, dass eine solche unregelmässige Faltung nicht auftritt. Weiter soll der Behälter in kontinuierlicher Methode bei geringen Kosten gefertigt werden können. Der Behälter soll etwas nachgiebig oder elastisch sein, so dass er die Neigung hat, nach dem Zusammenpressen wieder in seine ursprüngliche Gestalt zurückzugehen.
Zudem soll der Behälter als Ampulle in einer Sub kutanspritze von solcher Art benutzt werden können, bei der eine komprimierbare Ampulle mittels eines Kolbens gegen die Frontwand der Spritze gepresst wird und in dieser Frontwand eine scharfe Spitze vorgesehen ist, um so die Ampulle zu punktieren, so dass die Flüssigkeit durch die Injektionsnadel gepresst wird.
Die bisher zu diesem Zweck benutzten kompressiblen Ampullen hatten gewöhnlich Ziehharmonikaform.
Nur wenige Materialien sind jedoch für die Herstellung einer solchen Ampulle geeignet, und es war notwendig gewesen, diese Ampullen nach diskonti nuierlichen Methoden durch Aufblasen zu fertigen.
Die Ampulle gemäss der Erfindung kann in kontinuierlicher Weise und aus sehr verschiedenartigen Materialien in Blattform gefertigt werden.
Der Behälter gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens im wesentlichen tetraedrischen Aufnahmeräumen besteht, die aus flexiblem Material gefertigt sind und längs der einen Kante des Tetraeders, miteinander an dieser gemeinsamen Kante kommunizierend, verbunden sind. Dabei beträgt der Abstand zwischen dieser gemeinsamen Kante und der hierzu rechtwinkligen Kante weniger als der entsprechende Abstand bei einem regulären Tetraeder.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die als Beispiel einen Behälter aus vier tetraedrischen Aufnahmeräumen zeigt.
Der in der Zeichnung dargestellte Behälter ist aus einem Blatt eines flexiblen Materials, z. B. Polyvinylchlorid oder Papier, gefertigt, das auf einer oder beiden Seiten mit einem anderen plastischen Stoff überzogen ist. Das Blatt wird unter Bildung eines Rohres gebogen, und die überlappenden Kanten des gebogenen Blattes werden miteinander verschweisst oder verklebt. Die Längsnaht oder der Saum ist bei 7 angedeutet. Das Rohr wird zwischen zwei erhitzten Verschliessgliedern zusammengepresst, so dass die Wandungen längs einer schmalen Zone 1 zusammengeschweisst werden. Jetzt wird die in den Behälter einzufüllende Flüssigkeit zugefügt, und die Rohrwandungen werden dann längs der schmalen Zonen 2, 3 und 4 mittels kalter Pressglieder zusammengepresst.
Zone 3 verläuft parallel zur Zone 1, während die Zonen 2 und 4 senkrecht hierzu verlaufen. Damit die so gebildeten Tetraeder ihre Gestalt behalten werden, werden die gegenüberliegenden Wandungen der schmalen Zonen 2, 3 und 4 an einigen wenigen Punkten, z. B. an den Enden der Schmalen Zonen, wie bei 6 angedeutet, zusammengeschweisst. Es ist jedoch hervorzuheben, dass diese Schweissstellen nicht den Flüssigkeitsdurchgang von dem einen tetraedrischen Aufnahmeraum zum anderen verhindern. Schliesslich werden die Rohrwandungen zusammengepresst und mittels heisser Verschlussglieder längs einer schmalen Zone 5 verschlossen, die parallel zu den Zonen 1 und 3 liegt, und die so geformte Verpackung, die aus vier tetraedrischen Aufnahmeräumen besteht, wird von dem restlichen Teil des Rohres abgetrennt.
Der Abstand zwischen zwei schmalen Zonen soll so gewählt werden, dass jede schmale Zone länger als die anderen Kanten der Tetraeder ist oder mit anderen Worten der Abstand zwischen der Kante, welche das Tetraeder mit dem benachbarten Tetraeder verbindet, und der hierzu senkrechten Kante soll kleiner sein als der entsprechende Abstand eines regulären Tetraeders, d. h. eines Tetraeders, das aus vier gleichseitigen Dreiecken besteht.
Für den Fachmann ist es klar, dass die vorstehend beschriebene Fertigung gewünschtenfalls als konti nuierliches Verfahren durchgeführt werden kann.
Die erwähnten Schweissstellen 6 können fortgelassen werden, wenn ein Material gewählt wird, in welchem sich bleibende Faltungen ausbilden lassen nnd das einen gewissen Grad an Rückfederung besitzt.
Ein geschichtetes Material ist für diesen Zweck brauchbar, das aus mindestens einer Schicht, die für Flüssigkeiten und Gase undurchlässig ist, und mindestens einer Schicht besteht, die zu einem gewissen Grade rückfedernd ist und die scharfe und bleibende Faltungen bildet, wenn die Zonen 2, 3 und 4 mittels kalter Presswerkzeuge zusammengepresst werden.
Das Material, das bleibende Falten bilden soll, kann ein solcher plastischer Kunststoff sein, dessen Ausbeutewert über den zum Zusammenpressen der schmalen Zonen 2, 3 und 4 angewandten Druck hinausgeht. Dadurch werden Falten permanent und bleiben, nachdem der Druck aufgehoben worden ist.
Wenn man den Ausbeutewert oder die bleibende Verformung bei einem niedrigeren Druck erreichen will, können die Presswerkzeuge etwas erhitzt werden, aber natürlich nicht auf eine Temperatur, welche die zusammengedrückten Rohrwandungen zum Verschweissen oder Verkleben bringt. Ein ausgezeichnetes Material für diesen Zweck ist Celluloseacetat, aber es hat sich gezeigt, dass andere Kunststoffe mit einem Elastizitätsmodul zwischen 1000 und 50000 kg/cm2 wie Polyvinylchlorid, regenerierte Cellulose und Polyäthylenterephthalat benutzt werden können.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass ein geschichtetes Material bestehend aus zwei oder mehr Schichten desselben Materials einer homogenen Schicht aus demselben Material mit derselben Gesamtdicke überlegen ist.
Die undurchlässige Schicht kann aus zwei Schichten bestehen, von denen eine gegen Wasser und Wasserdampf und die andere gegen Luft und andere Gase undurchlässig ist. Polyäthylen, Trifluormonochlorpolyäthylen, Polyäthylenterephthalat, regenerierte Cellulose, Polyvinylidenchlorid, Kautschukhydrochlorid und Polypropylen sind Werkstoffe mit einer ausgezeichneten Undurchlässigkeit gegen Wasser und Wasserdampf. Regenerierte Cellulose, Polyvinylidenchlorid und Polyäthylenterephthalat haben eine gute Undurchlässigkeit gegen Luft und andere Gase.
Ein geschichtetes Material kann z. B. aus einer Polyäthylenfolie von einer Dicke von 0,05 mm bestehen, die in an sich bekannter Weise mit einer feuchtigkeitsdichten regenerierten Cellulosefolie in einer Dicke von 0,05 mm vereinigt ist. Das laminierende Mittel ist vorzugsweise Polyisobutylen oder ein Derivat hiervon. Das so erhaltene geschichtete Produkt wird mit einer zusätzlichen Schicht vereinigt, die beispielsweise Celluloseacetat bei Benutzung von Polyäthylen als Lamellierungsmittel aufweist.
Ein Behälter gemäss der Erfindung kann in der Längsrichtung zusammengepresst werden, ohne dass sich irgendwelche Falten in unkontrollierter Weise billden. Der Behälter kann auch einen gewissen Grad von Elastizität besitzen. Dies ist zweckmässig, wenn er während der Injektion atmen soll, d. h. Flüssigkeit in die Ampulle zurückziehen soll, beispielsweise, um zu kontrollieren, ob die Nadelspitze in eine Vene eingedrungen ist.