Vorrichtung zum selbsttätigen Stapeln von Ziegeln
Zu den mühsamsten Arbeiten in einem Ziegelwerk gehört der Transport der Ziegel von der Trokkenanlage und das Stapeln dersclben in zur Durchführung des Brennens geeigneten Ziegelstapn. Es ist daher wünschenswert und dringend, diese bisher zum grössten Teil von Hand ausgeführten Arbeiten auf mechanische und selbsttätige Vorrichtungen zu überführen, welche grössere Leistungsfähigkeit und verminderte Betriebskosten wegen geringerer Arbeiteranzahl ermöglichen.
Es sind zwar mechanische Staplungsvorrichtungen bekannt, in welchen jedoch nur gewisse Arbeitsgänge ausgeführt werden können, während der Hauptteil trotzdem von Hand ausgeführt werden muss.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels welcher die vorgenannten Arbeitsgänge mechanisiert und automatisiert werden.
Die Vorrichtung zum selbsttätigen Stapeln von Ziegeln gemäss der Erfindung ist gekennzeichnet durch: eine Vorrichtung zum vorläufigen Stapeln von Ziegeln (ein Stapelrahmen oder ein Aufzug), eine Vorschubvorrichtung zum Zusammenschieben der Ziegel und deren Überführung auf eine Plattform oder ein Förderband eine zweite Vorschubvorrichtung zum Überführen der Ziegel von der genannten Plattform bzw. vom Förderband auf eine Vorrichtung zum Auseinanderführen der Ziegel, eine Greifvorrichtung zum Überführen der Ziegel auf eine Transportvorrichtung zwecks Transportes der Ziegel zum Brennofen, wobei Mittel vorgesehen sind, um die zum Betrieb der einzelnen Vorrichtungen nötigen Antriebvorrichtungen selbsttätig synchron in Abhängigkeit voneinander anzutreiben.
In der nachstehenden Beschreibung werden unter Hinweis auf die Zeichnung zwei beispielsweise Aus führungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Aufriss des Aggregates im Vertikalschnitt ;
Fig. 2 eine Draufsicht in Horizontalschnitt mit gewissen, in der Fig. 1 gezeigten Einzelheiten weggelassen, und
Fig. 3 einen Teil des Aggregates in einer von der Fig. 2 abweichenden Lage, gleichfalls in Draufsicht und im Horizontalschnitt.
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht einer zum Aggregat gehörigen Vorrichtung zum Auseinanderführen der Ziegelpaare im Ziegelstapel.
Fig. 5 zeigt letztgenannte Vorrichtung in einem senkrechten Schnitt nach der Linie V-V in der Fig. 4 und
Fig. 6 zeigt die Vorrichtung in einem senkrechten Schnitt nach der Linie VI-VI in der Fig. 4.
Fig. 7 und 8 veranschaulichen eine von der in den Fig. 1-6 gezeigten Ausfülirungsform abweichende Ausführungsform im Aufriss bzw. in Draufsicht.
In den Fig. 1 bis 6 wird mit 1 eine in der Richtung der Pfeile hin- und zurückbewegliche, mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch angetriebene Vorschubvorrichtung bezeichnet, welche dazu dient, die auf Wagen von der Trocken anlage zugeführten und in den Fächern eines auf und nieder beweglichen Stapelrahmens 2 oder Aufzuges gestapelten Ziegel 3 zusammenzuschieben, die in den Fächern des Stapelrahmens auf Latten in einigem Abstand voneinander liegen. Beim Verschieben der Vorschubvorrichtung 1 aus der in Fig. 1 gezeigten Ausgangslage werden die Ziegel zuerst in die in Fig. 3 gezeigte Lage zusam menge schob en und bei der Weiterbewegung der Vorrichtung (in der Fig. 3 nach rechts) werden die Ziegelpakete auf eine Plattform 5 so weit verschoben, bis die rechten Kanten der Ziegelpakete auf einen Anschlag 7 auftreffen.
Die Vorschubvorrichtung 1 wird danach selbsttätig in die in Fig. 1 gezeigte Ausgangslage zurückgeführt, wonach der Stapelrahmen 2 oder der Elevator um ein Fach gesenkt wird, so dass die nächste Ziegelreihe auf die gleiche Höhe wie die Vorrichtung 1 gelangt. Gleichzeitig mit diesen Bewegungen tritt eine zweite Vorschubvorrichtung 6 in Tätigkeit, welche eine gegen die Vorschubvorrichtung 1 winkelrechte Bewegung ausführt (Fig. 2 und 3), mittels welcher Vorrichtung 6 die auf der Plattform 5 befindlichen Ziegelpakete auf die Aufteilungsvorrich- tung 8 überführt werden, bis die Vorderkanten der Ziegelpakete auf die Anschlagsbleche 9 auftreffen.
Jeder Ziegel liegt nun auf einer Platte 10. Diese Platten 10 sind paarweise miteinander verbunden und in einer zweckmässigen Anzahl auf Stangen 101 (Fig. 5) quer zur Längen achse der Platten verschiebbar angeordnet. Gemäss der in den Fig. 1 bis 6 veranschaulichten Ausführungsform sind zwanzig Plattenpaare schachbrettförmig vorgesehen mit je fünf bzw. vier Plattenpaaren in jeder Reihe.
Ein hydraulisch oder in anderer Weise betätigter Kolben 11 ist dazu eingerichtet, einen einfachen Hebel 12 zu betätigen, der gelenkig mit einem Hebel 13 verbunden ist, dessen eines Ende ein Gelenksystem
141 beeinflussen kann, mit dessen Hilfe Gleitschuhe
14, mit welchen die Plattenpaare 10 durch Stangen
172 (Fig. 6) verbunden sind, auf quer zu der Längsachse der Plattenpaare vorgesehenen Gleitstangen
142 verschoben werden können.
Wenn der Hebel 12 unter dem Einflusse des Kolbens 11 in die in Fig. 5 strichpunktierte Lage geführt wird, werden die Gleitschuhe 14 mittels des Gelenksystems 141 gegeneinander geführt, wodurch die Plattenpaare aneinander geschoben werden.
Auf den zu den Gleitstangen 142 quer angeordneten Stangen 172 sind Gleitschuhe 173 längsverschiebbar, auf welchen die Plattenpaare 10 von- und zueinander verschoben werden können. Zu diesem Zwecke sind die Gleitschuhe 173 mittels Gelenke
171 miteinander verbunden, welche ihrerseits durch einen an seinem einen Ende schwenkbar gelagerten Hebel 16 (Fig. 6) beeinflusst werden können, welcher mittels eines hydraulisch oder in anderer Weise betätigten Kolbens 15 geschwenkt werden kann, wobei das andere Ende des. Hebels 16 mit dem Gelenk system 171 verbunden ist.
Wenn der Hebel 16 die in Fig. 6 mit strichpunktierten Linien dargestellte Lage einnimmt, sind die
Gleitschuhe 14 und damit die Plattenpaare 10 aneinander geschoben, so dass, wenn auch der Hebel
12 die in Fig. 5 mit strichpunktierten Linien ange deutete Lage einnimmt, sämtliche Plattenpaare eine, praktisch genommen, geschlossene Fläche bilden, auf welche die Ziegel mittels der Vorschubvorrichtung 6 leicht von der Plattform 5 weggeschoben wer den können.
Beim Schwenken der Hebel 12 und 16 mittels der zugehörigen Kolben 11 bzw. 15 in die in Fig. 5 und 6 mit ausgezogenen Linien angegebenen Lagen werden die Plattenpaare, auf welchen sich die Ziegel jetzt paarweise befinden, voneinander verschoben, bis sich die Gelenke in den Gelenksystemen 141 und 171 in annähernd horizontaler Lage befinden. Die Ziegelpaare sind dadurch in zum Brennen geeigneten Abständen voneinander geordnet, wie dies aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist.
Es ist selbstverständlich, dass die Vorrichtung zum Auseinanderführen der Ziegel für beliebige Abstände zwischen den Ziegelpaaren und für eine beliebige Anzahl Ziegel ausgebildet werden kann.
Die Ziegelpaare müssen nun aus der in Fig. 1 und 2 gezeigten Lage auf eine Transportvorrichtung, z. B. einen Tunnelofemvagen, überführt werden, um darauf zum Tunnelofen zu gelangen.
Zu diesem Zwecke ist eine Greifervorrichtung 18 vorgesehen, welche mittels einer oben und unten gelagerten, um ihre Längsachse drehbare Führung 23 geschwenkt werden kann. Ausser schwenkbar ist die Greifervorrichtung 18 auch in Führungen 231 hebund senkbar, wobei die Führungsrollen 232 der Vorrichtung in den Führungen 231 geführt werden. Mittels eines Seiles oder einer Kette 233, deren eines Ende oben an der Führung 23 befestigt und deren anderes Ende mit der Greifervonichtung 18 verbunden ist, wobei das Seil oder die Kette über Umführungsrollen 234 und 235 geführt ist, kann die Greifervorrichtung gehoben und gesenkt werden. Die Umführungsrolle 235 ist an dem freien Ende eines Kolbens 221 drehbar gelagert, welcher Kolben in einem hydraulischen Zylinder 22 längsverschiebbar ist.
Bei der Beeinflussung des Kolbens 221 durch ein Druckmittel in der einen oder anderen Richtung kann die Greifervorrichtung demgemäss gehoben oder gesenkt werden.
An der Unterseite der Greifervorrichtung sind von und zueinander verschiebbare Greiferarme 19, 20 vorgesehen, welche um je ein Ziegelpaar 3 fassen können und dasselbe beim Hochheben der Greifervorrichtung festhalten. Zu diesem Zwecke sind die Greiferarme auf Führungsstangen 210 parallelverschiebbar und können mittels eines auf der Zeichnung nicht dargestellten Hebelsystems durch eine Druckdose 21 beeinflusst werden, so dass die Greiferarme eine Klemmwirkung auf die Längsseiten der Ziegelpaare ausüben. Zu jeder Längsreihe von Ziegelpaaren gehört eine gleiche Anzahl Greiferarme 19, 20, so, dass sämtliche auf der Aufteilungsvorrichtung 8 gestapelte Ziegelpaare auf einmal mittels der Greifervorrichtung 18 angehoben werden können.
Nachdem die Greifervorrichtung genügend hoch gehoben worden ist, wird die Führungsvorrichtung 23 mittels einer Antriebvorrichtung 24 um ihre senkrechte Achse gedreht, wonach die Greifervorrichtung auf die Unterlage, z. B. einen Tunnelofenwagen 26, auf welche die Ziegel abgesetzt werden sollen, abgesenkt wird.
Die Greiferarme 19, 20 der Greifervorrichtung 18 werden danach dadurch gelöst, dass der Druck in der Druckdose 21 aufhört, worauf die Greifenorrich- tung angehoben werden und in die Ausgangslage zurückgeschwenkt werden kann. Sie wird danach über den nächsten in der Aufteilungsvorrichtung 8 vorbereiteten Ziegelsatz gesenkt.
Zweckmässig ist der mit Greiferarmen 19,-20 versehene Teil der Greifervorrichtung in der Horizontalebene drehbar, beispielsweise dadurch, dass derselbe an einer senkrechten Welle 181 befestigt ist, die in Lagern 182 am Ausleger der Greifervorrichtung gelagert ist. Die genannte Welle ist durch einen Druckzylinder 25 beeinflussbar, dessen Kolben 251 mit einem Hebel 252 gelenkig verbunden ist, mittels welches die Welle 181 um 900 gedreht werden kann, so dass die auf dem Wagen 26 gestapelten Ziegelreihen untereinander um 900 versetzt werden.
Ein nach der Höhe der Ziegel einstellbarer Fühler oder Taster 27 dient dazu, mittels einer auf der Zeichnung nicht dargestellten Antriebvorrichtung den das Heben und Senken der Greifervorrichtung bewirkenden Zylinder 25 mit dem Kolben 251 so zu beeinflussen, dass, wenn das niederzusenkende Ziegelpaket gerade mit der darunter gelegenen Ziegelschicht in Berührung kommt, die Senkbewegung der Greifervorrichtung momentan unterbrochen wird, gleichzeitig wie die Druckdose 21 die Freigabe der Greiferarme 19, 20 bewirkt, wonach die Greifervorrichtung wieder angehoben und in die Lage über der Auftei lungsvorrichtung zurückgeschwenkt werden kann.
Wenn das Aggregat nur geringe Leistungsfähigkeit zu haben braucht, genügt nur eine Greifervorrichtung, welche dann jedes zweite Mal um die Welle
181 gedreht wird, wenn die Greifervorrichtung um die Führung 23 geschwenkt wird.
Zwischen und längs der Plattform 5 und übrigens an allen Stellen, wo sich Tonteilchen ansammeln und den Betrieb stören können, sind Öffnungen vorgesehen, durch welche solche Teilchen abgeschieden werden können.
Durch geeignete Einstellung der Welle 181 und damit der Greifervorrichtung 18 mittels des Hebelsystems können die Ziegelschichten mit geringerem Winkel als 900 versetzt werden.
An Stelle der Plattform 5 kann nach Fig. 7 und
8 ein endloses Förderband 51 vorgesehen werden, welches intermittierend von einer Antriebvorrichtung 52 angetrieben wird, so dass, wenn eine zur Überführung auf die Aufteilungsvorrichtung 8 genügende Anzahl Ziegel sich vor dem Anschlag 7 befindet und durch die zweite Vorschubvorrichtung 6 vorgeschoben werden kann, die Vorschiebebewegung des Förderbandes momentan unterbrochen wird und das Ziegelpaket durch die Vorschubvorrichtung 6 auf die Aufteilungsvorrichtung geschoben werden kann.
Zum Entfernen von aus dem Senkrahmen 2 oder Aufzug mitfolgenden Tonteilchen und dergleichen ist vor dem Förderband eine Öffnung 53 und vor dem Anschlag 7 eine ähnliche Öffnung 71 vorgesehen.
Sämtliche zum Betriebe des Aggregates notwendigen Antriebvorrichtungen sind untereinander so zwangläufig verbunden, dass die Bewegung jeder einzelnen Vorrichtung von den Bewegungen der vorhergehenden oder folgenden Vorrichtungen derart abhängig ist, dass bei einer Unterbrechung in einer Vorrichtung die Bewegungen sämtlicher Vorrichtungen unterbrochen werden.
PATENANSPRUCH
Vorrichtung zum selbsttätigen Stapeln von Ziegeln, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum vorläufigen Stapeln von Ziegeln, eine Vorschubvorrichtung (1) zum Zusammenschieben der Ziegel und deren Überführung auf eine Plattform (5) oder ein Förderband (5'), eine zweite Vorschubvorrichtung (6) zum Überführen der Ziegel von der genannten Plattform bzw. vom Förderband auf eine Vorrichtung (8) zum paarweisen Aufteilen der Ziegel, eine Greifervorrichtung (18) zum Überführen der Ziegel auf eine Transportvorrichtung (26) zwecks Transportes der Ziegel zum Brennofen, wobei Mittel vorgesehen sind, um die zum Betrieb der einzelnen Vorrichtungen nötigen Antriebvorrichtungen selbsttätig synchron in Abhängigkeit voneinander anzutreiben.