Abfüll-Ventil Die Erfindung bezieht sich auf ein Ventil zum Abfüllen von Behältern, das automatisch geschlossen wird, wenn die Flüssigkeit in dem zu füllenden Be hälter eine vorbestimmte Höhe in Bezug auf den Ventilauslass erreicht.
Bei Einfüllmundstücken werden gewöhnlich Ven tilkonstruktionen verwendet, die dazu eingerichtet sind, während des Füllvorgangs von Hand geöffnet und in Offenstellung gehalten zu werden, und sich dann automatisch schliessen, wenn der Behälter bis zu einem vorbestimmten Flüssigkeitsspiegel gefüllt worden ist.
Derartige Ventile wurden bisher so aus gebildet, dass sie durch mechanische Mittel, wie Klinkenvorrichtungen in Offenstellung gehalten wur den, welche durch ein Vakuum unwirksam gemacht wurden, das in der Leitung entstand, in welcher das Ventil eingesetzt war. Alle Funktionsstörungen eines derartigen Ventilmechanismus treten in den Rück stellorganen auf, mit dem Resultat, dass das Ventil sich oft nicht schliesst, wenn der Behälter bis zu einem vorbestimmten Flüssigkeitsspiegel gefüllt ist.
Eine derartige Konstruktion ergibt jedoch kein Ventil mit Störungssicherung, d. h. bei welchem der Ventil körper im Falle von Funktionsstörungen des Mecha nismus schliesst. Die Laboratorien der Anmelderin und verschiedene staatliche und städtische Behörden lassen solche bekannte Ventile zum Einfüllen feuer gefährlicher Flüssigkeiten aus dem Grund nicht zu, weil sie in der Regel nicht als funktionssicher erachtet werden. Einige der Gründe, weshalb solche Ventile keine Sicherheit bieten, sind nachstehend erläutert. Bekannte Ventile, die auf mechanischem Wege offen gehalten werden, verwenden Steuergestänge, bei denen Reibungskräfte veränderlicher Grösse auftre ten.
Solche Steuergestänge sind Deformationen, Ein frierungen und andern schädlichen Bedingungen unterworfen. Die Membran oder der Teil, der durch das Vakuum betätigt wird, muss ausser der hydrau lischen noch mechanische Arbeit leisten. Beispiels weise wird bei geringem Flüssigkeitsdurchsatz ein zu kleines Vakuum erzeugt, um das Ventil schliessen zu können. Ausserdem führen diese Mechanismen zu einer sogenannten schlagartigen oder plötzlichen Schliessbewegung, was hydraulisch wegen des resul tierenden Schocks oder sogenannten Wasserrück schlages von Nachteil ist.
Manche bekannte Ventil konstruktionen weisen Mittel zum Festklinken des Ventils in geöffneter Stellung auf, welche so ausge bildet sind, dass, nachdem die Flüssigkeit eine Höhe erreicht hat, bei welcher die Haltemittel freigegeben werden, dieselben jedoch von Hand in Betätigungs stellung gehalten werden müssen, um das Ventil offen zu halten, um den betreffenden Tank vollends auf zufüllen oder nachzufüllen.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines neuen und verbesserten Ventils für die Verwendung beim Abfüllen von Behältern, welches Ventil selbst tätig geschlossen wird, wenn die Flüssigkeit in dem zu füllenden. Behälter eine vorbestimmte Höhe be züglich des Ventilauslasses erreicht, welches Ventil ferner in Offenstellung gehalten wird,
und welches besonders einfach im Aufbau ist und ein Minimum an beweglichen Teilen aufweist.
Dabei soll die Verwendung mechanischer Mittel wie Klinken und dergleichen zur Offenhaltung ver mieden werden und das Ventil beim Auftreten irgendwelcher Funktionsstörungen oder, wenn der Flüssigkeitsnachschub unterbrochen oder wesentlich herabgesetzt wird, geschlossen werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Ventils wird nach folgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ventils; Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Ventil nach Fig. 1 in einem grösseren Masstab ; Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 2 ; Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 2 ;
Fig. 5 einen Querschnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 2 und Fig. 6 eine vergrösserte Teilansicht einer Ein zelheit.
Das erfindungsgemässe Ventil findet seine haupt sächliche Verwendung bei Mundstücken, wie sie gewöhnlich am Ende eines flexiblen Schlauches oder Leitungsrohres zum Abfüllen von Flüssigkeiten aus einem Lagerbehälter in einen andern Behälter ange bracht sind. Solche Mundstücke werden gewöhnlich beim Umfüllen von Flüssigkeiten, wie Benzin aus Lagertanks in Fahrzeuge oder aus Transportfahrzeu gen, wie Tankwagen oder Tankautomobilen in andere Fahrzeuge oder Lagertanks verwendet.
Selbstverständlich kann das Ventil auch in einer festen Leitung eingebaut werden, so dass die Erfin dung sich nicht etwa nur auf die Verwendung des Ventils in einem tragbaren Mundstück beschränkt.
Das Ventil weist ein Gehäuse 10 mit einem den Ventilkörper enthaltenden Gehäuseteil 11, und einen Auslass oder ein Mundstück 12 auf. Der Gehäuse teil 11 kann in beliebiger Weise ausgebildet sein, besteht jedoch vorzugsweise aus einem starren Rohr stück 15 mit Endflanschen 16 und 17. Der End flansch 16 ist mit Bohrungen 18 versehen, mittels welchen das Ventil an einem Flansch 19 eines Schlauches bzw. einer Rohrleitung 20, beispielsweise durch Schrauben 21, befestigt werden kann.
Der Gehäuseteil 11 ist durch Schrauben 25 an einem Flansch 26 des Auslasses 12 befestigt, der ein Rohrstück 29 aufweist, das mit dem Flanschteil 26 zusammenhängt und eine Auslasskammer 23 bildet. Der Gehäuseteil 11 bildet eine Ventilkammer 22 und ist beidseitig offen, so dass Flüssigkeit von der Lei tung 20 nach der Auslasskammer 23 fliessen kann.
Zwischen den Flanschen 17 und 26 ist eine Dichtung vorgesehen, welche vorzugsweise die Form eines 0-Rings 27 besitzt und in einer V-förmigen Nute 28 an der Verbindungsstelle der Flanschen 17 und 26 sitzt, und ferner ein VentiLsitzteil 30, der unten näher beschrieben wird.
Hier sei bemerkt, dass der 0-Ring 27 und die andern, unten erwähnten elastichen 0-Ringe aus geeignetem Dichtungsmaterial hergestellt sind, das gegenüber der Flüssigkeit, für welche das Ventil verwendet wird, unempfindlich ist.
Der Ventilsitzteil 30 befindet sich in der Ventil kammer 22 und besitzt einen Flansch 31, dessen Randteil zwischen den Flanschen 17 und 26 einge klemmt ist. Im Flansch 31 ist eine Auslassöffnung 32 gebildet, die sich gegen den Auslassteil 12 öffnet.
Der Ventilsitzteil 30 besitzt einen aufwärtsragen den Rohrzylinder 40, in, welchem eine Mehrzahl (z. B. vier) umfänglich voneinander getrennter Aus trittsfenster 41 vorgesehen ist, die eine Verbindung zwischen der Ventilkammer 22 und der Auslassöff- nung 32 bilden. Am obern Ende des aufragenden Teils 40 ist parallel zur Öffnung 32 eine abschlies- sende Querwand 42 angeordnet.
Der Ventilkörper 50 von napfförmiger Gestalt ist über dem Zylinder 40 des Ventilsitzteiles 30 so ein gesetzt, dass er sich zwischen einer Stellung (ausge zogen in Fig. 2), bei welcher die Fenster 41 freigege ben sind, und einer Stellung (gestrichelt in Fig. 2), bei welcher die Fenster 41 verschlossen sind, ver schieben kann.
Der Ventilkörper 50 weist einen zylindrischen Teil 51 auf, der den zylindrischen Teil 40 teleskopartig umgibt, zu welchem Zweck er an seinem untern Ende (Fig. 2) offen ist. Im Zylinder 51 ist innerhalb dessen Enden eine Trennwand 52 angeordnet, welche im dargestellten Beispiel als ein Teil des Ventilkörpers 50 zur Ventil-Betätigung dient.
Der Ventilkörper 50 ist in der Kammer 22 koaxial mit derselben und mit dem Zylinder 40 des Ventilsitzteiles durch eine Mehrzahl (vorzugsweise vier) von rippenförmigen Längsführungen 54 gehal ten. Die Führungen erstrecken sich längs der Innen wand des Gehäuseteils 15, sind umfänglich vonein ander getrennt und bestehen vorzugsweise mit dem selben aus einem Stück. Die Führungen halten den Ventilkörper 50 im Abstand sowohl vom Gehäuseteil 15 als auch vom Ventilsitzteil 30.
Eine Dichtung ist vorgesehen, gegen welche das untere Ende des Ventilkörpers 50 in seiner die Fenster 41 verschliessenden Stellung aufliegt. Vor zugsweise ist diese Dichtung durch einen 0-Ring 55 gebildet, der in einer Ringnut 56 sitzt, die in der Oberseite des Flansches 31 gebildet ist. Das untere Ende des Ventilkörpers 50 ist zwecks dichter Auflage auf dem Ring 55 vorzugsweise abgeschrägt, wie in Fig. 2 dargestellt.
Der Ventilkörper 50 und der Ventilsitzteil 30 bilden zusammen eine Kammer 60, welche aus weiter unten erscheinenden Gründen als Schliesskammer bezeichnet ist. Eine Dichtung 61 dichtet den Zwi schenraum zwischen den Zylindern 40 und 51 ab.
Die Dichtung 61 ist so ausgebildet, dass sie die erfor derliche Schiebebewegung zwischen Ventilkörper 50 und Ventilsitzteil 30 gestattet. Vorzugsweise umfasst diese Dichtung, welche in Fig. 6 näher dargestellt ist, eine flexible, elastische Hülse 62 aus flüssigkeitsun durchlässigem Material, das gegenüber der Flüssig keit unangreifbar ist, für welche das Ventil verwendet werden soll. Die Hülse 62 weist an ihren Enden Ver dickungen 63 auf, deren eine dargestellt ist, und die in entsprechend angeordneten Nuten 64 im Ventil körper 50 bzw. im Ventilsitzteil 30 sitzen.
Die Ver dickungen 63 sind in ihren respektiven Nuten durch Rückhalter 65 gesichert, von denen jeder Ringform und einen L-förmigen Querschnitt besitzt.
Das obere Ende des Zylinders 51 des Ventilkör pers 50 ist verschiebbar um einen Napf 68 geführt, der in der Ventilkammer 22 befestigt ist, und dessen obere Aussenfläche stromlinienförmig geformt ist, so dass sie den Lauf der Flüssigkeit begünstigt. Der Napf 68 besteht aus einem zylindrischen Teil 69 und einem mit diesem aus einem Stück gebildeten tragen den Teil mit einer Mehrzahl von aufwärtsragenden Armen 69a und einem Befestigungsring 69b.
Der Ring 69b sitzt auf einer Schulter in einem Flansch 15a an der Innenwand des Gehäuseteils 15 und ist dort durch einen Klemmring 67 gesichert, der in einer Nut oberhalb der Schulter federnd eingesetzt ist. Der Napf 68 und der Ventilkörper 50 bilden eine Kammer 70, die aus unten erläuterten Gründen als Haltekammer bezeichnet wird. Die Kammer 70 ist gegen die Ventilkammer 22 in allen Stellungen des Ventilkörpers 50 abgeschlossen. Dieser Abschluss wird durch eine Dichtung 71 bewirkt, die ähnlich geformt ist wie die Dichtung 61 und eine Hülse ent hält, die an ihren Enden mit dem Ventilkörper 50 bzw. mit dem Napf 68 verbunden ist.
In der Haltekammer 70 ist eine Ventilschliessfe- der 72 untergebracht, die sich mit ihrem einen Ende gegen den Bodenteil des Napfs 68 und mit dem andern gegen die Trennwand 52 abstützt. Die Feder drückt in der Normalstellung über die Trennwand 52 den Ventilkörper 50 in Richtung seiner Schliesstel- lung und hält ihn geschlossen, ausser wenn der Kör per 50 in die Offenstellung bewegt und darin gehal ten wird, wie unten erläutert.
Der Ventilkörper 50 ist mit einem Paar sich gegenüberstehender Zungen 75 versehen, die sich vom obern Ende des Zylinders 51 aufwärts erstrek- ken, und die im Abstand durch zwei Querstäbe 76 verbunden sind. Ein Betätigungshebel 77 ist auf einer Welle 78 aufgesetzt, die im Gehäuseteil 15 gelagert ist, und erstreckt sich an seinem freien Ende zwischen die Stäbe 76, wodurch bei Verschwenkung des Hebels 77 der Ventilkörper 50 in entsprechender Richtung bewegt wird. Die Welle 78 ragt aus dem Gehäuse 10 und trägt an ihrem herausragenden Teil (Fig. 1) ausserhalb des Gehäuses 10 einen Handbe dienungshebel oder Handgriff 79.
Es ist ersichtlich, dass bei Schwenkung des Handgriffs 79 aus der in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Stellung in die ausge zogen dargestellte Stellung der Ventilkörper 50 aus seiner Schliesstellung (gestrichelt in Fig. 2) in seine Offenstellung (ausgezogen in Fig. 2) bewegt wird. Das Öffnen des Ventilkörpers 50, d. h. die Bewegung aus der Schliess- in die Offenstellung erfolgt entgegen der Kraft der Schliessfeder 72.
Es sind nun Mittel vorgesehen, um den Ventil körper 50 solange in der Offenstellung zu halten, als Flüssigkeit in einer erheblichen Durchflussmenge das Ventil durchsetzt, bis die in den betreffenden Behäl ter eingefüllte Flüssigkeit eine vorbestimmte Höhe in Bezug auf den Ventilauslass erreicht hat, wonach die Offenhaltemittel unwirksam werden und das Ven til unter dem Druck der Schliessfeder automatisch schliesst.
Zu diesem Zweck ist eine Verbindungsleitung von der Haltekammer 70 zur Auslasskammer 23 vorgese hen, durch welche infolge der Sogwirkung auf Grund des Venturirohr-Effektes durch die am Ende der Lei tung vorbeiströmende Flüssigkeit in der Haltekammer 70 ein Vakuum erzeugt wird.
Die Leitung ist vorzugs weise durch ein Rohr 80 gebildet, das mit seinem einen Ende dichtend am Napf 68 angeschlossen ist und sich gegen die Kammer 70 öffnet. An seinem andern Ende ist das Rohr dichtend an einer Bohrung 81 angeschlossen, die in einer der Führungen 54 ge bildet ist und mit einer koaxialen Bohrung 82 kom muniziert, welche in eine Querbohrung 83 im Flansch 26 des Ausslassteils 12 mündet, die ihrerseits mit einer weitem Längsbohrung 84 verbunden ist.
Die Bohrung 84 führt zu einer kurzen Querbohrung 85, welche in die Auslasskammer 23 an einer vom Ende des Gehäuseteils 12 entfernten Stelle mündet. Die Wandung des Rohrstückes 29 ist mit einer Verdik- kung 86 versehen, die eine Verengung an jener Stelle bildet, wo die Bohrung 85 in die Kammer 23 mündet, wodurch der Venturi- oder Strahlpumpen- effekt erreicht wird. In der Verdickung 86 ist eine sich einwärts öffnende Ringnut 87 gebildet, in welche die Bohrung 85 mündet.
Die Nut 87 dient dazu, ein grösseres Vakuum in der Bohrung 85 zu erzeugen, wenn die Flüssigkeit durch das Ventil .strömt, als es der Fall wäre, wenn die Bohrung 85 in die Kammer 23 direkt ausmünden würde.
Es ist nun ersichtlich, dass, wenn der Ventilkörper 50 sich in der Offenstellung befindet und Flüssigkeit durch das Ventilgehäuse strömt, die Saugwirkung durch den Venturieffekt an der Mündung der Boh rung 85 ein Vakuum in der Kammer 70 erzeugt, das die Trennwand 52 in einer Lage hält, die die Offen stellung des Ventilkörpers 50 entgegen dem Schliess- druck der Feder aufrecht erhält, vorausgesetzt, dass die Luft in der Kammer 60 mindestens annähernd Atmosphärendruck aufweist.
Die Luft in der Kammer 60 wird normalerweise durch Verbindungsmittel nach aussen mindestens annähernd auf Atmosphärendruck gehalten, welche Mittel nachstehend beschrieben sind. Diese Mittel umfassen eine Leitung bzw. Bohrung 90, die sich durch eine vertikale Rippe im Ventilsitzteil 30 er streckt und sich an ihrem obern Ende gegen die Kammer 60 öffnet und am andern Ende in eine Boh rung 91 mündet, die sich in Längsrichtung durch die Auslassrohrwand 29 erstreckt.
Ein 0-Ring 89 ist an der Verbindungsstelle der Bohrungen 90 und 91 vor gesehen, um dieselbe abzudichten. Die Bohrung 91 ist mit einer Querbohrung 92 in der Verdickung 86 verbunden, die ihrerseits in die Nut 87 und in die Kammer 23 ausmündet. Eine Ausgleichsbohrung 95 verbindet die Bohrung 91 oberhalb der Querbohrung 92 mit der Aussenumgebung des Rohrstücks 29.
Ein Paar Trennstücke 88, die sich vorzugsweise diametral gegenüberstehen, ist in der Nut 87 zwi schen den Mündungen der Bohrungen 85 und 92 vorgesehen. Die Trennstücke 88 dienen dazu, zu ver- hindern, dass das Vakuum in der Verbindungsleitung zur Haltekammer 70 teilweise aufgehoben wird, wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht. Zur Verwendung des erfindungsgemässen Ventils wird dieses an einem Schlauch oder einer Rohrleitung des zu entleerenden Behälters (nicht dargestellt) an geschlossen,
und der Auslass 12 wird in den zu füllenden Behälter (nicht dargestellt) eingeführt. Der zu füllende Behälter besitzt natürlich eine übliche Einführungsöffnung, um den Eintritt von Flüssigkeit zu gestatten. Das Ventil wird in der Einfüllöffnung des zu füllenden Behälters (nicht dargestellt) in vor bestimmter Weise, nämlich in einer ganz bestimmten Höhe in Bezug auf den Behälter plaziert.
Vorzugs weise wird dies erreicht, indem die untere Seite des Flansches 26 auf dem Rand der Einfüllöffnung des Behälters aufgestützt wird, wodurch die vorbestimmte Lage des Ventils zum Behälter und, genauer, die Lage des Ausgleichskanals 95 in vorbestimmter Höhe im Behälter gewährleistet wird. Das Ventil wird durch Drehen des Handgriffs 79 im Uhrzeigersinn (siehe Fig. 1) geöffnet, wodurch der Hebel 77 ge schwenkt wird und den Ventilkörper 50 in seine Offenstellung in Bezug auf die Fenster 41 hochzieht.
Die Flüssigkeit strömt dann durch das Ventil in den Behälter, wobei, kurz nachdem sich diese Strömung ausgebildet hat, der durch sie erzeugte Sog ein Va kuum oder einen Unterdruck in der Leitung 80, 81, 83, 84 und 85 und damit in der Kammer 70 erzeugt. Gleichzeitig nimmt die Luft in der Schliesskammer 60 mindestens annähernd Atnlosphärendruck an, da die Ausgleichsbohrung 95 gegen die Atmosphäre geöffnet ist.
Wie oben erläutert, übersteigt die durch das Vakuum in der Kammer 70 erzeugte, auf die Trennwand 52 wirkende Kraft die Kraft der Feder 72, welche den Ventilkörper 50 in Schliesstellung zu drücken bestrebt ist, und hält dadurch den Ventil körper 50 solange in Offenstellung, als der Atmo sphärendruck in der Kammer 60 aufrecht erhalten bleibt.
Mit andern Worten ist (unter Vernachlässigung des Gewichtes des Ventilkörpers 50 und der Rei bungskräfte, die beide bedeutungslos klein sind) der aufwärtsgerichtete Schub auf den Ventilkörper, resul tierend aus dem Druckunterschied in den Kammern 60 und 70, grösser, als der abwärtsgerichtete Schub durch die Feder 72, wenn die Ausgleichsbohrung 95 unbedeckt ist.
Da in diesem Fall die Ausgleichsbohrung 95 mit der Atmosphäre verbunden ist, wird kein merklicher Unterdruck in die Kammer 60 geleitet, so dass der Luftdruck in derselben auf oder nahezu auf Atmo sphärendruck bleibt.
Es ist keine weitere Manipulation am Ventil sei tens des Bedienenden notwendig, sondern dieser kann das Ventil unberührt lassen, während die Flüssigkeit solange durch das Ventil in den Behälter fliesst, bis der Flüssigkeitsspiegel eine Höhe erreicht hat, in welcher er die Ausgleichsbohrung 95 abschliesst. Wenn dies eingetreten ist, kann keine Luft mehr in die Leitung 91 eintreten, so dass in der Verbindungs leitung zur Kammer 60 ebenfalls ein Vakuum gebil det wird,
das mindestens annähernd gleich dem Va kuum in der Kammer 70 ist. Wenn. dies eingetreten ist, ist der Luftdruck auf beiden Seiten der Trennwand 52 gleich gross und der Kraft der Feder gegen den Ventilkörper 50 steht keine andere Kraft mehr ent gegen. Infolgedessen wird der Körper 50 durch die Feder 72 in die Schliesstellung geschoben. Die Schliessung des Ventils bremst den Fluss der Flüssig keit, so dass die Füllung des Behälters bei einem Flüssigkeitsspiegel auf der Höhe des obern Randes der Ausgleichsbohrung 95 gestoppt wird.
Diese Schliessbewegung des Ventils erfolgt nicht plötzlich und schlagartig. Wie oben erläutert, wird der Kraft der Feder, die für jede Ventilstellung an nähernd konstant ist (und durch die Spannungsände rungen der Feder nicht wesentlich ändert) eine durch den Druckunterschied in den Kammern 60 und 70 erzeugte Kraft entgegengesetzt. Somit hängt der Schliessungsgrad des Ventils vom Änderungsgrad des Druckunterschiedes ab, wenn die Ausgleichsbohrung geschlossen wird. Dieser wiederum hängt von der Grösse des Vakuums ab, das in der Kammer 60 ge bildet wird.
Da dieses Vakuum nicht plötzlich gebil det wird, wird das Ventil nicht schlagartig geschlos sen, sondern in einem Mass, das von der Bildung des Vakuums in der Kammer 60 abhängt. So ist das Ventil in der Lage, ein unerwünscht rasches Schlies- sen zu verhüten.
Aus dem Voranstehenden erhellt, dass ein Ab füllventil zum Einfüllen einer Flüssigkeit in einen Behälter geschaffen ist, das sich völlig automatisch schliesst, so dass der Bedienende das Ventil während des Füllvorganges nicht zu überwachen braucht. Die einzig notwendige Handlung seitens des Bedienenden besteht darin das Auslassende des Ventils in den Behälter einzuführen und auf die richtige Höhe zu bringen, indem z.
B. die Unterseite des Flansches 26 auf den Rand der Einfüllöffnung aufgesetzt wird, und dann den Handgriff 79 zu schwenken, um das Ventil zu öffnen, und ihn dann während einiger Sekunden in der Offenstellung zu halten bis sich das erforder liche Vakuum in der Kammer 70 gebildet hat, um das Ventil offen zu halten. Nachdem dies der Fall ist, bleibt das Ventil geöffnet, bis die Flüssigkeit so hoch gestiegen ist, dass sie die Ausgleichsbohrung 95 schliesst. Sobald dies der Fall ist, wird das Ventil automatisch mechanisch durch die Feder 72 geschlos sen, was ohne jede Betätigung seitens des Bedienen den erfolgt.
Insbesondere ist es nicht nötig, irgend welche Klinke oder Sicherungsvorrichtung zum Halten des Ventils in seiner Offenstellung zu betätigen, wie dies bei Einfüllventilen herkömmlicher Bauart der Fall ist.
Aus dem obenstehenden geht hervor, dass das Ventil sich bei irgend einer Fehlfunktion schliesst und daher stets störungssicher ist. Wenn z. B. die Va kuumleitung zur Kammer 70 verstopft, bzw. ver schmutzt oder gebrochen ist, wird das Vakuum in der Kammer 70 nicht aufrechterhalten, worauf die Feder das Ventil schliessen wird. Sollte analog die Ausgleichsöffnung 95 verstopft werden, wird ein Vakuum in der Bohrung 91 gebildet, das ebenfalls das Schliessen des Ventils verursacht. Darüber hinaus wird ein Bruch oder eine Verstopfung der Bohrung 91 ebenfalls das Schliessen des Ventils zur Folge haben.
Es sei bemerkt, dass die Oberfläche der Trenn wand 52 auf beiden Seiten, d. h. auf dien Seiten gegen die Kammern 60 bzw. 70 im wesentlichen gleich gross ist, so dass der auf die gegenüberliegen den Seiten ausgeübte Druck ungefähr gleich gross ist und die ganze Kraft der Feder 72 auf den Ventil körper 50 zwecks Schliessung wirksam ist. Die ganze Anordnung ist jedoch so, dass, falls der Druck in der Kammer 60 jemals unter Atmosphärendruck fällt, das Vakuum in der Kammer 70 nicht genügt, um den Ventilkörper 50 gegen die Kraft der Feder 72 offen zu halten, so dass das Ventil geschlossen wird.
Das erfindungsgemässe Ventil eignet sich vorzüg lich zum Vollauffüllen, bzw. Nachfüllen.
Das erfindungsgemässe Ventil ist ausserordentlich einfach im Aufbau und besitzt ein Minimum von beweglichen Teilen. Es kann dementsprechend relativ billig hergestellt werden und ist gleichzeitig weniger störanfällig als ein Ventil von komplizierterem Auf bau und mit einer grösseren Zahl beweglicher Teile.
Das Ventil kann entsprechend den Erfordernissen in verschiedenen Grössen ohne wesentliche Ände rungen in der Formgebung hergestellt werden.