Steuervorrichtung am Einlegeapparat einer Druckmaschine
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung am Einlegeapparat einer Druckmaschine, welcher einen elektromotorisch betätigbaren Aufzug für den Stapel der in die Druckmaschine einzulegenden Papierbögen aufweist. Bei bekannten Einlegeapparaten dieser Art müssen mehrere Bedienungsorgane nacheinander betätigt werden, um die verschiedenen Funktionen einzustellen, die ein solcher Apparat ausführen muss.
Diese Bedienungsorgane müssen dabei miteinander verriegelt werden, um falsche Betätigungen auszuschliessen. Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile. Der erfindungsgemässe Einlegeapparat zeichnet sich aus durch ein einziges Bedienungsorgan, das in drei Stellungen gebracht werden kann, nämlich in eine Stellung für das Heben des Aufzuges, eine Stellung für den Einlegebetrieb und eine Stellung für das Senken des Aufzuges, wobei dieses Bedienungsorgan mit vier Steuernocken kinematisch verbunden ist, welche respektive eine Kupplung zur Verbindung einer Aufzugs-Antriebswelle mit dem Elektromotor, einen Klinken antrieb für diese Antriebswelle, einen Schalter zum Einschalten des Motors in dem einen Drehsinne und einen Schalter zum Einschalten des Motors in dem anderen Drehsinne steuern.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht des Einlegeapparates, wobei ein Teil weggebrochen ist;
Fig. 2a bis 2e zeigen die Lage der Steuervorrichtung für das Heben des Stapelaufzuges;
Fig. 3a bis 3e zeigen die Lage der Steuervorrichtung für den normalen Betrieb, das heisst den Ein legebetrieb;
Fig. 4a bis 4e zeigen die Lage der Steuervorrichtung für das Senken des Stapelaufzuges.
Das Gestell des in Fig. 1 dargestellten Einlegeapparates weist zwei am vorderen Stirnende einer Druckmaschine angeordnete, zueinander parallele, horizontale, nach vorne ragende Seitenwangen auf, von denen die vordere teilweise abgebrochen dargestellt ist. Diese Seitenwangen sind mit dem Gestell der Druckmaschine verbunden, welches nur durch einen Teil 2 angedeutet ist.
An der inneren Seite jeder der beiden Seitenwangen 1 sind zwei Lager 3 befestigt, in welchen eine Aufzugweile 4 gelagert ist, auf welcher zwei Kettenräder 5 fest sitzen. Auf der Aufzugwelle 4 sitzt auch ein Schneckenrad 6 fest, in welches eine Schnecke 7 eingreift. Die den beiden Aufzugwellen 4 zugeordneten Schnecken 7 sitzen auf einer quer zu den Seitenwangen liegenden, gemeinsamen Antriebswelle 8, welche durch einen nicht dargestellten Elektromotor sowohl in der einen als in der anderen Richtung gedreht werden kann.
Über die vier Kettenräder 5 sind Ketten 9 geführt, an denen einerseits eine den Stapelaufzug darstellende Plattform 10 und anderseits in Fig. 1 nicht gezeigte Gegengewichte hängen. Auf der Plattform 10 ist ein Stapel 11 von zu bedruckenden Papierbogen dargestellt.
Während des normalen Druckbetriebes wird durch nicht dargestellte, bekannte Greiforgane jeweils der oberste Papierbogen gefasst und den Förder- bzw.
Druckzylindern der Maschine zugeführt. Dabei wird der Stapelaufzug langsam gehoben, damit der jeweils zu ob erst liegende Papierbogen die richtige Höhe in bezug auf die Greiforgane hat. Dieses langsame Heben des Aufzuges 10 erfolgt nicht mittels des erwähnten Elektromotors, sondern mittels einer später näher erläuterten Klinken-Antriebsvorrichtung.
Wenn die Greiforgane den letzten, auf dem Aufzug 10 befindlichen Papierbogen gefasst haben, würde die Druckmaschine leer laufen. Durch bekannte Kontrolleinrichtungen wird aber sofort automatisch festgestellt, dass die Zuführung der Papierbogen aufgehört hat, und die Maschine so eingestellt, dass die Druckzylinder und Farbwerke nicht mehr arbeiten. Der die Maschine überwachende Arbeiter muss nun den Aufzug 10 senken, damit ein neuer Papierbogenstapel 11 auf demselben abgestellt werden kann. Hierzu muss der Arbeiter einen Steuerhebel 12, der auf einer Steuerwelle 13 sitzt, aus der Stellung Betrieb (Einlegebetrieb) in die Stellung Senken bringen. Die Senkbewegung erfolgt auf später näher erläuterte Weise mittels des Motors.
Der neue Stapel muss nun so weit gehoben werden, bis der oberste Papierbogen sich in der richtigen Höhe befindet. Das Heben des Stapels erfolgt ebenfalls mittels des Motors, wozu der Steuerhebel 12 in die Stellung Heben zu bringen ist. Hierauf muss der normale Betrieb beginnen, was durch Einstellen des Steuerhebels 12 in die Lage Betrieb erfolgt.
Wie bereits eingangs erwähnt, müssen bei bekannten Einlegeapparaten, die ebenfalls mit einem Aufzugs-Elektromotor versehen sind, mehrere Bedienungsorgane nacheinander betätigt werden, während bei dem beschriebenen Einlegeapparat ein einziger Steuerhebel 12 genügt. Die zur Erzielung dieses Resultates vorgesehene Steuervorrichtung soll nun anhand der Fig. 2a bis 2e 3a bis 3e und 4a bis 4e erläutert werden, in denen der Hebel 12, der schöneren Darstellung halber, gegenüber Fig. 1 im Uhrzeigersinne etwas verdreht dargestellt ist. Auf der Steuerwelle 13 sitzen vierSteuernocken 14-17 fest. Der Steuernocken 14 arbeitet gemäss Fig. 2b, 3b und 4b mit einer Abtastrolle 18 zusammen, die am einen Ende eines Hebels 19 angebracht ist, der bei 20 an einem gestellfesten Teil 21 schwenkbar gelagert ist.
Das andere Ende des Hebels 19 ist gabelförmig ausgebildet und trägt zwei Rollen 22, von denen in der Zeichnung nur eine sichtbar ist. Diese Rollen 22 stehen mit einer auf der Antriebswelle 8 verschiebbaren, aber nicht drehbaren Kupplungsmuffe 23 im Eingriff, die mit einem Kupplungsteil 24 versehen ist.
Ein lose auf der Antriebswelle 8 sitzendes Zahnrad 25 ist mit dem anderen Kupplungsteil 26 versehen.
Eine Feder 27, die an einem fest auf der Antriebswelle 8 sitzenden Ring 28 abgestützt ist, ist bestrebt, die beiden Kupplungsteile 24 und 26 miteinander in Eingriff zu bringen; der Eingriff erfolgt aber nur, wenn der Steuernocken 14, an den die Abtastrolle 18 unter dem Einfluss derselben Feder 27 angedrückt wird, dies zulässt. In der Stellung Betrieb ist die Kupplung gelöst und ruht die Abtastrolle in einer kleinen Raste 29 des Steuernockens 14. Mit dem Zahnrad 25 steht ein Zahnrad 30 in ständigem Eingriff, welches auf der Welle 31 des Elektromotors sitzt.
Mit dem Steuernocken 15 arbeitet gemäss Fig. 2c, 3c und 4c das Abtastende 32 eines bei 33 gelagerten Hebels 34 zusammen, welchen eine Feder 35 im Gegenuhrzeigersinne zu drehen bestrebt ist. An dem anderen Ende des Hebels 34 ist eine Stange 36 angelenkt, die anderseits mit dem einen Arm eines bei 37 gelagerten Hebels 38 gelenkig verbunden ist. Der andere Arm des Hebels 38 bildet eine Anschlagbahn 39, die mit einer Anschlagrolle 40 zusammenarbeitet.
Die Anschlagrolle 40 ist auf einer Klinke 41 angebracht, die bei 42 auf einer Schwinge 43 gelagert ist.
Die Schwinge 43 ist auf der Antriebswelle 8 schwenkbar angebracht und wird durch einen nicht dargestellten Mechanismus bekannter Art ständig im Sinne des Doppelpfeiles hin und her geschwenkt.
Auf der Antriebswelle 8 sitzt ein Klinkenrad 44 fest, das mit der Klinke 41 zusammenarbeitet. Eine nicht dargestellte Feder bringt die Klinke 41 mit dem Klinkenrad 44 in Eingriff, sofern dieser Eingriff nicht durch den Steuernocken 15 über die Teile 34, 36, 38, 39, 40 verhindert wird. Letzteres ist in den Stellungen Heben und Senken der Fall, wobei das Abtastende 32 des Hebels 34 in Rasten 45 bzw. 46 des Steuernockens 15 einrastet. Der Stellung Betrieb entspricht eine tiefere Raste 47.
Der Steuernocken 15 weist ferner noch zwei Anschlagflächen 48 und 49 auf, die mit einem ortsfesten Anschlag 50 zusammenwirken, um die Schwenkung des Steuerhebels 12 nach beiden Seiten entsprechend den Stellungen Heben und Senken zu zu begrenzen.
Der Steuernocken 16 arbeitet gemäss Fig. 2d, 3d und 4d mit einer Abtastrolle 51 zusammen, die an einem Arm eines bei 52 gelagerten Hebels 53 angebracht ist. Der andere Arm dieses Hebels 53 bildet eine Gabel 54, in welche ein Stift 55 eingreift. Der Stift 55 ist an einem Taster 56 befestigt, der bei 57 und 58 vertikal verschiebbar gelagert ist. Eine Feder 59 ist bestrebt, den Taster 56 nach unten zu bewegen, soweit es der Steuernocken 16 über den Hebel 53 zulässt. Das untere Ende 60 des Tasters 56 arbeitet auf später näher erläuterte Weise mit dem Stapel 11 zusammen.
Ein ortsfester Klein schalter 61 weist einen Druckknopf 62 auf, der durch einen am Taster 56 angebrachten Anschlag 63 betätigt werden kann.
Gemäss Fig. 2e, 3e und 4e arbeitet der Steuernocken 17 mit dem Abtastende 64 eines bei 65 gelagerten Hebels 66 zusammen, den eine Feder 67 im Uhrzeigersinne zu schwenken bestrebt ist. Das andere Ende 68 des Hebels 66 ist als Anschlag für einen Stift 69 ausgebildet, der an einem der Gegengewichte 70 des Aufzuges 10 angebracht ist. Die übrigen Gegengewichte sind mit keinem Anschlagstift versehen und nicht dargestellt.
Ein ortsfester Kleinschalter 71 weist einen Druckknopf 72 auf, der durch einen einstellbaren Anschlag 73 betätigt werden kann, welcher auf einem am Hebel 66 befestigten Arm 74 angebracht ist.
Die beschriebene Steuervorrichtung arbeitet wie folgt:
Wenn sich der Steuerhebel 12 in der Lage Betrieb befindet (s. Fig. 3a bis 3e), so sind die Kleinschalter 61 und 71, welche den Motor über nicht dargestellte Relais in dem einen oder in dem anderen Drehsinn schalten, offen und der Motor stillgesetzt.
Ferner ist auch die Kupplung 24, 26 offen. Dagegen befindet sich die Klinke 41 mit dem Klinkenrad 44 in Eingriff, so dass die Antriebswelle schrittweise gedreht wird. Über die Schneckengetriebe 8, 6 werden somit die beiden Aufzugswellen 4 gedreht, was ein langsames Heben des Aufzuges 10 zur Folge hat. Die früher erwähnten Greiforgane nehmen dabei sukzessive die Papierbogen vom Stapel 11 ab, bis keine Papierbögen mehr auf dem Aufzug 10 vorhanden sind.
Wenn der Steuerhebel 12 nun in die Lage Sen ken gebracht wird (s. Fig. 4a bis 4e), wird der Klinken antrieb durch den Steuernocken 15 unwirksam gemacht, indem nur die Anschlagrolle 40 auf der Anschlagbahn 39 hin und her rollt, wobei die Klinke 41 nicht mehr in Eingriff mit dem Klinkenrad 44 steht. Der Schalter 61 bleibt offen, während der Schalter 71 geschlossen wird. Dadurch wird der Motor im Drehsinn Senken eingeschaltet. Zugleich wird die Kupplung 24, 26 geschlossen, so dass der Motor nun über das Zahnradpaar 30, 25, die Kupplung 24, 26 und die auf der Antriebswelle 8 nicht drehbare Kupplungsmuffe 23 diese Welle in Drehung versetzt.
Dies hat ein rasches Senken des Aufzuges 10 zur Folge.
Die Senkbewegung wird automatisch dadurch abgestellt, dass der Stift 69, der an dem sich aufwärts bewegenden Gegengewicht 70 angebracht ist, an dem Ende 68 des Hebels 66 anschlägt. In Fig. 4e ist die letzte Phase der Senkbewegung des Aufzuges 10 dargestellt. Ein geringes weiteres Heben des Gegengewichtes 70 wird ein Abheben des Abtastendes 64 des Hebels 66 vom Steuernocken 17 und ein Öffnen des Schalters 71, somit ein Stillsetzen des Motors zu Folge haben. Der Motor ist übrigens als sogenannter Stopmotor ausgebildet, das heisst mit einer Bremse versehen, welche beim Ausschalten des Motors wirksam wird und ein fast augenblickliches Stillstehen des Rotors bewirkt.
Wenn der Arbeiter einen neuen Papierbogenstapel 1 l auf dem Aufzug 10 angebracht hat, wird er den Steuerhebel 12 auf Heben stellen (s. Fig. 2a bis 2e).
In dieser Lage ist der Klinkenantrieb ebenfalls unwirksam und die Kupplung 24, 26 geschlossen. Da- gegen ist nur der Schalter 61 geschlossen, während der Schalter 71 offen ist. Infolgedessen wird nun der Motor im Drehsinne Heben arbeiten. Die Hubbewegung wird durch den Taster 56 begrenzt, der beim Umschalten auf Heben in seine Wirklage gesenkt worden ist. In Fig. 2d ist die letzte Phase der Hubbewegung dargestellt, bei welcher der Stapel 11 mit dem unteren Ende 60 des Tasters 56 in Berührung gekommen ist. Eine geringe Aufwärtsbewegung des Stapels 11 wird ein Abheben der Abtastrolle 51 vom Steuernocken 16 und ein Öffnen des Schalters 61, somit ein Stillsetzen des Motors zur Folge haben.
Nun wird der Arbeiter wieder auf Betrieb schalten usw. Es ist hervorzuheben, dass beim Umschalten auf Betrieb der Taster 56 aus seiner während der Hubbewegung des Aufzuges innegehabten Wirklage wieder nach oben bewegt worden ist, damit er nicht jeweils auf dem obersten Papierbogen liegt und dadurch die Arbeit der Greiforgane beeinträchtigt.
Obwohl es besonders einfach ist, die vier Steuernocken 14-17 auf einer einzigen Steuerwelle anzuordnen, ist dies jedoch selbstverständlich nicht von entscheidender Wichtigkeit, da man das einzige Bedienungsorgan 12 z. B. über Zahnräder mit vier die einzelnen Steuernocken tragenden Wellen verbinden könnte. Es wäre ferner prinzipiell auch möglich, die vier Steuernocken auf einer mittels des Bedienungsorgans verschiebbaren Stange, Schiene oder Platte anzuordnen, so dass sie also beim Schalten eine translatorische Bewegung an Stelle einer Drehbewegung ausführen würden.