Verfahren zur Herstellung von metallisierbaren Azofarbstoffen und deren Metallkomplexverbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel lung von metallisierbaren Azofarbstoffen und deren komplexen Metallverbindungen.
Es wurde gefunden, dass man wertvolle metalli- sierbare Azofarbstoffe erhält, wenn man ein diazo- tiertes aromatisches Amin der Benzol- und Naphtha linreihe, das in o-Stellung zur Aminogruppe eine me- tallisierbare oder eine zur Metallisierung befähigende Gruppe enthält, mit einem 3,5-Diketo-pyrazolidin kuppelt.
Den erhaltenen Azofarbstoff, gegebenenfalls im Gemisch mit einem beliebigen anderen metallisier- baren Azofarbstoff, kann man in Substanz in seinen Metallkomplex überführen.
Als Diazokomponenten kommen diazotierte 2- Amino-l-carboxy-, 2-Amino-l-alkoxy- und vorzugs weise 2-Amino-l-hydroxy-arylverbindungen, insbe sondere der Benzolreihe, in Frage. Neben den in Azofarbstoffen üblichen Substituenten können die er findungsgemäss verwendeten Diazokomponenten ins besondere auch noch Arylazogruppen enthalten.
Ihre Diazotierung kann nach den üblichen Me thoden in Mineralsäure mit Alkalinitrit erfolgen. Als Kupplungskomponenten dienen die in 4-Stel- lung kuppelnden 3,5-Diketo-pyrazolidine, insbeson dere die am Stickstoff, d. h. in 1- und in 2-Stellung organisch substituierten Derivate. Bevorzugt werden Farbstoffe aus 1,2-disubstituierten Derivaten, worin die N-Substituenten gleich oder voneinander verschie den sein können.
Alkylgruppen, wie beispielsweise die Methyl-, Äthyl-, n-Propyl, Isopropyl-, n-Butyl- oder Hexyl- gruppe, Cycloalkylgruppen, wie beispielsweise die Cyclohexylgruppe, araliphatische Gruppen, wie bei spielsweise die Benzylgruppe, heterocyclische Grup pen, wie beispielsweise die Benzthiazolyl-(2)- oder die Chinolinyl-(2)
-gruppe und homocyclische Arylgrup- pen, wie beispielsweise Naphthyl- und vorzugsweise Phenylgruppen, können die Stickstoffsubstituenten der Kupplungskomponenten bilden.
Die Kupplung wird zweckmässig in schwach sau rem bis schwach alkalischem, wässrigem Medium bei 0-20 C, gegebenenfalls unter Zusatz von mit Was ser mischbaren organischen Lösungsvermittlern, bei spielsweise von niederen Alkoholen, Äthern oder organischen Stickstoffbasen, ausgeführt.
In den erfindungsgemäss herstellbaren Farbstoffen können die Arylkerne inerte Substituenten enthalten, beispielsweise Halogene, wie Fluor, Chlor oder Brom, aliphatische Gruppen, wie Methyl-, Äthyl-, Isopro- pyl-, tert. Butyl- oder tert. Amylgruppen, cycloali- phatische Gruppen, wie die Cyclohexylgruppe,
arali- phatische Gruppen, wie die Benzylgruppe, homo- cyclisch-aromatische Gruppen, wie Phenyl-, Methyl- phenyl-, Chlorphenyl- oder Methoxyphenylgruppen, Äthergruppen, wie die Methoxy-, Äthoxy-, Hydro xy- äthoxy- und Phenoxygruppen, ferner Nitro-,
Trifluor- methyl-, Cyan-, Kohlenwasserstoffcarbonyl- oder Acylaminogruppen, insbesondere auch die Wasser löslichkeit verbessernde Gruppen, wie die Sulfamyl- und die am Stickstoff organisch, beispielsweise durch niedere Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Phenylgruppen, substituierten Sulfamidgruppen,
ferner die von gesättigten stickstoffhaltigen Hetero- ringen, wie Piperidin, Morpholin oder Piperazin, ab geleiteten Sulfamidgruppen, sowie niedermolekulare aliphatische Sulfonylgruppen, wie die Methyl-, Chlor methyl-, Äthyl-, Isopropyl-,
Hydroxyäthyl- oder Vinylsulfonylgruppe. Schliesslich können für die Tex tilfärberei geeignete erfindungsgemäss herstellbare Farbstoffe auch die üblichen, sauren, salzbildenden Gruppen enthalten, beispielsweise die Carboxyl- oder die Sulfonsäuregruppe.
Die Überführung erfindungsgemäss herstellbarer Azofarbstoffe in ihre komplexen Schwermetallverbin- dungen in Substanz kann durch Einwirkung von me tallabgebenden Mitteln, insbesondere von chrom- oder auch von kobaltabgebenden Mitteln, erreicht werden.
Als chromabgebende Mittel können einfache oder komplexe Chromsalze verwendet werden, bei spielsweise Chromfluorid, Chromsulfat, Chromacetat, Chromformiat, Chromisalze von Arylsulfonsäuren und die Alkali- oder die Ammoniumsalze von Disalicyl- atochromisäuren. Auch Salze des sechswertigen Chroms kommen als chromabgebende Mittel in Be tracht, beispielsweise die Alkali- und Ammonium chromate oder -bichromate, insbesondere beim Chro- mieren der Farbstoffe in Gegenwart von Reduktions mitteln,
insbesondere in Gegenwart von reduzieren den Zuckern.
Als kobaltabgebende Mittel verwendet man die üblichen Salze des Kobalts, wie Kobaltacetat, Kobalt sulfat, Kobaltchlorid oder Kobalthexammintrichlorid. Bei der Metallisierung ist die Gegenwart von Kom plexbildern, beispielsweise von Alkalitartraten, vor- teilhaft.
Man metallisiert die erfindungsgemäss erhältlichen Azofarbstoffe im einfachsten Fall, d. h. wenn sie im Reaktionsmittel genügend löslich sind, in wässriger Lösung oder Suspension in der Siedehitze. Oft ist die Zugabe von organischen Lösungsvermittlern an gezeigt, als welche beispielsweise niedere Alkohole, niedere Ätheralkohole, niedere Ketone und Amide niederer Fettsäuren verwendet werden können.
Beabsichtigt man, komplexe Metallverbindungen herzustellen, die auf 1 Metallatom 2 Moleküle glei cher oder voneinander verschiedene Azofarbstoffe enthalten, so wendet man das metallabgebende Mittel unter solchen Bedingungen und gegebenenfalls in sol chen Mengen an, dass auf 1 Molekül Azofarbstoff weniger als 1 Metallatom gefunden werden. Man arbeitet hiebei vorzugsweise in neutralem bis alkali schem Medium bei Temperaturen von 80-140 C, wenn nötig unter Druck.
Wird jedoch die Herstellung von komplexen Me tallverbindungen beabsichtigt, welche auf ein Molekül Azofarbstoff ein Metallatom, z. B. ein Chromatom, enthalten, so behandelt man den Azofarbstoff zweck mässig mit überschüssigem metall-,. insbesondere chromabgebendem Mittel und arbeitet vorzugsweise in saurem Medium bei pH-Werten von 2-5 und bei Temperaturen von über 100 C, nötigenfalls unter Druck. Die chromhaltigen Farbstoffe, welche 1 Me tallatom pro Farbstoffmolekül komplex gebunden enthalten,
sind wertvoll für die Herstellung von ein heitlichen Mischkomplexen durch Anlagerung eines verschiedenen, metallisierbaren Basisfarbstoffs an den 1 : 1-Komplex in alkalischem Mittel.
Bevorzugt werden diejenigen komplexen Metall verbindungen, die auf 1 Atom Metall 2 Moleküle Azofarbstoff enthalten.
In diesen sogenannten 2 : 1-Komplexen soll pro komplexes Farbstoffmolekül höchstens eine an der Komplexbildung unbeteiligte, saure salzbildende Gruppe vorhanden sein, vorzugsweise eine Sulfon- Säuregruppe oder dann auch eine Carboxylgruppe, in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze. Günstig wirkt sich die Gegenwart einer Sulfonsäuregruppe aus, wenn mindestens einer der komplex gebundenen Basisfarbstoffe ein Disazofarbstoff ist.
Im allgemeinen werden jedoch aus unsulfierten Monoazofarbstoffen aufgebaute 2: 1-Komplexe für die Färbung von Polypeptidfasern aus neutralem bis schwach saurem Bad vorgezogen, wobei es für das färberische Verhalten günstig ist, wenn pro vorhan dene Azogruppe je ein die Wasserlöslichkeit begün stigender Substituent vorhanden ist. Dies gilt auch für 2 : 1-Komplexe, welche Disazofarbstoffe enthal ten.
Als die Wasserlöslichkeit unterstützende Substi- tuenten kommen neben den weiter oben aufgezählten Sulfamyl- und Sulfonylgruppen auch von niedermole kularen Säuren abgeleitete Acylaminogruppen, bei spielsweise Acetylamino-, Carbomethoxyamino-, Me- thylsulfonylamino-, Äthylsulfonylamino-, Chlorsul- fonylaminogruppen und gegebenenfalls niedere Äther gruppen in Betracht.
Gegebenenfalls kann die Brauchbarkeit von erfin dungsgemäss erhältlichen schwermetallhaltigen Farb stoffen für die Textilfärberei noch durch Beimischung von Hilfsstoffen erhöht werden, beispielsweise durch die Beimischung von oberflächenaktiven Netz- und Dispergiermitteln, von Alkaliphosphaten oder von alkalisch reagierenden Salzen, wie Alkalicarbonaten.
Selbstverständlich können erfindungsgemäss her stellbare schwermetallhaltige Farbstoffe vom Typ 2 verschiedene Basisfarbstoffmoleküle je Schwermetall atom auch durch Metallisierung von Gemischen von metallisierbaren Farbstoffen hergestellt werden, wel che als Bestandteil mindestens einen definitionsgemä ssen Azofarbstoff enthalten.
Die erfindungsgemäss herstellbaren schwermetall haltigen Farbstoffe eignen sich je nach Zusammen setzung zum Färben von Textilmaterialien aus wäss- rigem Bad oder in der Spinnmasse, ferner zum Fär ben von Lacken und Firnissen in lichtechten gelben, orangen, braunen bis roten Farbtönen.
Die wasser löslichen Farbstoffe sind insbesondere zum Färben von natürlichen oder künstlichen Polypeptidfasern aus neutralem bis schwach saurem Bad geeignet, bei spielsweise von Wolle, Seide, Leder, Haaren, von synthetischen Polyamid- und Polyurethanfasern, und die damit erzeugten gelben, orangen, roten bis brau nen Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Licht echtheit und Gleichmässigkeit sowie durch gute Wasch-, Seewasser-, Dekatier-, Alkali- und Reibecht heit aus.
In den folgenden Beispielen bedeuten, sofern nichts anderes vermerkt ist, die Teile Gewichtsteile, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden ange geben. Gewichtsteile verhalten sich zu Volumteilen wie Kilogramm zu Liter.
<I>Beispiel 1</I> 18,7 Teile 2-Amino-l-hydroxy-benzol-4-methyl- sulfon werden in 200 Teilen Wasser und 17 Teilen konz. Salzsäure mit der Lösung von 6,9 Teilen Na- triumnitrit in 20 Teilen Wasser bei 0-5 diazotiert. Die Suspension der Diazoniumverbindung wird durch Zusatz von Natriumbicarbonat auf pFI 4 eingestellt und hierauf bei 0-5 unter Rühren zu einer Lösung von 26,0 Teilen 1,2-Diphenyl-3,5-diketo-pyrazolidin, 4,
1 Teilen Natriumhydroxyd und 12 Teilen Soda in 500 Teilen Wasser zugegeben. Die Kupplung ist nach einigen Stunden beendet und der gebildete Monoazo- farbstoff wird isoliert. Er entspricht der Formel
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und färbt Wolle aus einem Ammoniumsulfat und Kaliumbichromat enthaltenden Färbebad beim Ko chen in orangen, licht- und nassechten Tönen.
Zur Metallisierung geht man wie folgt vor: a) 45 Teile dieses Monoazofarbstoffs werden in 500 Teilen Formamid und 13,6 Teilen Chromacetat, enthaltend 2,9 Teile Chrom, während 3 Stunden auf 110-120 erwärmt. Das Gemisch wird in 2000 Teile einer kalten 20o/oigen Natriumchloridlösung einge- rührt.
Der ausgefallene Farbstoff, welcher der Formel
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entspricht, wird abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Er stellt ein oranges Pulver dar, das Wolle aus neu tralem bis schwach saurem Bad in orangen Tönen von guten Nassechtheiten und sehr guter Lichtecht heit färbt.
Ähnliche chromhaltige Farbstoffe werden erhal ten, wenn man die 26 Teile 1,2-Diphenyl-3,5-di- keto-pyrazolidin durch 35,0 Teile 1,2-Di-(3'-nitro- phenyl)-3,5-diketo-pyrazolidin oder durch 28,8 Teile 1,2-Di-(4'-methyl-phenyl)-3,5-diketo-pyrazolidin er setzt. b) 45 Teile des erhaltenen metallfreien Monoazo- farbstoffs werden in 1000 Teilen Wasser und 30 Tei len Soda auf 80 erwärmt.
Zu dieser Lösung gibt man eine Lösung von 13,1 Teilen krist. basischem Kobaltacetat in 52,5 Teilen Wasser und hält die Mi schung bei einer Temperatur von 80 , bis der Basis farbstoff verschwunden ist. Dann wird der kobalthal- tige Farbstoff ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Er stellt ein braungelbes Pulver dar, das Wolle aus neutralem bis schwach saurem Bad in gelben Tönen färbt.
Ähnliche kobalthaltige Farbstoffe erhält man, wenn man entsprechende Mengen von Farbstoffen verwendet, die man unter Verwendung von 35 Teilen 1,2-Di-(3'-nitro-phenyl)-3,5-diketo-pyrazolidin, 28,8 Teilen 1,2-Di-(4'-methyl-phenyl)-3,5-diketo-pyrazoli- din, 32,1 Teilen 1,2-Di-(4'-chlor-phenyl)-3,5-diketo- pyrazolidin oder 31,2 Teilen 1,2-Di-(4'-methoxy-phe- nyl)-3,5-diketo-pyrazolidin als Azokomponenten her gestellt hat.
<I>Beispiel 2</I> 13,7 Teile 2-Amino-benzol-l-carbonsäure werden in 300 Teilen Wasser und 70 Teilen konz. Salzsäure mit der Lösung von 6,9 Teilen Natriumnitrit in 20 Teilen Wasser bei 0-5 diazotiert. Man giesst die Diazoniumsalzlösung bei 0-5 in eine Lösung von 4,1 Teilen Natriumhydroxyd, 12 Teilen Natriumcar- bonat und 26,0 Teilen 1,2-Diphenyl-3,5-diketo-pyr- azolidin in 300 Teilen Wasser. Die Kupplung ist nach einigen Stunden beendet.
Der Farbstoff wird abfil- triert und getrocknet.
Der trockene Farbstoff wird mit 300 Teilen Formamid und 13,6 Teilen Chromacetat, enthaltend 2,9 Teile Chrom, während einigen Stunden auf<B>115</B> bis 120 erhitzt. Dann giesst man das Gemisch auf 1200 Teile einer 20 I/ o igen Natriumchloridlösung, fil triert das ausgefallene Produkt ab, wäscht es und trocknet es. Das erhaltene gelbe Pulver, das der For mel
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entspricht, färbt Wolle und Nylon in neutralem bis schwach saurem Bad in gelben, sehr gut lichtechten Tönen.
Ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man im obi gen Beispiel anstelle der 2-Amino-l-carbonsäure 15,1 Teile 3-Methyl-2-amino-benzol-l-carbonsäure oder 23,0 Teile 2-Amino-benzol-l-carbonsäure-5-sulfon- säuremethylamid als Diazokomponente verwendet.
<I>Beispiel 3</I> Das Diazoxyd, welches man durch Diazotieren von 29,2 Teilen 3-Amino-4-hydroxy-azobenzol-3'- sulfonsäureamid erhält, wird in 400 Teilen Wasser angeschlämmt. Man giesst dazu eine Lösung von 26,0 Teilen 1,2-Diphenyl-3,5-diketo-pyrazolidin, 4,1 Tei len Natriumhydroxyd und 10 Teilen Natriumcarbo- nat in 300 Teilen Wasser.
Wenn die Farbstoffbildung beendet ist, fügt man weitere 400 Teile Wasser und 38,5 Teile des Monoazofarbstoffs aus dianotiertem 1-Hydroxy-2- amino-benzol-4- sulfonsäuremethylamid und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon in Form seines Natriumsalzes zu.
Das Farbstoffgemisch wird auf 65-75 erhitzt. Diesem Gemisch fügt man eine Lösung von 26,2 Tei len krist. basischem Kobaltacetat in 100 Teilen Was ser zu und erhitzt das Gemisch noch so lange, bis die Komplexbildung vollzogen ist. Der gebildete Farb stoff wird aasgesalzen, abfiltriert, gewaschen und ge trocknet. Er stellt ein braungelbes Pulver dar, welches Wolle aus neutralem bis schwach saurem Bad in. gelb braunem Farbton färbt.
Er enthält als Komponente den Mischkomplex der folgenden Konstitution:
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<I>Beispiel 4</I> Man stellt den gemäss Abschnitt 1 des Beispiels 2 erhaltenen metallfreien Azofarbstoff her.
Eine Lösung von 40,0 Teilen dieses Azofarb- stoffs, 45,0 Teilen des Azofarbstoffs aus dianotiertem 2-Amino-1-hydroxy-benzol-4-sulfonsäuremethylamid und 1-Methylsulfonylamino-7-hydroxy-naphthalin in 1500 Teilen Wasser wird mit 256 Volumteilen einer 0,5molaren wässrigen Lösung von chromsalicylsau- rem Natrium versetzt und auf l00 erhitzt. Man hält die Mischung beim Sieden, bis die Komplexbildung beendet ist.
Der entstandene Farbstoff, welcher als Komponente den Mischkomplex der Formel
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enthält, wird aasgesalzen, abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Er färbt Wolle in olivgrünen Tönen.
<I>Beispiel S</I> 18,8 Teile 2-Arnino-l-hydroxy-benzol-5-sulfon- säureamid werden in 200 Teilen Wasser und 17 Tei len konz. Salzsäure mit der Lösung von 6,9 Teilen Natriumnitrit in 20 Teilen Wasser dianotiert. Man giesst die Suspension des Diazoxyds bei 0 in eine Lö sung, welche aus 19,0 Teilen 1-Phenyl-2-methyl-3,5- diketo-pyrazolidin, 4,1 Teilen Natriumhydroxyd, 15 Teilen Natriumearbonat und 300 Teilen Wasser be steht.
Wenn keine Diazoniumverbindung mehr nach weisbar ist, fügt man der Reaktionsmischung 128 Volumteile einer 0,5molaren wässrigen Lösung von chromsalicylsaurem Natrium hinzu und erhitzt die Mischung einige Stunden zum Sieden. Der gebildete metallhaltige Farbstoff, welcher der Formel
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entspricht, wird ausgesalzen, abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Er stellt ein oranges Pulver dar, wel ches Wolle aus schwach saurem Bade in rotorangen Tönen von sehr guter Lichtechtheit färbt.
Ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man die Kupplungskomponente dieses Beispiels durch 22,4 Teile 1-(4'-Chlor-phenyl)-2-methyl-3,5-diketo-pyrazo- lidin oder 20,4 Teile 1-Phenyl-2-äthyl-3,5-diketo-pyr- azolidin ersetzt.
<I>Beispiel 6</I> 15,4 Teile 4-Nitro-2-amino-l-hydroxy-benzol wer den in 400 Teilen Wasser und 17 Teilen konz. Salz säure mit der Lösung von 6,9 Teilen Natriumnitrit in 20 Teilen Wasser dianotiert. Zur Suspension der Diazoniumverbindung giesst man bei 0 eine Lösung von 18,1 Teilen 1-Phenyl-3,5-diketo-pyrazolidin, 4,1 Teilen Natronlauge und 15 Teilen Natriumcarbonat in 200 Teilen Wasser.
Wenn die Farbstoffbildung be endet ist, erhitzt man die Mischung auf 80 und ver- setzt sie mit einer Lösung von 13,6 Teilen krist. basischem Kobaltacetat in 52,5 Teilen Wasser. Nach Beendigung der Komplexbildung wird der Farbstoff ausgesalzen, abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Er stellt ein bräunliches Pulver dar und färbt Lacke oder Spinnmassen in bräunlichgelben Farbtönen.
Der Komplex entspricht der Formel:
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<I>Beispiel 7</I> 25 Teile 1-Diazo-2-hydroxy-naphthalin-4-sulfon- säure werden in 350 Teilen Wasser angerührt und mit 4,0 Teilen Natronlauge auf etwa pn 7 gebracht. Man fügt dazu eine Lösung, welche aus 150 Teilen Wasser, 26,4 Teilen 1,2-Diphenyl-3,5-diketo-pyrazo- lidirr, 4,2 Teilen Natronlauge und 12 Teilen Natrium- carbonat besteht, und hält diese Mischung 12 Stun den auf einer Temperatur von 30 .
Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff durch Zusatz von 50 Teilen Natriumchlorid abgeschieden, abfiltriert, gewa schen und getrocknet.
50,2 Teile dieses Produktes werden mit einer Lö sung von 300 Teilen Äthylenglykolmonomethyläther, 130 Volumteilen 85 /oiger Ameisensäure und 103 Teilen Chromacetat (Chromgehalt: 21,80/9) in 700 Teilen Wasser im Autoklaven während 10 Stunden auf 105-110 erwärmt. Nach dem Erkalten wird ein Nebenprodukt abfiltriert. Das Filtrat wird mit 150 Teilen Natriumchlorid versetzt und einige Stun den gerührt. Der ausgeschiedene Chromkomplex wird abfiltriert, gewaschen und getrocknet.
Der Farbstoff entspricht der Formel
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Er färbt Wolle aus schwefelsaurem Bad in rosaroten Farbtönen mit guter Meerwasser- und Waschechtheit.
Einen ähnlichen Farbstoff erhält man, wenn man obige Diazoverbindung durch 29,6 Teile 6-Nitro-l- diazo-2-hydroxy-naphthalin-4-sulfonsäure ersetzt.
<I>Beispiel 8</I> 22,35 Teile 4-Chlor-2-arnino-l-hydroxy-benzol- 6-sulfonsäure und 4,0 Teile Natronlauge werden in 170 Teilen heissem Wasser neutral gelöst. Dann fügt man eine Lösung von 6,9 Teilen Natriumnitrit in 100 Teilen Wasser hinzu, kühlt die Mischung auf 10 und tropft sie bei 0 in eine Mischung von 23 Teilen konz. Salzsäure und 23 Teilen Wasser.
Zur so her gestellten Diazoniumverbindung giesst man bei 0 eine Lösung, bestehend aus 26,0 Teilen 1,2-Diphenyl-3,5- diketo-pyrazolidin, 4,1 Teilen Natriumhydroxyd, 12 Teilen Natriunicarbonat und 200 Teilen Wasser. Man lässt die Temperatur im Laufe einiger Stunden auf Zimmertemperatur steigen. Wenn die Kupplungs reaktion beendet ist, wird der Farbstoff abfiltriert, ge- waschen und getrocknet.
Er stellt ein braunrotes Pul ver dar und entspricht der Formel
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Der Farbstoff ergibt nach dem Einbad- und Nach chromierverfahren, auf Wolle gefärbt, schöne, rote Farbtöne mit guter Walk- und Lichtechtheit.
Ähnliche Farbstoffe erhält man, wenn man obige Diazokomponente durch 23,4 Teile von 4-Nitro-2- amino-l-hydroxy-benzol-6-sulfonsäure, 23,4 Teile 6- Nitro-2-amino-l-hydroxy-benzol-4-sulfonsäure oder 21,7 Teile 2-Amino-l-carboxy-benzol-5-sulfonsäure ersetzt.
Der erfindungsgemäss erhaltene Farbstoff kann wie folgt verwendet werden: In 4000 Teilen Wasser löst man 2 Teile der nach Beispiel 1 hergestellten Chromverbindung und geht bei 40-50 mit 100 Teilen vorgenetzter Wolle in das Färbebad ein. Man erhitzt das Bad innerhalb einer halben Stunde zum Sieden, hält es 3/.t Stunden kochend, spült die Wolle mit kaltem Wasser und trocknet sie. Die erhaltene orange Färbung zeigt gute Nassechtheiten und eine gute Lichtechtheit.
Eine ebenfalls gute Färbung erhält man, wenn man die 100 Teile Wolle durch 100 Teile Nylon er setzt.