Drehgestell, insbesondere für Schienenfahrzeuge Die vorliegende Erfindung betrifft ein Drehgestell für die vorzugsweise Verwendung bei Schienenfahr zeugen. Bei diesen Drehgestellen ist die Abstützung des Wagenkastens gegen Kippbewegungen um die Längsachse nicht ohne weiteres gegeben; vielmehr müssen besondere Organe diese Funktion über nehmen. Bei der Abstützung des Wagenkastens gegen die erwähnten Kippbewegungen werden mit Rück sicht auf die Relativbewegung des Drehgestells und des Wagenkastens vorzugsweise Wälzkörper ver wendet.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zu diesem Zwecke als besonders geeignete Mittel konische Rollen zu benützen da diese entlang einer Linie aufliegen und dadurch eine bessere Kastenführung und kleinere Flächenpressung als Kugeln ergeben. Allerdings bedingt die Verwendung von konischen Rollen eine ganz besondere Sorgfalt bei der Lage rung derselben, damit eine korrekte Abwälzung erzielt wird, wobei auch insbesondere auf eine gleichmässige Auflage zwischen den Rollen und den Rollbahnen zu achten ist.
Beim Drehgestell gemäss der Erfindung sind zur Kastenabstützung ebenfalls an einer Wiege an geordnete konische Rollen vorgesehen, wobei eine korrekte Rollenführung dadurch möglichst weitgehend erzielt sein soll, dass die konischen Rollen in der Wiege gummielastisch gelagert sind.
In der beiliegenden Zeichnung ist eine beispiels weise Ausführung der Erfindung im Schnitt durch die eine Wagenseite veranschaulicht.
An einem mit 1 bezeichneten Rahmen eines Dreh gestells 15 sind zwei zueinander parallele Achsen drehbar gelagert, welche in der Zeichnung nicht näher dargestellt sind. Die Achsen tragen beiderends dreh fest aufgekeilte Räder, welche auf nicht dargestellten Schienen zu laufen bestimmt sind. In der Mitte des Radstandes der Achsen und zu diesen parallel ge richtet ist eine Wiege 4 angeordnet, wobei diese beiderends am Rahmen des Drehgestells aufliegt. Die Wiege 4 ist in bezug auf die Längsachse des Dreh gestells symmetrisch ausgebildet.
Vorzugsweise ist an der Auflagestelle zwischen der Wiege und dem Rah men als Zwischenlage ein Polster 5 aus gummi elastischem Material zwischen Metallplatten 5a, 5b vorgesehen. In eine kreisförmige Ausnehmung des am Rahmen 1 aufliegenden erweiterten Wiegenendes ist ein Topf 6 eingesetzt, welcher einen in die Aus- nehmung der Wiege dringenden kegeligen Teil 6a und einen gegen die Wiege aufliegenden Rand 6b aufweist, wobei zwischen dem Rand 6b und der Wiege 4 eine den kegeligen Topfteil 6a ringförmig umgebende gummielastische Zwischenlage 13 eingesetzt ist.
Die Zwischenlage 13 wird von einvulkanisierten Stiften 14, welche in Bohrungen der Wiege eindringen, zentriert und gehalten. Die Stifte 14 sind kürzer bemessen, als die Dicke der Zwischenlage 13 ausmacht, so dass diese vom Topfrand 6b gegen die Wiege 4 zusammen gedrückt werden kann.
Im Hohlraum 8 des Topfes 6 findet eine konische Rolle 7 Aufnahme. Die mit ihrem verjüngten Ende gegen das Zentrum des Drehgestells gerichtete Rolle 7 ist mittels Wälzlager 9 auf einer Welle 10 drehbar gelagert. Die Welle 10 ihrerseits ist mittels mit Schrau ben 12 angezogener Lagerdeckel 11 in entsprechenden Mulden des Topfbodens festgeklemmt. Die Welle ist dabei so angeordnet, dass die Verlängerung ihrer Achse die Drehachse des Drehgestells schneidet.
Die Wellenachse ist ausserdem um den halben Kegel winkel der Rolle 7 gegen diese Drehachse hin nach oben gerichtet, so dass die als Auflage dienende Man tellinie der Rolle 7 auf einer zur Längsachse des Dreh gestells senkrechten horizontalen Linie liegt. Das Drehgestell 15 ist unter dem horizontalen Boden 16 eines nicht weiter dargestellten Wagen kastens angeordnet, wobei ein vertikaler Drehzapfen 17 am Wagenboden die Wiege 4 drehbar durch setzt. Der Boden 16 des Wagenkastens besitzt einen zentrisch um den Drehzapfen 17 angeordneten ring förmigen und verstärkten Rollkranz 18, welcher als Auflage der Rollen 7 am Wagenboden 16 dient.
Zur Aufnahme des Drehzapfens 17 weist die Wiege 4 ein zylindrisches Auge 19 auf, in welches ein aus einem Innenring 20, einem Aussenring 21 und einer elastischen Zwischenlage 22 bestehender zylin drischer Gummimetallblock eingesetzt ist. An seinem nach unten gerichteten Ende ist der Drehzapfen 17 mit einem Gewinde 23 versehen, auf welches im Be reiche einer Eindrehung des Innenringes eine Mutter 24 aufgeschraubt ist. Ein abgesetzter Teil 24a der Mutter 24 drückt gegen die Stirnwand des Innenringes 20.
Beim Befahren einer Kurve verdreht sich das Drehgestell 5 um den Drehzapfen 17, wobei die ko nischen Rollen 7 am Rollkranz 18 abrollen. Gleich zeitig, wie auch in Geradeausfahrt, übernehmen die Rollen 7 das Abstützen des Wagenkastens und ent lasten dadurch den Drehzapfen, welcher nur noch Horizontalkräfte aufzunehmen hat. Dabei ist es ausser ordentlich wichtig, dass die Rollen 7 entlang einer Mantellinie gegen den Rollkranz 18 aufliegen und nicht etwa nur an einem Punkt eines Grundkreises, was der Fall ist, wenn die Rollen verkantet sind. Diese Situation könnte bei der Grösse und Art der Konstruk- tion und gemäss der Natur des Betriebes sehr leicht entstehen, z.
B. durch ungleiche Belastung oder durch Verziehen der Wiege oder des Wagenbodens.
Beim beschriebenen Drehgestell sind jedoch die Rollen 7 unter Mitwirkung der gummielastischen Zwischenlagen 13 zwischen dem Topfrand 6b und der Wiege 4 gummielastisch gelagert, so dass sie bei allen auftretenden Betriebsbedingungen am Rollkranz 18 mit einer Mantellinie zur Auflage kommen. Ferner kann die beschriebene gummielastische Rollenlage rung auch dann etwaige Abweichungen ausgleichen, wenn z. B. die Rollenachse die Achse des Dreh zapfens nicht genau schneidet.
Damit ist eine korrekte Auflage der Rollen gegen den Rollkranz und auch ihr korrektes Abwälzen auf dem Rollkranz mit einfachen und zuverlässigen Mitteln gewährleistet.