Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen der Acedianthronreihe Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Farbstoffe der Acedianthron- reihe, welche wahrscheinlich der allgemeinen Formel
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entsprechen, worin R einen fünf- oder sechsgliedri- gen Ring, insbesondere einen Benzolring, bedeutet.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der allgemei nen Formel
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mit Mitteln behandelt, die den Ringschluss zum Ace- dianthron bewirken.
Die als Ausgangsstoffe für das vorliegende Ver- fahren dienenden Verbindungen der Formel (2) kön nen erhalten werden durch Kondensation der An throne der Formel
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oder Carbonsäuren der Formel
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mit Glyoxal oder einem Glyoxal abgebenden Mittel wie beispielsweise Glyoxalsulfat. Das Anthron der Formel (4) kann entweder durch Reduktion des ent sprechenden Anthrachinons mit naszierendem Was serstoff oder durch Behandeln einer Verbindung der Formel (5) mit einem wasserabspaltenden Mittel, wie z. B.
Schwefelsäure oder Fluorwasserstoff, erhalten werden.
Die Verbindung der Formel (3) kann erhalten werden durch Behandeln der Verbindung der Formel (2) mit alkalischen Kondensationsmitteln, beispiels- weise mit einem Alkalihydroxyd.
Der Ringschluss der Verbindungen der Formeln (2) oder (3) zu den Acedianthronen kann nach den üblichen Methoden durch Erhitzen mit sauren Kon densationsmitteln, wie Aluminiumchlorid, Schwefel säure, Chlorsulfonsäure, vorzugsweise in Gegenwart eines Oxydationsmittels, wie beispielsweise Perschwe- felsäure, Schwefeltrioxyd, oder in einem organischen Lösungsmittel, wie Nitrobenzol, Tetrachloräthan,
in Gegenwart eines Säureanhydrides, wie P205 oder Acetanhydrid, oder Säurechlorides und/oder Schwe felsäure erfolgen.
Die verfahrensgemäss erhaltenen Verbindungen der Formel (1) stellen wertvolle Küpenfarbstoffe dar, die sich zum Färben der verschiedensten Materialien, insbesondere zum Färben und Drucken von Fasern aus natürlicher und regenerierter Cellulose, und auch als Pigmente eignen.
Während mit andern Derivaten des Acedianthrons rotbraune Färbungen erhalten werden, zeichnen sich die Färbungen der verfahrensgemäss erhaltenen Farb stoffe überraschenderweise durch sehr geschätzte schwarzbraune Töne aus.
Gegenüber dem gemäss Beispiel 3 der britischen Patentschrift Nr. 551622 erhältlichen Farbstoff zei gen die verfahrensgemäss erhaltenen den Vorzug eines bedeutend besseren Ziehvermögens auf Baumwolle.
Im nachfolgenden Beispiel bedeuten die Teile, so fern nicht anderes angegeben ist, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
<I>Beispiel</I> In eine Lösung aus 60 Teilen Nitrobenzol, 5 Tei len Schwefelsäure zu 96 0/a und 13 Teilen Essigsäure anhydrid gibt man 5 Teile Bis-(1',2'-benz-anthronyli- den-10)-äthan, erhalten durch Kondensation von 2 Mol 1,2-Benzanthron-9 mit 1 Mol Glyoxalsulfat in Eisessig. Die Mischung wird innert 11/2 Stunden auf 100 erhitzt, dann auf 20 abgekühlt, filtriert und das Nutschgut mit Nitrobenzol, Alkohol und Wasser gewaschen.
Man erhält ein schwarzbraunes Pulver, das Baumwolle aus olivbrauner Küpe in echten vio- lettbraunen Tönen färbt und sich ausgezeichnet eignet, um Baumwolle oder Zellwolle zu bedrucken.
Das als Ausgangsprodukt verwendete Bis-(1',2'- benzanthronyliden-10)-äthan kann auch durch Erhit zen von 2-Benzylnaphthalin-2'-carbonsäure mit Gly- oxalsulfat in Eisessig erhalten werden.
Der erhaltene Farbstoff kann nach folgenden Vor schriften gefärbt bzw. gedruckt. werden: 1 Teil des gemäss Absatz 1 erhaltenen Farbstoffes wird in 100 Teilen Wasser unter Zusatz von 4 Raum teilen 30o/oiger Natriumhydroxydlösung mit 2 Teilen Natriumhydrosulfit bei 45 verküpt. Die so erhaltene Stammküpe gibt man zu einer Lösung von 4 Raum teilen 30o/aiger Natriumhydroxydlösung und 2 Teilen Natriumhydrosulfit in 2000 Teilen Wasser.
In dem so erhaltenen Färbebad färbt man 100 Teile Baum wolle während einer Stunde bei 40 bis 50 unter Zu gabe von 10 Teilen Natriumchlorid. Die Baumwolle wird hierauf abgequetscht, an der Luft oxydiert, ge spült, abgesäuert, nochmals gespült und kochend ge seift. Sie ist in violettbraunen Tönen von hervorragen den Echtheiten gefärbt.
200 Teile des feinverteilten, gemäss Absatz 1 er haltenen Farbstoffes werden mit 100 Teilen Wasser, 600 Teilen einer Pottascheverdickung (hergestellt aus 90 Teilen Weizenstärke, 330 Teilen Wasser, 100 Teilen Glycerin, 140 Teilen Britisch-Gummi, 170 Teilen Traganthschleim und<B>170</B> Teilen Pottasche) und 100 Teilen Hydrosulfit zu einem Teig vermischt. Mit diesem wird ein Baumwolltuch bedruckt. Nach dem Aufdruck wird bei mässiger Wärme getrocknet und hierauf 5 bis 10 Minuten in luftfreiem, feuch tem Dampf bei 101 bis 103 gedämpft, in fliessen dem Wasser gespült und kochend geseift. Man erhält einen kräftigen, echten, violettbraunen Druck.