Wegwerfbare Infusions- und Injektionsgarnitur
Das Problem der rationellen und billigen Verpackung von Injektions- und Infusionslösungen sowie von zur Darstellung solcher Lösungen bestimmter Trockensubstanzen ist noch nicht befriedigend gelöst.
Im allgemeinen verwendet man heute zur sterilen Aufbewahrung solcher Substanzen oder Lösungen Glasampullen, deren Hals kurz vor Gebrauch abgebrochen wird. Dabei besteht die Gefahr, dass kleine, schwer sichtbare Splitter in die Injektionslösung gelangen und mit derselben injiziert werden. Ausserdem muss jede gebrauchte Ampulle verworfen werden.
Eine weitere, viel verwendete Möglichkeit besteht in der Aufbewahrung in Flaschen mit Gummistopfen.
Diese ist jedoch ebenfalls nachteilig, da der Transport, die Reinigung und Sterilisierung der gebrauchten Flaschen infolge der Bruchgefahr nicht immer einfach gehandhabt werden kann. Weiterhin ist es nur sehr schwer möglich, Gummistopfen entsprechender Güte preisgünstig zu erhalten. Ausserdem sind die zum Entnehmen der in diesen Flaschen befindlichen Injektionslösungen unbedingt nötigen Vorrichtungne, wie Ventilstutzen oder Stutzen für Stopfen, unzweckmässig und kostspielig.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine relativ billige, einfache und trotzdem volle Sterilität gewährleistende Infusions- und Injektionsgarnitur zu entwickeln. Die erfindungsgemässe wegwerfbare Infusions- und Injektionsgarnitur ist gekennzeichnet durch einen ventillosen Kunststoffbehälter und durch ein mit einer Bohrung versehenes Einstich- und Entnahmeorgan, an das sich die durch stossene Behälterwand in Form einer dichten, kragenförmig nach innen gerichteten Führung anlegt. Die Verpackung verschiedener Artikel in Kunststoffbeuteln ist an sich bekannt. So hat man beispielsweise Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs aus hygienischen Gründen in Kunststoff verpackt und durch Verschweissen der Öffnungen der entsprechenden Behälter hermetisch verschlossen.
Eine Übertragung dieser an sich bekannten Methoden auf die sterile Verpackung von Lösungen wurde bislang nicht in Erwägung gezogen, weil keine Vorrichtungen bekannt waren, mit deren Hilfe die ebenfalls sterile Entnahme dieser Flüssigkeiten aus den verschweissten Kunststoffbeuteln möglich gewesen wäre.
Überraschenderweise zeigte sich, dass eine gewöhnliche Injektionskanüle beim Einstechen in einen geeigneten Schlauch aus reinem Polyäthylen von 0,1 bis 0,3 mm Dicke gut haftet und dichtet. Handelt es sich nur um kleine Lösungsmengen, die nicht infundiert, sondern injiziert werden, können sie natürlich ohne weiteres mit einer Injektionsspritze aufgesogen werden.
Es hat sich gezeigt, dass eine noch bessere Haftund Dichtfestigkeit erreicht werden kann, wenn anstelle einer Injektionsnadel eine in eine Spitze auslaufende Entnahmekanüle aus Glas, Metall oder Kunststoff verwendet wird, die überhaupt nicht schneidend oder bei der nur die vorderste Spitze schneidend zugeschliffen ist und die sich anschlie Bend konisch verdickt, wobei sich zum Beispiel eine Verdickung auf einen Durchmesser von 3-5 mm gut bewährt hat. Beim Einstechen in den Behälter entsteht vorerst nur eine sehr kleine Einstichstelle oder geschnittene Öffnung, durch die dann die sich konisch erweiternde Entnahmen adel weiter vorgeschoben wird.
Die Vergrösserung der Öffnung im Behälter erfolgt dann nicht mehr durch Schneiden, sondern durch Stossen, wobei sich in der Regel ein nach innen gerichteter, sich eng an den Aussenmantel der Entnahmekanüle anschmiegender Hals bildet, der durch den Flüssigkeitsdruck angepresst wird und dadurch abdichtet. Die Öffnung für das Einlaufen der Flüssigkeit in die Kanüle befindet sich vorzugsweise seitlich. Befindet sich die Öffnung an der Spitze, so ist es zweckmässig, dass sich die Kanüle nach hinten konisch auf das Mehrfache des Durchmessers der Öffnung erweitert.
Die Entnahmekanüle kann an dem freien Ende eine olivenartige Verdickung zum Überstülpen des Infusionsschlauches aufweisen. Der in den Behälter einzuführende Teil muss vollständig glatt sein und darf die durchstochene Behälterwand in keiner Weise verletzen oder schneiden.
Zur Erleichterung des Einstossens und zur Verhinderung des Entstehens von Rissen beim Einstossen kann die Spitze der Entnahmekanüle mit einem wasserdampfinerten Silikonfett oder Silikonöl oder einer ähnlichen hitzestabilen, gut haftenden Verbindung versehen werden.
Die Entnahmekanüle kann derart direkt mit einem Tropfenzähler kombiniert werden, dass der hintere Teil der Kanüle gleichzeitig als Tropfdüse des Tropfenzählers dient. Die Kanüle kann mit dem Schaukörper direkt oder durch eine Dichtung aus Gummi oder Kunststoff verbunden werden. Als Schaukörper kann der Ableitungsschlauch dienen, der zu diesem Zweck genügend durchsichtig sein muss.
Anstelle einer Dichtung kann eine olivenartige Verdickung oberhalb der Tropfdüse dienen.
Um ein Ausreissen der eingesteckten Entnahmekanüle zu verhindern, kann der an der Entnahmekanüle bzw. am Tropfenzähler befestigte Schlauch am Behälter selbst befestigt werden, und zwar entweder mit Hilfe eines heisswasserfesten Klebebandes oder mit einer Drahtschlinge oder Drahtklemme oder durch eine aus dem Behälter selbst gebildete Haltevorrichtung.
Es können noch zusätzliche Sicherungsvorrichtungen vorgesehen sein. Am Beutel selbst ist zweckmässig nahe der Einstichstelle eine lappenartige Verlängerung angebracht. Die Schweissnähte werden dabei so gelegt, dass in diese Verlängerung keine Flüssigkeit aus dem Behälter dringen kann. Das Entnahmeröhrchen hat nun vorteilhaft seitlich einen weiteren, vorn ebenfalls konischen Befestigungsstift.
Dieser Befestigungsstift wird nun durch den Lappen gedrückt, worauf sich, ähnlich wie beim Einstechen in den Beutel, wiederum ein Hals bildet. Da es beim Befestigungshaken nicht auf Dichtigkeit ankommt, sondern auf die Stabilisierung des gesamten Systems, kann dieser Stift gegen das Röhrchen zu eine widerhakenartige Verjüngung aufweisen. Dort, wo der Befestigungsstift in den Lappen gebohrt wird, das heisst um die vorbestimmte, eventuell sogar vorgebohrte Befestigungsöffnung, kann eine verstärkende Schweissnaht gelegt werden. Das ganze System Entnahmekanüle/Beutel wird dadurch ausserordentlich stabil.
Wird die Einlassöffnung für die Flüssigkeit relativ weit unten angebracht, kann unterhalb der für den Befestigungshaken bestimmten Durchstichstelle eine weitere Durchstichstelle vorgesehen sein. Wird der Befestigungshaken durch jene zweite Durchstichstelle gesteckt, kommt die Einlassöffnung ausserhalb des Beutels zu liegen und der Hals um die Einstichkanüle bildet sich dann zwischen dem Konus der Einstichkanüle und der Einlassöffnung. Mit dieser Vorrichtung lässt sich nach teilweiser Entleerung des Beutels der Beutel stabil verschliessen bis zur Verwendung des restlichen Inhaltes.
Ist es unter allen Umständen erwünscht, anstelle der oben beschriebenen Entnahmekanüle eine gewöhnliche Injektionskanüle zu verwenden, wobei Haftfestigkeit und Dichtigkeit auch den bei Dauertropfinfusionen zu stellenden Anforderungen genügen sollen, kann der Behälter wie folgt zusätzlich ausgerüstet werden: Es wird an der für den Entnahmeeinstich in Frage kommenden Stelle aussen am Behälter eine Gummimembran angebracht, und zwar am besten durch Aufkleben. Wesentlich ist nur, dass sich die Gummimembran an der Einstichstelle befindet; die Form des Gummiteils kann im übrigen beliebig gewählt werden, zum Beispiel in Form einer kleinen Scheibe, in Form eines über den Behälter laufenden Gummibandes oder einer den untern Teil des Behälters aufnehmenden Gummitasche.
Ist der Behälter aufgehängt, können durch eine gewöhnliche Kanüle oder durch eine Entnahmekanüle, die hinten zum Beispiel durch eine Gummikappe verschlossen ist, weitere Substanzen zugegeben werden. Enthält der Behälter eine Trockensubstanz, kann unmittelbar vor Gebrauch ebenso das Lösungsmittel zugegeben werden.
Besondere Schwierigkeiten bieten Lösungen, die schlecht haltbar sind, Lösungen, die inkompatible Substanzen enthalten und Lösungen, die verschiedene Substanzen enthalten, die unterschiedliche Bedingungen für die Stabilität erfordern.
Bei schlecht haltbaren Lösungen behalf man sich bisher mit Trockenampullen, denen dann ein Lösungsmittel unmittelbar vor Gebrauch zugeführt wurde. Der hier vorgeschlagene Behälter gestattet auch die Aufbewahrung von Trockensubstanz und Lösungsmittel zugleich, wobei Trockensubstanz und Lösungsmittel in verschiedener Weise voneinander getrennt gehalten werden können. Einmal kann die Trennung durch eine Schweissnaht erfolgen, die unmittelbar vor Gebrauch wieder aufgedrückt werden kann. Die Trennungsschweissnaht kann aber auch ganz oder teilweise weggelassen werden, wobei die Trennung dort, wo der Behälter durchgehend ist, durch vor Gebrauch aufhebbares Abklemmen erzielt wird. Das Abklemmen wird in befriedigender Weise um so besser gelingen, je kleiner das abzuklemmende Teilstück ist. Die Trennungsnähte können auch labyrinthmässig angeordnet sein.
Enthalten beide Teile des Behälters Flüssigkeiten, die aber unmittelbar vor Gebrauch vermischt werden sollen, kann es in bestimmten Fällen auch genügen, wenn die beiden Teile des Behälters durch eine sehr breite Schweissnaht getrennt werden, wobei ein Kanal, der nicht breiter als wenige Millimeter sein soll, offen gelassen wird. Die beiden Behälter können auch un abhängig voneinander gehalten werden, das heisst vollständig getrennt oder nur durch eine durchgehende, nicht mehr zu öffnende Schweissnaht verbunden sein.
In diesem Fall kann eine Verbindung zwischen beiden Behältern durch ein Gerät hergestellt werden, das ähnlich der Entnahmekanüle ist, jedoch eine zweite seitliche Öffnung aufweist.
Ein weiteres Problem zeigt sich bei Zitratlösungen für die Herstellung von Blutkonserven, wobei nach der Blutzufuhr die Öffnung zugeschweisst, abgeklemmt oder mit einem sterilen Klebeband verschlossen werden kann, sofern die Blutzufuhr nicht ähnlich erfolgt wie die oben beschriebene, nachträgliche Beifügung zusätzlicher Substanzen.
Der Behälter kann graduiert und bedruckt werden. Die Etiketten können nicht nur angeklebt, sondern auf beliebige Weise mechanisch befestigt werden. Die im Beutel enthaltenen Lösungen können rascher erwärmt werden als in Glasflaschen, weil der Wärmedurchgang durch die dünnen Kunststoff-Folien schneller erfolgt. Es können praktisch vollständig gefüllte Behälter beinahe ohne Luftpolster hergestellt werden. Ist Fremdbegasung erwünscht, so kann diese ohne Schwierigkeit erfolgen.
Auf den beiliegenden Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes und dessen Herstellungsweise beispielsweise dargestellt.
Fig. 1 zeigt als Beispiel einen Infusionsbeutel 1 mit Entnahmebesteck 13. Der Behälter weist eine lappenartige Verlängerung 2 auf, die vom Aufhängehaken 3 durchstossen wird. Die Entnahmekanüle 7 ist am untern Lappen 2 des Behälters bei 9 fixiert, indem dort der Befestigungshaken 8 durchgestossen wird. Das untere Ende 11 der Entnahmekanüle dient als Tropfdüse des Tropfenzählers, indem es in den Schaukörper 12 des Tropfenzählers hineinragt.
Fib. 2 zeigt das obere Ende der Entnahmekanüle 7 mit der Einlauföffnung 4. Die Entnahmekanüle wird mit der Spitze 6 in den Beutel eingeführt, und c'ie anschliessende konische Erweiterung der Kanüle bildet aus der Behälterwandung den Kragen 5.
Fig. 3a und 3b zeigen einen Beutel, bei dem die lappenartige Verlängerung nicht nur eine Durchstossstelle 9, sondern eine zweite, 10, aufweist. Fig. 3a zeigt die Kanüle bei offener, Fig. 3b bei geschlossener Stellung. Die zweite Einlauföffnung 10 soll von 9 nicht weiter entfernt sein als die Distanz 14, sofern, wie bei Fig. 3a, die Einlauföffnung 4 knapp innerhalb der Behälterwand liegt. Die Entfernung muss mindestens so gross sein, dass 4 sicher ausserhalb der Behälterwand zu liegen kommt bei Stellung gemäss Fig. 3b.
Fig. 4 zeigt einen Flüssigkeitsbehälter 1, der mit einem zweiten Behälter 15 durch eine Doppelkanüle 16 mit zwei Einlauföffnungen 4 verbunden ist.
Bei Fig. 5 sind Behälter 1 und Behälter 15 durch einen Kanal 18 verbunden. Der Kanal wird durch eine Klemme 17 abgeklemmt und erst vor Gebrauch geöffnet.
Die Vorteile der Erfindung sind offensichtlich.
Anstelle der feineren, zerbrechlichen und nicht immer gefahrlos zu handhabenden Glasgefässe können solche aus verhältnismässig billigem, unzerbrechlichem Kunststoff verwendet werden, die man nach Gebrauch einfach wegwirft. Obwohl für die erfindungsgemässe Garnitur Beutel aus beliebigen Kunststoffen verwendet werden können, empfiehlt es sich, bei der Herstellung der einzelnen Beutel und deren Füllung gewisse Punkte zu beachten.
In Fig. 6 wird der auf einer Unterlage gelagerte und gefüllte Schlauch 24 durch die als Pressvorrichtung ausgebildete Elektrode 19 vom abzuschwei ssenden linken Teil-getrennt. Die Flüssigkeitsdosierung wird durch die Pressvorrichtung 20 ermöglicht.
Die durch ein Scharnier 22 mit dem Elektrodentisch 2 verbundene Unterlage 23 kann in ihrer Höhe durch die Vorrichtung 25 verstellt werden.
In Fig. 7 und 7a ist das obere Ende des auf der Unterlage 23 liegenden Schlauches 24 dargestellt.
Der Druck der im Schlauch befindlichen Flüssigkeit wird durch eine bewegliche Rolle 26 konstant gehalten.
In Fig. 8 und den Schnitten A-A' sowie B-B' ist eine gleichzeitige Unterteilung des flüssigkeitsgefüllten Schlauches in einzelne kleine, durch Schweissnähte 28 getrennte Behälter 27 dargestellt.
In den Schnitten sind auf dem Elektrodentisch 21 die Seitenansicht der Behälter 31, die als Hohlform ausgebildeten Elektroden 29 und die dazwischenliegende Isoliermasse 30 dargestellt.
Fig. 9 zeigt das Einfüllen der leeren Schläuche.
In das obere Ende des Schlauches 33 wird ein als Kanüle ausgebildeter Einfüllstutzen 34 eingestossen.
Das Schlauchstück wird durch eine konventionelle Haltevorrichtung 32 nach oben gebogen und festgehalten.
Es kann ausgegangen werden von Kunststofffolien, die weder lösliche noch unlösliche Bestandteile abgeben, z. B. reines Polyäthylen. Anordnung und Vernetzung der Kettenmoleküle des Materials sollen es erlauben, Kanülen und Nadeln direkt so einzustechen, dass sich die durchstossene Wandung dicht anschmiegt. Diese Folien werden in Form sehr langer Schläuche bereits für andere Zwecke hergestellt. Da diese Schläuche bei verhältnismässig hohen Temperaturen und unter Ausschluss unsteriler Luft innerhalb des Schlauches gespritzt werden können, zeigte sich, dass deren Innenseite absolut steril und sauber herstellbar ist. Sie können dann, was nicht ohne weiteres zu erwarten war, zu Behältern für sterile Lösungen, z. B.
Infusionslösungen, steril weiter verarbeitet werden, ohne dass irgendwelche Sterilisations- oder Reinigungsvorgänge eingeschaltet werden müssen, wobei allerdings Voraussetzung ist, dass die (z. B. unter Ultraviolett) steril vorzunehmenden Operationen auf ein Minimum beschränkt werden.
Insbesondere sollen keine Vorrichtungen für Flüssigkeitszufuhr und -entnahme nachträglich angebracht werden müssen. Dabei kann entweder ein ganzer Schlauch von beträchtlicher Länge abgefüllt und die Einzelbehälter nach dem Abfüllen durch unterteilendes Schweissen hergestellt werden. Es ist aber auch möglich, allerdings etwas zeitraubender und unsicherer, die einzelnen Schläuche schon vor dem Füllen zu schweissen und dann jeden einzelnen Behälter zu füllen. Es ist auch möglich, die Schläuche zuerst mit einem sterilen Gas zu füllen.
Werden grosse Mengen abgefüllt, ist es rationell, die Schweissarbeit mit Hilfe einer entsprechenden Schweissaggregatvorrichtung an mehreren parallel liegenden Beuteln bzw. Schläuchen gleichzeitig vorzunehmen.
Bei zahlreichen Flüssigkeiten, die in Kunststoff behälter abgefüllt werden, erweist es sich als notwendig, dass die Flüssigkeit im Innern des Behälters sich unter Druck befindet. Dies kann durch den Inhalt selbst bestimmt sein, z. B. kohlensäurehaltige Getränke, oder durch Präsentationswünsche (prall gefüllter Behälter und anderes mehr). Das Abfüllen von Behältern mit Innendruck war aber bis anhin nur für Behälter aus Kunststoff mit Dipolcharakter möglich.
Füllt man einen Schlauch, so erhebt sich die Frage, wie es möglich ist, alle Behälter des Schlauches mit einer gewünschten, stets gleichbleibenden Menge zu füllen. Auch will man zum voraus den gewünschten Prallheitsgrad bestimmen. Nach einem bekannten Verfahren, das allerdings gemäss dem Stand der Technik und den Angaben über Schweissverfahren in der Beschreibung nur für Kunststoffe mit Dipolcharakter anwendbar ist, wird ein gefüllter Schlauch auf eine Trommel aufgewickelt, und dann werden fortlaufend die einzelnen Behälter geschweisst.
Da nach dem genannten Verfahren der Schlauch an beiden Enden geschlossen ist, nimmt mit fortschreitendem Abschweissen von Einzelbehältern der Druck in dem noch zu verarbeitenden Schlauchteil ständig zu. Eine gleichmässige Füllung und ein gleichmässiger Prallheitsgrad ist daher mit diesem Verfahren nicht zu erreichen. Ausserdem ist zu beachten, dass praktisch alle Schläuche nach dem Blasverfahren hergestellt werden und daher der Durchmesser des Schlauches nicht ganz konstant ist. Bei handelsüblicher Ware werden Abweichungen bis zu 10 /o beob- achtet.
Die erwähnten Schwierigkeiten können durch folgende Massnahmen überbrückt werden: a) Vor dem Füllen bringt man am Schlauch zwei Seitenschweissnähte an, durch die allfällige Unregel mässigkeiten im Schlauchdurchmesser behoben werden. Es kann dann natürlich ebensogut von Folien, statt von Schläuchen, ausgegangen werden, sofern auch auf diese Weise den Sterilitätsanforderungen Genüge geleistet werden kann. b) Während des Abschweissens aus dem Schlauch muss bei dem gerade zu schweissenden Beutel stets der gleiche Druck herrschen. Dies kann dadurch erreicht werden, dass der Schlauch auf der einen Seite offen bleibt und dort an ein Druckgefäss angeschlossen wird. In diesem Fall genügt es auch, das Schlauchende an einen Stutzen anzuschliessen, dessen oberes Niveau den Flüssigkeitsdruck bestimmt.
Letztere Methode hat den Vorteil, dass in den Schlauch keine vorausbestimmte Menge eingefüllt werden muss, da die während des Schweissens ständig verdrängte Flüssigkeit durch den Stutzen in ein Auffanggefäss verdrängt wird. Bei sterilen Abfüllprozessen hat dieses Verfahren allerdings Nachteile. c) Die Nachteile dieses Verfahrens b) im Rahmen aseptischer Abfüllvorgänge können vermieden werden, wenn in jeden Schlauch nur die Menge Flüssigkeit abgefüllt wird, welche in der voraus berechneten Anzahl Behälter schliesslich enthalten sein soll. Bei Beginn des Schweissvorganges ist dann der Schlauch nur sehr wenig gefüllt. Der gewünschte gleichmässige Betriebsdruck kann nun wie folgt erreicht werden: Der mit Schweissung zu unterteilende Schlauch wird auf eine in Richtung der Schweissmaschine leicht geneigte Ebene gelegt (Fig. 6).
Die im Schlauch enthaltene Flüssigkeit fliesst nun in erster Linie in den dem Schweissapparat am nächsten liegenden Schlauchteil. Auf die dort angesammelte Flüssigkeit wird nun von aussen ein stets gleichmässiger Druck ausgeübt. Ein neuer und einfacher Weg zur Erzielung dieses gleichmässigen Druckes besteht darin, dass (Fig. 7 und 7a) auf den Schlauch eine Rolle von bestimmtem Gewicht gebracht wird. Die Rolle weist zwei Führungsscheiben auf und ist in zwei beidseitig des Schlauches angebrachten Führungsschienen frei beweglich. Der Druck, den die Rolle auf den Schlauch ausübt, ist loglscherweise immer der gleiche.
Die Lagerung des abzuschweissenden Schlauches auf einer geneigten Ebene hat auch den Vorteil, dass allfällig-im Schlauch vorhandene Gase sich im obern Ende des Schlauches ansammeln und nicht in die Einzelbehälter kommen können. Der gleichmässige Druck kann auch so aufrechterhalten werden, dass der noch nicht verschweisste Schlauchteil auf der geneigten Ebene so gelagert wird und die Neigung der Ebene ständig so korrigiert wird, dass auf die Flüssigkeit unter den Schweisselektroden stets der gleiche hydrostatische Druck (entsprechend der Höhe der Vorrichtung 25 in Fig. 6) ausgeübt wird. d) Gemäss dem Verfahren c) ergeben sich stets verhältnismässig prall gefüllte Beutel, da ein bestimmter Mindestdruck aufrechterhalten werden muss. Gelegentlich sind aber Beutel mit sehr geringem Füllgrad erwünscht.
In diesem Fall wird auf den jeweils gerade abzuschweissenden Behälter (Fig. 8 nebst Schnitten A-A' und B-B') eine Hohlform oder Druckplatte gesenkt, die gerade so viel Flüssigkeit verdrängt, dass nur noch das gewünschte Flüssigkeitsquantum im Beutel verbleibt. Diese Dosierform kann unmittelbar vor, in gewissen Fällen gleichzeitig mit der Schweisselektrode gesenkt werden. Es können auch die Elektroden bzw. Schweisselemente selbst samt dem dazu gehörenden Isoliermaterial so ausgebildet werden, dass sie selbst diese Dosierform darstellen. Die letztgenannte Variante ist vor allem dann zweckmässig, wenn mehrere Behälter gleichzeitig geschweisst werden sollen. e) Bei bisher bekannten Verfahren für das Abfiillen von Einzelbehältern aus Schläuchen fällt auf, dass die Schlauchbreite stets so gewählt wird, dass sie einer der Dimensionen des Einzelbehälters entspricht.
Wesentlich wirtschaftlicher ist es, den Schlauch nicht nur transversal, sondern (Fig. 8) auch longitudinal zu unterteilen. Die mehrfache longitudinale Unterteilung des Schlauches hat gegenüber der mehrfachen transversalen Unterteilung schweisstechnisch entschiedene Vorteile. Auch die Handhabung von relativ breiten, daher aber auch entsprechend kürzeren Schläuchen ist viel vorteilhafter.
Extrem dargelegt, könnte somit ein Schlauch unter Umständen breiter als lang werden, und es soll denn die Bezeichnung Schlauch in dieser Patentschrift auch ein derartiges Gebilde umfassen.
Die abgefüllten Beutel können, sofern dies als wünschenswert erscheint, gemäss bekannten Verfah ren (z. B. Pasteurisierung, Tyndalisation, bei Verwendung hitzestabiler Kunststoffe auch durch Hitze) nachsterilisiert und/oder auf Pyrogenfreiheit und Sterilität geprüft und'oder während angemessener Zeit in Quarantäne gehalten werden. Es ist möglich, zwischen den einzelnen Behältern, seitlich davon oder an den Enden des Schlauches spezielle, vorzugsweise kleinere Behälter zu schweissen, um Testmaterial für Kontrollen usw. zu erhalten. Grundsätzlich ist es natürlich sogar möglich, für jeden einzelnen Behälter einen zugehörigen Testbehälter zu schweissen.
Wird ein Schlauch als einheitliches Kontrollgut behandelt, besteht eventuell die Möglichkeit, den noch nicht geschweissten, aber bereits gefüllten Schlauch längere Zeit aufzubewahren vor dem Unterteilen, womit dann der Testbehälter des einzelnen Schlauches bezüglich Pyrogenfreiheit und Sterilität repräsentativer ist.
Die Behälter gestatten die vollständige Entleerung durch Schwerkraft ohne zusätzliche Luftzufuhr, wodurch sämtliche Luftfiltervorrichtungen wegfallen und die Sterilität während der Entnahme besser gewährleistet wird.
Die fertigen Behälter können lackiert werden.
Das Lackieren vermindert nicht nur den Gasdurchtritt, sondern bringt überraschenderweise auch eine wesentlich erhöhte Durchsichtigkeit des Behälters mit sich, was die Kontrolle auf Schwebestoff-Freiheit erleichtert.