Verfahren und Vorrichtung zur Einsturzsicherung von einander gegenüberliegenden Wänden bei Erdaushebungen Erdaushebungen, wie Baugruben, Wasser- leitungs- und Kanalisationsgräben und der gleichen, benötigen bei grösserer Tiefe Sprie- ssunggen, um die Erdwände gegen Einstürzen ztt sichern. Hierfür hat man in der Regel Rund- und Kantholz, Flecklinge und derglei chen verwendet.
Die Herstellung der Sprie- ssungen aus ihren Einzelteilen beansprucht jedoch einen verhältnismässig grossen Arbeits- und Zeitaufwand, wobei die Arbeiter in die tingesieherte Erdaushebung hinuntersteigen müssen. Die Arbeiter sind hierbei ständig egen der Einsturzgefahr der .ungesicherten Erdwände gefährdet..
Mit Rüeksieht hierauf sind aueli von der Unfallversicherung bereits weitgehende Beschränkungen der Aushubtiefe mit ungesicherten Wänden erlassen worden, die jedoch von den Unternehmern weitgehend (lesavotiiei-t werden, weil es mit, den bisherigen Methoden nicht möglich ist,
in wirtsehaftlieher Weise ohne Gefährdung der Arbeiter Sprie- 13un gen tiefer Erdaushebungen vorzunehmen. Besonders ungünstig liegen die Verhältnisse bei den neuerdings durch Bagger ausgehobenen Gräben bis ztt einer Tiefe von 5 m,
die eine stufenweise Spriel3ung@ von oben nach unten mit den bisherigen Methoden nicht gestatten und ausserdem \ wegen des verhältnismässig Yrossen Leistungsvermögens von Grabenba.g- -ern einen so, schnellen Arbeitsfortschritt ergeben, da13 die Arbeiter nach den bisherigen Methoden gar nicht in der Lage sind, mit der Spriessung dem Bagger unmittelbar folgen zu können.
Je länger jedoch der ungesicherte Ab stand zwischen der Arbeitsfront des Baggers und der Spriessung ausfällt, desto grösser ge staltet sich auch die Einsturzgefahr der noch ungesicherten Erdwände.
Die vorliegende Erfindung beseitigt nun die Unzulänglichkeit der bisherigen Verfahren und Mittel. Sie betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einsturzsicherung von einander gegenüberliegenden Wänden bei Erd aushebungen, insbesondere in ihrer Anwen dung zum Abstützen der Wände eines Gra bens. Das Verfahren ist gemäss der vorliegen den Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass paarweise mittels Spriesswinden in einem der Weite der Erdaushebung angepassten ge genseitigen Abstand gehaltene Stützwandele- mente in die Erdaushebung abgesenkt und durch Betätigung der Winden an die zn stüt zenden Erdwände gepresst werden.
Die Vor- rielitung zur Ausübung dieses Verfahrens ist. gemäss der Erfindung dadurch gekennzeich net, dass sie Stützwandelemente und eine An zahl zum paarweisen lösbaren Abstützen der selben in einem Abstand voneinander be stimmte Spriesswinden aufweist. Hierdurch ist es möglich, ohne in die Erdaushebung hin unterzusteigen, -die einander gegenüberliegen den Erdwände bis in die vorbestimmte Tiefe mit Stiitzwandelementen zu bedecken und die einander jegenüberliegenden Stützwandele- mente paarweise abzustützen.
Diese Stütz wandelemente können in passenden, zweck mässig normalisierten Grössen vorrätig gehal ten bzw. vorab angefertigt werden, wobei in vertikaler und in horizontaler Richteng je zwei oder mehr Stützwandelementenpaare an einandergereiht werden können. Die Wand bauelemente können bei zweckentsprechender Ausbildung verhältnismässig leicht und hand lich gehalten werden und bestehen zweckmässig ans je einem Gitterrost mit durch Draht geflecht, Blech oder anderswie gefüllten Fel dern, wobei die Gitterroste durch nach der Innenseite vorspringende Längsträger ver steift sind, an welchen die Spriesswinden lös bar angebracht werden können.
Das Verfahren gemäss der vorliegenden Er findung ist beispielsweise an Hand der Zeieli- nung erläutert, welche ein Ausführungsbei spiel der erfindungsgemässen Vorrichtung in eingebautem Zustande veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt. einen vertikalen Längsschnitt. nach der Linie I-I in Fig. 2.
Fig.2 zeigt in grösserem Massstab einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist ein auf dein Terrain verfahrbarer Tieflöffelbagger 1 vor gesehen, der einen Graben 2 aushebt.
Der bereits ausgehobene Crrabenteil ist bis in den unmittelbaren Arbeitsbereich des Baggerlöf fels mit einer Spriessung versehen, die, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, aus an jeder Graben wand lückenlos untereinander und hinterein- andergereihten Stützwandelementen 3, die paarweise durch Spriesswinden 4 gegeneinan der abgestützt sind, besteht,
wobei die Stüt.z- wandelemente 3 eines jeden Paares an je einer der einander gegenüberliegenden Graben wände satt anliegen und durch die Spriess winden 4 gegen diese Erdwand gepresst sind. Die Stützwandelemente 3 sind untereinander gleich gestaltet und weisen. je einen Gitterrost aus vertikalen und horizontalen, zweckmässig rohrförmigen Stäben aus Metall auf, dessen Felder durch Verspannung mittels eines Drahtgeflechtes 5 ausgefüllt sind. Dieses Drahtgeflecht ist in der Maschengrösse so ge halten, dass es einen genügenden Halt zum Abstützen des Erdreiches ergibt.
Teile der Graben-wand, bei denen Flüssigkeitsmaterial oder reiner Sand in erheblielien Mengen vor liegt, können auch durch speziell angefertigte Holztafeln oder dergleichen, die zwischen das Drahto-efleelit 5 und die Grabenwand eingelegt worden sind, gegen Austreten durch die Maschen gesichert sein.
Jeder Gitterrost ist mit zwei in einem ver tikalen Abstand voneinanderliegenden, nach der Innenseite vorspringenden Längsträgern 6 versehen. Diese weisen einen I-förmigen Querschnitt mit horizontalem Steg auf, des sen dem Rost 3 anlieoencler Flansch an Rost stäben anliegt, und mit diesen verschweisst ist.
Die Spriesswinden 4 sind beiderends mit je einem Schuh versehen, der einen obern Schenkel 7 sowie einen seitlichen Sehenkel 8, ferner einen untern Sehenkel 9 aufweist und im Querschnitt U-förmig gestaltet ist, wo bei die Schenkel 7 und 9 den Flanschen, der Sehenkel 8 dem Steg des U-Profils entspricht.
Der Schenkel 7 eines jeden Fusses liegt auf dein, innern Flansch des betreffenden Lang trägers 6 auf, %vogegen der Sehenkel 8 seit lich an diesem Trägerflansch anliegt, wobei dem Anziehen der Winde 4 entsprechend die Schenkel 8 der beiden Windenfüsse mit an gemessenem Druck die Roste fegen die CTi-a- benwände pressen.
Zum lösbaren Verbinden der Schuhe mit den Längsträgern 6 sind die Schenkel. 7, 9 sowie die Stege der Längsträger an der Angriffsstelle der Windenfüsse mit konzentrischen Bohrun,-en versehen, durch welche ein Dorn 10 hindureligetrieben ist, des sen oberes Ende zur Bildung eines Hand griffes 11 abgewinkelt ist.
In diesem Zustande bildet dann ,jedes Paar einander gegenüber liegender Wandbauelemente mit den vier an diesen angreifenden gemeinsamen Winden ein Wandstützaggi@egat das bei gelösten Winden als zusammenhängendes Ganzes hantierbar ist.
Das Verfahren zur Herstellung der dar gestellten Spriessuno, gellt nun folgender massen vor sieh Sobald der Bagger den Graben auf ein so langes Stück ausgehoben hat, dass ausserhalb des Baggerlöffelbereiehes ein vorerwähntes Stützaggregat Platz hat, wird ein solches vor her auf dem Terrain mit einem zur Graben weite passenden Abstand der beiden Stütz- wandeleinente zusammengestelltes Aggregat bis ungefähr zum Rand in den Graben abge senkt und von oben her in dieser Lage fest gehalten. Zu diesem Zweeke kann z.
B. in jeder obern Ecke der Gitterroste 3 eine Trag stange hindurchgestossen werden, so class sie auf beiden Seiten des Aggregates genügend weit vorragt, um dort Traggriffe für die Bedientnig zu bilden. Es fasst dann je ein Arbeiter an einem der vier Handgriffe an. Hierauf wird das Aggregat über den Graben gebraelit und in diesen hinabgesenkt., bis die Tragstangen auf den Grabenrändern auf liegen.
Alsdann wird ein zweites, inzwischen zusammengestelltes Stützaggregat auf das erste Agt;iegat aufgestockt und zweckmässig mit dein erstgenannten Stützaggregat lösbar verbunden. Zn diesem Zwecke können z. B.
Laschen dienen, welche die beiden Ctitterroste miteinander verbinden. Man kann jedoch auch vier senkrechte Flachstäbe hierzu benützen, indem je ein Flaehstab durch übereinander befindliehe Sehlitze in den Stegen der ein ander zugekehrten Längsträger 6 beider Stüt.z- aggregate hindurchgesteckt wird.
Die vier Flachstäbe weisen zweckmässig Schlitze auf, durch welche Keile hindurehgesteckt werden, die oberhalb und unterhalb der Längsträger stege Hindurchgetrieben werden, so dass nun mehr beide Aggregate zugfest aufeinander gestockt sind. Alsdann werden, wie vorher für das untere Aggregat beschrieben, Tragstangen am Oberende des obern Aggregates ange- braclit und nach Anfassen der Traggriffe die untern Tragstangen herausgezogen. Nun wird das aus den beiden Aggregaten bestehende Stützgebilde wieder in den Graben abgesenkt.
Nötigen ralIs, das heisst bei noch grösserer Gra- bentiefe, können in der beschriebenen Weise weitere Aggregate aufgestockt und samt den vorangehenden Aggregaten etappenweise abge senkt werden, bis das unterste Aggregat seine vorbestimmte Höhenlage erreicht hat, welche sieh nach der Grabensohle richtet. .Jetzt, ist im Bereich dieser Stiitzag.-regate jede Gefahr des etwaigen Einstürzens der Grabenwände be seitigt, so dass die Arbeiter innerhalb dieser Aggregate in den Graben hinuntersteigen kön nen.
Diese ziehen nun vorerst von oben nach unten sämtliche Winden 4 so weit an, dass die Wandstützelemente überall mit dem vorbe stimmten Druck an den Grabenwänden satt anliegen.
Sobald die Baggerarbeit wieder so weit fortgeschritten ist, dass Platz für ein nettes Aggregat entsteht, wird in der gleichen Weise wie vorher beschrieben, unter ein- oder mehr maligem Aufstocken die entsprechende Sprie- ssung hergestellt, wobei die netten Stützaggre gate -unmittelbar vor den bereits montierten Stützaggregaten angeordnet werden. Die an einanderstossenden Enden der Stützwandele- mente werden dann zweckmässig lösbar mit einander verbunden.
Dazu können vorteil haft Laschen dienen, welche die aneinander stossenden Enden der Träger 6 der hinterein- anclerliegenden Stützwandelemente miteinart- der verbinden, wobei die Laschen und die Stege der Längsträger 6 entsprechende, zu einander passende Bohrungen aufweisen, durch welche Verbindungsschrauben oder Dorne eingezogen werden können. Auf diese Weise werden laufend hinter dem Bagger stän dig neue Stützaggregate im Graben montiert; so dass stets nur eine minimale Länge des Grabens unmittelbar hinter dem Bagger un gesichert ist.
Zum Demontieren kann in umgekehrter Weise vorgegangen werden, indem vorerst die Längsverbindungen der Stützwandelemente gelöst, alsdann sukzessive die Spriesswinden 4 so weit gelockert werden, dass die Stützwand elemente von den Grabenwänden abgezogen werden und etwas Spiel mit letzterem haben. Alsdann kann entweder das ganze Gebilde eines Aggregates mit allen auf dieses auf gestockten Aggregaten gemeinsam angehoben werden, wobei, wenn ein Kran zur Verfügung steht bzw. der Bagger als Hebezeug eingerich tet ist, dieses Gebilde als ein Ganzes aus dem Graben herausgehoben und auf das Terrain abgestellt werden.
Andernfalls kann auch analog wie beim Montieren ein etagenweises Anheben des Gebildes erfolgen, wobei dann sukzessive immer das oberste Aggregat vom darunterliegenden gelöst und alsdann abge hoben wird, bis sämtliche Aggregate des be treffenden Gebildes aus dem Graben heraus gezogen sind. Alsdann wird das nächste Ge bilde in gleicher Weise demontiert.
Man kann jedoch auch anders vorgehen, insbesondere wenn jede Einsturzgefahr der Grabenwände vermieden werden muss. In die sem Fall werden nach Lockern der Winden die Winden der untersten Aggregate entfernt, alsdann werden die untersten Stützw and- elemente nach dem Grabeninnern zu gezogen und zwischen den andern Spriesswinden hin durch nach oben aus dem Graben heraus bewegt. Nunmehr kann das Zuschütten des Grabens von oben erfolgen, und zwar je nach den Verhältnissen etappenweise je im Be reiche eines entfernten Aggregates.
Nachdem auf diese Weise der Graben um die Höhe bis zum zweituntersten Aggregat aufgeschüttet worden ist, kann für die wei teren Aggregate in analoger Weise vorgegan gen werden, so dass die Grabenwände jeweils nie auf eine grössere Höhe unabgestützt sind, als einer Aggregathöhe entspricht. Natürlich kann die Höhe der Aggregate je nach den jeweils vorliegenden Bodenverhältnissen ver schieden sein.
Sind besonders ungünstige Verhältnisse vorhanden, indem etwa stellenweise reiner Sand oder sogar Flüssigkeitsmaterial aus den Grabenwänden auszutreten droht, dann kann man auch beim Herstellen der Spriessung jeweils nach Einsetzen eines Aggregates in den Graben an die vorbestimmte Stelle zwischen dem Drahtgeflecht 5 und der Grabenwand Holzplatten einsetzen, die ein der gefährdeten Grabenwandstelle entsprechendes Ausmass haben.