Verfahren zur Herstellung von Pulvern oder Granulaten aus Bitumen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pulvern oder Granulaten aus Bitumen mittels Verspritzen des Gutes in einem geschlossenen Kühlturm.
Wenn man Bitumina oder Peche dureh Verspritzen oder Zerstäuben pulverisiert, so neigen sie zum Verkleben, so dass dieses Ver fahren sich praktisch nicht durchführen lässt.
Es ist daher auch heute noch üblich, Peche und Bitumen mechanisch zu mahlen, obwohl dies mit erheblichen teehn@ischenSchwierig- keiten und, wegen der erforderlichen Unter- kühl!ung, mit hohen Kosten verbunden ist. In folgedessen findet das Mahlen der harten Sorten auch heute noch aus wirtschaftlichen Gründen nur begrenzt Anwendung, während bei weichen Sorten die Mahlung auch aus teeli- nisehen Gründen unterbleibt.
Hinzu kommt, da.ss .die Struktur des ge brochenen oder gemahlenen Kornes durch seine kubische oder blättchenförmige Gestalt die spätere Verklebung stark fördert und da her dieselben nachteiligen Erscheinungen auf treten wie bei dem oben erwähnten Ver spritzen oder Zerstäuben.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Verfahrens, welches gestattet, die an sieh bekannte Pulverisierung oder Granulierung mitte'Is Verspritzen oder Zerstäuben des Gutes in einem geschlossenen Küblturm nunmehr auch unbegrenzt auf bituminöse .Stoffe und Peche anzuwenden und hierbei die Gefahr auszuschalten, da.ss das erzeugte Pulver oder die erzeugten Granulate später wieder mitein ander verkleben.
Der Erfindungszweck wird dadurch er reicht, dass die beim Verspritzen oder Zerstäu ben erzeugten Partikeln des Gutes vor ihrer Verfestigung allseitig mit einem Überzug um- geben. werden, welcher das Zusammenkleben des Pulvers oder Granulates verhindert.
Dieses erfindungsgemässe Verfahren lässt sich in verschiedener Weise praktisch durch führen, zum Beispiel dadurch, dass man die Partikeln in eine Staubzone bringt oder da durch, da.ss man die Partikeln, gegebenenfalls nach dem Erkalten, in eine Flüssigkeitsnebel- zone bringt oder schliesslich, dass man die Partikeln .in eine Gaszone bringt.
In allen Fällen kann es zweckmässig sein, die heissen Partikeln vor der Aufbringung der Isolierung abzuschrecken.
Das nach dem Verfahren gemäss der Er findung erhaltene Gut. ist sowohl als Pulver wie als Granulat gegen Zusammenkleben seiner Bestandteile gesichert., so dass es nunmehr un begrenzt lager- und beliebig transportfähig ist. Hierdurch ergeben sich erhebliche wirtschaft liche Vorteile. So können zum Beispiel beheizte Lagertanks, welche bisher für bituminöse Stoffe und Peche unentbehrlich sind, fortfal len, ebenso die beheizten Rohrleitungen und Pumpen.
Auch ist es nicht mehr notwendig, zum Transport besondere Kesselwagen oder Transportgefässe zu verwenden. Vielmehr kön nen die erfindungsgemäss behandelten Stoffe ohne weiteres in Papiersäcke gefüllt und in diesen transportiert werden.
Aueh arbeitstechnisch ergeben sich erheb liche Vereinfachungen, welche sich günstig für die weiterverarbeitende Industrie auswirken. In diesem Zusammenhang sei zum Beispiel n.xr der Strassenbau erwähnt, welcher durch die Erfindung in die Lage versetzt. wird, mit Sicherheit nicht zusammenklebende Pech- oder Bitumenpulv er bzw. _ä anulate zu ver wenden.
In der Zeiehnung ist. schematisch eine Ein richtung dargestellt, um das erfindungsge mässe Verfahren durchzuführen an Rand welcher dieses Verfahren beispielsweise er läutert. wird. Es ,zeigen: Fig. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch die Einrichtung und Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II von Fig.1.
Gemäss der Zeichnung wird der Grund stoff, zum Beispiel Bitumen oder Pech, in einem Kessel 1 erwärmt und in beliebiger Weise unter Druck gesetzt. Durch eine Lei tung 2 gelangt -der verflüssigte heisse,Grund- stoff zu einer beliebigen Anzahl von Spritz düsen oder Brausen 3, welche an der Deeke eines geschlossenen Kühlturmes 4 angeordnet sind.
Die Höhe dieses Kühlturmes hängt von. der Abkühldauer der Tröpfchen ab und kann zxun Beispiel 8 bis 10 m betragen. Sein Grund riss ist zweckmässig rechteckig mit zum Bei spiel einer Breite von 5 m und einer Tiefe von 3 m. Die Düsen können in einem Abstand von etwa. 1,5 m angeordnet sein. Doch sind alle diese Massangaben keineswegs bindend, sondern hängen weitgehend von den Betriebs verhältnissen des Einzelfalles ab.
Der Boden 5 des Kühlturmes ist schräg, so dass sich ,das pulverförmige oder granu lierte Gut leicht nach einer Seite abfüllen lässt.
Auf seinem W eg von den Brausen oder Düsen 3 zu dem schrägen Boden 5 wird das tropfenförmige oder nebelförmige Gut im Sehwebezustand so stark abgekühlt, dass siel. vor dem Absetzen bzw. Auffangen auf dem Boden 5 kugelförmige Partikeln bilden.
Die Kühlung kann. nur durch Luft oder auch durch andere oder zusätzliche Medien erfolgen und den Bedürfnissen des Einzel falles angepasst werden.
Innerhalb des Kühlturmes -I befindet sich an geeigneter Stelle eine nur schematisch an gedeutete Zone Z, in welcher die Partikeln. allseitig mit. einem Überzug versehen werden, weleher das Zusammenkleben des. Pulvers oder Granulats verhindert. Die Sehaffung der Zone hängt von dem Material ab, welches zur Bil dung des Überzuges dient.
Ferner kann in der Zone oder vor ihr ein Abschrecken der Partikeln erfolgen, wobei jedoch nur so weit abgeschreckt. werden darf, da.ss keine Verfesti gung eintritt.
Wählt man zur Durchführung des Verfah rens eine Staubzone, so wird der Staub in ge eigneter Weise in den 1iiihlt..rm -I eingeblasen.
Als Staub sind insbesondere absorptions freudige Stoffe geeignet, zum Beispiel As best-, Quarz-, Gesteinsmehle, Asbestine, Tal kum usw. oder auch Kunststoffstaube, insbe sondere solche von PolN-vinylderivaten, wie etwa Polyvini-lallzohol oder Pol@@-inyl.äther oder dergleichen.
Verwendet man eine Flüssig keitsnebelzone, so wird der Nebel in geeigneter Weise erzeugt. Er kann ans Flüssigkeiten bo- stehen, zum Beispiel aus Wasser, aber auch aus Ölen, zum Beispiel aus Siltikonen oder aus Alkoholen, zum Beispiel CTlz>zerin oder deren Derivaten, wie etwa.
Azetaten. Ferner kann der Nebel auch erzeugt sein aus Eml 1S10nen und/oder Dispersionen oder Lösungen oder auch aus Seifen von vorwiegend hochmoleku- laren Fettsäuren.
Zur Erzeugung der Glaszone verwendet. man zum Beispiel Amn.oniakgas. Bei der prak tischen Durchführung hat. es sieh gezeigt., dass Staube oder Gase, wie zum Beispiel Ammo niak, wie auch Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Wasser, befähigt sind, einen Überzug zu bil- den, weleher das Zusammenkleben des Pulvers oder Granulates verhindert.
Beim Verlassen der Zone Z gelangt das Gut. als hartes, mit einem festhaftenden über- zug versehenes -Medium auf den Boden 5 des Verbrausungsraumes und kann dann dort wie normales Schüttgut behandelt werden.