-
Die Erfindung betrifft ein Bindemittel mit Absorptions
-
eigenschaften sowie ein Verfahren zur Entfernung von einer Substanz
bzw. einem Substanzgemisch aus Gasen, Pasten und pumpfähigen Medien mit diesem Bindemittel
und RUckge winnung der Substanz und des Bindemittels zur Wiederverwendung. Insbesondere
ist die Erfindung auf die Beseitigung und Abtrennung von Öl und ähnlichen Substanzgemischen
aus Gasen, pastenförmigen und pumpfähigen Medien und Rückgewinnung des Öls aus dem
Bindemittel gerichtet.
-
Die Absorption und das Gefahrlosmachen ausgelaufener hydrophober Flüssigkeiten,
wie Naphtha, Heizöl und dergleichen, ist in den letzten Jahren ein Problem ständig
wachsenden Interesses geworden,weil immer größere Mengen dieser Substanzen transportiert
und an einer immer größer werdenden Zahl von Plätzen gelagert werden. Daher nimmt
die Verschmutzungsgefahr als Folge von Verschütten, Auslaufen, Havarie und anderen
Unfällen schnell zu. Es sind viele verschiedene Verfahren zur Unschädlichmachung
solcher Flüssigkeiten bekannt, z. B. die Zugabe von Emulgatoren, um das ausgelaufene
Öl in den umgebenden Gewässern zu emulgieren; die Zugabe von hydrophobem Kiesaggregat,
an welches sich das Öl bindet, dann mit eingeschlossenem Wasser zu Boden sinkt und
dort für unbestimmte Zeit liegenbleibt; und andere ähnliche Methoden.
-
Ferner ist bekannt, Materialien von poröser, körniger oder faseriger
Struktur als absorbierende Materialien zu verwenden. Aufgrund der Porosität tritt
Kapillarszension ein, und es können größere Flüssigkeitsmengen aufgenommen werden.
Als Beispiel für solche Materialien, die für diesen Anwendungszweck geeignet sind,
können angeführt werden: Holzspäne, Korkspäne, Schaumkunststoffe, in Stückchen zerrissener
Kunststoff, Zellulosematerialien, wie Papier, Borke und dergleichen. Die Verwendung
dieser Materialien hat den Nachteil, daß sie vorzugsweise Wasser und nur in kleinem
Umfang Öl absorbieren, wenn sich die ölphase in unmittelbarer Nähe der Wasserphase
befindet, was bei Beschädigungen von Schiffen der Fall ist.
-
Darüberhinaus ist bekannt, z. B. Holzspäne mit verschiedenen Ölen
zu behandeln, indem den Spänen die Öle bei hohen Temperaturen zugesetzt werden.
Auch diese behandelten Späne absorbieren Wasser relativ schnell, sinken zusammen
mit der hydrophoben Flüssigkeit zu Boden und können später auf das Leben der Unterwasserpflanzen
einen schädlichen Einfluß haben das von den gesunkenen behandelten Spänen absorbierte
Öl wird allmählich an das umgebende Wasser abgegeben und beeinflußt den Geschmack
des Wassers und die darin lebenden Organismen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bindemittel zu schaffen,
mit dem sich Substanzen, insbesondere Öle, Fette und Gemische derartiger Substanzen,
von Gasen, pastenförmigen und pumpfähigen Medien praktisch quantitativ entfernen
und aus diesen Bindemitteln wieder zurückgewinnen lassen. Das Bindemittel soll Absorptionseigen
schaften besitzen, die der zu absorbierenden Substanz entsprechen, und es soll eine
Dichte aufweisen, die ihm Schwimmfähigkeit auf den Pasten bzw. pumpfähigen Medien,
bei dem es eingesetzt wird, verleiht. Darüberhinaus soll i Verfahren zur Entfernung
von einer Substanz bzw. einem Substanzgemisch aus Gasen, Pasten und pumpfähigen
Medien und ihre Rückgewinnung angegeben werden.
-
Wenn im nachstehenden der Kürze halber die Sorte Substanz und Mediums
benutzt werden, so sollen sie t'Su'ostKnsgemischet bzw. ~Gase, Pasten und pumpfähige
Medien'! einschließen; und wenn von Polystyrol die Rede ist, ist, wenn nicht ausdrücklich
gesagt, Polystyroln#artschaum gemeint.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Bindemittel mit Absorptionseigenschaften,
das gekennzeichnet ist durch Kunststoff-Hartschaum auf Basis Polystyrol, der durch
Zerreißen und Zerkleinern zu Partikeln einer Größe von 0,5 bis 15 mm zerteilt und
ggf. ist. Allgemein gesagt kann die Behandlung physikalisch durch Zerkleinern,
Granulieren,
Besprühen mit oder Einmischen von Zusatzstoffen oder durch chemische Aufbereitung
erfolgen. Auch von der Rück gewinnung kommendes Bindemittel kann irgendeiner dieser
Behandlungen unterworfen werden, bevor es erneut eingesetzt wird.
-
Schaumpolystyrol besitzt aufgrund seiner Porosität Absorptionseigenschaften.
Infolge des Aufbrechens bzw. Zerreißens des Polystyrols in Stücke entstehen elektrostatische
Kräfte, die zur Erhöhung der Adhäsionskraft des Bindemittels beitragen.
-
Durch die weitere Zerkleinerung wird die Gesamtoberfläche und damit
das Aufnahmevermögen erhöht. Die Größe der Bindemittelpartikel liegt im Bereich
von etwa 0,5 mm bis 15 mm, vorzugsweise 3 bis 7 mm. Die Partikelgröße nicht nachbehandelten
Bindemittels ist vorzugsweise maximal etwa 7 mm, während nachbehandeltes, z.B. mit
Metallstaub nachbehandeltes Bindemittel eine Partikelgröße bis zu 15 mm haben kann.
-
Das AtDsorptionsvermögen wird aber nicht nur von der Porosität, dem
Adhäsionsvermögen und dem Gesamtoberflächenvolumen bestimmt, sondern auch von dem
hydrophoben bzw. hydrophilen Charakter des Bindemittels. Durch die Erfindung ist
ein Bindemittel geschaffen worden, das per se die der zu absorbierenden Substanz
entsprechende Hydrophobie bzw. Hydrophilie besitzt oder durch eine Nachbehandlung
die gelinschten Eigenschaften erteilt bekommen hat. So kann das Bindemittel geschäumtes
Polystyrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat, kernsulfoniertes Polystyrol, sekundäre
Aminogruppen aufweisendes Polystyrol sein, wobei die Hydrophilie in der Reihenfolge
der Aufzählung zunimmt. Es können selbstverständlich auch Polystyrole eingesetzt
werden, die andere als die eben
genannten funktionellen Gruppen
tragen, z. B. quaternäre Ammoniumgruppen, Carboxylgruppen, Es ter gruppen und dergleichen.
Derartig modifizierte Polystyrole sind von der Ionenaustauscherharzherstellung bekannt.
-
Bevorzugt wird jedoch behandeltes unmodifiziertes Polystyrol. Die
Nachbehandlung kann mit einer Carbonsäure, einem Amin, einem Alkohol, einem Ester
und dergleichen vorgenommen werden. Vorzugsweise werden aliphatische Verbindungen
mit 1 bis 6 C-Atomen zur Nachbehandlung verwendet~ Wenn z.B. Ö1 - oder Fett-Gemische
entfernt werden sollen, empfiehlt sich ein Bindemittelgemisch aus Bindemitteln mit
graduell unterschiedlichen hydrophilen Eigenschaften zu verwenden oder die Behandlung
mit diesen Bindemitteln nacheinander vorzunehmen. Auch für die Beseitigung von schwefelhaltige
Substanzen enthaltenden Ölen dü@fte sich ein Bindemittelgemisch empfehlen.
-
We ein Bindemittel mit antistatischen Eigenschaften gewünscht wird,
so kann ein mit irgendeinem der bekannten Netzmittel, einem anionischen oder kationischen,
z. Bo einem Alkylsulfonat nachbehandeltes Bindemittel eingesetzt werden. Ein mit
einer anorganischen Salzlösung, z. B.
-
einem Phosphat, einem Borat, nachbehandeltes Schaumpolystyrol hat
den Vorteil der Nicht-Brennbarkeit.
-
Die Nachbehandlung kann nach irgendeiner der bekannten Techniken,
wie Tauchen in oder Besprühen mit dem flüssigen oder gelösten Behandlungsmittel
und anschließendem Trocknen vorgenommen werden.
-
Es kann auch erforderlich sein, das spezifische Gewicht, das beim
unbehandelten Produkt kleiner als 1 ist und durch die vorstehend angegebenen Nachbehandlungen
nicht wesentlich verändert wird, erhöht werden muß, damit das Bindemittel mit dem
Medium ausreichend in Kontakt gelangen kann.
-
Die Erhöhung des spezifischen Gewichts läßt sich durch Besprühen mit
Metallstaub erreichen. Dabei wird die Art und Menge des Metalls so ausgewählt, daß
das gewünschte spezifische Gewicht erreicht wird.
-
Durch Reibung (die bei der Zerkleinerung auftreten kann) des Schaumpolystyrols
oder Einbringen in ein elektrisches Feld läßt sich elektrostatisch aufgeladenes
Bindemittel erhalten.
-
Das Antistatischmachen ist auf physikalischem Wege mit Hilfe der Ionisation
der Luft, durch z.B. Sprühelektroden, zu verwirklichen.
-
Aus dem Vorstehenden ist ZU ersehen, daß durch die Erfindung ein Bindemittel
geschaffen wurde, das vielseitig einsetzbar ist. So lassen sich mit ihm, wie schon
erwähnt, z. B.
-
Kohlenwasserstoffe, insbesondere Mineralöle, Heizöl, Alt-1 aus Wasser,
Raffinerieabfällen, Abwässern, Emulsionen entfernen; ferner Halogenkohlenwasserstoffe
aus Gemischen
mit Kohlenwasserstoffen, Wasser, Alkoholen; schwefelhaltige
Substanzen,wie SO2 aus Flüssigkeiten und Gasen; Amine aus Abwässern; Schwefel und
andere Substanzen aus säurehaltigen Rückständen in Heizanlagen, Dampferzeugungsanlagen
und Verbrennungsöfen.
-
Für den Fachmann ergibt sich die Auswahl des jeweils einzusetzenden
Bindemitteltyps von selbst. So wird er zur Entfernung von Aminen kernsulfoniertes
Polystyrol oder mit einer Karbonsäure nachbehandeltes Polystyrol einsetzen, für
die Entfernung von schwefelhaltigen Substanzen dürfte ein Aminögruppen aufweisendes
Polystyrol am geeignetsten sein. Für hydrophobc Flüssigkeiten, wie Mineralöl, wird
vorzugsweise Polystyrol im Gemisch mit einem zur Erhöhung der Hydrophilie nachbehandelten
Polystyrol eingesetzt.
-
Geformt, z.B. als Granulat oder mit einem Bindemittelkleber gepreßt,
ist das Bindemittel als Filtermaterial hervorragend geeignet.
-
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Bindemittel in das Medium, aus dem eine Substanz oder ein Substanzgemisch entfernt
werden soll, vorzugsweise durch einen Wirbeleffekt in das Medium eingemischt und
mindestens so lange in Kontakt gehalten wird, bis es die zu entSernende Substanz
absorbiert hat. Dann wird das mit Substanz beladene Bindemittel aus dem Medium abgezogen
und Substanz und Bindemittel voneinander zur Wiederverwendung getrennt. Das Einmischen
kann auch ohne Wirbeleffekt erfolgen, z.3. durch Aufstreuen auf die Oberfläche oder
durch Zuführen von unten, z.B. mittels eines
Rohres; dann treibt
das Bindemittel hoch, bricht mit dieser Kraft die Oberfläche und bindet die Substanz.
-
Wenn Substanzen aus Gasen entfernt werden, dann wird das mit Substanz
beladene Bindemittel nach Entfernen aus der Gasphase durch Behandeln mit einem Luftstrom,
vorzugsweise einem Druckluftstrom, einem Lösungsmittel oder dergleichen behandelt,
das Bindemittel direkt zurückgewonnen und die Substanz ggf. aus dem Lösungsmittel
isoliert. Als ein Beispiel sei hier die Entfernung von Ölpartikeln aus Rauchgasen,
z.B. in Schornsteinen, erwähnt, Dies ist bis zu einer Rauchgastemperatur von 1000C
möglich. Das Bindemittel zieht die Ölpartikel im Schornstein an und bindet sie.
Es ist auch möglich, das Bindemittel nicht zu verwirbeln, sondern in Form eines
Staubfilters am Schornsteinausgang einzusetzen.
-
Zur Entfernung der Substanz aus pumpfähigen Medien wird-das mit Substanz
beladene Bindemittel aus dem Medium abgesaugt, in Druckfilterpressen, Pressen oder
Zentrifugen geleitet, darin die flüssige Substanz zur Weiterverwendung abgetrennt,
und das Bindemittel in einen Zyklon geleitet, in welchem die letzten Reste flüssiger
Substanz aus ihm entfernt werden.
-
Die flüssige Substanz kann auch mit Lösungsmittel herausgewaschen
werden. Im Fall von Öl eigenet sich z.I3. das in der Patentanmeldung P 28 01 741
offenbarte Reinigungsmittel.
-
Das Medium kann auch Rückstand aus Raffinerien, petrochemischen Fabriken,
Brenneranlagen, Kläranlagen und dergleichen sein.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, der
Entfernung von Öl von Wasseroberflächen, hat sich gezeigt, daß sie zu erheblichen
Vorteilen gegenüber den eingangs erwahnten bekannten Bindemitteln bzw. Verfahren
führt. Ein Versuch, bei dem Wasser und Öl im Volumenverhäitnis -Bindemittel zu Öl
5:1 eingesetzt wurde, zeigte, daß kein Ölfilm mehr zu finden war, nur lose Gruppen
von Öl plus Bindemittel. Vorzugsweise wird so viel Bindemittel eingesetzt, daß auf
1 Volumen Öl 3 Volumenteile oder weniger Bindemittel kommen0 Dabei werden 90<o
des Rohöls gebunden, was-den kontinuierlichen Zutritt von Sauerstoff ermöglicht
und die Gefahr der Störung des biologischen Gleichgewichts im Wasser beseitigt.
-
Das Bindemittel gibt, wenn es nicht vollständig aus dem Wasser entfernt
werden sollte, auch nach Jahren keine Reaktion mit Wasser. Während bei den bekannten
Bindemitteln rauhe See sehr störend ist, wird bei dem erfindung gemäßen Bindemittel
die Ölabsorption durch die Wellenbewegung noch erhöht. Bei den bekannten Verfahren
wird nicht erreicht, Öle und andere auf der Wasseroberfläche scllwimmende Kohlenwasserstoffe
aus Häfen, Flüssen, Seen usw. zu entfernen derart, daß sich Öl und Bindemittel.
-
in wirtschaftlicher Weise zurückgewinnen lassen und die Umgebung nicht
gefährdet wird.
-
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch organische ölhaltige
Schlämme, die in Raffinerien und petrochemisch@n Betrieben anfallen, aufgearbeitet
werden. Wenn gownscht,
kann das beladene Bindemittel verbrannt
werden.
-
Da die einzelnen Betriebe nach verschiedenen Verfahren arbeiten, fallen
Produkte unterschiedlicher Zusammen; setzung an, so daß ein Polystyrol, zerrissen
und zerkleinert nach der Erfindung oder ein entsprechend nachbehandeltes einzusetzen
ist.
-
Das Verfahren kann ferner ausgeführt werden auf Straßen, auf denen
Öl ausgelaufen ist; in Abwässerkanälen; in Mineralölverarbeitungsbetriebens in Öltanks,
Öllagern, Bohr- und Förderanlagen; zur Behandlung von Abfallprodukten, die in Behälter,
Depots und ähnlichen Sammelstellen gepumpt werden können, um die organischen Substanzen,
insbesondere die Kohlenwasserstoffe, zu entfernen, abzutrennen und, wenn gewünscht,
zurückzugewinnen. Auch in Kläranlagen ist das Verfahren anwendbar.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend an bevorzugten Ausführungsformen,
insbesondere zur Entfernung von Mineralöl von Wasseroberflächen und Rückgewinnung
des Öls sowie des Bindemittels naher beschrieben. Dabei wird auf die beigefügten
Figuren Bezug genommen, von denen zeigen: Fig. 1a, 2a und 3a Querschnitte durch
Ausführungsformen des Verfahrens nach der Erfindung zur
Beseitigung
von Öl auf See.
-
Fig. ib, 2b und 3b schematische Draufsichten auf Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Beseitigung von Öl auf See bzw. einem Gewässer.
-
Fig. 4 eine schematische Darstellung von weiteren Möglichkeiten der
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Fig. 5 ein Fließschema des erfindungsger.iißan Verfahrens.
-
Fig. 6 ein Stoff-Fließschema.
-
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Aufbereitung eines Ö1-Schlamm-Wassergemisches.
-
Zunächst wird die Erfindung an den in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen
näher erläutert0 Auf offener See wird das aus gelaufene Öl in an sich beka@nter
Weise zunächst eingekreist und zusammengeführt. Unmittelbar vor der Sammelstelle
wird das Bindemittel entweder über oder direkt auf der Wasseroberfläche oder von
einer Stelle unter der Wasseroberfläche versprüht. Dadurch wird bereits
ein
Wirbeleffekt erzielt, der auf offener See durch den Wellengang und durch vom fahrenden
Schiff entstehende Wellen verstärkt wird. In stillen Gewässern kann im Abstand vom
Sprühgerät im Wasser eine Mischvorrichtung vorgesehen werden. Das Bindemittel schwimmt
auf und nimmt aus seiner Umgebung das Öl auf. Es wird von der Wasseroberfläche abgezogen
oder abgesaugt und aufgearbeitet. In den Figuren 1a, lb und 2a, 2b ist dargestellt,
wie zwei Zugschiffe Z1 und Z2 einen Sammler an Zugmitteln a ziehen. Aufgrund dessen,
daß die Zugschiffe Z1 und Z2 nach innen zum Sammler S hin Wellen schlagen, wird
das Öl zusammengetrieben. In den Sammler S gelangt das Bindemittel mit dem Öl in
Kontakt. Das Bindemittel wird vom Verarbeitungsschiff Va durch eine Rohrleitung
herangeführt. Im Schiff Va wird das Öl mit dem Bindemittel aufgefangen, und zwar
im Prinzip wie bei einem Walfischkutter die Fische heraufgezogen oder mit Hilfe
einer Saugvorrichtung, wie z.B. einem Staubsauger, der auch Wasser saugt, abgesaugt
werden. Das Bindemittel, das das Öl absorbiert hat, wird durch eine Rohrleitung
oder einen Siebtransporter in eine Verarbeitungsanlage geführt und dort aufgearbeitet.
Das abgeschiedene Öl wird zu den Tankern T1 und T2 geleitet, das aufgearbeitete
Bindemittel geht zum Sammler zurück.
-
In Fig. 1 ist der Sammler S von sogenannter offener Konstruktion,
d.h. er ist nach oben nicht abgedeckt. Die Seiten des Sammlers sind aus einer Stahlkonstruktion
mit Seitenbehinderern aus einer Metall-Kun#tstoff-Kon:struktion; vorzugsweise wählt
man als Kunststoff Schaumplatten, damit sich der Sammler Uber Wasser hält.
-
In Fig. 2 ist der hintere Teil des Sammlers abgedeckt, der vordere,
den Zugschiffen Z1 und Z2 zugewandte Teil ist offen.
-
Die Seiten werden von einem Netz gebildet, das aus Metall oder Kunststoff
ist.
-
In Fig. 3 wird das Bindemittel vom Verarbeitungsschiff Va durch Rohrleitungen
zu den Zugschiffen Z1 und Z2 gefördert.
-
Fig. 4 zeigt die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Beseitigung von Öl in-anderen Fällen z.B. zur Flußreinigung (4a, 4b9 4c), zur Kanal-9
R#hr- und Bachreinigung (4d), zur Straßenreinigung (auch mit Lösungsmitteln für
Öl) wie 4a.
-
Das Bindemittel wird aufgetragen. Es kann auch zuerst Wasser und/oder
Lösungsmittel auf die Ölfläche und dann das Bindemittel aufgebracht werden. Nach
der Bindung wird mit Bürsten abgefegt oder mit einem Sauggerät abgesaugt.
-
Aus der Anlage A, bzw. dem Schiff bei Fig. 4c, wird das Bindemittel
auf die zu reinigende Oberfläche aufgesprüht. In genügend großem Abstand davon wird
das mit Öl beladene Bindemittel mit einer oder zwei zum Fluß quer laufenden Bürsten
zum Ufer abgedrängt und in der Rückgewinnungsanlage, die wie schon gesagt, vorzugsweise
aus einer Pruckfilterpresse und eine nachgeschalteten Zyklon besteht, aufgesaugt.
In Fig. 4d ist ein Mischer angedeutet. Wenn die zu beseitigende Substanz sich nicht
nur auf der Wasseroberfläche befindet, empfiehlt es sich, einen Mischer zwischen
dem Ort, an dem das Bindemittel eingebracht wird, und der Aufnahmestelle vorzusehen.
-
Fig. 5 zeigt ein Fließschema des erfindungsCemZlBon Verfahrens, an
dem man deutlich erkennt, daß das Bindemittel X praktisch im Kreislauf geführt wird.
Das Bindemittel X wird von der Zurückgewinnungs- und Lageranlage A sowie ggf. aus
Fremdlieferung, d.h~ neues Bindemittel vom Hersteller, aus Eigenlieferung, zum Beispiel
einem Bindemittellager, oder direkt von der Aufarbeitung kommend an den Ort der
Verschmutzung geführt. Es absorbiert dort die zu entfernende Substanz, wird abgezogen,
zum Beispiel abgesaugt, und in die Aufbereitungsanlage A geführt.
-
Aus der Anlage A wird die Substanz entfernt und das Bindemittel entweder
in der Anlage A oder im Lager bis zuin nächsten Bedarf gelagert. Die abgetrennte
Substanz, das Öl wird abgezogen und kann zum Beispiel in die Rück~ gewinnungsrinlage
geleitet werden, in der es aufgearbeitet und unter anderem Styrol und daraus Polystyrol
hergestellt werden kann.
-
Fig. 6 zeigt ein spezielles Stofffließschema, in welchem bedeuten:
X das Bindemittel, F zu absorbierende und wiederzugewinnende Substanz, zum Beispiel
Öl, L und Z Zusatzstoffe, die aus sicherheitstechnischen oder verarbeitungstochnischen
Gründen zugegeben werden, zum Beispiel ein Stoff, der schwer entzündlich ist oder,
wenn das Produkt vcrbrannt werden soll, ein die Verbrennung förderndes Mittel.
-
Mit "Rohstoff" ist Öl gemeint als Ausgangsprodukt zur Herstellung
des Bindemittels Polystyrol.
-
Fig. 7 zeigt die Aufarbeitung eines Ölschlamm/Wasser Gemisches. Das
Ölschlamm/Wasser-Gemisch und das Bindemittel (Stoff A) werden mittels einer Dosierpumpe
zu einem statischen Mischer gedrückt, dort miteinander vermischt, so daß das Bindemittel
das Öl aufnehmen und aus dem Wasser abtrennen kann. Das ölfreie Wasser wird weggeführt,
während das noch ölhaltige Wasser auf die gleiche Weise-nochmals gereinigt werden
kann (nicht gezeigt).
-
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch auf andere
Weise und mit anderen Vorrichtungen als in den Beispielen erläutert, durchgeführt
werden. So kann das abgesaugte, mit Substanz beladene Bindemittel mittels einer
Saugförderleitung zu einem Saugfördergutabscheider befördert und dort die Trennung
von Öl und Bindemittel vorgenommen werden. Das Bindemittel kann mittels Druckförderrohrleitung
an die alte, eine neue Einsatzstelle oder zum Lager gefördert werden, w'ahrend das
Öl direkt aus dem Saugfördergutabs cheider erhalten wird.
-
Aus der nachstehenden Berechnung ist zu erkennen, daß das erfindungsgemäße
Verfahren außerordentlich wirtschaftlich ist.
-
Berechnungen für die Ölbeseiti#ung von einer Wasseroberfläche 1.
1 m3 "A" Auffängerstoff verbunden # ergibt ein Verhältnis: |
mit 1 m3 Öl # 1:1 = Geleemasse (Ölfilm |
vorhanden) |
Angenommen: 1)Ölschichthöhe # 10 mm 1 m3 "A" Stoff = 10Qm2 Fläche 100 m3 "A" Stoff
= 10000m2 Fläche = 1km x 10m breit.
-
2)Ölschichthöhe # 3 mm 1 m3 "A" Stoff = 334m2 Fläche 100 m3 "A" Stoff
= 33400m2 Fläche = 1km x 33,4m breit 2. Küstenschutzgebiet:
Ölfläche aufgerissen, Luftzufuhr, kein Ölfilm Angenommen: 1)Ölschichthöhe # 10 mm
3 m3 "A" Stoff = 100m2 Fläche (Ölfläche) 300 m3 "A" Stoff = 1km x 10m (breit,beseitigte
Ölfläche) 2)Ölschichthöhe # 3 mm 3 m3 "A" Stoff = 334m2 (Ölfläche) 300 m3 "A" Stoff
= 1km x 33,4m (breit, beseitigte Ölfläche)
3. Ölverschmutzung -
Ölschichthöhe # 1mm (Verhältnis 3:1 Öl) 1) 3 m3 "A" Stoff = 1000m2 (Ölfläche) 300
m3 "A" Stoff = 100000m Ölfläche = 1km x 100m Das erfindungsgemä13e Bindemittel kann
Öl sperren bilden, bevor das Öl an das Ufer kommt; es hält das Öl auf bzw. saugt
es auf.
-
Ein Ölfleck kann zunächst mit einem Ring aus Bindemittel umgeben werden,
um die Ausbreitung zu verhindern oder mit einer Sperre, zum Beispiel aus aneinandergebundenen
Säcken, eingekreist und dann mit Bindemittel bestreut werden.