Verfahren zur Ummantelung von Stäben mit Rein- bis Reinstaluminium oder dessen homogenen Legierungen Mit Hilfe einer Reihe in den letzten Jah ren entwickelter Glänzverfahren ist. es mög lich, Aluminium und seine Legierungen mit insbesondere Magnesium durch chemische und elektrochemische Methoden zu glätten.
Durch eine anschliessende anodische Oxydation wird die glatte und glänzende Oberfläche vor me.- ehanischen und korrosionschemischen Ein- flüssen geschützt. Es lasen sich auf diese Weise Teile mit einem dauerhaften Hochglanz herstellen.
Der für diese Oberflächenbehandlung am besten geeignete Werkstoff ist. das hochreine Aluminium mit mehr als 99,91/o Al. Schon geringe Beimengungen an Eisen, Titan und Silizium bereiten bei der Glanzeioxierung Schwierigkeiten. Es entstehen durch Einbau von Metallverbindungen in .die anodische Deckschicht Trübungen.
Für die Einführung des glanzeloxierten hochreinen Aluminiums sind aber der relativ hohe Preis und die verhältnismässig geringe Festigkeit hinderlich. Man stellt daher häu fig durch gemeinsames Warmwalzen von Hüttenahiminium und Reinstaluminhun plat- tierte Bleche her, bei denen die beiden ge nannten Werkstoffe innig miteinander ver bunden sind.
Die Herstellung von mit Reinst- aluminium ummantelten Stäben, insbesondere rohrförmigen Hohlstäben, bereitet. dagegen ganz besondere Schwierigkeiten. Eine Plattierung in dem Sinne, da.ss eine Diffusion an der Berührungsstelle erfolgt, ist mit Hilfe der heute bekannten Technik nicht möglich.
Die Herstellung sogenannter um mantelter Rohre erfolgt in -der Kälte derart, dass aus beiden Werkstoffen getrennte, inein ander passende Rohre vorgezogen, diese Rohre dann übereinandergeschoben und nachgezogen werden. Dieser Vorgang ist umständlich und teuer. Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, zur Ummantelung, von Stä ben, z.
B. rohrförmigen Hohlstäben, oder stangenförmigen bzw. profilierten Stäben aus beliebigen )Verlstoffen, z. B. Metallen, ins- besondere Hüttenaluminium oder dessen.
Le gierungen, oder auch aus Kunststoffen mit Rein- bis Reinstaluminium oder dessen homo gene Legierungen. Das Verfahren ist gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der nahtlose Mantel -um die Stäbe in einer Strangpresse hergestellt wird.
_ Es empfiehlt sich, die zu ummantelnden Teile vor dem Umpressen mit einem Über zug aus Kunststoff zu versehen. Tiierdtlreh wird eine Verbesserung der Haltbarkeit er zielt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist nachstehend an Hand der beiliegenden Zeieh- nung beispielsweise näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt im vertikalen Mittel längssehnitt eine Strangpresse, welche für die Herstellung von Kabelmänteln bestimmt sein kann. Diese weist einen vertikalen Press- zylinder 1 auf, in welchem ein:
Stempel 2 läuft, der unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung nach ab wärts sehiebba.r ist. Das untere Ende des Zylinders 1 mündet in einen in einem den Zylinder 1 tragenden Presskopf 3 angeordne ten Hohlraum 8,
der auf der einen Seite durch ein in ihn hineinragendes Führungs- stiiek 4 und auf der andern Seite durch ein mit. einer Düse versehenes Mundistüek 5 ab geschlossen ist. Das Führungsstück 4 weist eine zur Düsenachse koaxiale waagrechte Durehbrechung auf und. ragt. mit seinem freien, konisch auslaufenden Ende in die Düse so weit.
hinein, dass zwischen ihm und der Düsenwandung ein kegelmantelföi@niger Zwischenraum von einer dem zu bildenden Mantel entsprechenden Dicke besteht.
Durch die waagrechte Durehbrechung des Führungsstückes 4 und die Düse wird ein zu ummantelnder Stab 6 aus beliebigem Werk stoff, so z.
B. ein Rohr aus einer Al-hlg-Si- LegiertLng hindureligeführt. Der Düse wird durch den Zylinder 1 und den darin ange ordneten Pressstempel 2 höchstreines Ahimi- nium zugeführt, welches sieh in dem Zylinder 1. befindet. Dieses Afiminium wird, durch den hohen Druck von 8000-12000 kg(em plastisch verformt und gelangt in den Kopf der Presse und, den Raum 8, welcher das Führungsstück 4 umschliesst.
Infolge des herrschenden hohen Dricles und seiner Plastizität. tritt das Reinstaliuni- nium in .den kegelmantelförmigen Zwischen- raum. zwischen dem Führungsstück 4 und der Düsenwandung ein und umpresst den Stab 6 mit einem Mantel 7, so dass aus dem 'Mund stück 5 ein nahtlos ummantelter Stab austritt.
Der Zylinder 1 und der Kopf 3 der Presse werden in bekannter MTeise, z. B. durch elek- trische @Viderstand@sbeheizung auf eine Tem peratur von z. B. 400 C erhitzt., um eine gute Verformung und. Verschweissung des Mantelwerkstoffes zu gewährleisten. Es ist erforderlich, die Temperatur während des Pressvorganges zu kontrollieren und zu re gulieren. Die Temperatur richtet sich nach der Manteldicke.
Stäbe, in Foim von Rohren, Profilen und Stangen, die mit R.einstaluminiiun auf diesem Wege ummantelt und nach bekannten Ver fahren glanzeloxiert worden sind, besitzen bei Verwendung als Haltestangen,
Zierleisten usw. im Automobilbau den Vorteil des Leicht- metalds im allgemeinen und ausserdem infolge einer auf der Reinstaluminüimschicht erzeug ten Glanzeloxa.lsch ieht neben. erhöhter Kor rosionsbeständigkeit eine gesteigerte ästhe tische Wirkung.
Wird hohe Festigkeit verlangt, so kann als Kernmaterial,der zu ummantelnde Stab z. B. aus Stahl bestehen, der mit Reinstaluminium in der vorher beschriebenen Weise iunmantelt wird, welch letzteres der erwähnten Ober- flächenbehand.hing unterworfen wird.
Wird von Kunststoffen als züi ummantelndes Stabmaterial ausgegangen, so erfolgt die Um mantelung in der gleichen Weise wie vorher beschrieben, nur wird zusätzlich in diesem Fall am Düsenausgang -durch Ansetzen einer Kühdeinriehtun.g das ummantelte Werkstück gekühlt.
Die auf diesem Wege mit Reinst.alu- minium ummantelten Kunststoffstäbe haben ausserdem den Vorzug einer Gewichtserspar- nis gegenüber Metallkernmaterial.